Blaublütig auf Italienisch – Vom weißen und schwarzen Adel
- D 2010 (45 Min.)
- Dokumentation
- Gesellschaft
Welche Unterschiede kann es bei der „Nobiltà““ in Italien schon geben? Der eine ist Fürst, der andere Prinz und der König ist der Oberste – und doch können auch Farben entscheidend sein: Schwarz und Weiß. Vom Papst oder vom König ernannt – lange zählte nur das für die Blaublüter im Stiefelstaat. Vor allem in Rom hatte dieses Farbenspiel eine besondere Brisanz: Familien wie die Ruspolis oder Borgheses waren eng mit dem Vatikan verbunden, ihr Adel basierte auf päpstlicher Ernennung. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts sollte es für diesen Schwarzen Adel (ital. aristocrazìa nera) eine entscheidende Veränderung geben, ausgelöst durch die italienischen Unabhängigkeitskriege.
Mit der Einheit Italiens am 20. September 1870 wurde König Vittorio Emanuele II. von Savoyen der erste Bürger im Land. Eine neue Ära begann, eine andere endete: Papst Pius IX. verlor seinen päpstlichen Staat, der über Jahrhunderte die Macht der römischen Kirche gesichert hatte. Mit dem König aus dem Piemont wollte der päpstliche Adel vorerst nichts zu tun haben – auch nicht mit den Adligen, die sich gegen den Papst und für den König entschieden: dem Weißen Adel. Die Adelswelt, wichtiger und geschätzter Mitspieler auf dem Machtparkett, musste sich entscheiden: Für den Papst oder für den König!“ (Text: hr-fernsehen)
- gezeigt bei Stationen
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