Ein Tag in Teheran Folge 5: Der Mann, der Bäume pflanzte
Folge 5
5. Der Mann, der Bäume pflanzte
Folge 5
Ghaem verbringt seine Tage in Darabad, einem gebirgigen Viertel im Norden Teherans. Die Teheraner kommen gerne hierher, um der Luftverschmutzung in der Stadt zu entfliehen – und viele kennen den Asketen Ghaem. Jeden Morgen besteigt der 61-Jährige den Berg, beladen mit Wassereimern, einer Schaufel und jungen Baumsetzlingen; für seine Fracht hat er sogar einen speziellen Rucksack konzipiert. In einer Unterkunft macht er Rast und setzt die Jungpflanzen in die Erde, damit sie sich an das
Höhenklima gewöhnen. Wenn sie etwas kräftiger geworden sind, pflanzt Ghaem sie um. So hat er auf eigene Initiative bereits etwa tausend Bäume gepflanzt. Ghaem ist kein echter Einsiedler, sondern eher ein Weiser: ein Utopist in Symbiose mit der Natur, die hier so unwirtlich und karg ist, dass niemand auf die Idee kommen würde, Besitzansprüche zu erheben. Ghaem spricht die Sprache der Pflanzen und der Tiere: In allem findet er Gott, und Gott allein will er dienen. (Text: arte)