2014, Folge 7

  • Folge 7 (30 Min.)
    Es sieht ein bisschen aus wie in Finnland. Glitzernde Wasserflächen, umringt von Schilf und Wäldchen. Über 2.000 Teiche, angelegt im 11./​12. Jahrhundert von Mönchen, deren Fleischersatz zur Fastenzeit bekanntlich Fisch war. Aber nicht deshalb heißen sie „Himmelsteiche“, sondern weil sie ausschließlich durch Regenwasser gespeist werden. 600 davon existieren noch, und sie sind durch ein ausgeklügeltes Grabensystem miteinander verbunden. Die Plothener Teiche nahe Schleiz in Thüringen sind eine historisch gewachsene Teichlandschaft, die es in Europa nicht noch einmal gibt.
    Fisch wird hier nach wie vor gefangen. Naturschützer und Teichfischer sind einander nahegekommen in jüngsten Jahrzehnten, und beide profitieren von der außerordentlich artenreichen Tier- und Pflanzenwelt, die Wanderer, Radfahrer, Angler oder Reiter gleichermaßen begeistert. Christianna Serfling ist als Ökologin regelmäßig im Teichgebiet unterwegs. Sie ist froh, wenn sie im Frühjahr die Rufe von Kröten und Fröschen hört, denn sie ist für den Amphibienschutz verantwortlich.
    Oder wenn sie den zur Paarungszeit blau leuchtenden Moorfrosch zu sehen bekommt. Auch die Vogelwelt mit Haubentaucher, Bleßralle, Bekassine, Fischadler, Schwarzstorch, Kiebitz und Milan sowie die vielen Singvögel entgehen ihr nicht. Das ökologische Gleichgewicht scheint hier noch intakt. Die Plothener Teiche sind zugleich ein international bedeutender Rastplatz für Zugvögel. Tausende nordische Vögel machen hier im Herbst Halt, um dann gestärkt in den Süden aufzubrechen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.07.2014MDR

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