Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1
    Vor 200 Jahren erhält Bayern mit Einführung einer der liberalsten Verfassungen Europas zum ersten Mal ein gewähltes Parlament. Der fränkische Staatsrechtler Wilhelm Joseph Behr und der Allgäuer Bierbrauer Franz Anton Höss sind zwei der neuen Volksvertreter. Die Dokumentation mit Präsentator David Zimmerschied zeigt am Beispiel der Lebensgeschichten von Wilhelm Joseph Behr, Franz Anton Höss und König Ludwig I., wie Bayern zu dem wurde, was es heute ist. Im Jahr 1818 schenkt König Maximilian seinem Volk eine neue Verfassung, zu diesem Zeitpunkt eine der modernsten in ganz Europa. Endlich dürfen die Bürger das politische Geschehen in ihrem Land mitbestimmen und Vertreter in ihr Parlament wählen.
    Bayern hat seine Gestalt nach dem Ende des Alten Reiches völlig verändert. Viele Regionen und Städte sind neu unter die Herrschaft der Wittelsbacher gekommen. Im Parlament treffen ihre Volksvertreter aufeinander. Wilhelm Joseph Behr, liberaler Verfassungsrechtler und Bürgermeister von Würzburg, möchte die Idee der Volkssouveränität noch weiterentwickeln. Franz Anton Höss, ein Brauereibesitzer aus Immenstadt, will sich ganz pragmatisch für die Anliegen der Mitbürger seiner Heimatregion im Allgäu einsetzen. Immer wieder bringt Wilhelm Behr Reformvorschläge ins Parlament ein, die die Rechte der Bürger stärken sollen, und verärgert damit insbesondere den Kronprinzen und späteren König Ludwig I. Auch Behrs Parlamentskollegen Franz Höss gehen manche dieser Ideen zu weit.
    Doch alle drei leisten auf ihre Weise einen Beitrag zur Entstehung des modernen bayerischen Staatsgefühls. Nicht nur Krone und Herrschaft, auch Parlament und Verfassung formen die bayerische Identität. Auf den Spuren von Behr, Höss und König Ludwig I. verfolgt Präsentator David Zimmerschied Bayerns erste tastende Schritte auf dem Weg zur Demokratie. In Spielszenen wird der damaligen Zeit in Bayern und dem Ringen um politische Teilhabe und Mitbestimmung des Volkes nachgespürt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.11.2018BR Fernsehen
  • Folge 2
    1918 geht eine Epoche zu Ende: In Bayern wird die Monarchie gestürzt und das Land erhält eine demokratische Verfassung. Wie ist es dazu gekommen und wer war an der Gründung des Freistaats Bayern beteiligt? Die Dokumentation mit Präsentator David Zimmerschied zeigt anhand der Lebensgeschichten des SPD-Politikers Erhard Auer, des Zentrum-Abgeordneten Sebastian Schlittenbauer und des Revolutionärs Kurt Eisner, wie Bayern zu dem wurde, was es heute für uns ist. 1913 gibt es Turbulenzen im bayerischen Parlament. Im Zentrum der Diskussionen stehen die SPD-Politiker Kurt Eisner und Erhard Auer.
    Es wird offen über die Abschaffung der Monarchie in Bayern diskutiert. Eisner sieht das Ziel der Sozialisten in greifbare Nähe gerückt: eine bayerische Republik. Doch sein SPD-Parteikollege Auer hält dagegen, da er eine parlamentarische Monarchie für stabiler hält. Auch Politiker des Zentrums, allen voran Sebastian Schlittenbauer, der sich für die Belange der Bauern einsetzt, stehen zur fast hundert Jahre alten Verfassung. Die Wirren und Leiden des Ersten Weltkrieges führen 1918 zu Massenprotesten, die maßgeblich von Kurt Eisner und seiner USPD organisiert werden.
    Die Niederlage des Deutschen Reichs setzt die Krone zusätzlich unter Druck. Im Parlament drängt Erhard Auer auf Reformen der Verfassung, um das kriegsgebeutelte Land zu stabilisieren und die Monarchie zu retten. Auch Sebastian Schlittenbauer setzt sich für deren Erhalt ein. Doch Kurt Eisner kann die Gunst der Stunde nutzen und ruft im November 1918 die bayerische Republik aus. König Ludwig III. flüchtet aus München. Eisner wird erster Ministerpräsident des Freistaates Bayern, nun mit Unterstützung von Erhard Auer und seiner MSPD. Doch bei der folgenden Wahl wird Eisner für seine Haltung zur Kriegsschuld Deutschlands abgestraft.
    Sieger ist die Bayerische Volkspartei. Im Februar 1919 wird Eisner von einem rechten Fanatiker ermordet. Als Vergeltung verübt ein linker Attentäter einen Anschlag auf Erhard Auer, den dieser nur knapp überlebt. Das neu gewählte Parlament mit Vertretern wie Erhard Auer und Sebastian Schlittenbauer kann den jungen Freistaat Bayern nach ersten turbulenten Monaten schließlich stabilisieren. Auf den Spuren von Eisner, Auer und Schlittenbauer verfolgt Präsentator David Zimmerschied den Aufbruch der Bayern zu Demokratie und Selbstbestimmung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.11.2018BR Fernsehen

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Bayerns Weg zur Demokratie online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…