Es war nur ein Stinkefinger Als Dalie Farah eines Morgens auf dem Weg zu dem Gymnasium, in dem sie unterrichtet, die Straße überquert, wird sie angehupt. Ohne sich umzudrehen, zeigt sie einen Stinkefinger. Das Auto parkt, der Fahrer steigt aus und verlangt, dass sie die Geste wiederholt. Die Lehrerin tut es und wird dafür geohrfeigt. Eine Tat, die Dalie Farah die Banalität der Gewalt bewusst macht und die Romanautorin und Französischlehrerin dazu veranlasst, im Grasset-Verlag „Le Doigt“ zu veröffentlichen, in dem sie sich mit dem Schuldgefühl und der Brutalität der Institutionen beschäftigt. Dalie Farah ist im Studio von „28 Minuten“ zu Gast. Zeigt der Welthandel gefährliche Schwächen? Seit
dem 23. März 2021 blockiert ein riesiges Containerschiff den Suezkanal. Diese Blockade führt zu Unterbrechungen in den Lieferketten für den Welthandel. Gleichzeitig bremst seit einigen Wochen ein Mangel an elektronischen Bauteilen aus Taiwan die Produktionslinien, z. B. die des Automobilriesen PSA Fiat Chrysler, der inzwischen angekündigt hat, seine nordamerikanischen Fabriken wegen des Chip-Mangels zu verlangsamen. Diese beiden Vorfälle sowie die weltweite Panne bei Google im vergangenen Dezember zeigen die Schwächen der Globalisierung. Sollen wir die Globalisierung wieder rückgängig machen? Können und sollten wir zu einer zunehmend lokalen Wirtschaft zurückkehren? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen. (Text: arte)