Das Paradies der Mörder
- MEX 2009 (El traspatio, 118 Min.)
- Krimi

Das mexikanische Ciudad Juárez, das an das texanische El Paso grenzt, wird seit Jahren von einer unheimlichen Mordserie heimgesucht. Immer wieder werden die Leichen verstümmelter und vergewaltigter Frauen in der Wüste gefunden. Die engagierte Polizistin Blanca ist angetreten, um die Mordserie aufzuklären. Sie erfährt, dass die Ermittlungen auf skandalöse Weise vernachlässigt wurden. Noch nicht einmal die genaue Zahl der Opfer ist bekannt. Der Grund: Internationale Konzerne haben sich in Ciudad Juárez aufgrund der billigen Arbeitskräfte angesiedelt und fürchten die schlechte Publicity.
Sie üben Druck auf Politik und Medien aus, damit die Morde nicht ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Doch Blanca lässt sich nicht einschüchtern. Tatsächlich gelingt es ihr, den Täter zu ermitteln und zu verhaften. Dann allerdings werden erneut ermordete Frauen gefunden. Hat der Mörder einen Komplizen? Oder wurde ein Unschuldiger verhaftet? „Das Paradies der Mörder“ erzählt in Form eines intensiven, spannenden Thrillers eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert. Gewalt gehört in der 600.000 Einwohner Stadt Ciudad Juárez zur Tagesordnung. Allein in den 1990er Jahren wurden über 1.000 Frauen ermordet.
Die örtlichen Behörden verschleppten die Ermittlungen der Täter und verweigerten auch der Produktion des Films lange Zeit jede Unterstützung. Heute gilt Ciudad Juárez als einer der gefährlichsten Orte der Welt. Da „Das Paradies der Mörder“ an Originalschauplätzen gedreht wurde, konnten die Dreharbeiten nur unter größten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Hauptdarstellerin Ana de la Reguera war inzwischen auch in einigen Hollywoodfilmen zu sehen, unter anderem 2011 in „Cowboys & Aliens“. Mit dem Thriller „Das Paradies der Mörder“ endet die Filmreihe „Mexiko real“ in 3sat. (Text: 3sat)
Hintergrund: Die Geschichte ist angelehnt an wahre Ereignisse in der mexikanischen Ciudad Juarez, in der Gewalt gegen Frauen an der Tagesordnung ist. Die Dreharbeiten fanden an Originalstätten statt und mussten stark abgesichert und bewacht werden. Eine Tageszeitung in Torréon, Mexiko, berichtete, dass Filmcrew und Darsteller in der Location in Juárez-Stadt verfolgt und schikaniert wurden, sogar Equipment wurde gestohlen. Der Film war 2010 der offizielle Beitrag Mexikos in der Vorauswahl bei den 82. Oscar-Verleihungen um die Auzeichung „Bester fremdsprachiger Film“. Sexuelle Vergehen an Frauen sind in Mexiko bis heute kein Einzelfall. Kritik: „Am (fiktiven) Beispiel zweier Frauen – dem der Polizistin steht das Schicksal einer Arbeiterin gegenüber – beleuchtet der Film die gruselige Lage und prangert Mexikos Machokultur an, die in Verbindung mit den speziellen lokalen Verhältnissen die explosive Basis für das Unheil bildet. Spannende, effektvolle Inszenierung, ein guter Griff für Thriller- wie Dramenfans.“ (kino.de) „Regieveteran Carlos Carrera, der bereits früh mit Gael García Bernal zusammengearbeitet hatte, trifft [ …] den richtigen Ton. ‚Paradies der Mörder‘ (‚El Traspatio‘) bemüht sich deutlich, das Thema nicht hinter Genrekonventionen verschwinden zu lassen. Die Inszenierung ist zurückhaltend und unspektakulär, auf Spannungsmomente und Action wird fast komplett verzichtet. So erlangt der Film eine Eindringlichkeit, die sich ganz aus dem Sujet speist. ‚Paradies der Mörder‘ bietet keine eindimensionale Lösung an, er zeigt vielmehr die Struktur des Problems auf und warum ausgerechnet diese Stadt ein Paradies für Mörder ist.“ (critic.de) (Text: Tele 5)
Originalsprache: Spanisch
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