Auswandern! Deutsche Schicksale aus drei Jahrhunderten Folge 3: Zwischen den Welten 1848–1933
Folge 3
3. Zwischen den Welten 1848–1933
Folge 3 (54 Min.)
Bild: ARTE France/ARTE/SR/Seppia/Indi Film
Im Jahr 1848 beginnt in Europa der sogenannte Völkerfrühling. Wie in den meisten Ländern scheiterte auch im deutschsprachigen Raum die Revolution und löste eine neue Auswanderungswelle aus. Die junge Revolutionärin Mathilde Anneke kann aus Rastatt in Baden fliehen und wird in den USA zu einer wichtigen Figur im Kampf gegen die Sklaverei und für die Rechte der Frauen. In Milwaukee gründete sie die erste feministische Zeitung des Landes. Für sie stand ihre deutsche Identität nicht im Widerspruch zu ihrer neuen amerikanischen Identität. Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs geraten die ʺGermansʺ unter Generalverdacht. Die Regierung warnt vor Spionage und die deutsche Sprache verschwindet zunehmend aus dem öffentlichen Leben. Anders in Brasilien: Dort ließ
sich 1924 der evangelische Theologe Friedrich Wilhelm Brepohl aus Essen nieder. Er hielt die deutsche Gesellschaft für dekadent. In Brasilien begeistert er sich für das ʺVolkstumʺ vieler Immigranten und die Ideen des Pangermanismus. Er feiert den Aufstieg des Nationalsozialismus als Erlösung und tritt der brasilianischen Landesgruppe der NSDAP bei, die größte außerhalb des Deutschen Reiches. Als diese verboten wird, wird Brepohl verhaftet. Die Verbrechen des Nazi-Regimes zerstörten das Verhältnis zwischen den Aufnahmeländern und ihrer deutschsprachigen Bevölkerung. Die tiefen Spuren, die die Einwanderer hinterlassen haben, verlieren sich im kollektiven Gedächtnis. Es waren Millionen. Und sie haben – im Guten wie im Schlechten – unsere Welt geprägt. (Text: arte)
Deutsche TV-PremiereSa. 08.11.2025arteDeutsche Streaming-PremiereSa. 25.10.2025arte.tv
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