Filmfassung, Seite 1

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    Chingachgook (Gojko Mitic), dem letzten der Mohikaner, ist Wahtawah (Andrea Drahota), die schöne Tochter des Delawarenhäuptlings versprochen. Doch sie wird vom Stamm der Huronen geraubt. – Bild: MDR/​Drefa
    Chingachgook (Gojko Mitic), dem letzten der Mohikaner, ist Wahtawah (Andrea Drahota), die schöne Tochter des Delawarenhäuptlings versprochen. Doch sie wird vom Stamm der Huronen geraubt.
    Chingachgook, der letzte der Mohikaner, soll Wahtawah, die schöne Tochter des Häuptlings der Delawaren, zur Frau erhalten. Doch die Braut wird am helllichten Tag von den Huronen entführt. Gemeinsam mit seinem Freund Wildtöter macht sich Chingachgook auf die gefahrvolle Suche nach ihr.
    1740. Englische Truppen versuchen, den Franzosen die nordamerikanischen Kolonien abzujagen und verstricken auch die Indianer in diesen Krieg. Die Engländer spannen die Delawaren, die Franzosen die Huronen für ihre Zwecke ein. Auch Chingachgook (Gojko Mitic), ein Häuptlingssohn der Mohikaner und letzter Überlebender seines Stammes, der bei einem Massaker vernichtet wurde, wird in diese Kämpfe hineingezogen. Er fand bei den Delawaren Unterschlupf und weil er dem Stammeshäuptling das Leben rettete, soll er mit dessen Tochter Wahtawah (Andrea Drahota) verheiratet werden. Dem kommen aber die Huronen zuvor, die die Braut rauben.
    Chingachgook will Wahtawah zusammen mit seinem Freund Wildtöter (Rolf Römer), einem jungen englischen Siedler, befreien. Wildtöter ist Philanthrop und Humanist, während sich der Jäger Harry Hurry (Jürgen Frohriep) und der Siedler Tom Hutter (Helmut Schreiber), der sich mit einer schwimmenden Blockhütte inmitten eines malerischen Bergsees eine Art Festung geschaffen hat, nur für Skalpprämien interessieren: „Weiber und Kinder, große und kleine Schöpfe – die Kolonie zahlt“. Diese Sucht führt in die Katastrophe: Denn gerade als Chingachgook Wahtawah aus dem Huronenlager befreien will, werden Hurry und Hutter dingfest gemacht.
    Wildtöter und Chingachgook, die in mehreren überraschenden Situationen zu retten versuchen, was zu retten ist, stehen am Ende vor den Trümmern ihrer Mühe. Beschwörend plädiert Chingachgook für die Einheit der Indianer: „Zu viel Blut ist schon geflossen durch die Zwietracht der roten Männer!“ Doch erst im Sterben fleht der Huronenhäuptling, der Rat der Alten „möge Frieden schließen mit allen Stämmen“. Da haben die englischen Truppen bereits zu jenem Massaker angesetzt, das die Huronen auslöschen soll. Chingachgook, Wahtawah und Wildtöter kehren ins Delawarengebiet zurück.
    „Chingachgook, die Große Schlange“ war der zweite Indianerfilm der DEFA, frei gestaltet nach dem Roman „Wildtöter“ aus der Reihe der Lederstrumpf-Erzählungen von James Fenimore Cooper. „Die beste unter den vielen Cooper-Verfilmungen, auch wenn sie vor lauter Problembewusstsein den Cooper’schen Humor zu kurz kommen lässt“, urteilt Joe Hembus in seinem Westernlexikon. In der Hauptrolle glänzt Gojko Mitic als Häuptlingssohn, mit weiteren Indianerfilmen wird er in der Folge zum „DEFA-Chefindianer“. Gojko Mitic wird am 13. Juni 75 Jahre alt, der MDR gratuliert dem „vielleicht wirklichen einzigen Star“ (Gottfried Kolditz) der DEFA.
    Zum Film kommt der in Serbien geborene Sohn eines Landwirts während seines Sportstudiums in Belgrad. Anfang der 1960er-Jahre werden in Jugoslawien einige internationale Koproduktionen gedreht und der gutaussehende, sportliche junge Mann wird als Double und Stuntman angeheuert. In der Horst-Wendlandt-Produktion „Unter Geiern“ erhält er 1963 erstmals eine Episodenrolle. Gleichzeitig bereitet die DEFA ihren ersten Indianerfilm vor. Die Wahl für die Hauptrolle in „Die Söhne der großen Bärin“ fällt auf Gojko Mitic – und bis 1975 dreht er jährlich einen Indianerfilm und erringt damit beim DDR-Publikum einmalige Popularität.
    Doch Gojko Mitic begnügt sich nicht mit diesem Rollen-Klischee des „DEFA-Chefindianers“. So tritt er u.a. im Science-Fiction-Film „Signale – Ein Weltraumabenteuer“ auf, spielt in TV-Serien, moderiert im Fernsehen, arbeitet für Kinder und wird zum Star des Harzer Bergtheaters. Nach der Wende ergeht es ihm wie vielen DDR-Schauspielern, es sind zunächst nur kleine Rollen, die ihm angeboten werden. Doch von 1992 bis 2006 spielt er bei den Karl-May-Festspielen Bad Segeberg den Winnetou in Nachfolge von Pierre Brice und erobert sich sein Publikum zurück. Weitere Filmrollen folgen, u.a. als Roberto Fiorani in der ARD-Vorabendserie „Verbotene Liebe“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.03.2003MDR

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