Barbara
- D 2012 (105 Min.)
- Gesellschaft
- Drama

Sommer 1980 in der DDR. Die Ärztin Barbara kommt vom renommierten Charité aus der Hauptstadt Berlin in ein Krankenhaus in der Provinz. Nicht ganz freiwillig, denn sie wurde in das verlassene Nest strafversetzt, nachdem sie einen Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik gestellt und eine kurze Haftstrafe abgesessen hatte. André , der leitende Arzt der Kinderchirurgie, ermuntert sie dazu, sich in ihrer Umgebung zu integrieren. Er weiss, wie schnell eine als arrogante Hauptstädterin abgestempelt ist und sich die Provinzler als Menschen zweiter Klasse fühlen. Doch Barbara bleibt gegenüber ihren Kollegen distanziert. Einzig ihren Patientinnen und Patienten gegenüber zeigt sie ihr wahres, mitfühlendes Ich. Sie will sich in der schönen Gegend und der heruntergekommenen Wohnung, die ihr zugeteilt wurde, gar nicht einleben, denn ihre Zukunft liegt woanders: Jörg , ihr Geliebter aus dem Westen, bereitet längst ihre Flucht über die Ostsee vor.
Gegenüber André ist sie zunächst misstrauisch. Sie weiss, dass er von der lokalen Stasi über sie informiert wurde. Doch er verwirrt sie auch. Sein Vertrauen in ihre beruflichen Fähigkeiten, seine Fürsorge, sein Lächeln. Warum deckt er ihr Engagement für die junge Ausreisserin Stella ? Ist er auf sie angesetzt worden? Oder hat er sich in sie verliebt? Langsam beginnt Barbara, die Kontrolle zu verlieren. Über sich, über ihre Pläne, über die Liebe. Dann rückt der Tag ihrer geplanten Flucht näher.
Seit seinem mehrfach preisgekrönten RAF-Drama «Die innere Sicherheit» gehört Christian Petzold zu den bewunderten Stilisten des deutschen Films und wird häufig als Vorbild der jüngeren Vertreter der Berliner Schule genannt. Er arbeitete bereits sechsmal mit Nina Hoss zusammen, zuletzt bei seiner Zweite-Weltkriegs-Spurensuche «Phoenix». Hoss macht in «Barbara» die Wandlung der Frau, die sich längst von ihrem Land und dem System verabschiedet hat und dann doch wieder hineingezogen wird, perfekt nachvollziehbar. An ihrer Seite spielt Ronald Zehrfeld, der ebenfalls bereits drei Filme mit Petzold gemacht hat. Petzold gewann mit «Barbara» den Silbernen Bären für den besten Regisseur an der Berlinale 2012 sowie diverse weitere Preise. (Text: SRF)
Nina Hoss erhielt für ihre Rollen in Christian Petzolds Filmen „Toter Mann“ (2001) und „Wolfsburg“ (2003) jeweils den Adolf-Grimme-Preis. Für ihre darstellerische Leistung in Petzolds „Yella“ (2007) erhielt sie als beste Darstellerin den Silbernen Bären der Berlinale (2007) und den Deutschen Filmpreis (2008). Für „Barbara“ wurde Hoss 2012 für den Europäischen Filmpreis nominiert. Der Regisseur des preisgekrönten DDR-Dramas, Christian Petzold, erhielt bei der Berlinale 2012 den Silbernen Bären für die beste Regie. Im gleichen Jahr wurde „Barbara“ vielfach für den Deutschen Filmpreis nominiert und erhielt die Lola in Silber für den besten Film. Petzold arbeitet zurzeit an der Verfilmung des in den frühen 40er Jahren im mexikanischen Exil verfassten Romans „Transit“ von Anna Seghers. (Text: arte)
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