Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (15 Min.)
    Handwerk neu entdeckt Das Donaudelta ist das weltweit größte zusammenhängende Schilfgebiet. Auch wenn der Rohstoff stark gefragt ist – extra angebaut wird das Schilf nicht. Es wächst überall am Wasserrand. Und Wasser gibt es schließlich genug im Delta. Die Sozialistische Republik Rumänien siedelte zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren gezielt Spezialisten für Schilfrohranbau im Donaudelta an. Heute gibt es immer weniger Dächer, die noch mit Schilf bedeckt sind. Doru Dobri ist Schilfbauer, eine aussterbende Branche. Die Schilfdächer sind für viele Rumänen einfach zu teuer und aufwändig. Seine jahrzehntelange Erfahrung ist überall in Europa stark gefragt. Dort zu bleiben kommt für ihn aber nicht in Frage.
    Dazu liebt er das Donaudelta zu sehr. Fast jeder Hügel und jeder Berg im Donaudelta ist von künstlichen Terrassen durchzogen. Sie sind ein Überbleibsel eines groß angelegten Projekts von Diktator Nicolae Ceauşescu. Ende der 1980er-Jahre hatte der die Vorstellung, aus dem Gebiet hier das größte Weinanbaugebiet Rumäniens zu machen, doch nach dem Zerfall der Sowjetunion passierte lange Zeit nichts. Vor 10 Jahren wurde der Italiener Roberto Di Filippo auf der Suche nach Land für seinen Weinbetrieb hier fündig. Auf seinem Weingut baut er ausschließlich Bio-Wein an. Geerntet wird noch traditionell mit Pferdewagen. Einen Großteil seines Weins exportiert Roberto Di Filippo nach Deutschland und andere EU-Länder. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.02.2023MDR
  • Folge 2 (15 Min.)
    Die Rückkehr der Touristen 5.200 Tier- und Pflanzenarten können Touristen im Donaudelta beobachten. 98 Prozent der aquatischen Fauna Europas leben hier. Nirgends gibt es mehr unterschiedliche Vogelarten auf einem Fleck. Und Iliuta Goean kennt sie alle. Früher hat er in der Angelbranche gearbeitet, dann hat er umgeschult und sein eigenes Tourismusbüro aufgemacht. Für Rumänien stand lange Zeit die intensive Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Deltas im Vordergrund, für die zwischen 1955 und 1965 Infrastruktur geschaffen wurde. Erst in den frühen 1970er Jahren förderte der rumänische Staat die Einrichtung touristischer Zentren. Davor gab es gerade einmal zwei Hotels mit 88 Betten. Nach dem Zerfall der Sowjetunion kam der Massentourismus – und damit die Probleme. Iliuta Goean hat sich als einer der ersten auf nachhaltigen Öko-Tourismus spezialisiert. Er fährt nur in Kleingruppen los, bietet Vogelbeobachtungen an und kennt für jeden Touristenwunsch den passenden Ort. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.02.2023MDR
  • Folge 3 (15 Min.)
    Neue Heimat für alte Arten In den 1960er-Jahren wurden viele der Sumpflandschaften im Donaudelta nach und nach trockengelegt. Dadurch wollte die sozialistische Regierung das Donaudelta für die Landwirtschaft im großen Stil nutzbar machen. Dazu kommen Flussbegradigungen, um die Donau für die kommerzielle Schifffahrt zu erschließen. Ein Fünftel der Fläche des Donaudeltas – und somit auch des Lebensraums für tausende Tiere und Pflanzenarten – wurde auf diese Weise bis 1986 zerstört. Mit den Folgen hat das Gebiet bis heute zu kämpfen. Was vor zehn Jahren als kleines Community-Projekt im Dorf Mahmudia am Sfantu Gheorghe Arm begonnen hat, ist mittlerweile die größte ökologische Renaturierungszone Europas geworden.
    Aufgrund starker Überfischung zu Zeiten des Sozialismus ist der Stör im Donaudelta heute vom Aussterben bedroht. Marilena Maereanu leitet ein Zuchtprogramm, um Störe wieder im Donaugebiet anzusiedeln. Hunderte Störe unterschiedlichen Alters hält sie in verschiedenen Innen- und Außenbecken auf ihrer Farm. 10.000 Störe hat sie und ihre Kollegen bereits zusammen mit verschiedenen Universitäten und dem Naturpark in die Donau entlassen.
    Allerdings kostet Forschung und Futter für die Tiere auch Geld. Deshalb produzieren sie kleine Mengen Kaviar und verkaufen einige Störe auch an lokale Restaurants. Alles jedoch streng kontrolliert. Stefan Hont und Marian Tudor sind Teil eines Wiederansiedlungs- und Forschungsprogramms zum Verhalten von Stören. Denn man weiß kaum etwas über die Tiere, die bis zu 150 Jahre alt werden können. Durch Sender können die Forscher herausfinden, welche Routen die Fische nehmen und in welcher Tiefe sie wann schwimmen. Dadurch sollen gezieltere Wiederansiedlungsmaßnahmen möglich sein. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.02.2023MDR

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