Agatha Christie und der Orient

ET / IRQ / SYR / GB / D 2021 (90 Min.)
  • Dokumentation
Charlotte Trümpler und ein Enkel von Agatha Christie in England. – Bild: BR /​ BR
Charlotte Trümpler und ein Enkel von Agatha Christie in England.

Im Herbst 1928 bestieg Agatha Christie in London den Orientexpress, um allein nach Bagdad zu reisen. Eine spontane Entscheidung, die den Rest ihres Lebens bestimmen sollte. Basierend auf erstmals veröffentlichten Aufnahmen aus dem Privatarchiv der Nachkommen Christies, zeichnet die Dokumentation „Agatha Christie und der Orient“ die Anfänge und lebenslange Liebe der Schriftstellerin zum Orient nach. Agatha Christie war bereits eine erfolgreiche und bekannte Krimiautorin, als sie ihre Reise in den Mittleren Osten antrat. Eine gescheiterte Ehe lag hinter ihr. Es war an der Zeit, sich selbst neu zu finden und zu erfinden. Es war der Anfang einer Liebe zu einer Region der Welt, die ihr ganzes Leben lang andauern sollte.

Zum ersten Mal sah Agatha Christie die britischen Ausgrabungen in Mesopotamien und freundete sich mit dem großen Archäologen Leonard Woolley und seiner Frau Katharine an. Als sie im darauffolgenden Jahr zurückkam, lernte sie auch den jungen Archäologen Max Mallowan kennen. Noch vor Ablauf eines Jahres waren die beiden verheiratet. Es begann eine literarisch-archäologische Partnerschaft, die nicht glücklicher hätte sein können. In den nächsten Jahrzehnten, nur unterbrochen vom Zweiten Weltkrieg, begleitete Agatha Christie ihren Mann jedes Jahr auf seinen Grabungskampagnen zunächst im Irak und später in Syrien. Sie dokumentierte die Ausgrabungen fotografisch und nutzte die Zeit zur Arbeit an ihren Büchern. Viele ihrer Krimis reflektieren ihre Erlebnisse: „Mord in Mesopotamien“ oder auch „Sie kamen nach Bagdad“.

Max Mallowan grub zunächst in Tell Arpachiyah im Irak, doch entschied er sich dann für einen Wechsel nach Syrien, nachdem sich die politische Situation im Irak verschärft hatte. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs unternahm er Grabungen in Chagar Bazar und Tell Brak. Agatha Christie war nicht nur immer an seiner Seite, sie hielt diese Zeit mit unzähligen Fotoaufnahmen fest – und, für die damalige Zeit höchst ungewöhnlich, sie brachte sich die Handhabung einer Filmkamera bei und dokumentierte alles, was sie an den Grabungen und in der Umgebung interessierte: Max, seine Kollegen, die irakischen Helfer und sogar die Hunde im Lager der Archäologen. Auch bei diesen Filmaufnahmen und Fotos zeigte sie sich als die scharfe und humorvolle Beobachterin von Menschen und Situationen, die sie auch in all ihren Büchern ist.

Diese Aufnahmen aus dem Privatarchiv der Nachkommen Christies werden der Filmautorin Sabine Scharnagl zur Verfügung gestellt und damit zum ersten Mal veröffentlicht. Von 1949 bis 1963 führte Max Mallowan Ausgrabungen in Nimrud im heutigen Irak, 30 Kilometer entfernt von Mossul, durch. Auch hier war Agatha immer an seiner Seite, genoss die Freiheit und den Mannschaftsgeist unter den Archäologen. Ein Leben so ganz anders als das Leben, das die damals schon weltberühmte Schriftstellerin in England hatte. Ihre glückliche Zeit als die Frau eines Archäologen beschrieb Agatha Christie in dem Buch „Come, Tell Me How You Live“, das im kriegsgebeutelten London des Zweiten Weltkriegs entstand – wie sie selbst sagt, als eine Erinnerung an die glückliche und friedliche Welt im Nahen Osten zwischen den Kriegen. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere05.01.2022BR Fernsehen

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Mi 05.01.2022
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