Folge 3

  • 3. Der Korsar von Saint-Malo

    Folge 3 (53 Min.)
    1995 entdeckten zwei Amateurtaucher vor der so genannten Korsarenstadt Saint-Malo in der Bretagne in weniger als zehn Metern Tiefe mehrere Kanonen. Wissenschaftler konnten das dazugehörige Wrack schnell identifizieren. Es handelte sich um ein außergewöhnlich gut erhaltenes Korsarenschiff aus dem 18. Jahrhundert. Die Meeresarchäologen Michel L’Hour, Damien Sanders und Jerzy Gavronsky, drei große Kenner neuzeitlicher Schiffswracks, geben einen Einblick in die mythische Welt der Freibeuter. An einem stürmischen Tag im Februar 1714 sank die Saint-Jean-Baptiste bei dem Versuch, der englischen Flotte zu entkommen, vor der Korsarenstadt Saint-Malo in der Bretagne.
    Im Sommer 1995 wird die Fahrrinne der Hafenzufahrt von Saint-Malo ausgebaggert. Einige Monate später stoßen zwei mit den Örtlichkeiten vertraute Sporttaucher zu ihrer großen Überraschung bei einem Tauchgang in einer Tiefe von nicht einmal zehn Metern auf ein paar antike Kanonen. Sie stochern und graben im Untergrund herum, und plötzlich liegt vor ihnen ein ganzes Waffenarsenal. Michel L’Hour, Forschungsleiter des französischen Amtes für Unterwasserarchäologie und die renommierte Archäologin Elisabeth Veyrat machen sich sofort gemeinsam zur Fundstelle auf. Sie identifizieren das Wrack alsbald als Piratenschiff und datieren es auf das Ende des 17. Jahrhunderts.
    Eine unerwartete, einzigartige Entdeckung ersten Ranges! Unter einer schützenden Sandschicht verborgen hat das Wrack von La Natière die Jahrhunderte überdauert. Eine erste Grabungsaktion, die im Sommer 1996 in Angriff genommen wird, bestätigt den unschätzbaren Wert des Fundes. Doch am Fundort lauern Gefahren für die Archäologen. Wegen der starken Strömungen können die Taucher schon bei etwas unruhiger See nicht länger als zwei Stunden täglich unter Wasser arbeiten. Die schwierigen Einsatzbedingungen und die Gefahr der Zerstörung des Wracks durch die turbulenten Unterwasserströmungen, die an ihm zerren, zwingen das Team zur Aufgabe des Vorhabens.
    Sommer 2000: Ein zweiter Bergungsversuch. Diesmal besser vorbereitet, aber nur mit begrenzten finanziellen Mitteln ausgestattet, beschließen die Archäologen, ihre Grabungen auf die Bereiche des Bugs, des
    Mittschiffs und des Hecks zu konzentrieren. Unter den ersten Funden sind Faustwaffen, Kanonen, Pistolen, Säbel, Geschirr, Truhen, Münzen, Pfeifen und Amulette mit den eingravierten Namen ihrer Besitzer, Holzteile und Takelwerk, Gewichte und Maße, Zimmermannswerkzeug, Gläser, Flaschen, Metall- und Fayence-Flacons, viele davon noch verschlossen und mit Inhalt. Eine Schiffsapotheke mit Tongefäßen erweist sich als besonders wertvoller Fund, denn die Archäologen schließen daraus, dass das Schiff bei seinem Untergang gerade zu einer langen Reise aufbrach oder von einer solchen zurückkam.
    Das Skelett eines Gibraltar-Makakenaffen schließlich liefert den Hinweis, dass das Schiff in Cadiz in Südspanien gewesen sein muss. Insgesamt fördern die Grabungen 350 Objekte zu Tage. Und Tausende weitere harren noch ihrer Entdeckung … Es sind nicht Gold und Reichtümer, die im Wrack von La Natière ruhen. Niemand erwartet, aus dem Schiff einen Schatz zu heben. Vielmehr warten hier 500 Jahre Weltgeschichte darauf, ans Tageslicht befördert zu werden: Namen wie Trouin, De Morzic, Danycan, Carbec, Le Coz, Surcouf, deren Wagemut die Geschichte der alten Freibeuterstadt Saint-Malo geprägt hat Michel L’Hour hat nur noch ein Ziel: Er will alles daransetzen, um im Sommer 2001 eine erneute, diesmal umfangreichere Bergungsaktion durchzuführen.
    Das Schiff, dieses vergängliche Zeugnis längst vergangener Zeiten, soll seine Geheimnisse offenbaren – bevor sie durch die zerstörerische Kraft der Gezeiten und die Gier der Wrackplünderer für immer verloren gehen. Dieses Vorhaben begleitet der Film. Eine Begegnung mit der Geschichte.
    Im Wechsel mit Bildern vom Fortgang der Forschungsarbeiten des Archäologenteams um Michel L’Hour, von der Entdeckung und Bergung immer neuer Objekte und Einblicken in die historischen Recherchen auf der Suche nach der Identität des Schiffes lassen Spielszenen den Alltag jener Zeit wieder lebendig werden, das Leben rund um ein Piratenschiff und seine Korsarenbesatzung. In dem Film „Der Korsar von Saint-Malo“ vermischen sich Aufnahmen der Unterwasserforschung, reine Wissenschaft und historische Recherchen mit inszenierten Filmsequenzen, die wie Relikte der Vergangenheit von Zeit zu Zeit an die Oberfläche treten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 05.06.2004 arte
    TV-Premiere als Einzeldokumentation am 01.06.2002 (arte)

Sendetermine

Sa. 12.06.2004
01:45–02:40
01:45–
So. 06.06.2004
14:00–14:55
14:00–
Sa. 05.06.2004
20:40–21:35
20:40–
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