5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (26 Min.)
    Nach der Fußballweltmeisterschaft 2014 bereitet sich Rio de Janeiro mit imposanten Stadien und weltweitem Marketing auf das nächste Großereignis vor: die Olympischen Spiele 2016. In Jacarezinho, einer von Rios zahlreichen Favelas, bekommt man von all dem Aufschwung und Gigantismus allerdings nicht viel mit. Hier sind Armut, Kriminalität und Jugendarbeitslosigkeit an der Tagesordnung. Genau an diesem Ort, im Volksmund „Faixa de Gaza“ (Gazastreifen) genannt, betreibt Pedro Faria seinen Friseursalon. Pedro hat sich vorgenommen, etwas für die Menschen von Jacarezinho zu tun. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Jugendliche mit krimineller Vergangenheit von der Straße zu holen und ihnen eine zweite Chance zu geben.
    Sie können bei ihm das Friseurhandwerk von der Pike auf erlernen, um sich dann in der Zukunft vielleicht einmal den Traum vom eigenen Salon zu erfüllen. Während auf der Straße vor dem Salon die sozialen Kämpfe um Polizeigewalt, Drogen und Prostitution weiter toben, hat Pedro Faria drinnen einen Schutzraum geschaffen: einen Ort der Hoffnung für die jungen Friseure und auch für die Kunden, die sich hier ihren Kummer von der Seele reden können, während sie einen typischen Jaca-Haarschnitt verpasst bekommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.02.2017arte
  • Folge 2 (25 Min.)
    Einst war Detroit die Metropole der US-amerikanischen Automobilindustrie und ein Ort, an dem man als Industriearbeiter zu einem gewissen Wohlstand kommen konnte. Heute sind die Autofirmen umgezogen, und die Familien der ehemaligen Arbeiter wurden ohne Perspektive zurückgelassen. Die Kids hängen auf der Straße herum und machen ihrem Frust mit Gewalt Luft. Detroit ist inzwischen eine der gefährlichsten Städte der USA. Mitten in dieser durch Schießereien zerstörten Stadt betreiben Larry Webster und Robert Davis ihren Friseursalon. Seit 32 Jahren pflegen die beiden Freunde nun schon das Haupthaar ihrer Kunden und verstehen sich untereinander blind.
    Die Kundschaft in ihrem Salon ist fast ausschließlich afroamerikanisch, wie die beiden Friseure auch. Viele der Kunden haben noch bessere Zeiten miterlebt. Sie erzählen sich hier so einiges, während sie unter der Trockenhaube sitzen: von den alten Zeiten, den schicken Autos, die man sich heute nicht mehr leisten kann, und darüber, wie hart das Leben für die jungen Detroiter ist. Doch die Menschen in Detroit haben auch Hoffnung. Hoffnung auf Gott und vor allem darauf, dass ihre Stadt eines Tages wieder ein lebenswerter Ort sein wird. Denn sie wollen in Detroit bleiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.02.2017arte
  • Folge 3 (26 Min.)
    Ehemals waren die Saharawi Beduinen, ein fahrendes Volk. Nun sitzen sie seit fast 40 Jahren, nachdem Marokko ihre Heimat besetzt hat, in Samara fest, einem Flüchtlingscamp in Algerien. Die Menschen sind abhängig von den Hilfsgütern der Vereinten Nationen und fristen ihr Leben in Unfreiheit und Unselbstständigkeit. Die Jüngeren von ihnen haben ein freies Leben nie kennengelernt und sehen im Camp keinerlei berufliche Perspektiven. An diesem trostlosen Ort mitten in der Wüste betreibt Mohammed Ould Saleh Ould Didi einen kleinen Friseursalon für saharawische Männer. Hier schneidet er Haare, hier fragt er kleine Jungen ihren Schulstoff ab und hier hört er sich die Probleme der Erwachsenen an.
    Hauptthemen im Salon sind die besetzte Heimat und der dringende Wunsch, gegen die Usurpatoren zu kämpfen. Jeder kennt hier jemanden, der bei dem Versuch Widerstand zu leisten verwundet wurde. Man blickt sorgenvoll in die Zukunft: Viele junge Saharawi sind aus Langweile und Perspektivlosigkeit drogenabhängig geworden. Doch trotz all dieser Probleme verlieren die Saharawi nie ihren Stolz und träumen noch immer davon, eines Tages wieder frei und würdig leben zu können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.02.2017arte
  • Folge 4 (26 Min.)
    Neu Delhi, Indien: In der pulsierenden Metropole lebt und arbeitet Soniya Chaudhary zusammen mit ihrer Stieftochter. Sie betreibt von zu Hause aus einen Friseur- und Schönheitssalon für Frauen. Soniya selber hat vor einigen Jahren einen schweren Schicksalsschlag erlitten: Das Gesicht der jungen Frau wurde bei einem fürchterlichen Angriff mit Säure völlig verätzt und ist seitdem entstellt. Rund 300 solcher Säure-Attacken gibt es jährlich in Indien, meist richtet sich die Gewalt gegen Frauen. Die weibliche Schönheit ist in Indien, wie an vielen anderen Orten der Welt, Statussymbol und Heiratsgrund.
    Eine körperliche Entstellung bedeutet für die Frauen also fast immer das gesellschaftliche Aus. Soniya aber ist eine Kämpferin, sie möchte sich nicht in Selbstmitleid zurückziehen, führt ihren Schönheitssalon weiter und lernt, sich so zu akzeptieren, wie sie ist. Trotz all der feindlichen Blicke verzichtet sie auf den Gang zum Schönheitschirurgen und stellt sich mutig dem Patriarchat entgegen, dessen schlimmstes Tabu die nicht attraktive Frau ist. Soniya aber hilft anderen Frauen, mehr auf ihre innere Schönheit zu vertrauen, da die äußere vergänglich ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.02.2017arte
  • Folge 5 (26 Min.)
    Der englische Küstenort Clacton-on-Sea hat schon bessere Zeiten gesehen. Das Stadtbild der Kleinstadt ist leicht heruntergekommen, geprägt von Spielhallen, Billigläden und unbeschäftigten Senioren, die mit ihren Rollatoren durch die Stadt streifen. Hier betreibt die Friseurin Susan Jacobson seit 20 Jahren ihren kleinen Salon. Während sie Haare schneidet, hat sie immer ein offenes Ohr für die Probleme ihrer Kunden. Ihre Kunden sind meist einsame, von der Gesellschaft abgehängte Männer, die ansonsten wenig Zuspruch bekommen. Die Gespräche kreisen um „die da oben“, die den Kontakt zu den einfachen Leuten verloren haben, und über die vielen Migranten, die aus London herkamen und ihre Geschäfte in der Kleinstadt eröffneten.
    Hier im Salon hatte der Brexit eine klare Mehrheit. Susan kümmert sich wie eine Sozialarbeiterin um die meist hilfsbedürftigen älteren Männer: So zahlt sie auch schon mal ein Taxi zu ihrem Salon, wenn das Geld knapp ist. Doch auch sie selbst hat schwierige Zeiten erlebt, aber sie ist keine, die lange klagt. Wenn es ihr mal schlecht geht, holt sie sich Trost bei ihrem kleinen Hund, der sie nie im Stich lässt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.02.2017arte

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