Als die Punkte in den Norden kamen 60 Jahre Verkehrserziehung

D 2018 (45 Min.)
  • Dokumentation
  • Geschichte
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Es ist der Albtraum aller Autofahrer: zu viele Punkte in Flensburg, dann ist der „Lappen“ (Führerschein) weg. Die Verkehrssünderkartei im hohen Norden ist so bekannt wie gefürchtet. Mehr als zehn Millionen Bundesbürger sind hier aktenkundig, davon rund drei Viertel Männer. Am 2. Januar 1958 trat das legendäre Verkehrszentralregister seinen Dienst an. Der Grund: Wegen des Wirtschaftswunders hatte nicht nur das Verkehrsaufkommen zugenommen, sondern auch die Zahl schwerer Unfälle. Daraufhin trat der damalige Verkehrsminister Hans-Christoph Seebohm entschieden auf die Bremse und ließ fortan alle Verkehrssünder und ihre Vergehen in einer Kartei speichern. Oberstes Gebot, damals wie heute: Die Straßen in Deutschland sollen sicherer werden.

Die Geschichte der Verkehrserziehung ist dabei immer auch Spiegelbild der deutschen Gesellschaft, denn nirgendwo ist der Mensch so sehr Mensch wie hinter dem Steuer. Wo Verkehrspsychologen wie Mark Vollrath heutzutage das Mobiltelefon als größte Ablenkung im Straßenverkehr ausgemacht haben, warnte in den 1970er-Jahren die Fernsehsendung „Der 7. Sinn“ in Episoden wie „Frau am Steuer“ (1975) noch vor ganz anderen „Gefahren“. Fortschritt dank Flensburg? „Unsere Geschichte“ zieht gemeinsam mit Unfallforschern, Verkehrsexperten und Zeitzeugen Bilanz. Die langjährige Kraftfahrbundesamtmitarbeiterin Gudrun Streng erinnert sich: Damals trat die Norddeutsche als junge Auszubildende ihren Dienst in der Flensburger Behörde an.

Wenig später folgte 1974 die Einführung des berühmtberüchtigten Punktesystems, eine Wende sowohl für Autofahrer als auch für die Beamten vor den kilometerlangen Aktenregalen in der Behörde. Der Film begleitet den „dienstältesten Polizisten“ Deutschlands, den Hamburger Verkehrskasper, zu seiner Aufführung vor lauthals mitfiebernden Grundschülern. Der ehemalige DDR-Verkehrspolizist Axel Ulrich erinnert sich an die Zeiten, als es statt Punktesystem noch Stempelkarte gab und nach der Wiedervereinigung Anarchie auf ostdeutschen Straßen herrschte. Humor im Straßenverkehr, dafür steht Dirk Bielefeldt alias Herr Holm. Der bekannte Kabarettist gibt in seinen Programmen wertvolle Tipps zum „erfolgreichen Punktesammeln“ in Flensburg.

Der Film macht eine rasante Spritztour durch sechs Jahrzehnte „Verkehrsrepublik“ Deutschland, legt einen exklusiven Zwischenstopp hinter den Kulissen des Bundeskraftfahrtamtes ein und nimmt mit beeindruckenden Archivaufnahmen und unvergessenen Perlen der Fernsehgeschichte über Automobile im Gepäck so manch unerwartete Ausfahrt. (Text: NDR)

Deutsche TV-Premiere28.03.2018NDR

Sendetermine

Sa 14.05.2022
12:45–13:30
12:45–
Mi 11.05.2022
03:45–04:30
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So 08.05.2022
15:30–16:15
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So 08.05.2022
01:30–02:15
01:30–
Sa 16.10.2021
12:00–12:45
12:00–
Sa 25.05.2019
12:05–12:50
12:05–
Do 29.03.2018
06:35–07:20
06:35–
Mi 28.03.2018
21:00–21:45
21:00–

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