Besonders normal Folge 5: „Ich bin anders funktional“ – Bettina Eistel: Meine Füße sind meine Hände
Folge 5
5. „Ich bin anders funktional“ – Bettina Eistel: Meine Füße sind meine Hände
Folge 5
Bettina Eistel ist vieles: Paralympics-Medaillengewinnerin, Psychotherapeutin und Moderatorin. Und sie ist ein „Contergan-Kind“. Die 53-Jährige kam ohne Arme zur Welt. „Meine Mutter erschrickt noch heute, wenn sie an die Totenstille zurückdenkt, die sich über den Kreißsaal legte – ich war ein Wunschkind, und dann das“, sagt die Frau, die ihr Anderssein nicht kaschiert. Sie steht dazu, dass sie „anders funktional“ ist. Statt die schicksalhaften Grenzen zu akzeptieren und sich mit einem Leben in ständiger Abhängigkeit zufrieden zu geben, lernt das eigenwillige Mädchen früh, so viel wie möglich mit ihren Füßen zu
bewerkstelligen und ist das erste beeinträchtigte Kind in Hamburg, das ein Gymnasium besucht. Heute kann sie ihren Alltag ganz ohne fremde Hilfe leben. Dank einer komplizierten Fußlenkung kann sie sogar Autofahren. „Als ich noch ein Baby war, sahen mich schon alle Körbe flechten und Tüten kleben“, erzählt sie. „Ne, dachte ich, das könnt ihr mal schön alleine machen“, sagt Bettina und schnippt mit dem großen Zeh die Asche ihrer Zigarette ab. Die Dokumentation „Ich bin anders funktional“ aus der Reihe „Besonders normal“ porträtiert die Vielseitigkeit der Paralympics-Medaillengewinnerin, Psychotherapeutin und Moderatorin. (Text: 3sat)