158 Folgen, Folge 1–23

    • Alternativtitel: Party auf dem Pulverfass - Leben im Libanon
    Folge 1 (30 Min.)
    Wenn in Europa ein Bombenanschlag passiert, dann ist das öffentliche Leben wochenlang gelähmt, sagt der Beiruter Modeschöpfer Abed Mahfouz. Wenn im Libanon eine Bombe explodiert, dann schauen wir, wie man den Anschlagsort am besten umfahren kann und sind eine halbe Stunde später in der Discothek. Die lebenslustigen Libanesen müssen seit Jahrzehnten mit Krieg und Krisen klar kommen – man hat sich daran gewöhnt. Der Libanon ist ein Land der Gegensätze. Luxus und extreme Armut, Lebenslust und Flüchtlingselend, Hass und Versöhnung und alles zugleich. Die „Weltspiegel-Reportage“ zeigt die unterschiedlichen Facetten des kleinen Landes am Mittelmeer, das hin- und hergerissen zwischen Europa und dem Orient seinen eigenen Weg in einer schwierigen Region sucht.
    Seit in Syrien der Bürgerkrieg tobt, hat mehr als eine Million syrischer Flüchtlinge im Libanon Schutz gesucht. Touristen meiden das Land mittlerweile, die Wirtschaft leidet. Das Weingut Ksara etwa exportierte früher hauptsächlich nach Syrien – heute ist der Nachbar als Kunde weitgehend ausgefallen. Dafür arbeiten immer mehr syrische Flüchtlingskinder im Libanon, damit deren Familien im Exil überleben können.
    Durch den Krieg in Syrien haben die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten im Libanon zugenommen, aber es gibt auch Hoffnung. Ein Theaterprojekt in Tripoli bringt ehemalige Todfeinde zusammen. Noch ist der Libanon einigermaßen friedlich und einigermaßen stabil. Das liegt womöglich auch daran, dass der eigene Bürgerkrieg von 1975 – 1990 noch nicht vergessen ist. Der Graffit-Künstler Jad El Khoury bemalt Fassaden mit alten Einschusslöchern aus den Kriegsjahren, um die Erinnerung daran wachzuhalten, dass auch im Libanon aus Spannungen ein blutiger Krieg werden kann. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.01.2016Das Erste
  • Folge 2 (30 Min.)
    Sandra Ratzow ist ARD-Korrespondentin in den USA. Ihre drei Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter hat sie mitgenommen an ihren neuen Arbeitsort. Sie musste feststellen, dass Kindheit und Elternsein in den USA ganz anders sind als in Deutschland. Ihre Kinder lässt sie jetzt ungern allein draußen spielen, da sie sonst damit rechnen müsste, dass die Polizei und das Jugendamt vor der Tür stehen. Das Land der Freiheit ist inzwischen ein Land der Angst – vor allem der Angst um die Kinder. In der US-amerikanischen Mittelschicht verbringen nur noch wenige Kinder Zeit außerhalb der Kontrolle ihrer Eltern.
    Spielen auf der anderen Seite der Straße? Unmöglich. Nachbarn könnten die Polizei rufen. Alleine ins Schwimmbad? Ausgeschlossen. Verletzung der Aufsichtspflicht. Alleine einkaufen? Geht gar nicht. Die Eltern fürchten immer und überall Unheil, Unfall, Entführung oder gar Mord. Und so verbringen die Mittelschicht-Kinder ihre Freizeit nur mit angeleiteten Aktivitäten, zu denen sie mit dem Auto kutschiert werden oder sie bleiben einfach drinnen vor dem Fernseher oder am Computer.
    Freunde treffen sie nur unter Aufsicht – bei organisierten Playdates. Und wenn die Eltern nicht selbst anwesend sein können, setzen sie auf technischer Überwachung. Es gibt WebCams in Kindergärten, damit auch der Umgang der Erzieherinnen mit dem kleinen Liebling überwacht werden kann. Apps, die den Eltern erlauben, die SMS ihrer Kinder zu lesen oder ihre Anrufe nachzuvollziehen. Vom Säugling – mit Hightech-Schnuller – bis zum Studenten wird das Leben vieler junger Amerikaner inzwischen lückenlos von ihren Eltern überwacht.
    Sandra Ratzow trifft Eltern und fragt sich, warum im Land der Freiheit die Angst umgeht, besucht die Elektronikmesse in Las Vegas, auf der man sich mit der neuesten Überwachungstechnik rüsten kann und trifft Amerikas „worst mum“. Lenore Skenazy wurde als schlechteste Mutter der USA berühmt, weil sie ihr Kind in New York allein mit der U-Bahn fahren ließ. Heute ist sie Gastgeberin einer bekannten Fernsehshow, in der sie die Exzesse der Kindsüberwachung anprangert und Eltern Tipps zum Loslassen gibt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.02.2016Das Erste
  • Folge 3 (30 Min.)
    Frage nicht was Dein Land für Dich tun kann – frage, was Du für Dein Land tun kannst! In den USA ist das keine leere Floskel. Der „Arbeitstag“ von Chris Ring beginnt seit Monaten mit einem Sprung in die braunen Fluten des Mississippi. Sechs bis acht Stunden verbringt der 28-Jährige dann im Wasser, selbst das Mittagessen nimmt er im Strom treibend zu sich. Denn Chris hat eine Mission. Er will als erster Amerikaner den längsten Fluss der USA von der Quelle in Minnesota bis zur Mündung im Golf von Mexiko entlang schwimmen. Jeden einzelnen der 3.778 Kilometer. Und zwar nicht, um einen Rekord aufzustellen, sondern um Spenden zu sammeln. Eine Haltung, der Korrespondent Ingo Zamperoni auf seinen Reisen durch die USA immer wieder begegnet.
    Ob Stiftungen, kirchliche Einrichtungen oder Nachbarn, die sich treffen, um Kuchen zu verkaufen, alles geschieht für einen guten Zweck. Diese Hilfsbereitschaft zieht sich durch alle Schichten der Bevölkerung. Vom Trailer-Park bis zu Silicon Valley, wo Start-Up-Millionäre auch mal 50.000 Dollar für ein Mittagessen mit einem Filmstar zahlen. Soll ja eine Spende sein. Was treibt die Menschen an, so viel Gutes zu tun. ARD-Korrespondent Ingo Zamperoni erlebt einen Staat, für den diese Art der Hilfsbereitschaft eine Notwendigkeit ist, denn das soziale Netz ist mehr als grobmaschig. Die USA: Geberland statt Sozialstaat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.03.2016Das Erste
  • Folge 4 (30 Min.)
    Im Winterhalbjahr flimmert „Aurora Borealis“, das Polarlicht, nachts über den Horizont. Sonnenstürme, die ihre Energie auf die Erde schicken, sorgen für das faszinierende Phänomen. Hoch im Norden Europas zieht das Naturschauspiel die Menschen seit Jahrtausenden in seinen Bann. Die Ureinwohner, die Sami, hielten das Nordlicht für ein schlechtes Zeichen. In ihren Zelten wurde nur leise geredet, wenn das Polarlicht zu sehen war. Bis heute hält sich die Sitte unter den Sami, über das Polarlicht erst zu sprechen, wenn es wieder dunkel geworden ist.
    Chad Blakely dagegen kann den ganzen Tag lang vom Nordlicht erzählen. Der US-Amerikaner ist vor sieben Jahren nach Abisko gekommen, einem verschlafenen Ort kurz vor der schwedisch-norwegischen Grenze an der Erzbahntrasse von Kiruna nach Narvik. Ihm fiel auf, dass Menschen aus südlicheren Regionen der Erde besonders stark in den Bann der bizarren Lichterscheinungen gezogen sind. Seitdem veranstaltet er Fotokurse für Polarlicht-Touristen, die inzwischen zu Tausenden in jedem Winter nach Abisko kommen. Vor allem aus Asien. Sie reisen aus China bis nach Lappland, lassen sich von Temperaturen bis minus 30 Grad nicht abschrecken und hoffen, dass sie Aurora Borealis einmal selbst erleben können.
    Abisko gilt inzwischen als Mekka des Polarlicht-Tourismus. Das Mikroklima und die dunklen Nächte rund um die 80-Seelen Gemeinde sorgen dafür, dass man das Nordlicht hier so gut erleben kann wie sonst kaum irgendwo auf der Welt. Der Polarlicht-Tourismus birgt aber auch Gefahren für die einzigartige Natur in Lappland. Und so sorgt sich Forscher Urban Brandström um die Auswirkungen, die die vielen Touristen auf das einsame Lappland haben könnten.
    Bisher versuchen sie in Abisko, das große Interesse am Polarlicht nicht zum Massentourismus verkommen zu lassen. Aber das gute Geschäft will sich auch niemand entgehen lassen. Denn den Trip hinter den Polarkreis lassen sich die Reisenden eine Menge Geld kosten. Der Chinese Jack Hong ist für vier Tage nach Abisko gekommen. Er ist extra aus den USA angereist, wo er studiert. In Asien erzählt man sich viele Geschichten über das Polarlicht. Es soll Glück bringen. Jungen Paaren, die sich Kinder wünschen, genauso wie Alleinreisenden auf Partnersuche.
    Ob der Single Jack aus diesem Grund hergekommen ist oder ob es „nur“ das Interesse am Fotografieren des Himmelsphänomens ist, mag er nicht verraten. Urban Brandström sind die Wünsche und Träume der Touristen ganz gleich. Der Forscher vom Institut für Weltraumphysik ist dem Polar- oder Nordlicht aus anderen Gründen auf der Spur. Er forscht leidenschaftlich nach den Ursachen der Stürme auf der Sonne, die auch das Magnetfeld der Erde stark beeinflussen und etwa Stromausfälle verursachen können, berichtet Urban Brandström. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.03.2016Das Erste
  • Folge 5 (30 Min.)
    Moskau. Die russische Hauptstadt ist zur glitzernden Fata Morgana geworden. Das Land steht vor dem wirtschaftlichen Absturz. Marode Industrie, Sanktionen, fallenden Energie- und Rohstoffpreise – alles kommt jetzt zusammen. Das Budget wird drastisch zusammengestrichen, vor allem in der russischen Provinz fehlen die Millionen aus Moskau. „Es ist der perfekte Sturm“ sagt der Vorsitzende von AvtoVAZ, dem riesigen Automobilwerk in Togliatti, der zehntausende Arbeiter entlassen musste. Es gibt keine anderen Jobs in der Mono-Stadt. Wer Glück hat darf jetzt Schnee räumen, für die Auto-Stadt. Monatslohn: 70 Euro. Oder Karelien. Wo früher die Forstwirtschaft für Jobs sorgte wird jetzt nur noch massiv gerodet und schnell ins nahe Finnland verkauft. Betriebe stehen leer, alles verfällt. Sogar das Wild flieht nach dem Kahlschlag, bestätigt eine Politikerin, die hungrigen Wölfe fressen inzwischen die Wachhunde mitten in der Stadt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.04.2016Das Erste
  • Folge 6 (30 Min.)
    Vom Nildelta ins Parfum-Flakon Wenn die Sonne untergeht über dem Nil, öffnen sich langsam, wie in Zeitlupe seine Blütenblätter. Tausendfach, millionenfach. Ein nasenbetäubender Duft wölbt sich über den Plantagen, wenn sich der Jasmin in alle Winde verströmt. Der ägyptische Jasmin gehört zu den teuersten Düften der Welt, viele der weltbekannten Parfumhäuser in den USA oder Frankreich verwenden das betörende, kräftige, fruchtige Aroma für ihre Kreationen. Wenige Produzenten geben sich so viel Mühe bei der Gewinnung des exquisiten Blütenduftes wie der Ägypter Hussein Fakhry.
    Auf seinem saftig-grünen Farmgelände im Herzen des Nildeltas pflücken Hunderte von emsigen Pflücker-Händen die winzigen, weißen Blüten – von Mitternacht bis zum Morgengrauen. Denn der Jasmin – der von Motten bestäubt wird, statt von Bienen – duftet nachts besonders stark. Unfassbare 3,5 Tonnen Blüten müssen geerntet werden, um einen Fünf-Liter-Behälter voller Jasmin absolut zu erhalten, Marktwert: 22.000 Dollar.
    Der Jasmin hat eine große wirtschaftliche Bedeutung für die ländliche Bevölkerung des Nildeltas: Rechnet man alle Pflücker auf den rund ein Dutzend Farmen zusammen und nimmt ihre Familien dazu, dann leben etwa 50.000 Menschen vom Jasmin. Gerade in den schwierigen Zeiten nach dem Beginn der Revolution 2011 ist das ein Segen für die ärmliche Region. Reich wird trotzdem keine Pflückerfamilie: Denn der Lohn ist zwar überdurchschnittlich gut, wird aber nur während der halbjährlichen Erntezeit gezahlt; in den anderen sechs Monaten müssen sich die Familien andere Jobs suchen.
    Die Fakhry-Farms rund 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kairo – ein Vorzeigeunternehmen. Verlässlicher Arbeitgeber für 8000 Pflücker aus der ganzen Region und ihre Familien. Statt Pestizid-Einsatz wird von Hand gejätet. Statt Chemikalien picken unzählige schneeweiße Reiher das Ungeziefer aus den Grasbüscheln. Biologisch, dynamisch, nachhaltig. Die Naturprodukte aus dem Nildelta sind international zertifiziert und was immer angebaut oder produziert wird, reißt man Hussein Fakhry aus den Händen – neben Jasmin etwa Bitterorange, Zitronenbasilikum oder Honig.
    Das ist ein gutes Zeichen, meint der gelernte Wissenschaftler Hussein, denn die Menschen begreifen langsam, dass es wichtig ist, was wir essen und wie wir unsere Lebensmittel herstellen. Die Sonne neigt sich dem Horizont zu, bald beginnt die nächste Nachtschicht. Für ein paar Milliliter Jasmin-Konzentrat in den Flakons der bekanntesten Parfumhäuser der Welt. Viel Schweiß für einen Hauch von teurem Duft. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.04.2016Das Erste
  • Folge 7 (30 Min.)
    Eigentlich war Gao – so wie der gesamte Norden Malis – einmal bekannt für seine Musik, für seinen freigeistigen Islam, für die unendliche Weite und Schönheit der Wüste. Heute nennen die Bewohner Gao „die geschundene Stadt“. Erst fielen die Rebellen der Tuareg ein, dann tyrannisierten Islamisten die Stadt, und jetzt ist Gao voller ausländischer Soldaten. Französische Truppen und UN-Blauhelme versuchen das Land von Gao aus gegen die Islamisten zu sichern. Auch Deutschland hat jetzt Soldaten nach Gao entsandt. ARD-Korrespondentin Shafagh Laghai besucht die deutschen Truppen.
    Worauf lassen sich die deutschen Soldaten ein? Was wird sie im Norden Malis erwarten? Shafagh Laghai trifft auch Malier, die lieber selbst gegen den Terror kämpfen wollen. So wie beispielsweise die patriotische Jugendbewegung, eine paramilitärische Einheit. Sie wollen vorbereitet sein, wenn die ausländischen Truppen eines Tages wieder abziehen sollten. Ihr Anführer Colonel Ayouba Moussilim trainiert tagsüber für den Kampf in der Wüste, abends spielt er Percussion in einer Band. Denn die Musik, die wollen sie sich nie wieder verbieten lassen, sagt er. Ein Leben, so wie es unter den Islamisten war, soll es nicht noch mal geben.
    Das findet auch die Frauenaktivistin Fatoumata Aliou Touré. Unter den Islamisten hätten Frauen keine Rechte gehabt, hätten nicht mal alleine das Haus verlassen dürfen – ein Leben wie in der Steinzeit, findet sie. Zwei Drittel der Menschen in Mali leben in Armut und sind damit ein idealer Anwerbungspool für Dschihadisten. Diese selbsternannten „Gotteskrieger“, die verschiedenen Volksgruppen, die Hoffenden und die Enttäuschten, die malische Armee und ihre europäischen Verbündeten – sie alle sammeln sich in Gao, der „geschundenen Stadt“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2016Das Erste
  • Folge 8 (30 Min.)
    Die Geschichten der legendären Seidenstraße erzählen von Abenteurern, großen Karawanen und vom Handel mit seltenen Waren zwischen damals noch fremden Welten. Diese Zeiten schienen lange vorbei. Doch nun feiert die Seidenstraße ein Comeback. China belebt die uralten Routen und will sie wieder zu einer zentralen Handelsverbindung zwischen Europa und Asien ausbauen. Hochgeschwindigkeitszüge, Autobahnen, Kraftwerke schießen überall da aus dem Boden, wo früher Kamelkarawanen monatelang unterwegs waren, um Seide, Gewürze oder Teppiche zu transportieren. ARD-Korrespondent Mario Schmidt reist auf der neuen alten Seidenstraße mehrere 1000 Kilometer durch China, um zu sehen, wie es dort heute aussieht.
    Er startet am Beginn der Seidenstraße in der berühmten Stadt Xian und reist bis ganz in den Nordwesten Chinas an die Grenze nach Kasachstan. Auf der Seidenstraßen-Route herrscht echte Aufbruchstimmung. Mario Schmidt fährt mit bei modernen Trucker-Karawanen, besucht lebendige Oasenstädte und trifft viele Menschen am Rande der Strecke. Die Bauern, Künstler und Manager habe alle eigene Vorstellungen davon, was ihnen das „Projekt Seidenstraße“ bringen soll.
    Für China geht es um mehr als um eine reine Handelsroute. Das Riesenreich möchte mit dem staatlich geförderten „Projekt Seidenstraße“ seinen weltweiten Einfluss ausbauen. Von der Seidenstraße sollen auch die mehr als 60 Staaten profitieren, die entlang der berühmten Handelswege liegen. Denn auf den Wegen der Seidenstraße wurden schon immer mehr als Waren zwischen Asien und Europa transportiert – die Menschen brachten neben den Luxusgütern auch ihre Religionen, Ideen, Fertigkeiten mit. So verbreiteten sich nicht nur Waren, sondern ganze Kulturen über die Seidenstraße. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.06.2016Das Erste
  • Folge 9 (30 Min.)
    Albanien gilt als Geheimtipp, das Land bietet viel – von der pulsierenden Hauptstadt Tirana mit südlich-mediterranem Flair über die alte Stadt Gjirokastra, UNESCO-Welterbe, bis zu kilometerlangen Stränden, fruchtbaren Tälern und hohen Bergen. Dazwischen finden sich allerorten Bunker und andere Relikte aus kommunistischer Zeit. In Albanien sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig präsent. Die Zeit des Übergangs von der Jahrzehnte langen völligen Abschottung durch das kommunistische Regime hin zu einer offenen Gesellschaft und Volkswirtschaft westlicher Prägung hat den Albanern einiges abverlangt und manche auch überfordert.
    Doch es überwiegt der Optimismus einer jungen Generation. Die Last und das negative Image der Vergangenheit, geprägt durch organisierte Kriminalität wie auch durch archaische Traditionen wie der Blutrache, sieht man überwunden. Man schaut nach vorn, will vor allem den noch schwach entwickelten Tourismussektor in Albanien ankurbeln. Küstenorte wie Sarandra werben um Touristen aus dem Ausland, verzeichnen einen Hotel-Bauboom.
    Dagegen leiden viele kleinere Städte und Dörfer unter infrastruktureller Rückständigkeit. Das Stadt-Land-Gefälle ist noch immer stark. Wieder in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt ist Albanien durch die Flüchtlingskrise. Denn das Balkanland gilt als mögliche Ausweichroute für Flüchtlinge aus Nahost und Afrika. Michael Mandlik zeigt in seiner „Weltspiegel“-Reportage ein Land im Umbruch, das immense Anstrengungen unternimmt mit dem Ziel, der Europäischen Union beizutreten – so schnell wie möglich. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.07.2016Das Erste
  • Folge 10 (30 Min.)
    Als einziges Land der Welt misst Bhutan seinen Wohlstand nicht am Wirtschaftswachstum, sondern am Wohlbefinden seiner Menschen. Das „Bruttonationalglück“ ist nicht die einzige Besonderheit des letzten Himalaya-Königreichs. Hier gibt es keine Ampeln, keine Werbeplakate, keine Plastiktüten und bis vor wenigen Jahren auch keine Fernseher. Doch allmählich öffnet sich das Land für Touristen und Investoren, seine Wirtschaft gehört zu den drei am schnellsten wachsenden der Welt, während ein großer Teil der Bevölkerung immer noch unter der Armutsgrenze lebt. Wie wirkt sich die Globalisierung auf das „Land des Donnerdrachens“ aus? Und was ist überhaupt dran am selbstverordneten Glücksprinzip? Die „Weltspiegel-Reportage“ bietet malerische Landschaftskulissen, aber vor allem den Blick dahinter: auf die Lebenswirklichkeit von Mönchen und Ministern, von kritischen Bloggern und vom Klimawandel bedrohten Bauern, von Tänzern und Tourismusführern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.08.2016Das Erste
  • Folge 11 (30 Min.)
    Gefahren lauern überall, vor allem für Frauen. Trotzdem sind es Tausende, die sich täglich auf den Weg machen ins gelobte Land. Der Traum von einem Leben in den USA muss riesengroß sein. Monatelang sind sie unterwegs und das ARD-Team um den SWR-Mittelamerika-Korrespondenten Peter Sonnenberg begleitet sie auf diesem unkalkulierbaren Weg durch Süd- und Mittelamerika. Armut ist in den wenigsten Fällen der Motor zur Flucht, die Bedrohung durch Marabanden oder Drogenhändler im eigenen Land sind der Antrieb.
    Der Film wirft ein besonderes Augenmerk auf die Frauen, deren Flucht in El Salvador beginnt, im Haus von Veronica Gomez. Die erzählt, dass sie ihren 14-jährigen Sohn davor schützen will, dass die Maras ihn in ihre gewalttätige Bande ziehen. Dafür lässt sie ihre beiden kleineren Kinder zurück. In mehreren Kapiteln dokumentiert der Film die gefährlichsten Abschnitte der Flucht nach Norden. Von illegalen Grenzübertritten und den verschiedenen Fluchtrouten durch Mexiko. Hier warten kriminelle Banden, die rauben und vergewaltigen.
    Coyoten – so heißen die Schlepper in Lateinamerika – bieten Fluchtpakete an. Für 8000 Dollar von El Salvador nach Los Angeles, meist im Bus. Doch wer das Geld nicht hat, muss mit dem Boot über den Pazifik, mit dem Güterzug durch Mexiko oder zu Fuß durch Chiapas und weiter nach Norden. Hunderte verschwinden jedes Jahr. Sterben an Erschöpfung, werden ermordet oder verstümmelt. Sichere Zahlen gibt es nicht, aber die meisten kommen nie an ihrem Ziel an – im gelobten Land, den Vereinigten Staaten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.09.2016Das Erste
  • Folge 12 (30 Min.)
    Grzegorz und Zosia wollen heiraten. Es soll ein rauschendes Fest werden. Das Problem ist nur: Sie haben kein Geld. Freunde und Familie sollen bei Grzegorz und Zosias Hochzeit dabei sein. Und obwohl sie es alle finanziell nicht leicht haben, haben sie sich in den Kopf gesetzt, dass es ein grandioses Fest werden soll. Alle tragen dazu bei – nicht zuletzt mit dem berühmten polnischen Improvisationstalent. Sogar die Eheringe werden selbst gemacht. Nach der formellen Eheschließung im Standesamt geben sich Grzegorz und Zosia einfach am wilden Weichsel-Ufer noch einmal das Ja-Wort. Einer ihrer Freunde soll sie dort „trauen“. Das spart nicht nur Geld, sondern ist unkonventionell und passt deshalb auch viel besser zu ihnen, finden die beiden. Diese jungen Polen lassen sich nicht unterkriegen und kämpfen um ihr Glück. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.10.2016Das Erste
  • Folge 13 (30 Min.)
    Zunächst war es ein Schock. Offensichtlich hatten viele Briten es nicht für möglich gehalten, dass sich tatsächlich eine Mehrheit für einen Austritt aus der EU findet. Selbst diejenigen nicht, die für „Leave“, also „raus“, gestimmt hatten. Vor allem aber für die jungen Leute, die von sich mehrheitlich sagen, sie könnten sich ein Leben ohne EU gar nicht vorstellen, waren schockiert. Und wie ist die Stimmung jetzt im Land? Katzenjammer ist nicht die Art der Briten. „Keep calm and carry on“ – „Bleibt ruhig und macht weiter“, trifft es schon eher.
    Panik ist nicht angesagt. Begeisterung aber auch nicht, obwohl die Zustimmung zum Brexit seit dem Referendum tatsächlich und widererwartend noch gestiegen ist. Und was kommt jetzt? ARD-Korrespondentin Julie Kurz versucht auf ihrer Reise kreuz und quer durch England, Schottland und Nordirland, die Stimmung der Menschen zu ergründen. Was sind ihre Hoffnungen für die Zukunft? Wie stellen sie sich ihr Land vor, ohne die Milliarden an Subventionen aus Brüssel und ohne die EU-Bürokratie? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.10.2016Das Erste
  • Folge 14 (30 Min.)
    Bratislava – Stadt an der Donau, Stadt im Wandel. Aus dem einstigen Aschenputtel im Schatten von Wien und Budapest ist in den letzten Jahrzehnten eine Metropole gewachsen, die über sich selbst staunt: schnell, modern, laut, hektisch, betriebsam und voller Spannungen. Ein Vierteljahrhundert nach der Wende gehört Bratislava zu den reichsten Regionen Europas – und liegt zugleich in einem der ärmsten Länder der EU. Eine Fahrt über die Donau eröffnet das Panorama auf eine Stadt der Widersprüche, zwischen neuem Reichtum und alter Armut. Auf unserer Donau-Reise treffen wir Hipster, Fließbandarbeiter, Plattenbaubewohner, Teilzeitauswanderer und Hobbykapitäne, die Gewinner und die Abgehängten eines rasanten Umbruchs. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.10.2016Das Erste
  • Folge 15 (30 Min.)
    Als gelernter Jurist könnte Hideto Ueji, 43, auch in der schicken Präfektur-Hauptstadt Fukuoka sitzen und einer geregelten Tätigkeit nachgehen. Tut er aber nicht. Er widmet sich lieber einer japanischen „Mission Impossible“: Auf seiner Heimatinsel Kyushu im Süden des Landes will er das Dorf Tsukigi vor dem Aussterben retten – angesichts von Landflucht und der rapide vergreisenden Bevölkerung ein Wettlauf mit der Zeit. Es gibt viele Tsukigis im Land – Japan droht auszusterben. Tsukigi ist ein abgeschiedener Ort, umgeben von Bergen – ohne fließendes Wasser, ohne funktionierendes Mobilfunknetz.
    1500 Menschen lebten hier einmal, jetzt sind es noch 130. Durchschnittsalter: rund 80 Jahre. Die 40 Autominuten entfernte Stadtverwaltung in Taragi beschäftigt Ueji nun als „Dorfretter“. Und der muss Erfolge liefern, sonst wird sein Vertrag nicht verlängert. Also fegt der dreifache Familienvater wie ein Wirbelwind durch die Täler und entwickelt Ideen: Sammelt Gemüse ein und verkauft es im vier Stunden entfernten Fukuoka, als profilbildende Maßnahme: „Hallo, uns gibt’s noch!“.
    Vielleicht wollen die Leute ja mehr. Dann könnte Tsukigi mehr produzieren, Arbeitsplätze würden entstehen, eine kleine Agrarfabrik. Vielleicht würden sogar jüngere Menschen zuziehen, am besten Familien mit Kindern. Bislang strömen die wenigen jungen Menschen in die großen Städte wie Tokio oder Osaka, lassen die Alten schweren Herzens allein zurück. Ueji organisiert Siedlungsfeste, Schreinfeste, Senioren- und Karaoketreffs.
    Als „Handyman“ hilft er den Alten bei der Reisernte, macht Hausbesuche, wechselt Glühbirnen oder Batterien, übernimmt den Fahrdienst zum Arzt. Kommen Fremde ins Dorf, führt er sie rum. Freizeit? Fehlanzeige. Und das, obwohl Ueji seine Frau Miyuki und zwei Kinder mitgenommen hat in die Einsamkeit. Jetzt hat er drei Mädchen, Io ist da. Die erste Geburt in Tsukigi seit 20 Jahren! Und noch einen Erfolg hat Ueji vorzuweisen: Die schon geschlossene Grundschule im Dorf hat wieder aufgemacht – für seine Tochter Mio. Sie ist das einzige Kind dort. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.11.2016Das Erste
  • Folge 16 (30 Min.)
    Bis vor sieben Jahren herrschte in Sri Lanka Krieg. Ein brutaler Bürgerkrieg zwischen den hinduistischen Tamilen im Norden und den buddhistischen Singhalesen im Süden. Der Krieg ist zwar vorbei, doch zwischen Nord und Süd ist die unsichtbare Grenze noch zu spüren. ARD-Korrespondent Gabor Halasz und sein Team reisen mit dem Zug von Colombo im Süden bis zur Jaffna-Halbinsel im Norden. Erst seit zwei Jahren fährt dieser Express überhaupt wieder. Seit 1983 kämpften die Tamilen mit Gewalt für einen eigenen, unabhängigen Staat. Sie überzogen den Süden mit Terroranschlägen, schickten Selbstmordattentäter, rekrutierten Kindersoldaten.
    Die Singhalesen schlugen brutal zurück. Die Armee schoss und bombardierte ohne Rücksicht auf Unschuldige. Tausende verschwanden spurlos in Sri Lanka, vielleicht Zehntausende. Sind sie gefangen in geheimen Lagern? Oder längst tot? 40.000 Tamilen starben allein in den letzten Kriegswochen des Jahres 2009, schätzen die Vereinten Nationen. Überlebende erzählen, dass sie eingekesselt, beschossen, bombardiert wurden. Hunderttausende sollen es gewesen sein, die um ihr Leben rannten. Krankenhäuser wurden bombardiert. Der Expresszug passiert traumhaft schöne Landschaften: Dschungel und Teeplantagen, weiße Strände und Tempelanlagen.
    Kaum vorstellbar, dass hier im Urlauberparadies 25 Jahre lang der Terror herrschte. Was denken die einheimischen Fahrgäste, wenn sie durch die ehemaligen Schlachtfelder reisen? Was bewegt sie? Unterwegs steigt das Team immer wieder aus, spricht mit den Menschen, denen es bis heute schwer fällt, das Trauma in Worte zu fassen. Allen ist klar: Frieden wird das Land nur finden, wenn es die Fragen der Menschen beantwortet. Aufarbeitet, was tatsächlich geschehen ist und die Kriegsverbrecher bestraft. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.11.2016Das Erste
  • Folge 17 (30 Min.)
    Tor zum Mittelmeer, Kulturhauptstadt – Marseille ist wunderschön, aber auch Frankreichs Hauptstadt für Kriminalität und Drogen, für Mord- und Todschlag. Es gibt Viertel, in die sich kaum jemand wagt, in denen eigene Gesetze gelten. La Savine – Ort der Verlorenen und Verdammten: So wie in La Savine, das Quartier Nord von Marseille, ein Sozialbauviertel, Hochhausghetto, Ort der Verlorenen und Verdammten. Trotz allem gibt es bescheidene Hoffnungsschimmer: der Fußballclub. Dort trainieren Jungs und auch Mädchen in acht Mannschaften. Die Trainer sind so etwas wie Ersatzeltern. Sie wachen auch darüber, dass die Jugendlichen nicht auf die schiefe Bahn geraten, und sie versuchen, ihnen die wichtigsten Spielregeln des Lebens beizubringen: Niederlagen einstecken, Disziplin, Fairness und Zusammenhalt – erst auf dem Platz und später im Leben.
    Ahmed Madi, der Chef des Fußballclubs, öffnet uns die Türen zu dieser sonst verschlossenen Welt des Quartier Nord, in dem die Drogendealer noch nie eine Fernsehkamera geduldet haben. Kleine Fluchten aus dem harten Alltag – Ahmet Madi zeigt uns sein Viertel und die Menschen und ihre kleinen Fluchten aus dem harten Alltag. Er sagt: „Hier gilt nur: Alles oder nichts. Du kannst es schaffen, aber du kannst genauso gut auf die schiefe Bahn geraten, weil dich die Straße manchmal einholt, ganz egal wieviel du investiert hast, um da raus zu kommen.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.11.2016Das Erste
  • Folge 18 (30 Min.)
    „Wir müssen schnell machen, bevor Trump sein Amt antritt“, erzählt Macario López. Er ist 16 Jahre alt, hat sich aus dem Süden von Mexiko bis nach Tijuana durchgekämpft und wartet nun auf den richtigen Moment, um die Grenze in die USA zu überqueren. Seine Eltern wissen nichts davon. Er will sie überraschen, ihnen Geld schicken, wenn er es geschafft hat. Es ist mehr als Ungewissheit, die in Mexiko zu spüren ist. Seit klar ist, dass Donald Trump der nächste US-amerikanische Präsident wird, geht die Angst um in Mexiko. Auch wenn am Ende keine Mauer aus Stein gebaut wird, die Grenze zwischen Mexiko und den USA wird sicher noch undurchdringlicher.
    Das Risiko ist groß – auch jetzt schon: Viele schaffen es nicht lebendig über die Grenze. Und wer es schafft ist längst nicht in Sicherheit: 150.000 Menschen wurden allein im letzten Jahr von der Südgrenze der USA abgeschoben, zurück nach Mexiko. Ein Großteil von ihnen hängt nun in Tijuana fest – auf der Suche nach einem Job, oder der nächsten Chance, die Grenze zu überqueren. Die Notunterkünfte platzen bereits jetzt aus allen Nähten. Und ab Januar, so befürchtet man hier, dürfte sich die Lage verschärfen.
    Die freiwilligen Helfer stellen sich auf eine Abschiebewelle ein – denn Donald Trump hat angekündigt, unmittelbar nach seinem Amtsantritt bis zu drei Millionen Illegale abzuschieben. Aber nicht nur für die, die illegal in die USA wollen, wir es eng. Auch für die Unternehmen, die in Mexiko produzieren. Trump will die Arbeitsplätze zurück in die USA holen. Noch mehr Arbeitslosigkeit in Mexiko wäre die Folge. Kurz vor der Vereidigung von Donald Trump hat Joana Jäschke mit Menschen auf beiden Seiten der Grenze gesprochen.
    Menschen, die noch schnell rüber wollen, wie Macario oder Menschen, die schon im „gelobten“ Teil Amerikas sind, wie Erika Burboa. Seit sechs Jahren lebt sie am Stadtrand von San Diego. Gültige Papiere hat sie nicht. Dafür aber mehr Sicherheit und eine bessere Ausbildung für ihre drei Kinder, sagt sie. Doch der Preis, den sie dafür zahlt ist hoch: Ihre Eltern hat sie in Tijuana zurücklassen müssen. Sie bekommen kein Visum. Eine Reportage entlang des Grenzzaunes, die die Stimmung auf beiden Seiten der Grenze einfängt, wenige Tage bevor der neue US-Präsident sein Amt antritt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.01.2017Das Erste
  • Folge 19 (30 Min.)
    Spanien hat wieder eine gewählte Regierung. Das Land verzeichnet stolz ein solides Wirtschaftswachstum von mehr als drei Prozent – ein Spitzenwert in Europa. Die Arbeitslosigkeit ist gesunken, von 25 Prozent zwei Jahren auf etwa 20 Prozent Ende 2016. Auf dem Papier also scheint die Krise überwunden. Aber wie geht es den Menschen? Jörg Rheinländer hat sich auf Spurensuche in ganz Spanien begeben. Was ist aus denen geworden, die an der Krise vor wenigen Jahren fast verzweifelt wären? Familienvater Manuel aus Valencia wollte sich vor vier Jahren umbringen, weil er seine Hypothek nicht mehr abbezahlen konnte.
    Er ist längst nicht der einzige, der aus Verzweiflung keinen anderen Ausweg mehr sah. Ángel hat sich nicht unterkriegen lassen. Der Bürgermeister eines kleinen Ortes in der Extremadura war 2012 fast drei Monate lang im Hungerstreik. Bis heute kämpft er weiter für seinen Traum vom Dorf, das komplett auf Solarenergie setzt. Javier arbeitete sein Leben lang als technischer Zeichner. Bis die Krise ihn aus seinem Job warf. Da beschloss er, Schuhputzer in Malaga zu werden.
    Bis heute ist er nicht in seinen eigentlichen Beruf zurückgekehrt. Inzwischen ist er bekannt wie ein bunter Hund, überlebt mehr schlecht als recht und findet, dass in Spanien grundsätzlich etwas schief läuft. Die Schicksale dieser Menschen geben einen tiefen Einblick in die eigentliche Geschichte der Wirtschaftskrise in Spanien. Der Aufschwung, der sich in Zahlen inzwischen recht gut liest, ist im Leben der meisten Menschen noch nicht angekommen – und auf ihren Seelen hat die Krise tiefe Narben hinterlassen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.01.2017Das Erste
  • Folge 20 (30 Min.)
    Brian Falconer ist das Gesicht der Stiftung Raincoast. Jahr für Jahr begibt er sich im Great Bear Rainforest in British Columbia auf eine ganz besondere Grizzlyjagd. Sie dient einzig und allein dem Zweck, die von der Regierung zur Jagd freigegeben Tiere nicht zu töten. Die Stiftung Raincoast kauft nach und nach die Jagdrechte auf, um so den Bestand der mächtigen Raubtiere zu schützen. Die Stiftung arbeitet eng mit den Völkern zusammen, die seit Jahrtausenden an Kanadas Westküste siedeln. Die First Nations haben sich zusammengeschlossen und bekämpfen mit friedlichen Mitteln die Großwildjäger, die mit gekauften Jagdlizenzen in ihr angestammtes Land eindringen.
    Wir porträtieren den Jäger Brent, der sich vom Häuptling der First Nations Mike Willy überzeugen lässt, auf die Trophäenjagd zu verzichten. Eine Geschichte gedreht an der wunderschönen wilden Westküste Kanadas während der Wanderung der Lachse, eine Geschichte, die für den zähen Kampf der First Nations steht, ihre angestammten Landrechte zurückzugewinnen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.02.2017Das Erste
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 10.12.2016 angekündigt
  • Folge 21 (30 Min.)
    Für viele Chinesen ist die große Mauer immer noch ein Zeichen der Stärke Chinas. Ein Bollwerk nach außen und ein Symbol der Einheit nach innen. Das längste von Menschenhand erschaffene Bauwerk der Erde. Der Stolz der Chinesen. Vor nahezu 3000 Jahren wurde mit dem Bau begonnen, die chinesische Mauer ist die Mutter aller Mauern. Ein Mythos, der Touristen wie ein Magnet anzieht. Gerade kommt die größte je in China gedrehte Hollywood-Produktion „The Great Wall“ weltweit in die Kinos – auch in China. Aber wie wichtig ist den Menschen dort die Mauer noch? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.02.2017Das Erste
  • Folge 22 (30 Min.)
    Wiederaufgebaut nach dem deutschen Bombardement 1940, entwickelt die Hafenstadt ein neues Gesicht mit moderner Architektur, enormer Kreativität und den typischen Widersprüchen solcher Großstädte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.03.2017Das Erste
  • Folge 23 (30 Min.)
    „Sieben Schwestern“ werden sie auch genannt – das Nagaland und die anderen sechs Bundesstaaten im nordöstlichen Zipfel von Indien. Kaum ein Tourist verirrt sich hier her – wegen der schlechten Infrastruktur und den vielen gewalttätigen Konflikten. Dabei lockt die Region mit betörender Exotik und verrückten Superlativen. Hier wächst die schärfste Chilli-Schote, hier gibt es den regnerischsten Ort der Welt, den längsten Hungerstreik und die kinderreichste Familie überhaupt. Es gibt Kopfjäger als Relikte einer alten Machokultur – und das Gegenteil: Gebiete, in denen Frauen regieren und Männer gehorchen.
    Und es gibt die größten Reservate für Nashörner und Tiger, die allerdings beide von Wilderern und den Auswirkungen des Klimawandels bedroht sind. Zu den Schattenseiten gehören die massenhafte Armut und der verbreitete Menschenhandel, der vor allem junge Frauen betrifft. ARD-Südasienkorrespondent Markus Spieker berichtet aus einem Landstrich der Extreme, mal paradiesisch, mal infernalisch, einer Region zwischen Tradition und Moderne. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.04.2017Das Erste

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