2022, Folge 19–35

  • Folge 19
    Seit Russlands Präsident Putin die Ukraine überfallen hat, haben 200.000 Russen und Russinnen ihre Heimat verlassen. Kriegsgegner und Putin-Kritiker, Wehrdienstverweigerer und Künstler, Journalisten und Intellektuelle fürchten angesichts der autoritären staatlichen Kriegspropaganda Repressalien in Russland. Da eine Einreise in die EU für Russen schwierig ist, sind viele in die ehemalige Sowjetrepublik Georgien gegangen, unter ihnen die 24jährige Nika von der feministischen, regierungskritischen Punkband Pussy Riot. Oder Tichon, Moderator des mittlerweile geschlossenen letzten unabhängigen Fernseh-Senders TV-Rain. Andere wie die 76jährige Yelena sind in Russland geblieben und trotzen der Gefahr einer Verhaftung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.06.2022ORF 2
  • Folge 20
    Ein Entwurf des mittlerweile konservativ dominierten Obersten Gerichtshofs in den USA sieht vor, dass das historische Urteil von 1973, das Abtreibungen legalisierte und in den USA als „Roe vs. Wade“-Entscheidung bekannt ist, gekippt wird. Etwa die Hälfte der 50 US-Bundesstaaten würde dann Schwangerschaftsabbruch verbieten oder stark einschränken – weiteres Spaltungspotenzial für die extrem polarisierte US-Gesellschaft. Das „WELTjournal“ zeigt, wie im konservativ-christlichen Missouri im Mittleren Westen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch bereits seit Jahren ausgehöhlt wird.
    Von einst 30 Kliniken ist nur noch eine einzige geblieben. Ärzte und medizinisches Personal werden von Abtreibungsgegnern und religiösen Extremistinnen und Extremisten angegriffen und terrorisiert. Viele Frauen weichen für einen Schwangerschaftsabbruch in den liberalen Nachbarstaat Illinois aus, doch auch das wollen Anti-Abtreibungsaktivisten verhindern. Sie fordern ein Gesetz, das Frauen verbietet, Missouri zu verlassen, um anderswo eine Abtreibung vornehmen zu lassen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.06.2022ORF 2
  • Folge 21
    Heute Mittwoch fällt das Urteil gegen den einzigen überlebenden Attentäter des Anschlags auf das Pariser Konzerthaus Bataclan. 89 Menschen starben am 13. November 2015, als schwerbewaffnete islamistische Terroristen ein Konzert der Heavy-Metal-Band „Eagles of Death Metal“ im Bataclan stürmten und das Feuer auf die Zuschauer eröffneten. 39 weitere starben am selben Tag bei Angriffen islamistischer Terroristen auf Cafés und Restaurants in der Nachbarschaft, ein weiterer Mann starb bei einem Sprengstoffanschlag vor dem Fußball-Stadion ‚Stade de France‘. Im WELTjournal sprechen Menschen, die an diesem Abend im Bataclan waren und den Angriff direkt miterlebt haben. Sie erzählen, welchen Gefahren sie ausgesetzt waren, welche Entscheidungen sie getroffen haben und wie sie es geschafft haben, zu überleben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.06.2022ORF 2
  • Folge 22
    Seit Russlands Angriff auf die Ukraine geht ein Riss durch die russland-deutsche Community. Mehr als 2,5 Millionen deutsch-stämmige Russen und ehemalige Bewohner der Sowjetunion leben in Deutschland. Sie fühlen sich zunehmend angefeindet und in einen Loyalitätskonflikt gedrängt. Das WELTjournal zeigt das Dilemma, in dem sich Russlanddeutsche mit dem Ukrainekrieg wiederfinden. In Würzburg Heuchelhof, einem Stadtteil, in dem viele von ihnen wohnen, wird eine Kirche mit riesigen „Z“ beschmiert, dem Symbol für einen Sieg Russlands. Eine russland-deutsche Geschäftsbesitzerin wiederum wird wiederholt bedroht, die Auslagescheiben werden eingeschlagen. Ängste und Konflikte in der Community nehmen zu und reichen teils bis tief in die einzelnen Familien hinein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.07.2022ORF 2
  • Folge 23
    Nach zahlreichen Skandalen und mehr als 50 Rücktritten von Regierungsmitgliedern musste Boris Johnson als Parteichef der Konservativen und damit als britischer Premierminister den Hut nehmen. Bis die Nachfolge geklärt ist, wird er im Amt bleiben. Boris Johnson war als Politiker von Beginn an umstritten. Noch als Bürgermeister von London war er eine der Gallionsfiguren der Brexit-Befürworter. Als Premier hat er Großbritannien aus der EU geführt. Sein Slogan „Let’s get Brexit done“ ist legendär. Jetzt ist Boris Johnson Geschichte, doch die Folgen des Brexit werden das Land noch länger beschäftigen.
    Für das WELTjournal hat Großbritannien-Korrespondentin Eva Pöcksteiner mit Menschen im Vereinigten Königreich darüber gesprochen, wie sich ihr beruflicher und privater Alltag seit dem Brexit verändert hat – von der Fischerei über die Musikbranche bis zu Studierenden, von kleinen Geschäften bis zu großen Firmen. Seit dem EU-Austritt fehlen viele Arbeitskräfte vom europäischen Festland und die Nord-Irland Debatte ist wieder aufgeflammt. Was ist geblieben von den Brexit-Versprechen: mehr Freiheit, mehr Geld und weniger Bürokratie für die Britinnen und Briten? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.07.2022ORF 2
  • Folge 24
    Rekordtemperaturen von mehr als 40 Grad in Großbritannien, in weiten Teilen von Spanien, Portugal und Frankreich brennen zahlreiche Wälder. Der Wind facht die Feuer immer wieder an und erschwert die Löscharbeiten. Die große Hitze hat auf der Iberischen Halbinsel schon mehr als tausend Todesopfer gefordert. Und das ist nur der Anfang. Denn der Klimawandel beschert Europa mit jedem Jahr heißer werdende Sommer. Das „WELTjournal“ zeigt, wie der Kampf gegen eine immer bedrohlicher werdende Dürre aussehen kann und wie wir mit der zunehmenden Trockenheit umgehen können. Welche wissenschaftlichen sowie land- und forstwirtschaftlichen Maßnahmen möglich sind und welche politischen Weichenstellungen es dafür braucht: anstelle der EU-Flächensubventionierung fordern Wissenschafter/​innen und NGOs eine Agrar-Politik, die vor allem auf Nachhaltigkeit setzt. Am Beispiel des Nuntasi-Sees im Südosten Rumäniens zeigt sich, wie die zunehmende Wüstenbildung ganze Landstriche vernichtet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.07.2022ORF 2
  • Folge 25
    In Südamerika schlägt das politische Pendel wieder nach links. Neben Mexiko, Kolumbien und Honduras erlebt auch Chile, das lange unter den Nachwirkungen der Diktatur Pinochet litt, eine radikale Wende. Mit dem 36jährigen Gabriel Boric ist erstmals in Chile ein ehemaligen Studentenführer zum Präsidenten gewählt worden. Weltjournal-Reporterin Julieta Rudich reist in das aufgewühlte südamerikanische Land, in dem in den letzten Jahren die Kluft zwischen Arm und Reich enorm gewachsen ist und die hohen Treibstoffpreise zu Protestwellen geführt haben. Sie begleitet Arbeiterinnen, die während der Pandemie ein ganzes Stadtviertel auf einer Müllhalde gebaut haben. Und sie beobachtet das Tauziehen um eine neue Verfassung, die Chile sozial gerecht machen soll. Frauen, Indigene und andere bisher diskriminierte Bevölkerungsgruppen betreten nun die politische Bühne. Jenseits der Anden spricht man vom Anbruch einer neuen politischen Ära. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.08.2022ORF 2
  • Folge 26
    Vor genau einem halben Jahr, am 24. Februar 2022, hat Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen. Seither produziert der Krieg Tag für Tag neue Grausamkeiten auch an der Zivilbevölkerung: Zivilisten werden getötet oder verschleppt, Wohnhäuser, Einkaufszentren und Bahnhöfe zerbombt, Vergewaltigung und Folter als Kriegsmittel eingesetzt. Fotos, Videos und Aussagen von Augenzeugen und Betroffenen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen werden über soziale Medien im Internet geteilt. Kaum ein Krieg ist so gut dokumentiert wie dieser. Die ukrainische Justiz ermittelt bereits in mehr als 20.000 Fällen. Zugleich arbeiten hunderte Freiwillige, MenschenrechtsaktivistInnen, internationale Ermittlerteams und lokale Behörden seit den ersten Tagen des Kriegs an dessen Aufarbeitung.
    Doch Kriegsverbrechen aufzuklären, Täter ausfindig zu machen und vor Gericht zu bringen, ist ein langer und zäher Prozess. Weltjournal-Reporterin Vanessa Böttcher hat sich die Ermittlungen vorort angesehen. Sie ist in die Vororte Kiews gereist, nach Bucha, Irpin, Borodjanka und Motyzhyn, um sich dort auf Spurensuche zu begeben. Für ihre Weltjournal-Reportage trifft sie Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Gerichtsmediziner, begleitet AktivistInnen zu den Schauplätzen der Kriegsverbrechen und spricht mit Augenzeugen und Betroffenen über das, was in den ersten Wochen des Kriegs rund um die Hauptstadt Kiew passiert ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.08.2022ORF 2
  • Folge 27
    Am 25. September wird in Italien gewählt, und die Trends davor sind eindeutig: das Land steht vor einer rechten Wende. Die aus den Postfaschisten hervorgegangene Partei Fratelli d’Italia, also Brüder Italiens, ist laut Umfragen mit 25% die stimmenstärkste Partei im Land und gleichzeitig der Motor eines Rechtsbündnisses, das aus zwei Rechtsparteien und einer Mitterechtspartei besteht. Fratelli d’Italia, die ebenfalls rechte Lega von Matteo Salvini und die Forza Italia von Silvio Berlusconi gehören im EU-Parlament unterschiedlichen Fraktionen an. Sie unterscheiden sich in der Frage der Ukraine und der Russland-Sanktionen und suchen einen geradezu unmöglichen Kompromiss zwischen mehr Autonomie für die Regionen, die die Lega verspricht und einem Präsidialsystem nach französischem Zuschnitt, das Fratelli d’Italia wollen.
    Im Wahlkampf werden diese Unterschiede übertüncht, ist doch gar eine Zweidrittelmehrheit, die Verfassungsänderungen ermöglichen würde, in greifbarer Nähe. Aber wie viel Spielraum gibt es eigentlich angesichts der drängenden Probleme von Teuerung, Energiepreisen und drohenden Massenschließungen? Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik hat Exponenten der Rechtsparteien gefragt und ist für das WELTjournal durchs Land gefahren um an einigen Beispielen zu illustrieren, dass das Versprechen der Entfesselung das eine ist, die Fesseln der Realität aber etwas anderes. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.09.2022ORF 2
  • Folge 28
    Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat in Schweden und Finnland zu einer sicherheitspolitischen Zeitenwende geführt. Die beiden skandinavischen Länder, die jahrzehntelang ihre militärische Neutralität betonten, treten der NATO bei. Beide verfügen über schlagkräftige Armeen, die die NATO deutlich stärken. Im Gegenzug sichert die NATO-Mitgliedschaft Schweden und Finnland im Angriffsfall gemeinsame militärische Verteidigung zu. Russland hat bereits vor Konsequenzen gewarnt. Gerade durch den Beitritt Finnlands kommt es zu einer neuen 1.300 Kilometer langen Grenze zwischen einem NATO-Mitglied und Russland.
    Genau solch ein Heranrücken wollte der russische Präsident Putin stets vermeiden. Das „WELTjournal“ – präsentiert von Patricia Pawlicki – zeigt am Mittwoch, dem 28. September 2022, um 22:30 Uhr in ORF 2 die Reportage „Finnland und Schweden – NATO statt Neutralität“, für die Isabella Purkart und Patrick A. Hafner durch Schweden und Finnland gereist sind und in der sie über Befürworter/​innen und Gegner/​innen dieses historischen Schritts berichten. In beiden Ländern ist erstmals eine Mehrheit der Bevölkerung für den NATO-Beitritt, Friedensaktivistinnen und -aktivisten hingegen bedauern den Verlust der Neutralität.
    „Wir verlieren unsere Stimme als Friedenswächter“, meint etwa der schwedische NATO-Gegner Rune Gardell. Kritik kommt auch von Menschenrechtsorganisationen: Das NATO-Mitglied Türkei will sich seine Zustimmung zum Beitritt Schwedens und Finnlands teuer abkaufen lassen, unter anderem durch eine Zusage der beiden Länder, dass sie – nach türkischer Lesart – Terrorverdächtige, vor allem kurdische Aktivisten, an Ankara ausliefern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.09.2022ORF 2
  • Folge 29
    Der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September hat im Iran eine Protestwelle ausgelöst. Die junge Frau verstarb, nachdem sie von der Religionspolizei verhaftet worden war. Der Grund: sie hatte ihr Kopftuch nicht den Regeln entsprechend getragen. Tausende DemonstrantInnen gingen danach auf die Straße und skandierten „Frau, Leben, Freiheit“. Was als Revolution der Frauen begann, hat inzwischen Menschen über alle sozialen und ethnischen Grenzen hinweg mobilisiert. Der sinnlose Tod der jungen Frau hat den Zorn auf das Mullah-Regime, das auf Gewalt und Erniedrigung basiert, entfacht. Mehr als 80 Menschen wurden bei den Protesten von Sicherheitskräften getötet.
    Weltweite Solidaritätsbekundungen und eine große iranische Diaspora unterstützen die regierungskritischen Demonstranten. Das WELTjournal zeigt neben den erschütternden Bildern aus dem Iran den preisgekrönten Film „Be my Voice, Sei meine Stimme“: er begleitet Masih Alinejad bei ihrer Arbeit im Exil in New York, wo sie seit Jahren den Kampf vieler Iranerinnen gegen das ultra-konservative Regime der Mullahs und den Hijab-Zwang unterstützt. Mit mehr als 7 Millionen Followern auf Social Media gehört die iranisch-amerikanische Journalistin zu den prominentesten und gefährdetsten Kritikerinnen des Mullah-Regimes in Teheran. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.10.2022ORF 2
  • Folge 30
    Der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Brasilien hat Auswirkungen auf die ganze Welt. Es ist nicht nur die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas, es liegen auch 60 Prozent des Amazonas-Regenwaldes, und damit der „grünen Lunge“ unserer Erde, in Brasilien. Der rechtsextreme amtierende Präsident Jair Bolsonaro hinterlässt nach nur 4 Jahren Rekordzahlen in Sachen Abholzung und wird zunehmend zu einer direkten Gefahr für die Demokratie des Landes. Da weder er noch sein Herausforderer Lula da Silva im ersten Wahlgang mehr als 50% der Stimmen bekommen hat, steht am 30. Oktober eine Stichwahl an. Den Umfragen nach ist Lula, der Kandidat der Linken, der Favorit. Das WELTjournal gibt einen Einblick in den erbitterten Wahlkampf zwischen zwei Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Lula, der wegen Korruption verurteilt, erst nachdem das Oberste Gericht seine Haftstrafe aufgehoben hatte, zur Wahl antreten konnte, kämpft um die Stimmen der Arbeiter, die das Vertrauen in die Elite verloren haben. Bolsonaro verteilt ebenfalls Wahlgeschenke an die Arbeiterschicht und hat noch ein weiteres Ass im Ärmel: nach seinem Wahlsieg 2018 bedankte er sich großzügig bei seinen damaligen Unterstützern, den Evangelikalen, dem Militär und den Großgrundbesitzern, was ihm auch jetzt wieder ihre Stimmen garantieren wird. Doch wer das Land kennt, weiß, Überraschungen in letzter Minute sind in Brasilien eher die Regel als die Ausnahme. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.10.2022ORF 2
  • Folge 31
    Waffen und Abtreibung – das sind die beiden Streitfragen, die die USA seit Jahrzehnten spalten wie kaum ein anderes Thema. Seit der republikanisch dominierte Oberste Gerichtshof im Sommer das Abtreibungsrecht gekippt und nahezu zeitgleich das Recht, Waffen zu tragen, bestätigt hat, brodelt es in weiten Teilen der Gesellschaft mehr denn je. Noch immer setzt ein großer Teil der RepublikanerInnen auf Donald Trump und erkennt den Wahlsieg Joe Bidens nicht an. Bei den mit Hochspannung erwarteten Midterm-Wahlen am 8. November könnten die Republikaner die Macht im Kongress übernehmen und Biden die nächsten Jahre blockieren. WELTjournal-Reporterin Isabella Purkart hat sich in den USA angeschaut, wie das Land zusehends nach rechts driftet.
    Im konservativen Kansas, das sich wider Erwarten für die Beibehaltung des Abtreibungsrechts ausgesprochen hat, spricht sie mit Pro-Life-Aktivisten, die Schwangerschaftsabbruch selbst nach einer Vergewaltigung verbieten wollen. In Texas ist ein solches Verbot bereits in Kraft und trifft junge Frauen wie die Künstlerin Michaela: „Es nimmt Frauen die Selbstbestimmung über ihren Körper,“ sagt sie. An einer kleinen Schule nahe Uvalde, wo heuer bei einem Amoklauf 21 Menschen getötet wurden, trifft Isabella Purkart LehrerInnen, die nun bewaffnet werden. „Schlimme Dinge werden immer passieren. Der einzige Weg dagegen anzukommen, ist, Schusswaffen auf die richtige Art und Weise zu verwenden“, sagt Schulleiter Michael Derry. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.11.2022ORF 2
  • Folge 32
    „Wir steuern auf eine unumkehrbare Klima-Katastrophe zu“, warnen Wissenschaftler rund um den Globus. Überflutungen, Stürme, Dürre und Hitzewellen – die Folgen des Klimawandels sind schon lange weltweit spürbar und könnten sich noch intensivieren. Bei der UNO-Klimakonferenz in Sharm-el-Sheikh in Ägypten beraten Staats- und Regierungschefs, wie die Klimaziele zur Vermeidung der Katastrophe doch noch erreicht werden können. Im WELTjournal berichten ORF-Korrespondenten und -Reporter rund um die Welt, wie sich der Klimawandel in ihren Ländern niederschlägt: Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik zeigt die Dürre in der einst fruchtbaren Po-Ebene, die zu massiven Ernte-Ausfällen geführt hat. Josef Manola schildert die Folgen der verheerenden Waldbrände in Spanien, die eine Fläche in der Größe Vorarlbergs völlig verkohlt zurückgelassen haben.
    Weltjournal-Reporterin Vanessa Böttcher hat sich das Fischsterben an der Oder und in der Ostsee angesehen. Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary schildert im Irak, wie Euphrat und Tigris zunehmend versalzen und dem Land das Wasser ausgeht. Aus Indien meldet sich Weltjournal-Reporter Patrick Hafner und zeigt, wie die Menschen Hitzewellen von 50 Grad erdulden müssen. Weltjournal-Redakteurin Constanze Pandi fasst zusammen, wie die größten Überschwemmungen in Pakistan seit Menschengedenken ein Drittel des Landes unter Wasser gesetzt und das Leben von mehr als 30 Millionen Menschen schwerst beeinträchtigt haben. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.11.20223satOriginal-TV-PremiereMi 09.11.2022ORF 2
  • Folge 33
    Es ist die umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten, die am 20. November in dem kleinen Wüstenstaat Katar am Persischen Golf beginnt. Die Vorwürfe rund um die WM-Vergabe reichen von Korruption bis Spionage, von Ausbeutung hunderttausender Arbeitsmigranten bis zum enormen CO2-Ausstoß. Es ist die erste WM, die in den Winter verlegt wurde, weil die Temperaturen im Sommer 50 Grad und mehr erreichen. Doch selbst im November werden die neu errichteten Stadien extra gekühlt. WELTjournal-Chefin Christa Hofmann hat sich in Katar angesehen, wie sich das konservativ-muslimische Emirat mit Mega-Sport-Events wie der Fussball-WM auf internationaler Bühne etablieren will. Sie hat WM-Stadien besucht und mit Gastarbeitern gesprochen, mit katarischen Funktionären und WM-Fanbeauftragten, mit Katar-Kennern und Nahost-Experten. Ein Lokalaugenschein in einem Land, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Autoritarismus und dem Bestreben, auf der Weltbühne eine gewichtige Rolle zu spielen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.11.2022ORF 2
  • Folge 34
    Mehrere tausend Frauen sterben in Europa jedes Jahr durch die Hand ihres Mannes oder Ex-Partners. Dass Männer-Gewalt kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem ist, hat man in Spanien schon lang erkannt und es zur Regierungssache gemacht. 2004 verabschiedete das spanische Parlament ein ‚Gesetz gegen geschlechtsspezifische Gewalt‘. Seither werden spezielle Opfer- und Täter-Programme angeboten und laufend weiterentwickelt, sowie eigene Schulungen für Polizeibeamte und RichterInnen. Die Zahl der Notrufe und Anzeigen in Spanien ist parallel dazu gestiegen, weil Frauen und Kinder jetzt eher wagen, um Hilfe zu bitten, Anzeige zu erstatten und sich zu wehren.
    Das Land des Machismo ist europaweit zum Vorreiter und Vorbild im Kampf gegen Männer-Gewalt geworden. WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth hat sich Spaniens Gewalt-Schutz-Programm näher angeschaut. Sie trifft in Madrid Marta Anguita, die von ihrem Ex-Mann überfahren und schwer verletzt wurde. Seit er seine Haftstrafe verbüßt hat, fürchtet Marta wieder um ihr Leben und um das ihrer Töchter. Ines Pedoth spricht mit der Juristin Maria Naredo, die Marta Anguita im Auftrag von Amnesty International in ihrem Kampf um eine Entschädigung erfolgreich zur Seite stand und heute als juristische Beraterin im Team von Gleichstellungsministerin Irene Monteros arbeitet.
    Ein Fokus in der spanischen Gewalt-Prävention liegt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das WELTjournal-Team hat die größte Hotline des Landes ‚ANAR‘ besucht – und Patricia Fernandez, die als Jugendliche ein Buch über ihre Kindheit mit einem gewalttätigen Vater geschrieben hat und heute andere Minderjährige mit einem ähnlichen Schicksal unterstützt. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.01.20233satOriginal-TV-PremiereMi 23.11.2022ORF 2
  • Folge 35
    Um von russischem Gas unabhängig zu werden, setzt Europa auf Flüssiggas aus Ländern wie Katar, den USA oder Nigeria. Deutschland hat vor kurzem einen Liefervertrag über 15 Jahre mit Katar abgeschlossen. Um das per Schiff gelieferte Flüssiggas weiterverarbeiten und transportieren zu können, soll Ende Dezember Deutschlands erstes schwimmendes Flüssiggasterminal in Betrieb gehen. Parallel dazu hat sich Norwegen in den letzten Monaten zu Europas wichtigstem Erdgaslieferanten entwickelt. Mittels Offshore-Plattformen werden große Mengen Erdöl und Erdgas gefördert und über Pipelines nach Frankreich, Belgien und Deutschland exportiert. Politik und Industrie betonen, der Ausbau der Infrastruktur für fossile Energieträger habe den Charakter einer Brückentechnologie.
    Geplant sei, das Gas schon bald durch umweltfreundlichen, grünen Wasserstoff zu ersetzen. ORF-WELTjournal-Reporter Vanessa Böttcher und Patrick A. Hafner gehen der Frage nach, ob diese Versprechen jemals eingelöst werden können oder ob die grüne Energiewende auf unbestimmte Zeit aufgeschoben ist. Die Menschen in Norddeutschland, die mit den neuen Terminals leben müssen, haben bereits das Nachsehen. Rückstände von Reinigungs-Chlor aus den Gas-Terminals im Meerwasser und neue Pipelines durch geschützte Moorlandschaften sind der Preis, der schon jetzt zu bezahlen ist. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.01.2023PhoenixOriginal-TV-PremiereMi 14.12.2022ORF 2

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