Die dritte Folge zeigt ein zerschlagenes Hessen. Anfangs filmen hier nur die Kameraleute der Alliierten. Ihre Bilder für die Kinos daheim zeigen, was aus dem „Tausendjährigen Reich“ geworden ist: Männer und Frauen wühlen im Abfall der Wiesbadener US-Kasernen, betteln am Eingang des Offiziers-Casinos um einen Schluck Suppe. Die Städte sind zerstört, die Menschen verzweifelt. Doch bald entstehen immer mehr Bilder, die Mut machen sollen. Hessische Städte geben jetzt Aufbaufilme in Auftrag. Zu sehen ist die erste Nachkriegsmodenschau im Frankfurter Zoo, und auch die ersten Amateurfilmer halten ihre Kameras wieder auf den Alltag: Straßenkarneval in
Darmstadt, Kommunion in Frankfurt und zum runden Geburtstag selbst geschmierte Schnittchen und Likör. In Kassel gehen die Männer wieder zum Fußball, und auf der A7 stehen die ersten Blechlawinen. Von einer Aufnahme zur andern entsteht ein eindrucksvolles Bild vom Wiederaufbau Hessens und vom neuen Lebensgefühl seiner Bewohner. Aber unaufhaltsam macht sich ein neues Medium zum Chronisten der Zeit: Die Menschen strömen begeistert zum Fernsehen in die Dorfgemeinschaftshäuser. Das sind die letzten Bilder der „Filme von gestern“, die das hr-Fernsehen jetzt in einer bisher noch nicht dagewesenen Dichte präsentiert. (Text: hr-fernsehen)
Deutsche TV-PremiereMo. 09.06.2014hr-fernsehen
alternativer Folgentitel: "Als die Amerikaner nach Wiesbaden kamen"