Catherine Weil Sinet oder die Kunst, „in Begonien zu pissen“ „Weder feministisch noch feminin, wir werden in einer Form über Frauen schreiben, die anderswo nicht gewagt wird, mit Humor und Engagement.“ Mit diesen Worten beschreibt Catherine Weil Sinet die redaktionelle Linie des Satire-Magazins „Siné Madame“, das sie 2019 zusammen mit ihrem im selben Jahr verstorbenen Ehemann und Pressezeichner Siné gegründet hat. Nach vier Jahren Pause – unter anderem aufgrund einer Lungenkrebserkrankung – übernimmt sie nun wieder die Leitung der satirischen Monatszeitschrift, die hauptsächlich von Frauen gemacht wird und sich mit verschiedenen gesellschaftlichen Themen befasst. Ein Projekt, das ihren Werten entspricht und ohne Anzeigenkunden finanziert wird, ein Status, den sie mit „Siné Mensuel“, einer „eindeutig im linken Spektrum angesiedelten“ Satirezeitung, die sie gemeinsam mit Siné leitete, bereits erprobt hatte. Catherine Weil Sinet ist heute bei uns im Studio zu Gast. Umverteilung des Wohlstandes: Tun die Unternehmen genug für die Arbeitnehmer? Diese Woche wird in der französischen Nationalversammlung erneut über die Umverteilung des Wohlstandes in den Unternehmen debattiert. Die Abgeordneten beginnen am
Montag mit der Prüfung des Gesetzentwurfs über die Wertschöpfungsteilung. Mit diesem Text sollen Unternehmen mit mehr als elf Beschäftigten dazu verpflichtet werden, ihren Mitarbeitern entweder eine Gewinnbeteiligung, eine Erfolgsbeteiligung oder eine Prämie anzubieten. Im Gegensatz zur Rentenreform ist dieser Text das Ergebnis eines weitreichenden Konsenses, der im Rahmen einer landesweiten und branchenübergreifenden Vereinbarung (ANI), die im Februar von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften – mit Ausnahme der CGT – unterzeichnet wurde, festgehalten wurde. Für einen Teil der Opposition verschleiert der Text jedoch die eigentliche Problematik, nämlich die Erhöhung der Löhne. Die Abgeordneten der linksgerichteten Nupes sowie die Abgeordneten des rechtsextremen Rassemblement National plädieren für Lohnerhöhungen und für die Erhöhung der Kaufkraft, anstatt zeitlich begrenzte Maßnahmen zu ergreifen, die an die Leistung der Unternehmen gekoppelt sind. Sollte man also Unternehmen, die Gewinne machen, dazu verpflichten, Dividenden an die Arbeitnehmer auszuschütten? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée (Text: arte)