Europas Wilder Westen Folge 2: Schach oder matt am Oyapock
Folge 2
2. Schach oder matt am Oyapock
Folge 2 (43 Min.)
Im zweiten Teil von „Europas Wilder Westen“ geht es um die Perspektiven an dem vergessenen Fluss Oyapock. In Trois Palétuviers hat ein Lehrer aus Lothringen sein Hobby in den Unterrichtsalltag integriert: Schach. Fast das halbe Dorf spielt das königliche Spiel, mitten im Busch, eine Stunde mit dem Boot vom nächsten Arzt entfernt. Der Erfolg gibt ihm recht. Die Noten der Schulkinder sind gut. Um ihnen neue Eindrücke zu vermitteln und ihre Neugier zu wecken, hat Daniel Baur sieben seiner Schützlinge auf eigene Kosten mit nach Brüssel zur EU genommen. Dort spielen sie im Herzen der politischen Schaltzentrale der Union Schach gegen einen schottischen Profi. Eine einmalige Erfahrung für die Palikur-Indianer. Ganz
anders sieht es in Camopi aus, das der „Spiegel“ einmal „Europas exotischsten Außenposten“ genannt hat. Etwa 120 Kilometer landeinwärts von Trois Palétuviers gelegen sind hier Alkoholexzesse und Selbstmorde keine Seltenheit. Das Filmteam besuchte den Musiker Teko Makan, dessen Lied über den Selbstmord zum Hit am Oyapock wurde. Es sei auch die Isolation, die die Jugendlichen in den Selbstmord treibe, meint er. Camopi liegt in der Trockenzeit etwa zehn Stunden von der Hauptstadt Cayenne entfernt. Der Film malt ein trauriges Bild der „Wunderwelt“ Französisch-Guayana, wo die Sozialhilfe nicht gerade den familiären Zusammenhalt fördert, sondern eher den Alkoholkonsum zu finanzieren scheint – in einer EU-Region. (Text: arte)