Copacabana

Mit ihrem roten Haar und dem falschen Pelzmantel zieht Babou die Blicke der ganzen Stadt auf sich. Die ersten Altersfältchen kümmern sie wenig – sie feiert jeden Tag wie ein Fest: Tagsüber lässt sie sich im Kaufhaus schminken und den Abend verbringt sie mit ihrem Freund Patrice in der Bar. Von den vielen erfolglosen Versuchen, Arbeit zu finden, lässt sich der Paradiesvogel nicht entmutigen; für sie ist jedes Jobangebot der endlich gefundene Schlüssel zum Glück. Ihre Tochter Esméralda jedoch schämt sich für ihre unkonventionelle Mutter.

Aus Angst, auf ihrer Hochzeit vor versammelter Gesellschaft blamiert zu werden, lädt sie Esméralda kurzerhand aus – eine Ohrfeige für die zwar chaotische, aber dennoch liebevolle Mutter. Um ihrer Tochter zu beweisen, dass sie auch anders kann, nimmt sie einen Job auf Provisionsbasis bei einer Immobilienfirma im belgischen Seebad Ostende an. Ihre Aufgabe: Leute auf der Straße zum Kauf einer Ferienwohnung zu animieren. Da außerhalb der Hauptsaison aber kaum Touristen und damit potenzielle Wohnungskäufer vor Ort sind und ihre Kollegin und Mitbewohnerin sich als feindselig erweist, ist Babou mal wieder kurz davor, alles hinzuwerfen.

Doch plötzlich wendet sich das Blatt und die Kasse beginnt zu klingeln. Sie wird sogar befördert. Doch obwohl Babou ihre bunten Mini-Kleider gegen ein seriöses Business-Kostüm eingetauscht hat, bleibt sie im Herzen unverändert die verrückte Träumerin, als die sie einst von ihrer Tochter verurteilt wurde. Dass auch der profitorientierte Arbeitsmarkt für Andersdenkende keinen Platz hat, bekommt sie schon bald zu spüren. (Text: arte)