Hunderte Menschen warten in der Schweiz aktuell auf ein Spenderorgan – viele vergeblich. Spenderorgane sind Mangelware, weil nur wenige Menschen rechtzeitig regeln, was nach dem Tod mit ihren Organen geschehen soll. Hier setzt die Organspende-Initiative an. Sie will das heutige System radikal umkrempeln und die sogenannte Widerspruchslösung einführen: Künftig wären grundsätzlich alle Organspender. Es sei denn, jemand entscheidet sich aktiv dagegen und trägt diesen Entscheid in einem Register ein. Diesen Freitag wird die Organspende-Initiative eingereicht. Beschneidet sie das Selbstbestimmungsrecht über unsere Körper? Kritiker sagen, dass eine Organentnahme ohne ausdrückliche Zustimmung des Verstorbenen zu traumatischen Erfahrungen bei den Angehörigen führen könne. Und
ganz grundsätzlich: Wer garantiert, dass ein Mensch bei der Entnahme der intakten Organe tatsächlich tot ist? Doch was ist umgekehrt mit den Menschenleben, die durch mehr Spenderorgane gerettet werden könnten? Auch Angehörige könnten von der Praxisänderung profitieren: Oft müssen sie heute unmittelbar nach einem Schicksalsschlag die schwierige Entscheidung fällen, ob Organe des Verstorbenen gespendet werden sollen. Brächte die Organspende-Initiative auch für sie eine Erleichterung? Zu diesen Fragen begrüsst Jonas Projer in der «Arena»: - Stefan Büsser, Comedian, Moderator Radio SRF 3 - Yvonne Gilli, alt Nationalrätin Grüne/SG - Felix Gutzwiller, alt National- und Ständerat FDP/ZH - Peter G. Kirchschläger, Professor für theologische Ethik (Text: SRF)