2018, Folge 21–43

  • Folge 21
    Wladimir Putin steht seit mittlerweile 19 Jahren an der Spitze Russlands, anfangs als Regierungschef, jetzt bereits zum dritten Mal als Präsident. Eine ganze Generation junger Russen kennt nichts Anderes. Viele sind überzeugte und begeisterte Anhänger. Die Kritiker halten sich zumeist im Hintergrund, weil sie Repressionen fürchten: unter Putins Präsidentschaft hat sich Russland zunehmend in eine autoritäre Richtung entwickelt. Wie geht es jungen Russen, die in Putins System groß geworden sind? Wo sehen sie ihre berufliche und private Laufbahn? Sind sie mit den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen einverstanden? Den zunehmend eingeschränkten Freiheitsrechten? Russland-Korrespondentin Carola Schneider hat für das WELTjournal fünf junge Russen und Russinnen porträtiert: der in Moskau lebenden Modeschöpfer Ilja Sadalskich ist ein Putin-Fan und verwendet in seinen Designs alte sowjetische Schnittmuster um ihnen so etwas spezifisch „Russisches“ zu geben.
    Der Student Iwan Loktjew hingegen ist vehementer Putin-Kritiker und kämpft für ein demokratisches, freies und weniger korruptes Russland. Der ausgebildete Robotiker Ilja Tschech ist Jungunternehmer und produziert in Skolkowo, einem Zentrum für Start-Ups bei Moskau, hochmoderne Arm-Prothesen für Kinder.
    Die Künstlerin Natascha Judina aus dem sibirischen Tomsk hüllt ihre Arbeiten in Pelz als Sinnbild für Schutz vor dem harten Alltag im rauen Sibirien und dessen düsterer Vergangenheit: unter Sowjetdiktator Stalin wurden dort auch Vorfahren von Natascha ermordet. Die Lokaljournalistin Maria Kisseljowa aus der Kleinstadt Wjasma zwei Autostunden vor Moskau engagiert sich für bessere Lebensbedingungen: sie will die Stadt – und dadurch vielleicht auch irgendwann ganz Russland – lebenswert für junge Menschen machen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.06.2018ORF 2
  • Folge 22
    Noch ist alles offen, doch wenn US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni in Singapur zusammenkommen sollten, dann wird das ein wahrhaft historisches Gipfeltreffen. Noch nie zuvor hat sich ein amtierender US-Präsident mit der Führung des kommunistischen Nordkorea getroffen. Dem geplanten Gipfel war ein wochenlanges Tauziehen vorausgegangen. WELTjournal-Reporter Patrick Hafner zeigt, warum der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm als einer der gefährlichsten Konflikte der Weltpolitik gilt und warum Pjöngjang sein Atomprogramm als sichersten Garant für das Überleben des Regimes sieht. Hafner hat einen ungewöhnlichen Zugang gewählt, um dieses abgeschottete Land kennenzulernen: er ist beim Marathon durch die Hauptstadt Pjöngjang mitgelaufen und nutzte die Großveranstaltung, um mehr über Land und Leute, über Militär- und Atomprogramm, über die zaghafte Modernisierung und die vorsichtige Öffnung für Touristen zu erfahren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.06.2018ORF 2
  • Folge 23
    In der Türkei galt in den vergangenen 16 Jahren ein ungeschriebenes Gesetz: Die Bürger wählen und am Ende gewinnt Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Präsident versteht es wie kein Zweiter, die Massen zu mobilisieren. In den Anfängen seiner Amtszeit hat sich das Leben der Türken spürbar verbessert: die Wirtschaft florierte und das Gesundheitssystem wurde ebenso auf Vordermann gebracht wie die Infrastruktur. Doch nun schwächelt die türkische Lira, der Wirtschaftsboom scheint sich dem Ende zuzuneigen und Erdogan setzt alles daran, mit vorgezogenen Neuwahlen seine Machtfülle auszubauen, bevor die Wirtschaft weiter einbricht. Das WELTjournal zeigt anlässlich der Wahlen am 24. Juni Erdogans Weg vom pro-europäischen Reformpolitiker zum zunehmend autoritär regierenden Alleinherrscher und analysiert die wichtigsten Schlüsselmomente, die zu seinem umstrittenen Machtsystem geführt haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.06.2018ORF 2
  • Folge 24
    Fünfzig Jahre ist es her, dass der Vietnam-Krieg der USA gegen das kommunistische Nordvietnam seinen Höhepunkt erreichte – und mit ihm der flächendeckende Einsatz von „Agent Orange“. Die Auswirkungen des chemischen Entlaubungsmittels sind bis heute dramatisch: Nach wie vor werden tausende Kinder in Vietnam mit Fehlbildungen geboren, drei Millionen Menschen leiden unter den Spätfolgen. Das hochgiftige Dioxin schädigt das Erbgut über Generationen. Die USA bestreiten einen direkten Zusammenhang zwischen „Agent Orange“ und Missbildungen und lehnen jede Verantwortung für die vietnamesischen Opfer ab, zahlen aber gleichzeitig Schadenersatz an amerikanische Vietnamkriegsveteranen. Das WELTjournal zeigt, wie die Menschen in Vietnam mit den Folgen dieses größten chemischen Kriegsangriffs der Geschichte leben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.06.2018ORF 2
  • Folge 25
    Die Grenze zwischen der Republik Irland und dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland ist zum zentralen Knackpunkt in den Brexit-Verhandlungen geworden. Die Nordiren haben im Juni 2016 mit deutlicher Mehrheit gegen den EU-Ausstieg gestimmt. Die Rückkehr einer harten Grenze, mit Pass- und Zollkontrollen, könnte den schwelenden Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland erneut anfachen und alte Wunden aufreißen. Im WELTjournal begleiten wir Norman Reilly, einen Taxiunternehmer, der für Gäste Touren zu den Brennpunkten von Belfast organisiert.
    Weiters wird die Hazelwood Integrated School besucht, in der protestantische und katholische Kinder gemeinsam unterrichtet werden und die ein Vorbild für die Überwindung von Konfessionskonflikten ist. Und wir fahren nach Enniskillen, ein Dorf das nur wenige Kilometer von der Grenze zu Irland entfernt liegt, in dem die Menschen befürchten, dass durch den Brexit der fragile Friede, der in Nordirland seit fast 20 Jahren herrscht, brüchig wird. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.07.2018ORF 2
  • Folge 26
    Südafrikas legendärer Freiheitskämpfer Nelson Mandela wäre am 18. Juli hundert Jahre alt geworden. Der erste schwarze Präsident Südafrikas konnte zwar das Ende der Apartheid besiegeln, doch sein Traum von einem friedlichen Zusammenleben von Schwarzen und Weißen und einem sozialen Ausgleich hat sich nicht erfüllt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Südafrika lebt unter der Armutsgrenze. Bis jetzt ist nur eine schmale schwarze Mittelschicht entstanden, der Reichtum ist nach wie vor in den Händen einer weißen Elite. Gleichzeitig hat sich die Situation für mittellose weiße Arbeiter drastisch verschlechtert: mittlerweile gibt es Slums, ähnlich den schwarzen Townships, in denen ausschließlich verarmte weiße Südafrikaner leben.
    Das WELTjournal zeigt, wie rassistisch motivierte Gewalt zwischen Schwarzen und Weißen noch immer den Alltag der Regenbogennation prägt, auch wenn dies vor Touristen verborgen wird. Rassistische Parteien auf beiden Seiten schüren Hass. Segregation gibt es nach wie vor, jetzt allerdings zumeist selbstgewählt. Eine Strategie, wie sich dieser Teufelskreis durchbrechen lässt, ist nicht in Sicht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.07.2018ORF 2
    • Alternativtitel: Wassernotstand - Trockenübungen in Kapstadt
    Folge 27
    Kapstadt in Südafrika könnte die erste Millionenstadt sein, der das Wasser ausgeht. Seit Jahren ist die Stadt von einer Jahrhundert-Dürre geplagt, die Reserven in den Staudämmen drohen zur Neige zu gehen. Der „Day Zero“, der Tag, an dem es kein Wasser mehr in den Leitungen gibt, konnte gerade noch abgewendet werden – der Notstand bleibt allerdings in Kraft. Jeder Bewohner darf seit Jahresbeginn nur 50 Liter Wasser am Tag verbrauchen. Zum Vergleich: In Österreich liegt der Verbrauch bei durchschnittlich 135 Liter am Tag. Reporter Patrick A. Hafner zeigt, wie es sich lebt, wenn es kein fließendes Wasser in öffentlichen Gebäuden und Shopping-Zentren mehr gibt und wie man in einer Millionenstadt Trinkwasser mit Kanistern von öffentlichen Wasserstellen holen muss, da die Polizei Jagd auf all jene macht, die sich nicht an die Notstandsmaßnahmen halten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.07.2018ORF 2
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 12.06.2018 angekündigt
  • Folge 32
    Jugendarbeitslosigkeit und mangelnde Perspektiven für junge Leute sind eines der großen Probleme, denen die EU sich stellen muss. Besonders dramatisch sind die Zahlen in Südeuropa: In Sizilien etwa sind 53% der Jungen ohne Arbeit. Ohne Einkommen sind viele gezwungen, mit Mitte 30 noch bei den Eltern zu leben. WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth trifft in Sizilien junge Leute, die versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen: die 26jährige Krankenschwester Emanuela lernt gerade Deutsch, um einen Job in Norddeutschland antreten zu können.
    Der ausgebildete Zahntechniker Vincenzo ist froh, einen Platz als Schuhputzer in Palermo bekommen zu haben. Langzeit-Bürgermeister Leoluca Orlando setzt auf den Tourismus als Wirtschaftsmotor. Im Zentrum der Stadt eröffnen junge Künstler und Handwerker Ateliers und beleben die Altstadt. Doch manche zahlen einen hohen Preis: der junge Sternekoch Natale Giunta etwa, der ein eigenes Restaurant aufgemacht hat, wird regelmäßig von der Mafia bedroht und persönlich angegriffen, weil er sich weigert, Schutzgeld zu zahlen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.09.2018ORF 2
  • Folge 33
    Migration und die Sicherheit Europas werden einmal mehr den EU-Sondergipfel am 19. und 20. September in Salzburg dominieren. Nach wie vor stehen wichtige Entscheidungen in der Flüchtlingspolitik aus. Nicht nur in der Verteilungsfrage, dem Schutz der EU-Außengrenzen, sondern auch im Kampf gegen die Schlepper. Neun Milliarden Euro verdienen Menschenschmuggler laut UNO Jahr für Jahr mit der Not von Flüchtlingen. Seit 2014 sind 25.000 Menschen auf der Flucht gestorben, ob im Jeep durch die Sahara, im überfüllten Boot am Mittelmeer oder im Kühllaster am Weg nach Westeuropa. Das WELTjournal zeigt eine BBC-Reportage, die in Libyen beginnt, einem Land, in dem gerade wieder der Ausnahmezustand verhängt wurde, und zurückführt in das Land, aus dem aktuell die meisten Flüchtenden kommen: Nigeria (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.09.2018ORF 2
  • Folge 34
    Portugals Weg aus der Krise bringt ganz Europa zum Staunen: Die Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent gewachsen, so stark wie seit Beginn des Jahrhunderts nicht mehr. Der Tourismus boomt, der Export steigt und auch der private Konsum im Land nimmt zu. Vor 7 Jahren musste Portugal Finanzhilfen aus dem EURO-Rettungsschirm beantragen und dafür harte Sparvorgaben aus Brüssel hinnehmen. 2013, am Höhepunkt der Krise, lag die Arbeitslosenrate bei 17 % – heute ist sie auf unter 8% gefallen. Die Wende kam 2015 mit dem Amtsantritt des sozialistischen Premierministers Antonio Costa, der den Portugiesen versprach, „das Blatt der Austerität“ zu wenden.
    Für das WELTjournal ist Reporterin Julieta Rudich in das kleine Land im Südwesten Europas gereist auf der Suche nach einem Rezept für den Aufschwung: Sie spricht mit Menschen aus allen Schichten – von der Gemüseverkäuferin bis zum Wirtschaftsminister und stößt dabei auch auf Widersprüche und Schattenseiten des sogenannten „portugiesischen Wirtschaftswunders“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.09.2018ORF 2
  • Folge 35
    „Brasilien über alles, Gott über alle“ ist der Wahlslogan des ultrarechten Kandidaten Jair Bolsonaro für die Präsidentschaftswahl am 7. Oktober. Der ehemalige Fallschirmjäger der brasilianischen Armee wird von den mächtigen Freikirchen im Land unterstützt. In Brasilien, dem größten katholischen Land der Welt, sind evangelikale Strömungen auf dem Vormarsch und mischen, anders als in Europa, aktiv in der Politik mit. Im Parlament bilden evangelikale Pastoren einen Block quer durch alle Parteien. Ihr Ziel ist die Errichtung eines rigiden christlichen Gottesstaates.
    WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat in Brasilien rechtsgerichtete Religiöse getroffen, die mittlerweile ein bestimmender Faktor in der Gesellschaft sind. Sie zeigt, wie die sogenannten Pfingstkirchen in Brasilien intensive und teils aggressive Missionstätigkeit betreiben und an einer Gesellschaft arbeiten, in der liberale Vorstellungen, etwa in Bezug auf Frauenrechte und Homosexualität, sowie Toleranz gegenüber anderen Religionen keinen Platz haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.10.2018ORF 2
  • Folge 36
    Im Ringen um eine Lösung, die Migration aus Afrika zu stoppen, setzt die EU nun auf Investitionen vor Ort. Bis 2020 sollen 44 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um Arbeits- und Ausbildungsplätze und damit Perspektiven für ein Leben in Afrika vor allem für die Jugend zu schaffen. Ein Weg, der auf Veränderung setzt. Ein afrikanisches Land, das bewiesen hat, dass Veränderung auch unter schwersten Bedingungen möglich ist, ist Ruanda. Seit dem Völkermord 1994 hat das Land einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung hinter sich. Mittlerweile gilt der kleine Binnenstaat im Osten Afrikas als Vorbild für den ganzen Kontinent. Und Ruanda hat noch weitere Besonderheiten: wie einen ungewöhnlich hohen Anteil an Frauen in Politik und Wirtschaft und ein professionelles Rad-Nationalteam.
    In diesem Team zu sein, ist der Traum der meisten Jugendlichen, denn die Radsportler genießen im Land Heldenstatus. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner hat die Fahrer während der „Tour du Rwanda“, einem der größten Radsportevents in Afrika, begleitet und erfahren, dass das Nationalteam für mehr als nur für sportliche Höchstleistungen steht. Es steht für die Politik der Versöhnung unter dem Slogan „Wir sind alle Ruander“. Die nach dem Völkermord geborenen Mitglieder aus Täter- und Opferfamilien trainieren heute gemeinsam. Es ist das Symbol des aufstrebenden, erfolgreichen Ruandas, das die Wunden, die der Genozid hinterlassen hat, heilen will. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.10.2018ORF 2
  • Folge 37
    Wer Fleisch essen will, muss töten können, sagen die Bewohner der dänischen Färöer-Inseln. Der Grindwalfang ist auf den kargen Inseln im Nordatlantik seit Jahrhunderten Tradition: an die 800 Wale und Delphine werden pro Jahr erlegt, ihr Fleisch kostenlos an die Bewohner verteilt. Tierschützer kritisieren die Jagd auf die Meeressäuger als nicht mehr zeitgemäß und ebenso unnötig wie grausam. Sie rufen Touristen auf, die Inseln als Urlaubsziel zu boykottieren. Neben der Fischerei gehört der Tourismus zum wichtigsten Standbein der Inselwirtschaft. Das WELTjournal begleitet Bewohner der Färöer-Inseln bei der Jagd auf die Meeressäuger und trifft die Tierschutzaktivisten, die sich ihnen in den Weg stellen. Sie verweisen unter anderem auf ein Gutachten des färöischen Gesundheitsministeriums, das vor übermäßigem Genuss von Grindwalfleisch warnt, da es mit Umweltgiften wie Quecksilber, und Dioxinen belastet ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.10.2018ORF 2
  • Folge 38
    Wurde der Journalist Jamal Khashoggi, ein Kritiker des saudischen Königshauses, im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando ermordet? Enthauptet, zerstückelt oder in Säure aufgelöst? Indizien dazu gibt es viele, nun wartet man auf gesicherte Informationen. Die politische Sprengkraft des Falles Khashoggi ist immens, seine mutmaßliche Ermordung offenbar kein Einzelfall.In den letzten Jahren sind allein in Europa drei saudische Dissidenten entführt oder ermordet worden. Tatorte sind die Schweiz, Italien, Frankreich und Marokko. Der ehemalige saudische Polizeichef Turki bin Bandar Al Saud verschwand 2015 in Paris. Der regimekritische Prinz Sultan bin Turki wurde in Genf entführt. ‚Die Spitzen der Regierung entscheiden über das Schicksal der Dissidenten‘, sagt ein saudischer Prinz im Exil in Deutschland, ‚die Entscheidung über Entführungen und Tötungen trifft der König selbst‘. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.10.2018ORF 2
  • Folge 39
    In den letzten Tagen vor den Kongresswahlen am 6. November wirft sich US-Präsident Donald Trump mit voller Wucht in den Wahlkampf: Trump absolviert einen Auftritt nach dem anderen, ist im Fernsehen und den Social Media omnipräsent und wirbt ohne Unterlass für sich und seine republikanische Partei. Bei den sogenannten Midterm Elections steht er zwar selbst nicht auf dem Stimmzettel und dennoch dreht sich alles um ihn. Sein polterndes und provokantes Auftreten kommt bei vielen Amerikanern besser an denn je. Selbst als Präsident im Weißen Haus schafft er es, sich als Anti-Establishment-Mann zu inszenieren und begeistert seine Anhängerschaft. Dass er tatsächlich vielfach klassische republikanische Politik zugunsten der Reichen macht, geht dabei oft unter.
    Der langjährige USA-Korrespondent Ernst Kernmayer geht für das WELTjournal dem Phänomen Trump nach und spricht quer durch die USA mit Trumpanhängern und -gegnern. Er fragt Industriearbeiter, die vor zwei Jahren wesentlich zum Sieg Trumps beigetragen haben, ob ihre Erwartungen erfüllt wurden; von den Handelskonflikten betroffene Bauern, warum Trump trotz allem der Richtige sei; Frauen, warum sie jetzt ein Zeichen gegen den Präsidenten setzen wollen und einen österreichischen Vermögensverwalter in New York, was die Finanzwelt nach zwei Jahren Börsenrallye noch von Donald Trump erwartet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 31.10.2018ORF 2
  • Folge 40
    Seit sich das Image der USA durch Präsident Trump verändert, versucht der nördliche Nachbar Kanada sich als das „bessere Amerika“ zu etablieren. Kanada gilt als verlässlicher Partner, kommt ohne große Skandale aus, und ist nach wie vor geprägt von Pioniergeist. Ein weites Land zwischen Energiereichtum und Umweltschutz. Ein klassisches Einwanderungsland, in dem Zuwanderer nach wie vor willkommen sind und das als eines der sichersten der Welt gilt. Mit einem jungen Premier, der zum Darling der internationalen Medien avanciert ist. Die ORF-Korrespondenten Hannelore Veit und David Kriegleder sind vom größten kanadischen Volksfest in Calgary im Westen über die ethnisch bunte Metropole Toronto bis zu den Milchbauern in Quebec gereist um zu ergründen, ob die Kanadier wirklich die besseren Amerikaner sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.11.2018ORF 2
  • Folge 41
    Wenn am 30. November die Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industrieländer in Buenos Aires zum ersten G20-Gipfel in Südamerika zusammenkommen, werden in Argentinien tausende Frauen auf die Straße gehen. Sie nutzen die Öffentlichkeit um auf die weitverbreitete Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen: alle 31 Stunden wird in Argentinien eine Frau von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Partner umgebracht. Seit Monaten protestieren hunderttausende Argentinierinnen gegen die traditionell stark ausgeprägte Macho-Gewalt. Sie fordern Anerkennung und Schutz, ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das Recht auf legale Abtreibung. Eine neue feministische Bewegung ist entstanden – in Argentinien, in den Nachbarländern, schließlich in der ganzen Region. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich begleitet die argentinischen Tango-Sängerinnen Claudia Levy und Noelia Moncada bei ihrem sehr persönlichen Engagement gegen Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.11.2018ORF 2
  • Folge 42
    „Gaddafi war kein guter Mann. Aber jetzt ist alles noch viel, viel schlimmer“, sagt Hussein Khier. Der 60-jährige Libyer lebt in der ehemaligen Gaddafi Hochburg Bani Walid, etwa 200 Kilometer südlich von Tripolis. Früher, als er noch ein wohlhabender Mann war, trug er einen Aktenkoffer zur Arbeit. Heute ist es eine Kalaschnikow. Seit 2011 der langjährige Herrscher Gaddafi gestürzt und ermordet wurde, herrschen chaotische Verhältnisse in dem nordafrikanischen Land, das für Europa afrikanische Flüchtlinge zurückhalten soll. Zwei Regierungen stehen einander verfeindet gegenüber, jeweils von diversen Milizen gestützt.
    Viele sind schlichtweg nicht an Frieden interessiert. Der Konflikt in Libyen ist für Milizen, Schlepper und korrupte Politiker ein gutes Geschäft. Weltjournal-Reporter Benedict Feichtner ist einer der wenigen Journalisten, die es geschafft haben, das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land zu bereisen. Er ist den Gerüchten von Menschenhandel, Sklaverei und Folter nachgegangen, hat Minen-Entschärfer und Küstenwache begleitet und zeigt das schwierige Leben und Überleben in einem der gefährlichsten Länder der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.12.2018ORF 2
  • Folge 43
    43 Menschen starben, als die vierspurige Morandi-Autobahn-Brücke in Genua im August einstürzte. Mehr als 650 Menschen haben ihr Zuhause verloren. Sie hatten in einer Siedlung im Tal unter der Brücke gewohnt. Die Tragödie von Genua hat ganz Italien erschüttert, die Folgen sind noch immer weithin spürbar. Seit dem Einsturz herrscht Dauerstau in Genua, die Einwohner müssen kilometerlange Umwege in Kauf nehmen. Die lokale Wirtschaft hat Umsatzrückgänge von mehreren hundert Millionen Euro.Patrick A. Hafner hat für das WELTjournal Anwohner der Siedlung unter der Brücke getroffen, die vor Weihnachten, begleitet von Feuerwehrleuten, ihre wichtigsten Habseligkeiten aus den zerstörten Wohnungen holen durften.
    Er hat Hinterbliebene der Opfer und Überlebende der Katastrophe besucht, darunter Gianluca Ardini, der wie durch ein Wunder gerettet werden konnte, weil sein Kleinlaster sich zwischen den Betonträgern der Brücke eingekeilt hatte. Dass die Behörden nicht in der Lage waren, die Morandi-Brücke zu sichern, die nachweislich marode und renovierungsbedürftig war, lässt in Italien die Emotionen hochgehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.12.2018ORF 2

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