2017, Folge 22–41

  • Folge 22
    Präsident Donald Trump und sein mexikanischer Amtskollege, Enrique Peña Nieto, werden im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg Anfang Juli erstmals persönlich aufeinandertreffen. Die geplante Grenzmauer zu Mexiko hat im Wahlkampf für große Aufregung gesorgt, hatte doch Trump versprochen, die Mexikaner für den Bau zahlen zu lassen. Heute – ein knappes halbes Jahr später – ist Trumps ambitioniertes Projekt bis auf weiteres auf Eis gelegt. Der Kongress hat das dafür notwendige Budget – mehr als 20 Milliarden Dollar – nicht genehmigt. Wie zum Trotz hat der Präsident kurz danach getwittert: „Die Mauer wird gebaut und sie wird helfen, Drogen und Menschenschmuggel zu stoppen“. WELTjournal-Lateinamerika-Expertin Julieta Rudich war im Grenzland zwischen Mexiko und den USA. Ihre Reportage zeigt, wie die Mexikaner gegen die Pläne des US-Präsidenten mobil machen und wie innenpolitische Spannungen die nationale Einheit Mexikos verhindern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.07.2017ORF 2
  • Folge 23
    Die Hexenjagd nach dem niedergeschlagenen Putschversuch in der Türkei vor einem Jahr ist zum Generalangriff auf demokratische Institutionen geworden. Verleumdung, Misstrauen und Hass spalten die türkische Gesellschaft. Unser Korrespondent Jörg Winter porträtiert ein Land auf der Suche nach Halt. Er besucht die Opfer des Putsches: Familien, deren Soldatensöhne jetzt als Verräter im Gefängnis sitzen, Journalisten wie Can Dündar, der aus dem Exil in Berlin gegen Präsident Erdogan ankämpft, in Ungnade gefallene Uni-Lehrer, die als Staatsbürger zweiter Klasse um ihre Existenz ringen. Aber auch die offiziellen Helden des Putsches kommen zu Wort, die sich den Panzern entgegengestellt haben.War es ein kontrollierter Putsch, wie die Opposition meint? Wie konnte Präsident Erdogan den Staatsstreich zu seinen politischen Gunsten nutzen? Diesen und anderen Fragen ist Jörg Winter mit seinem Team in Istanbul in monatelanger Recherche für das WELTjournal nachgegangen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.07.2017ORF 2
  • Folge 24
    Reiseveranstalter in Europa haben einen gewinnträchtigen Trend entdeckt: den sogenannten „Halal-Tourismus“, d.h. maßgeschneiderte Ferienplanung für strenggläubige Muslime, die ihren Urlaub strikt nach islamische Regeln gestalten wollen. Muslimischer Tourismus ist eines der am stärksten wachsenden Segmente der Reise-Industrie: allein arabische Urlauber geben an die zwölf Milliarden Dollar für den Tourismus aus. Reiseveranstalter müssen für ihre muslimische Kundschaft darauf achten, dass Ort und Atmosphäre für das fünfmal täglich stattfindende Gebet stimmen, dass das Essen nach islamischen Regeln zubereitet wird und dass es für Frauen eigene Bereiche gibt. Das WELTjournal zeigt, wo und wie Muslime Urlaub machen, vom eleganten Schloss in Frankreich bis nach Zell am See in Salzburg, das bei arabischen Touristen besonders beliebt ist: doch nicht immer sind die Beziehungen zwischen Gastgebern und muslimischen Touristen reibungslos. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.07.2017ORF 2
  • Folge 25
    Indien feiert im August den 70sten Jahrestag seiner Unabhängigkeit – und hat atemberaubende Pläne für wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung: das mit 1,3 Milliarden Menschen zweitbevölkerungsreichste Land der Erde hat angekündigt, 100 neue Millionenstädte zu bauen, um Wohnraum und Arbeitsplatz zu schaffen für Indiens aufstrebende Mittelschicht. Auch wenn dieses Ziel wohl nicht ganz eingehalten werden kann, so ist der Wandel, den Indien vollzieht, rasant. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner hat sich das größte Infrastrukturprojekt der Welt angesehen, das derzeit zwischen der Hauptstadt Neu-Delhi und dem Finanzzentrum Mumbai vorangetrieben wird.
    Ein 1500-Kilometer langer Industriekorridor soll beide Metropolen verbinden. Die ersten neuen Städte auf diesem Korridor, so genannte „Smart Citys“, sind bereits im Bau. Während in den traditionell gewachsenen Städten die Infrastruktur oftmals veraltet und völlig überlastet ist, soll in den „Smart Citys“ die neueste Technologie zum Einsatz kommen. Energie soll erneuerbar sein, der Verkehr soll durch funkgesteuerte Leitsysteme geregelt werden und die Sicherheit der Bewohner soll durch intelligente Überwachung allumfassend sein.
    Indien überspringt mit der „Smart City“ gleich mehrere Entwicklungsstufen. Die Verlierer sind jene Bauern, die das Land bewirtschaften, auf dem die neuen Städte entstehen sollen. Sie sind aufgefordert, ihren Grund und Boden gegen geringe Entschädigungen an Investoren zu verkaufen und abzusiedeln. Der Film von Patrick A. Hafner zeigt den Widerstand der Bauern und portraitiert das Leben in der ersten „Smart City“ in Indien, die bereits fertig ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.08.2017ORF 2
  • Folge 26
    Athen gilt als die Wiege der Demokratie, doch angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise und der rigiden Sparauflagen scheint den Griechen die Kontrolle über ihr Schicksal entglitten zu sein. Seit fast 10 Jahren kämpft Griechenland gegen den Bankrott: Korruption, Nepotismus, Misswirtschaft und eine exzessive Schuldenpolitik haben das mediterrane Urlauberparadies in den Ruin getrieben. Ohne finanzielle Hilfe der EU, der Weltbank und des Währungsfonds wäre Griechenland pleite. Unser Ost- und Südosteuropa-Korrespondent Ernst Gelegs berichtet seit Jahren über den verbissenen Kampf des Landes gegen die Krise. In seinem Weltjournal-Stadtporträt „Mein Athen“ zeigt er, wie sich die griechische Hauptstadt in dieser Zeit verändert hat.
    Ernst Gelegs spricht u.a. mit dem ehemaligen sozialistischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou über die Ursachen der Finanz- und Wirtschaftskrise und mit dem Athener Bürgermeister Giorgos Kaminis über die Problemviertel der Stadt, wie etwa über den Stadtteil Exarchia, wo linksradikale Anarchisten fast wöchentlich die Polizei attackieren. Gelegs zeigt auch, wie die Athener mit der Krise umgehen, was sie essen und trinken und warum Athen trotz Krise eine der vielfältigsten und buntesten Städte in Europa ist mit einem überraschend pulsierenden Nachtleben. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.07.20203satOriginal-TV-PremiereMi 09.08.2017ORF 2
  • Folge 27
    In Südtirols Landeshauptstadt Bozen treffen alpine und mediterrane Lebensart auf ganz besondere Weise aufeinander. Hier leben anteilsmäßig die meisten italienischsprachigen Südtiroler und überdurchschnittlich viele Spitzenverdiener. Seit Jahren gehört Bozen zu den Top-Städten, was die Lebensqualität angeht. Seit Südtirol vor knapp 100 Jahren zu Italien gekommen ist, bestimmt die Sprachzugehörigkeit das Leben der Menschen. Heute lebt man, getrennt durch eine fein säuberliche Aufteilung in Sprachgruppen, relativ friedlich teils neben-, teils miteinander. Wie die Bozner ihren multi-sprachlichen und -kulturellen Alltag meistern, wie das Leben von gemischtsprachigen Paaren mit Kindern aussieht und wie es um die Heimatgefühle der einen und der anderen steht, das zeigt WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth.
    Sie ist in Südtirol aufgewachsen, hat, obwohl aus einer deutschsprachigen Familie kommend, in einem italienischen Gymnasium maturiert und ist mit beiden Welten vertraut. Eine Frage kennen alle Südtiroler nur zu gut: ob man sich eher deutsch oder italienisch fühlt. Bergsteiger-Legende Reinhold Messner beantwortet sie für das WELTjournal wie folgt: „Ich fühle mich weder als Deutscher noch als Italiener, sondern als Europäer und Weltbürger. Wir Südtiroler haben den Vorteil, dass wir bereits Europäer sind, wenn wir es uns erlauben – weil wir zwei oder drei Sprachen beherrschen und weil wir mit mehreren Kulturen aufwachsen.“ (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.07.20203satOriginal-TV-PremiereMi 16.08.2017ORF 2
  • Folge 28
    Nach Istanbul, London, Stockholm und Manchester ist jetzt auch Barcelona zur Zielscheibe islamistischen Terrors geworden. Die vorläufige Bilanz: mindestens 14 Tote und mehr als 100 Verletze nachdem ein Lieferwagen in die Menschenmenge auf der beliebten Flaniermeile Las Ramblas gerast ist.Nach jedem Anschlag macht sich Angst und Verunsicherung aufs Neue breit. Wie können wir mit der Bedrohung durch islamistische Terroristen umgehen, wie kann eine Stadt den Weg zurück in den Alltag finden? Und wie kann jemand, der ein Attentat überlebt hat, wieder in die Normalität zurückkehren?Im WELTjournal erzählen fünf Überlebende, die bei dem Anschlag auf das Pariser Musiklokal Bataclan im November 2015, teilweise schwer verletzt wurden, wie sie den Abend erlebt und langsam wieder zurück ins Leben gefunden haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.08.2017ORF 2
  • Folge 29
    Zwischen Nobelviertel und Elendsvorort: Johannesburg ist das Experimentierlabor des neuen Südafrika. ‚Joburg‘ nennen die Bewohner ihre Stadt, die so vielfältig ist, wie kaum eine andere. Johannesburg gilt als die heimliche Hauptstadt Südafrikas und ist alles gleichzeitig: eine wilde, oftmals gefährliche Stadt, aber auch eine der kreativsten und grünsten Metropolen Afrikas. ORF-Afrika-Expertin Margit Maximilian nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch Joburgs Hochhausschluchten, Villenviertel, Townships und Verkehrsgewühl, wilde Siedlungen, üppige Alleen und Parks. Nach Ende der Apartheid hat sich in Johannesburg viel verändert: die Innenstadt – einst fest in der Hand der weißen Minderheit – wird jetzt überwiegend von Schwarzen geprägt.
    Das berüchtigte Gefängnis, in dem Nelson Mandela, der große Mann Südafrikas einsaß, ist heute ein Museum. „Wenn man hier lebt, hat man gelernt, die schönen Sachen zu genießen, aber auch die Augen offen zu halten. Man gibt mehr Acht und lebt damit“, sagt der begeisterte Wahl-Johannesburger Thomas Zilk, Sohn des langjährigen früheren Wiener Bürgermeisters, der seit fast 25 Jahren hier lebt und Geschäfte zwischen Österreich und Südafrika vermittelt. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.07.20203satOriginal-TV-PremiereMi 30.08.2017ORF 2
  • Folge 30
    Syriens Hauptstadt Damaskus ist eine der ältesten, kontinuierlich besiedelten Städte der Welt – und steht heute im siebenten Kriegsjahr. Damaskus ist ein religiöses und kulturelles Zentrum des Orients und eine Stadt bizarrer Widersprüche zwischen Lebensfreude, Angst, Bomben und Ruinen. Der langjährige ORF-Reporter Fritz Orter und sein Kameramann Akram Al Yassiri haben sich für das WELTjournal auf Spurensuche in Assads Hauptstadt begeben, aus der sie schon zu Beginn des Syrienkrieges berichtet haben. Sie stoßen auf pulsierendes Nachtleben, Schönheitssalons, Opernaufführungen, teure Restaurants, buntes Treiben in den Souks, wenige hunderte Meter von der Front entfernt. Junge Maler und Poeten, Filmemacher und Intellektuelle versuchen, diese Gegensätze künstlerisch zu verarbeiten. Eine Szenerie, in der eine kriegsmüde Generation Leid und Elend zu vergessen sucht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.09.2017ORF 2
  • Folge 31
    Der verstärkte Einsatz der libyschen Küstenwache zeigt offenbar Wirkung: Im Vergleich zum Sommer 2016 hat sich die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in Italien halbiert. Manche Experten sprechen bereits von einer Trendwende, andere gehen von einem vorübergehenden Rückgang aus. Weltjournal Reporter Benedict Feichtner ist den Gerüchten und Spekulationen rund um die Mittelmeerroute nachgegangen: er zeigt, woher die meisten Flüchtlinge kommen, welche Routen sie nehmen, warum es sich ausgerechnet in Libyen staut und wie unsicher Abkommen mit dem instabilen Land sind. In Benin in Westafrika trifft Feichtner den Chef einer der größten Schlepperbanden.
    In Nigeria, von wo die meisten afrikanischen Flüchtlinge kommen, spricht er mit jungen Menschen, warum es trotz Rohstoffreichtums so viel Armut gibt und sie in ihrem Land keine Zukunft sehen. In Malta besucht er das afrikanische Ghetto, in dem viele Flüchtlinge gestrandet sind, und wo Mittelmeer-Retter mit ihren Booten vor Anker liegen. WELTjournal-Reporter Alexander Steinbach bespricht mit Experten, ob ein Marshall-Plan für Afrika und Wirtschaftsbeziehungen auf Augenhöhe ein möglicher Lösungsansatz wären, um die Fluchtbewegungen in den Griff zu bekommen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.09.2017ORF 2
  • Folge 32
    Angela Merkel hat ihre Karriere auf den Trümmern der untergegangenen DDR begonnen und ist zur mächtigsten Frau der Welt aufgestiegen: Seit 12 Jahren regiert sie Deutschland und hat beste Chancen bei den Bundestagswahlen für eine vierte Amtszeit bestätigt zu werden. In den letzen Jahren hat man ganz unterschiedliche Gesichter dieser Kanzlerin kenngelernt. Sie war die Zögernde, Zaudernde, die ausgleichende Moderatorin. Dann kamen die Bankenkrise, Griechenlandkrise und Eurokrise und Angela Merkel hat mit ihrer Spar- und Reformpolitik Europa ihren Stempel aufgedrückt und sich viele Feinde gemacht. Vor zwei Jahren ist aus Europas Krisenmanagerin die Flüchtlingskanzlerin geworden.
    Mit ihrer Politik der offenen Grenzen hat Angela Merkel ihr Land einem ungeheuren Stresstest ausgesetzt und den Aufstieg der rechtspopulistischen AfD befördert. Und trotzdem scheinen die Deutschen ihre ewige Kanzlerin nicht satt zu haben – in Deutschland spricht man vom ‚Merkel-Phänomen‘. Das WELTjournal zeigt ein Portrait dieser ungewöhnlichen Frau, für das die ORF-Deutschland-Korrespondentin Birgit Schwarz Angela Merkel im Wahlkampf begleitet hat und Freunde, Feinde, Vertraute und journalistische Beobachter zu Wort kommen lässt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.09.2017ORF 2
  • Folge 33
    Er gilt als unberechenbar und gefährlich: Kim Jong Un, Nordkoreas 33 Jahre junger Machthaber. Mit seinen Wasserstoffbomben- und Raketentests zeigt er der Welt, dass ihn die UNO-Sanktionen nicht beeindrucken. Die Atompolitik soll der Kim-Dynastie das Überleben sichern. Das WELTjournal zeigt ein Porträt des nordkoreanischen Diktators, der in einem Schweizer Internat erzogen worden sein soll und mit dessen Machtübernahme im Jahr 2011 große Hoffnungen verbunden waren. Kim Jong Un ist der dritte und jüngste Sohn des früheren Staatschefs Kim Jong-il und dessen dritter Ehefrau.
    Schulkollegen berichten er sei schüchtern gewesen, aber als guter Schüler und Basketball-Fan aufgefallen. Wegbegleiter und Zeitzeugen erzählen über Kim Jong Uns Eigentümlichkeiten und Vorlieben, über seine Freundschaft mit dem amerikanischen Basketball-Star Dennis Rodman und einem japanischen Koch, sowie die inszenierte Ehe mit der populären Söngerin Ri Sol-Ju. Zeitzeugen und Experten geben exklusive Einblicke in das Leben dieses wohl rätselhaftesten Diktators der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.09.2017ORF 2
  • Folge 34
    Für US-Präsident Trump ist es eine schwere Niederlage: auch beim dritten Versuch hat er keine Mehrheit zustande gebracht, um Obamacare, die Gesundheitsreform seines Vorgängers, abzuschaffen oder zu ersetzen. Drei Republikaner verweigerten ihre Zustimmung. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich zeigt im republikanisch dominierten US-Bundesstaat Georgia, warum viele Menschen mit dem komplizierten und immer noch viel zu teuren Gesundheitswesen unzufrieden sind und es dennoch nicht streichen wollen. Und sie geht der Frage nach, warum das mächtigste Land der Welt es nicht schafft, allen Staatsbürgern eine medizinische Versorgung zu garantieren.
    Ist dieser für viele kranke Menschen lebensbedrohliche Zustand auf die Unfähigkeit des Systems zurückzuführen, oder hat das kränkelnde amerikanische Gesundheitswesen mit ideologischer und kultureller Prägung zu tun? Ein Clown bei einer Parade in der Hauptstadt Atlanta bringt es auf den Punkt: „Medizinische Versorgung ist in den USA ein Business, das Profite generieren soll“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.10.2017ORF 2
  • Folge 35
    Ganz Europa schaut auf die spanische Region Katalonien und die Eskalation der Gewalt rund um das Unabhängigkeitsreferendum der Katalanen. Die Fronten sind verhärtet: die Zentralregierung in Madrid hält das Referendum für verfassungsrechtlich illegal, spricht von Erpressung und lehnt Gespräche darüber ab. Die Regionalregierung in Barcelona möchte sobald als möglich die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien ausrufen. Das WELTjournal analysiert die Hintergründe des Konflikts zwischen Barcelona und Madrid, der Jahrhunderte zurückgeht und unter der Militärdiktatur Francos in einem Verbot der katalanischen Sprache und Kultur gipfelte. Die Reportage beleuchtet die sprachlichen, kulturellen und sozialen Eigenheiten der Katalanen – und geht der Frage nach, was eine Unabhängigkeit für Katalonien, Spanien und Europa bedeuten würde. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.10.2017PhoenixOriginal-TV-PremiereMi 11.10.2017ORF 2
  • Folge 36
    Nie zuvor in der Geschichte wurden die Menschen in Europa so alt wie heute. Seit Jahrzehnten steigt die Lebenserwartung. Kinder, die heute geboren werden, könnten wahrscheinlich 120 Jahr alt werden, behaupten Forscher. Aber was sind die Geheimnisse jener Menschen, die ein biblisches Alter erreicht haben? Welche Werte zählen wirklich im Leben, welche speziellen Gene muss man besitzen, um hundert Jahre alt zu werden? WELTjournal-Reporter Alexander Steinbach hat sich auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien umgeschaut, wo die meisten Hundertjährigen Europas leben. Forscher untersuchen anhand ihrer Familiengeschichten, wie wichtig stressfreies Leben, gute soziale Kontakte und gesunde Ernährung sind, um ein Greisenalter zu erreichen.
    Eine äußerst dramatische Lebensgeschichte hat hingegen der hundertvierjährige Marko Feingold zu erzählen. Der älteste Holocaust Überlebende Österreichs hat vier Konzentrationslager überlebt, er erzählt was ihn am Leben erhalten hat und welche Lehren er aus der Geschichte zieht. Und in den Niederlanden kommen Menschen zu Wort, die hundert Jahre alt werden könnten, aber nicht wollen. Die körperlich relativ fit sind, aber entschieden haben, zu einem von ihnen gewählten Zeitpunkt selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.12.20173satOriginal-TV-PremiereMi 08.11.2017ORF 2
  • Folge 37
    Überschwemmungen, Wirbelstürme, extreme Hitze- und Kältewellen – die Zahl klimabedingter Naturkatastrophen steigt und hat dramatische Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und unsere Gesellschaft. Die diesjährige UNO-Klimakonferenz in Bonn, die in der zweiten Novemberwoche beginnt, rückt die politischen und gesellschaftlichen Folgen der Klimaerwärmung erneut in den Fokus.Das WELTjournal wirft einen Blick nach New Orleans, wo die Folgen des Wirbelsturms Katrina immer noch sicht- und spürbar sind. Vor 12 Jahren zog der verheerende Hurrikan über die Stadt und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Während sich Touristen-Hotspots, wie das French Quarter, wieder in altem Glanz zeigen, wurde der Wiederaufbau der Armenviertel vernachlässigt. Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Armut sind in Folge der damaligen Umweltkatastrophe drastisch angestiegen – und haben New Orleans zu einer der gefährlichsten Städte der USA gemacht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.11.2017ORF 2
  • Folge 38
    Bis Mitte Dezember soll entschieden werden, ob die Zulassung des umstrittenen Pflanzengifts Glyphosat in der EU um weitere fünf Jahre verlängert wird. Glyphosat ist seit den siebziger Jahren der weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautvernichter. Doch seit Jahren mehren sich Hinweise, dass die Substanz krebserregend und erbgutverändernd sein könnte. Bosonders intensiv und großflächig wird Glyphosat in der Landwirtschaft in Argentinien eingesetzt. Dort haben sich in manchen Regionen die Krebserkrankungen in den letzten zehn Jahren verdreifacht, Fehlbildungen bei Neugeborenen vervierfacht.
    Doch groß angelegte Studien über die möglichen Ursachen gibt es bis heute nicht. Vielmehr sind die Bauern und ihre Kinder selbst Teil eines riesigen Feldversuches geworden. Das WELTjournal berichtet von Tabakbauern, deren Kinder mit Missbildungen zur Welt kommen, von Anwälten, die gegen große Konzerne aufbegehren und von Ärzten, die nicht mehr schweigen wollen und auf die Gefahren des Unkrautvernichters hinweisen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.12.2017PhoenixOriginal-TV-PremiereMi 06.12.2017ORF 2
  • Folge 39
    Nach der Ankündigung von US-Präsident Trump, das zwischen Israelis und Palästinensern umstrittene Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, droht im Nahen Osten eine neue Eskalation der Gewalt. Im Streit über den Status Jerusalems rief die radikalislamische Hamas am Donnerstag zu einer neuen Intifada auf. Die israelische Armee begann, ihre Präsenz im Westjordanland zu verstärken.Das WELTjournal zeigt die aufgeheizte Stimmung in Israel am Beispiel der Straßenbahn von Jerusalem, die seit ihrem Bau Gegenstand heftiger Kontroversen ist. Sie fährt vom Herzlberg im Westteil Jerusalems an der historischen Altstadt entlang bis zur umstrittenen jüdischen Siedlung Pisgat Ze’ev im annektierten arabischen Ostteil. Immer wieder kommt es zu Gewaltaktionen auf den Zug und zu Boykott-Aufrufen. Die Straßenbahn hat Juden und Araber noch mehr entzweit und zeigt, wie verhärtet die Fronten im Nahost-Konflikt sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.12.2017ORF 2
  • Folge 40
    Die Schrecken des jahrzehntelangen Bürgerkrieges in Kolumbien werden langsam Geschichte: seit Regierung und Rebellen vor einem Jahr ein historisches Friedensabkommen unterzeichnet haben, für das der kolumbianische Präsident Santos mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, gehen Entwaffnung und Re-Integration der früheren Kämpfer zügig voran. Als Paradebeispiel für die Schaffung einer Friedenskultur und -infrastruktur gilt ausgerechnet die einst gefährlichste Stadt der Welt, Medellin. Die frühere Drogenhochburg von Pablo Escobar ist zum Vorbild im Kampf gegen die Gewalt geworden und zum Motor des kolumbianischen Aufschwungs. Man setzt auf Begegnungszonen, ehrgeizige öffentliche Bauplanung in Absprache mit der Bevölkerung.
    Verwahrloste Armenviertel wurden mittels Seilbahnen und Rolltreppen erschlossen werden, während auf den Hügeln Kindergärten, Parks, Büchereien und Museen gebaut wurden. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat in Medellin Akteure dieser Verwandlung getroffen: Guerrilleros, Militärs und Armee – Menschen, die sich bis vor kurzem bekämpft haben- diskutieren und kochen gemeinsam. Sogar eine Hochzeit wird gefeiert. „ Wir müssen Begegnungsräume schaffen, denn mit Sicherheitskräften allein kommt man nicht weiter“, erklärt der renommierte Kulturberater Jorge Melguizo, „Das Gegenteil von Unsicherheit ist das Miteinander.“ (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.12.2017ORF 2
  • Folge 41
    In keinem anderen Land der Welt leben – im Vergleich zur Einwohnerzahl – so viele Flüchtlinge wie im Libanon: Jeder dritte hier stammt aus dem Nachbarland Syrien. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge sind minderjährig. Statt zur Schule zu gehen, müssen hunderttausende von ihnen arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen. Patrick A. Hafner zeigt in dieser WELTjournal-Reportage, wie die junge Generation ihrer Zukunft beraubt wird. Gerade jene, die nach dem Krieg in Syrien gebraucht würden, um das Land wieder aufzubauen, können meist weder lesen noch schreiben.
    Ein Feudalsystem, das die Chefs der inoffiziellen Flüchtlingscamps etabliert haben, zwingt Kinder ab acht Jahren zur Arbeit, um die Schulden ihrer Familien abzutragen. Da die Camp-Vorsteher für Flüchtlingsfamilien zunächst die Kosten für Schlepper, Lebensmittel und Unterbringung übernehmen, müssen sich diese im Gegenzug als billige Lohnsklaven verkaufen. Wie schwierig es ist, aus diesem System der Abhängigkeit wieder auszubrechen, zeigen die Beispiele von Kindern, die jeden Tag schwere Arbeiten verrichten, damit das Überleben ihrer Familien gesichert ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.12.2017ORF 2

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