Bevor der letzte Vorhang fällt

Das einfühlsame Porträt zum 106. Geburtstag des großen Bühnen-Charmeurs Johannes Heesters ist eine ungewöhnlich lebendige, liebevolle Annäherung an einen großen Mimen. Der Film gibt Einblick in den erstaunlich vielseitigen Alltag des damals 93-Jährigen, der zuletzt Mitte 2009 in Stuttgart im „Jedermann“ (als Gott und Bettler) noch auf der Bühne stand und sein Publikum begeisterte. Inzwischen hat ihn der „Grüne Star“, an dem er seit 2007 leidet, ganz erblinden lassen. „Bevor der Vorhang fällt“ ist aber auch ein Film über die Frau, die schon viele Jahre an seiner Seite lebt, die sich selbst als Schauspielerin zurückgenommen hat, um ganz für ihren Mann da zu sein.

Es entstand keiner der üblichen Porträtfilme mit langen Interviewpassagen, sondern eine Reise zusammen mit dem Protagonisten durch seinen Alltag. Erstaunlich vielseitig ist der Alltag eines ungewöhnlichen 93-Jährigen (so alt war Heesters, als der Film gedreht wurde). So ist der Film ein „Roadmovie“ geworden, eine Reise von Engagement zu Engagement, aber zugleich auch eine innere Reise, die unweigerlich auf den Tod zusteuert, der im Film jedoch nichts Erschreckendes hat. (Text: BR Fernsehen)