Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Eintagsfliege. – Bild: BR/​Nautilusfilm
    Eintagsfliege.
    Vor ein paar Tausend Jahren gab es hier nackte Moränenrücken und kahle Schmelzwassertäler – eine Landschaft, geboren in der letzten Eiszeit, geprägt vom Alpenrand, sanften Hügeln, Mooren und Seen und von kulturellem Reichtum, nicht nur auf den Inseln im Chiemsee mit ihren berühmten Klöstern und Schlössern. Schon lange vor König Ludwig II. haben sich die ersten Menschen im Chiemgau niedergelassen. Funde von Jagdwaffen aus der Zeit der Neandertaler belegen, dass das Land sogar während der Eiszeit besiedelt war, wohl weil es hier viel jagdbares Wild gab. Während der Bronzezeit führte hier einer der wichtigsten Handelswege aus den Bergen ins Alpenvorland.
    Da kamen die Kelten und die Römer. Wahrscheinlich ist das Land um den Chiemsee seitdem ununterbrochen besiedelt – bis zum heutigen Tag. Warum konnte sich ausgerechnet in einem so stark frequentierten Siedlungsland bis heute eine artenreiche Natur erhalten? Der Film „Chiemgau im Wandel – Von Hirnsteinen und Kometen“ geht dieser Frage nach und stellt den Chiemgau von heute vor. Der Film wirft aber auch einen Blick in die Vergangenheit und zeigt Veränderungen in der Natur und der Landschaft. Der Chiemgau ist eine Landschaft im stetigen Wandel. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.06.2018BR Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Seeufer.
    Klima, Tierwelt und Landschaft haben sich im Chiemgau verändert, und es scheint, als vollziehe sich dieser Wandel immer schneller. Filmautor Jan Haft zeigt die Vielfalt der Natur dieser besonderen Landschaft, und wie entscheidend der Einfluss des Menschen auf die Chiemgauer Landschaft ist. Dreimal kam es am Chiemsee in den letzten beiden Jahrzehnten zu Jahrhunderthochwassern. Tierarten, die in den Überschwemmungsgebieten leben, entwickeln raffinierte Überlebensstrategien. Die Knotenameisen etwa nehmen die Königin in die Mitte und bilden aus ihren Leibern ein Floß, erobern sogar neuen Lebensraum.
    Hochwasser ist weniger eine Katastrophe für die Natur. Es trifft vor allem die Menschen. Auf den oft jahrhundertealten Feuchtwiesen im Überschwemmungsgebiet des Chiemsees wachsen botanische Schönheiten wie Trollblumen, Mehlprimel und die Sibirische Schwertlilie. Doch die meisten derartigen Wiesen im Chiemgau sind mittlerweile entwässert und gedüngt, um die Qualität des Viehfutters zu verbessern und die Flächen rentabler zu machen. Überall, nicht nur im Chiemgau, fällt auf, dass besonders Tierarten der Feldflur rapide weniger werden. Auch Arten, die vormals häufig waren wie der Brachvogel.
    Oder die Schwalben, die eigentlich untrennbar mit Wiesen, Weiden und Kuhställen verbunden sind. Bis zu einhundert Mal im Jahr gibt es am Chiemsee Sturmwarnung. Dann fegen Böen mit bis zu 100 Stundenkilometern über das Wasser. Für die Natur ist aber nicht entscheidend, ob es künftig mehr oder weniger Sturm und Hochwasser gibt – entscheidend ist der Umgang des Menschen mit der Chiemgauer Landschaft. Jan Haft zeigt in seinem Film die Vielfältigkeit der Natur dieser besonderen Landschaft, und er liefert die Erkenntnis, dass alles – auch die Natur – einem permanenten Wandel unterliegt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.06.2018BR Fernsehen

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