Feuilleton in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (45 Min.)
    Messe Wien. – Bild: 3sat
    Messe Wien.
    Als Kaiser Joseph II. das kaiserliche Jagdgebiet an den Donau-Auen für die Öffentlichkeit öffnete, schlug die Geburtsstunde des Wiener Erholungsgebiets „Prater“. 2017 feiert Österreich das 250-jährige Jubiläum des Wiener Praters. Zu diesem Anlass porträtieren Peter Grundei, Roswitha Vaughan und Ronald P. Vaughan in einer aufwendigen dreiteiligen Dokumentation die zahlreichen Facetten des Praters. Den Anfang macht die Historie. In einer Zeit, in der es noch keine städtischen Parks gab und ein Ausflug aufs Land ein Luxus war, den sich nur wenige Wienerinnen und Wiener leisten konnten, wurde der Prater zu einem großen Gewinn an Lebensqualität für sie. Fortan fand hier jede nur erdenkliche Vergnügung statt, 1873 war der Prater sogar Schauplatz der Weltausstellung und heute ist das Riesenrad im legendären Vergnügungspark „Venedig in Wien“ eines der Wahrzeichen der Stadt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.02.20173sat
  • Folge 2 (45 Min.)
    Das Wiener Riesenrad.
    Der „grüne Prater“ erstreckt sich weit an der Donau entlang und hat sich heute zu einem Eldorado für Jogger, Skater, Radfahrer aber auch Erholungssuchende etabliert. 2017 feiert Österreich das 250-jährige Jubiläum des Wiener Praters. Zu diesem Anlass porträtieren Peter Grundei, Roswitha Vaughan und Ronald P. Vaughan in einer aufwendigen dreiteiligen Dokumentation die zahlreichen Facetten des Praters, diesmal die Grünlandschaft. Die Wiener teilen den Prater in zwei Regionen: den „Wurstelprater“ und den „grünen Prater“. Die Grünlandschaft ist fast doppelt so groß wie der Central Park in New York und liegt dennoch in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt.
    Heute gehört der grüne Prater Sportlern und Erholungssuchenden, die an sonnigen Wochenenden die zahlreichen Liegewiesen oder die Prater Hauptallee bevölkern. Die Liste der Sportarten, die zu sehen sind, ist lang: Schwimmen, Leichtathletik, Fußball, Reiten, Traben, Galoppieren, Tennis, Golf, Hockey, Bowling, Skaten – nahezu alles wird ausgeübt. In dieser ehemaligen Auenlandschaft wurden die Bären bereits vor Jahrhunderten vertrieben und das Rotwild vor 150 Jahren ausgerottet. Heute leben hier Füchse, Dachse und Schildkröten und lassen erahnen, wie artenreich der Prater einst war.
    In der Zeit vor dem Volksaufstand 1848 wurden auf der Hauptallee auch Rennläufe mit Lakaien veranstaltet, die dann wegen ihrer menschenverachteten Ausbeutung der Diener durch den Adel verboten wurden. Gemütlicher ging es später beim jährlichen sogenannten Blumenkorso zu. Die Kutschenfahrt bis zum Lusthaus und zurück galt dem traditionellen Prinzip des Praters: „Sehen und gesehen werden“. Ein praktisches Bindeglied zwischen dem Wurstel- und dem grünen Prater ist die Liliputbahn. Eine aus England stammende, klein gebaute Lokomotive, zieht die Fahrgäste durch eine blühende Natur, die den Urzustand der Praterlandschaft erahnen lässt.
    Seit der Weltausstellung 1873 ist der Prater auch Stammplatz für weitflächige Ausstellungen. Die Rotunde war Zentrum, Mittel- und Höhepunkt aller hier auch später abgehaltenen Präsentationen. Nach dem verheerenden Brand des Kuppelbaus 1937 wurden hier die Bauten der Wiener Messe errichtet. Im 21. Jahrhundert prägt eine Messeanlage, nach modernsten internationalen Kriterien geplant und betrieben, den Nordteil des Praters. Als architektonisch sinnvolle Ergänzung der bebaubaren Zone des Praters fand aktuell auch die Wirtschaftsuniversität hier am Rande der grünen Lunge der Stadt ein neues Zuhause. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.02.20173sat
  • Folge 3 (45 Min.)
    Der Wiener „Wurstelprater“.
    Der „Wurstelprater“ ist ein Ort der Heiterkeit und des Genusses – und das für Alt und Jung. Diese Vergnügungskultur ist so alt wie der Prater selbst, und wird heute noch aufrechterhalten. 2017 feiert Österreich das 250-jährige Jubiläum des Wiener Praters. Zu diesem Anlass porträtieren Peter Grundei, Roswitha Vaughan und Ronald P. Vaughan in einer aufwändigen dreiteiligen Dokumentation die zahlreichen Facetten des Praters, diesmal den „Wurstelprater“. Vor 250 Jahren ließ der reformfreudige Kaiser Joseph II. die Tore des höfischen Jagdgebietes für das Volk öffnen. Sogleich entstanden um den Eingangsbereich Gaststätten, die ihren Besuchern auch Attraktionen wie Rutschen und Schaukeln anboten.
    Auch das Puppentheater fand hier seine Heimat. Der Hans Wurst, eine mittelalterliche belustigende Kunstfigur, schrumpfte zur Handpuppe und wurde in Wien zum „Wurstl“. Der sogenannte „Wurstelprater“ ist jener Teil, in dem sich die Wienerinnen und Wiener in der traditionsreichen Hochschaubahn amüsieren oder Stelze und Langos verzehren. Heute funktioniert hier alles hochtechnisch und Sicherheit hat oberste Priorität. Damals zog das Riesenrad noch viele an, die ihr Unwesen am Prater trieben – die Wiener Polizei war jedoch erleichtert, weil sie wusste, wo sie die dunklen Gestalten Wiens verhaften konnte.
    Aktuell bemühen sich die Praterbetriebe um Veranstaltungen, die den Prater im traditionellen Sinne beleben sollen. So wird beispielsweise im Mai der Blumenkorso, ganz nach dem Motto „Sehen und gesehen werden“, zu neuem Leben erweckt. Eine Sonderausstellung im Wien Museum veranschaulicht die reiche Geschichte des Praters, mit besonderem Fokus auf den Vergnüglichkeiten der letzten 250 Jahre. Regisseur Ronald P. Vaughan findet: „Es gibt keine lustvollere Art, die Geschichte von Wien zu erleben, als über den Prater.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.02.20173sat

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