2018/2019, Folge 21–39

  • Folge 21
    Österreich: Das Schneechaos geht weiter
    Wegen der andauernden Schneefälle sind in Österreich zahlreiche Gebiete von der Außenwelt abgeschnitten. In vielen Regionen der Alpenrepublik liegt der Schnee mittlerweile zwei bis drei Meter hoch. In Tirol gingen mehrere große Lawinen ab. Die höchste Lawinenwarnstufe wurde auf weitere Regionen des Landes ausgeweitet. Mehrere bekannte Skiorte sind wegen des massiven Schneefalls mittlerweile nicht mehr erreichbar. In den tieferen Lagen haben Sturm und Regen die Situation verschärft. Es besteht die Gefahr von Gleitschneelawinen. Mehr als 180 Straßen wurden gesperrt. Großbritannien: Brexit-Entscheidung Am Abend des 15. Januar entscheidet das britische Parlament, ob es den Vertragsentwurf, den Premierministerin Theresa May mit der Europäischen Union ausgehandelt hat, annimmt. Zurzeit rechnen damit die wenigsten. ARD-Korrespondentin Annette Dittert berichtet nach der Entscheidung und analysiert die Folgen für den Brexit.
    Großbritannien: neuer Hafen für das Brexit-Chaos?
    Autorin: Julie Kurz
    Vom Hafen im südostenglischen Ramsgate hat seit fünf Jahren kein größeres Schiff mehr abgelegt. Trotzdem soll er ausgebaut werden, falls es zu einem Brexit ohne Vertrag kommen sollte. Dann, so wird befürchtet, könnte es durch verstärkt stattfindende Grenzkontrollen zu Staus an den Häfen von Dover und Calais kommen. Mithilfe von zusätzlichen Fährverbindungen sollen so Lieferengpässe bei Nahrungsmitteln und Industriegütern verhindert werden. Eine mögliche Route verliefe von Ostende in Belgien nach Ramsgate. Allerdings wurde jetzt bekannt, dass eine der von der Regierung beauftragten Firmen bisher über keinerlei Erfahrung im Bereich der Frachtschifffahrt verfügt.
    Ein weiterer Beleg für das Chaos rund um das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU. USA: das stillgelegte Land und der Mauerbau Bislang weigert sich US-Präsident Donald Trump, ein Haushaltsgesetz zu unterschreiben; Hunderttausende Mitarbeiter von Regierung und Bundesbehörden bekommen daher kein Geld. Wie geht es dem Land im längsten Stillstand, den es je gab? Die Haushaltssperre in den USA hatte am 22. Dezember begonnen. Hintergrund des sogenannten Shutdowns ist der Streit zwischen Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten über die Finanzierung einer Mauer an der Grenze zu Mexiko.
    Türkei: Kinderarbeit statt Schule
    Autor: Oliver Mayer-Rüth
    Nurula ist elf Jahre alt. Ein Schulkind wie die meisten seiner neun Geschwister. Doch Nurula und seine schulpflichtigen Schwestern und Brüder dürfen während der Erntezeit keine Schule besuchen. Jedes Jahr versäumen sie mindestens die ersten sechs Wochen Schule, weil sie Baumwolle pflücken müssen. Und auch am Ende des Schuljahres, im Mai, versäumen sie einen Monat den Unterricht, um Aprikosen zu ernten. Nurulas große Schwester Zehra ist 16 Jahre alt. Unter Tränen berichtet sie, dass sie seit der fünften Klasse gar nicht mehr in die Schule gehen durfte: „Mein Traum war es, Ärztin zu werden. Das hatte ich mir sehr gewünscht, zur Schule gehen zu dürfen. Aber ich bin sehr traurig darüber, dass sich dieser Traum für mich nicht verwirklicht hat.“ Kinderarbeit, so steht es im Arbeitsgesetz Paragraf 71, ist in der Türkei verboten. Gemeint sind Kinder unter 15 Jahren. Doch im Harran Tal sind die Behörden noch nie wirklich gegen Kinderarbeit vorgegangen.
    Indonesien: Hotelschule als Chance
    Autor: Philipp Abresch
    Die Sonne Sumbas taucht die Bambusdächer in ein magisches Licht. Es hat lange nicht geregnet. Das Land, braun und staubig. In Sumbas Hotelschule aber wurde der Boden fruchtbar gemacht. Vor allem für eines: für die Zukunft junger Menschen. Erlyn ist 17 Jahre alt und studiert hier seit zwei Monaten. Für ihn wurde ein Traum wahr: „Ich studiere Restaurant- und Bar-Management und da gehört der Gemüseanbau dazu. Das macht Spaß. Aber das Beste war bisher, dass ich gelernt habe, wie man einen Cappuccino macht.“ Die Sumba Hospitality Foundation wird überwiegend aus Spenden finanziert. Sie bietet jährlich etwa 60 Jungen und Mädchen die Chance ihres Lebens: eine Fünf-Sterne-Hotelausbildung.
    Mayonnaise schlagen, Frühstück servieren, Cocktails mixen, Betten machen, Buchhaltung, Beschwerdemanagement. Eine Ausbildung, die aus jungen, benachteiligten Schülerinnen und Schülern selbstbewusste Menschen macht. Geschäftsführerin Redempta Tete Bato: Dort, wo die Studenten herkommen, gibt es kaum Vorbilder. Dort ihren Horizont zu erweitern, ist wirklich schwierig. Aber die Schüler sind motiviert. Und zu sehen, wie sie sich entwickeln, das ist einfach wunderbar. Sumba, nicht mal eine Flugstunde von Bali entfernt, ist landschaftlich wild und wunderschön, noch unentdeckt von der Welt. Doch wenn bald die Touristen kommen, so die Idee der Hotelschule, sollen auch die Menschen auf Sumba davon profitieren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.01.2019NDR
  • Folge 22
    Australien: Coober Pedy – Wohnungen unter der Erde
    Autorin: Sandra Ratzow
    Die Sonne brennt unerbittlich im australischen Outback. Im Sommer werden es bis zu 50 Grad. Wer will in Coober Pedy leben? Opalsucher graben die Erde um. Mit der Jagd nach Edelsteinen ist der Ort vor 100 Jahren berühmt geworden. Und zum Lifestyle gehört es hier, dass 60 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner in Höhlenhäusern unter der Erde leben. Abluftrohre ragen aus dem Boden, auch aus der Höhle von Paul und Erika, einem Handwerkerpaar. Paul Kay meint, überirdisch habe man überall diese Neonlichter. Dort unten sei es so schön dunkel und ruhig. Er findet das so friedlich und entspannend. Er weiß, dass manche Leute das nicht aushalten, aber er liebt das. Himmlische Ruhe statt höllischer Hitze. Streit mit den Nachbarn gibt es hier eher selten. Man sieht sich ja kaum.
    USA: Justizreform soll Bedingungen für Häftlinge verbessern
    Autor: Jan Philipp Burgard
    Vieles im politischen Washington gleicht eher einem Marathon als einem Sprint. Umso erstaunlicher ist, dass Republikaner und Demokraten sich in einem seltenen Akt von Überparteilichkeit auf eine Justizreform einigten. Haftbedingungen Gefangener, die sich in Gewahrsam der US-Bundesregierung befinden, sollen verbessert werden. Die Zahl der Häftlinge soll reduziert werden. Dabei geht es um rund zehn Prozent aller Inhaftierten, die restlichen (mehr als zwei Millionen) sitzen in lokalen oder bundesstaatlichen Haftanstalten ein. Die Hoffnung ist, dass nun neue Standards gesetzt werden, denen sich später auch andere Bundesstaaten anschließen, wie zum Beispiel der berühmtberüchtigte Knast in Kalifornien: San Quentin.
    1852 nahm man hier die ersten Gefangenen auf. Und heute ist er mit 3.774 Insassen um 690 Häftlinge überbesetzt. Das macht das Leben nicht einfach, weder für die Belegschaft noch für die Knastbrüder. Doch einen Moment im Jahr gibt es, der sich beinahe wie Freiheit anfühlt: der Tag des „Marathon von San Quentin“. 105 Runden werden auf dem Knastgelände gedreht, bis die 26.2 Meilen gelaufen sind. Ein einzigartiger Lauf. In einem einzigartigen Knast.
    Israel: Richteramt für Sex?
    Autorin: Susanne Glass
    Ein Justizskandal, aufgedeckt von einem Journalisten, erschüttert Israel. Hat der inzwischen zurückgetretene Vorsitzende der israelischen Anwaltskammer einer Richterin ins Amt geholfen, nachdem sich die Frau im Gegenzug zu „sexuellen Gefälligkeiten“ bereit erklärt hat? Hat das Ganze womöglich sogar Methode? Offenbar sind auch weitere ranghohe Persönlichkeiten in den Fall involviert, die Justizministerin zeigt sich bestürzt, verspricht eine schnelle Aufklärung.
    Türkei: Kinderarbeit statt Schule
    Autor: Oliver Mayer-Rüth
    Nurula ist elf Jahre alt. Ein Schulkind wie die meisten seiner neun Geschwister. Doch Nurula und seine schulpflichtigen Schwestern und Brüder dürfen während der Erntezeit keine Schule besuchen. Jedes Jahr versäumen sie mindestens die ersten sechs Wochen Schule, weil sie Baumwolle pflücken müssen. Und auch am Ende des Schuljahres, im Mai, versäumen sie einen Monat den Unterricht, um Aprikosen zu ernten. Nurulas große Schwester Zehra ist 16 Jahre alt. Unter Tränen berichtet sie, dass sie seit der fünften Klasse gar nicht mehr in die Schule gehen durfte: „Mein Traum war es, Ärztin zu werden. Das hatte ich mir sehr gewünscht, zur Schule gehen zu dürfen. Aber ich bin sehr traurig darüber, dass sich dieser Traum für mich nicht verwirklicht hat.“ Kinderarbeit, so steht es im Arbeitsgesetz Paragraf 71, ist in der Türkei verboten. Gemeint sind Kinder unter 15 Jahren. Doch im Harran Tal sind die Behörden noch nie wirklich gegen Kinderarbeit vorgegangen.
    Peru: Behinderte auf sich allein gestellt
    Autorin: Marie-Kristin Boese
    Lourdes gibt nicht so schnell auf. Ihre Spezialdisziplin sind Sprints, 100 und 200 Meter. Dabei braucht sie sanfte Steuerung. Lourdes ist Leistungssportlerin. Und sie ist blind. „Am Anfang war das echt anstrengend. Ich bin ein Stück gerannt und war müde, hatte keine Kondition. Aber mein Körper hat sich angepasst.“ Nun trainiert sie mit der Auswahl der besten Behindertensportler in Peru. Quälerei unter strengen Blicken, sechs Mal die Woche, immer vier Stunden. Am Ende sind alle erschöpft, aber glücklich über die eigene Leistung. Das Training schweißt sie zusammen, es ist ein Schutzraum. Ihre Behinderung ist hier nichts Besonderes. Ganz anders als im alltäglichen Lima. Für Blinde fehlen Wegweiser, Signale, Rampen. Blinde bekommen in Peru vom Staat keine direkte Unterstützung.
    Brasilien: Bildungsmisere lähmt das Land
    Autor: Matthias Ebert
    Maria Souza verlässt jeden Nachmittag nach dem Job im Schönheitssalon ihre Favela Salgueiro. Es ist eine dieser vielen Armensiedlungen von Rio de Janeiro, wo der Staat kaum präsent ist. Vor allem nicht, wenn es um Bildung geht. Maria geht auf die Abendschule, will den mittleren Schulabschluss nachholen. „Früher, als ich jung war, auf dem Land, da fehlten Lehrer. Ich habe weit weg von der Stadt gelebt. Dorthin kamen nur wenige Lehrer. Wir hatten miese Bedingungen an der Schule.“ Der Ingenieur Silvério Moron will Maria helfen, den Abschluss doch noch zu schaffen: Auf einem Platz mitten in Rio bietet er kostenlos Nachhilfe an.
    Fünf Mal die Woche Mathe, Physik und für Analphabeten das ABC. Ein Nachbarschaftsprojekt, bei dem mittlerweile 25 Lehrer 100 Nachhilfeschüler betreuen, weil die Bedingungen in den öffentlichen Schulen miserabel sind. Der Ingenieur ist überzeugt: „Die Konsequenz von Brasiliens Bildungsmisere ist doch diese hohe Gewaltrate. Und Arbeitslosigkeit für diejenigen, die keine gute Ausbildung haben. Ich will die Bildung und damit die Lebensqualität der Menschen verbessern.“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.01.2019NDR
  • Folge 23
    Brasilien: Katastrophe nach Dammbruch:
    Die Rettungskräfte hoffen noch immer, Überlebende zu finden, aber die Chancen stehen mehrere Tage nach dem Unglück schlecht. Millionen Tonnen Schlamm haben die Region rund um das Eisenerzbergwerk unter sich begraben. Die Menschen in dem Ort Brumdinho beten. Trauer und Verzweiflung, aber auch große Wut steht den Angehörigen ins Gesicht geschrieben. Mittlerweile werden immer mehr Leichen geborgen, die die Hubschrauber-Mannschaften aus der Luft orten. Am Freitag war ein 86 Meter hoher Damm gebrochen, der ein Rückhaltebecken für Bergbauabfälle umschließt. Wie konnte es zu dem verheerenden Unglück kommen? Der Druck auf den Eigentümer des Damms, das Bergbauunternehmen Vale, wächst nun. Die brasilianische Justiz fror bereits umgerechnet 2,6 Milliarden Euro auf den Konten des Konzerns für mögliche Entschädigungszahlungen ein. Außerdem wurde das Unternehmen vom Staat und vom Bundesstaat mit ersten Strafen in Höhe von 81 Millionen Euro belegt.
    Autor: Matthias Ebert.
    Indien: Hilfe für unterernährte Kinder:
    „Hungergürtel“ so wird ein ganzer Landstrich in Zentral-Indien genannt. Etwa fünf Prozent aller Kinder hier leiden unter körperlichen Schäden, die auf Unterernährung zurückzuführen sind. Fast ein Drittel aller Kinder weltweit, die hungerbedingte Missbildungen aufweisen, leben in Indien. Das Land hat in den vergangenen Jahren zwar ein rasantes Wirtschaftswachstum vorzuweisen, doch an der ländlichen Gegend ist dieses vorbeigegangen. Die Regierung hat dem Hunger jetzt den Kampf angesagt: Im Kinderkrankenhaus in der Kleinstadt Kolaras im Bundesstaat Madhya Pradesh werden unterernährte Kinder und ihre Mütter zwei Wochen lang kostenlos versorgt und aufgepäppelt. Die 20-jährige Kusum Jatav ist mit ihrer Tochter Deepika gekommen. Deepika ist acht Monate alt, doch in ihrer Entwicklung weit hinterher. Das liegt auch daran, weil Kusum nie vorbereitet wurde auf ihre Aufgabe als Mutter. Auch nach der Entlassung kümmern sich die Schwestern um die Patienten und besuchen sie in ihren Dörfern.
    Autor: Peter Gerhardt.
    Bulgarien: Kulturhauptstadt Plowdiw:
    Erstmals erhält eine bulgarische Stadt den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Plowdiw ist mit 350.000 Einwohnern die zweitgrößte bulgarische Stadt. Sie gilt seit langem als ein kulturelles Zentrum des Landes und ist reich an antiken Sehenswürdigkeiten. Die Stadt ist älter als Rom und Athen und mit ihrer jahrtausendealten Geschichte will die Stadt in diesem Jahr punkten. Es war in Plowdiw, wo das erste professionelle Theater, die erste Druckerei und der erste Buchverlag Bulgariens entstanden. Für 2019 sind mehr als 500 Veranstaltungen geplant. Die Stadt hofft auf mehr als zwei Millionen Urlauber. Unser Korrespondent Till Rüger hat sich vor Ort umgeschaut und sich vor allem ein Bild über die musikalische Szene der Stadt machen können.
    Autor: Till Rüger.
    Türkei: Flüchtlinge kehren zurück nach Syrien:
    Seit einigen Monaten stellt die Verwaltung des Istanbuler Stadtteils Esenyurt kostenlos Busse für freiwillige, syrische Rückkehrer. Auch der Syrer Envers und seine Familie werden einsteigen. Ihnen fällt die Entscheidung, zurück nach Syrien zu gehen, nicht leicht. Denn sie fühlen sich sehr sicher in der Türkei, aber wirtschaftlich geht es ihnen schlecht. Und dann ist da eben dieses ständige Gefühl, sagt Enver, nicht willkommen, kein Teil der Gesellschaft zu sein. „Die Türkei ist ein gutes Land“, erklärt er, „aber das Leben hier ist für uns sehr hart. Damit wir über die Runden kamen, mussten wir beide sehr viel arbeiten. Ich wurde schlecht bezahlt, es kam auch vor, dass ich gar nicht bezahlt und einfach weggeschickt wurde.
    Ich kenn dich nicht, haben sie dann gesagt.“ Hohe Inflation und eine lahmende Wirtschaft – die ökonomischen Probleme der Türkei erzeugen auch gesellschaftliche Spannungen. Während Präsident Erdogan international Lob bekommt, wenn er erklärt, wie sehr die Türkei syrische Flüchtlinge unterstützt, regt sich im Land Unmut. Eine Neid-Debatte hat in der Türkei längst begonnen. Für den Familienvater Envers ist die Ausreise ein Abschied in eine ungewisse Zukunft. Wie schaut die Heimat heute aus, nach Jahren des Bürgerkriegs, der immer noch nicht zu Ende ist. Auch Enver ist sich nicht sicher, ob es wirklich richtig ist, zurückzukehren. Die Türkei habe ihm und seiner Familie Zuflucht geboten. Doch jetzt, fühle er, sei es Zeit für sie zu gehen.
    Autorin: Katharina Willinger.
    China: Wenn die Regierung Wintersport anordnet:
    In drei Jahren wird China die Winterolympiade ausrichten – noch eine internationale Großveranstaltung, die das Selbstverständnis des Landes als Weltmacht dokumentieren soll. Derzeit wird drei Stunden entfernt von Peking ein Skigebiet gebaut, damit die Olympiade auch stattfinden kann. „Thaiwoo“ heißt die Region, übersetzt bedeutet das „Tanz unter der Sonne“. „Wir sind auf diesem Gebiet nicht sehr weit“, hat Staatschef Xi Jinping erklärt, „jetzt, wo wir die Chance haben, die Winterspiele zu organisieren, sollten wir uns wirklich hineinstürzen.“ China soll ein Land der Skifahrer werden, 300 Millionen Wintersportler sollen in den nächsten Jahren auf den Pisten unterwegs sein.
    Skigebiete wie das in Thaiwoo soll sportliche Aktivität für die wachsende Mittelschicht bieten, für wohlhabende Familien wie Familie Chang, die zu den ersten gehört, die ihr Kind in einer der neuen Skischulen schickt: „Wenn mein Sohn hier zur Skischule geht, kann er soziale Kontakte knüpfen“, sagt seine Mutter Liu Chang. 300 Pisten sollen in Thaiwoo entstehen, und eine ganze Batterie von Schneekanonen, denn es schneit nur selten im zukünftigen Ski-Paradies. Das ist aber nicht so bedeutend, heißt es in Peking, die Partei hat die Ski-Zukunft für China beschlossen.
    Autor: Michael Storfner. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.01.2019NDR
  • Folge 24
    Frankreich: Jäger im Fadenkreuz
    Autorin: Susanna Dörhage
    Allein in der letzten Jagdsaison starben in Frankreich 13 Menschen bei Jagdunfällen. Unter anderem wurde ein junger Brite getroffen, der mit seinem Geländefahrrad in den französischen Alpen durch ein Jagdgebiet gefahren war. Seitdem sind Frankreichs Jäger unter Beschuss. Der Fall des jungen Briten sorgte für besonderes Aufsehen. Denn der Verband der französischen Jäger überlegte danach nicht etwa, wie er den Jägern gefährliches Verhalten verbieten könnte. Er forderte vielmehr, in der Jagdsaison solle das Fahrradfahren in den Jagdgebieten verboten werden. Seitdem gibt es heftigen Streit darüber, was Jäger dürfen und was nicht.
    Polen: Paramilitärs auf dem Vormarsch
    Autoren: Adrian Bartocha, Jan Wiese
    „Für mein Vaterland bin ich bereit zu sterben“, sagt Kacper Krukowski. Der 18-Jährige ist Befehlshaber einer paramilitärischen Einheit in Witnica, einer Kleinstadt nahe der deutsch-polnischen Grenze. Die jüngsten Mitglieder sind zwischen elf und 13 Jahre alt. In ihrer Freizeit üben sie den Krieg. Und sie sind Teil einer immer größer werdenden Bewegung in Polen, die vom polnischen Verteidigungsministerium unterstützt wird.
    Syrien: Kriegsverbrecher
    Autoren: Janina Findeisen, Volkmar Kabisch und Amir Musawy
    In Syrien ist der der sogenannte Islamische Staat auf dem Rückzug. Immer mehr Kämpfer ergeben sich, darunter zahlreiche deutsche IS-Anhänger. Mehr als 60 Deutsche und ihre Kinder sitzen in Gefängnissen kurdischer Streitkräfte. Fared Saal ist einer von ihnen. Der Mann gilt als Inbegriff des Bösen, als Terrorist des IS und als mutmaßlicher Kriegsverbrecher. Im Interview mit Reportern von NDR und SWR gibt er sich reumütig.
    Brasilien: Bildungsmisere lähmt das Land
    Autor: Matthias Ebert
    Maria Souza verlässt jeden Nachmittag nach dem Job im Schönheitssalon ihre Favela Salgueiro. Es ist eine dieser vielen Armensiedlungen von Rio de Janeiro, wo der Staat kaum präsent ist. Vor allem nicht, wenn es um Bildung geht. Maria geht auf die Abendschule, will den mittleren Schulabschluss nachholen. „Früher, als ich jung war, auf dem Land, da fehlten Lehrer. Ich habe weit weg von der Stadt gelebt. Dorthin kamen nur wenige Lehrer. Wir hatten miese Bedingungen an der Schule.“ Der Ingenieur Silvério Moron will Maria helfen, den Abschluss doch noch zu schaffen: Auf einem Platz mitten in Rio bietet er kostenlos Nachhilfe an.
    Fünf Mal die Woche Mathe, Physik und für Analphabeten das ABC. Ein Nachbarschaftsprojekt, bei dem mittlerweile 25 Lehrer 100 Nachhilfeschüler betreuen, weil die Bedingungen in den öffentlichen Schulen miserabel sind. Der Ingenieur ist überzeugt: „Die Konsequenz von Brasiliens Bildungsmisere ist doch diese hohe Gewaltrate. Und Arbeitslosigkeit für diejenigen, die keine gute Ausbildung haben. Ich will die Bildung und damit die Lebensqualität der Menschen verbessern.“
    Kongo: schon wieder Ebola
    Autorin: Sabine Bohland
    Das Ebola-Virus ist zurück im Kongo. Seit dem Sommer letzten Jahres zählen die Helfer täglich neue Infektionen. Über 400 Menschen sind bereits gestorben. Es ist der zehnte Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo. Aber so schlimm war es noch nie. Die Helfer können den Betroffenen nur schwer helfen. Japan: winke, winke Autor: Uwe Schwering Für die einen ein niedlicher Glücksbringer, für die anderen Kitsch, Staubfänger, Nervensäge: Die Maneki-neko, Japanisch für „winkende Katze“, gibt es in fast jedem Haushalt und jedem Geschäft. Aber woher kommt sie eigentlich, die Winke-Katze? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.02.2019NDR
  • Folge 25
    USA: Waffen im Kinderzimmer
    Autorin: Verena Bünten
    Die 14-jährige Shayenne besitzt eine Schnellfeuerwaffe und ist seit Geburt Mitglied der US-Waffenvereinigung NRA (National Rifle Association). Auch ihr alleinerziehender Vater Dan und der neunjährige Bruder schießen für ihr Leben gern. Ein Familienerlebnis. Während Tausende Jugendliche nach dem Schulattentat in Florida im vergangenen Jahr gegen Waffen demonstrieren, ist bei dieser Familie das Tragen einer Waffe normal. In South Carolina müssen Waffen nicht weggeschlossen werden, deshalb ist Dans Familie dorthin gezogen. Selbstverteidigung ist der Hauptgrund für den Vater, seine Kinder frühzeitig an die Waffe zu führen. Er selbst geht nie ohne eine geladene Pistole aus dem Haus. Jede Diskussion um die Waffengesetze ist für ihn und seine Kinder ein Angriff auf Amerikas Freiheit.
    Finnland: Bunker unter Helsinki
    Autor: Christian Stichler
    Unter der finnischen Hauptstadt Helsinki versteckt sich eine zweite Stadt: eine riesengroße Bunkerlandschaft. Mitten im Kalten Krieg hatte die Regierung damit begonnen, Luftschutzbunker zu bauen, für den Fall eines Angriffs der Sowjetunion. Die unterirdische Infrastruktur ist auch heute noch funktionsfähig, auch wenn sie aktuell anders genutzt wird. Und genau darauf legen die Finnen auch Wert: die Angst vor einem Krieg mit Russland ist nie ganz verschwunden und seit der Kündigung der INF-Verträge auch präsenter denn je.
    Australien: ist das Great Barrier Reef noch zu retten?
    Autorin: Sandra Ratzow
    Das Great Barrier Reef ist unendlich schön und extrem gefährdet. Das größte Korallenriff der Welt leidet unter dem Klimawandel und der Erwärmung der Weltmeere. Ist es überhaupt noch zu retten? Im Australischen Institut für Meeresforschung sucht man, fast schon verzweifelt, nach Lösungen. In Riesenaquarien wird der weitere Anstieg der Meerestemperaturen simuliert und beobachtet, wie unterschiedliche Korallenarten darauf reagieren. Wissenschaftlerin Kate M. Quigley erklärt, dass sie nach Wegen suchen, der Natur im Labor auf die Sprünge zu helfen, denn allein schafft sie es nicht mehr.
    Es geht darum, das Great Barrier Reef sozusagen „klimafest“ zu machen. Sie versuchen Riffe zu züchten, die den Temperaturen widerstehen können, die zum Korallensterben führen. Die klimafeste Superkoralle: ein extrem ehrgeiziges Ziel und ein langwieriger Prozess. Es gibt Hunderte Korallenarten. Kate M. Quigley ist optimistisch, in einem ersten Schritt drei bis vier Arten retten zu können. In der Petrischale züchtet sie vielleicht die Koralle der Zukunft.
    Norwegen: Camping im eisigen Winter
    Autor: Dirk Schraeder
    Verschneite Weiten, Nordlichter und ganz wenige Menschen. Manchen mag das zu einsam sein, für die zwei Schülerinnen aus Alta ist das aber das Paradies auf Erden. Guro Krempig ist erst 18 Jahre alt, aber im naturverrückten Norwegen landesweit bekannt. Im letzten Sommer ist sie mehrere Hundert Kilometer allein durch Lappland gewandert. Kesia Arctander ist seit Kindertagen Guros beste Freundin. An jenem Wochenende wollen die Mädchen jagen und angeln. Und sie werden im Zelt schlafen. Bei minus 21 Grad. Guro nimmt es gelassen. „Ich glaube, man wird nie immun gegen die Kälte. Aber man kann sich daran gewöhnen, etwas zu frieren.“
    Türkei: kurdische Abgeordnete im Hungerstreik
    Autor: Oliver Mayer-Rüth
    Die kurdische Abgeordnete Leyla Güven von der prokurdischen Partei HDP war im Januar 2018 aufgrund ihrer Kritik an der Operation des türkischen Militärs im nordsyrischen Afrin verhaftet worden. Im November 2018 begann sie im Gefängnis mit einem Hungerstreik, um gegen die Haftbedingungen des PKK-Gründers Abdullah Öcalan zu protestieren. Vor Kurzem wurde sie freigelassen, doch ihren Hungerstreik setzt die Politikerin in Diyarbakir in ihrem Haus fort. Sie werde diesen fortsetzen, bis sie ihr Ziel erreicht hat: das Ende der Isolationshaft Öcalans. Sie wird rund um die Uhr von einer Pflegerin betreut. Sie sei „ernsthaft geschwächt“, doch es gehe ihr gut. Die Protestaktion sorgt derzeit für großes Aufsehen, bei Unterstützern und Kritikern gleichermaßen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.02.2019NDR
  • Folge 26
    Indien: Katholische Nonne erhebt Vergewaltigungsvorwurf gegen Bischof
    Autorin: Sibylle Licht
    Eine Nonne im südindischen Kerala erhebt schwere Vorwürfe gegen einen katholischen Bischof: Er habe sie mehrfach zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Der Bischof wurde zwischenzeitlich verhaftet, befindet sich aber wieder auf freiem Fuß. Andere Nonnen, die sich mit ihrer Mitschwester solidarisiert hatten, beklagen nun, dass sie von der Kirche strafversetzt worden seien. Ein Paradebeispiel zum Beleg der Aussagen des Papstes.
    Tschechien: Essen aus der Garage
    Autor: Danko Handrick
    Einmal in der Woche öffnet Stanislav Sadilek seine Garage für Bedürftige. Er verteilt Lebensmittel, meist an Rentner und alleinerziehende Mütter. Es gibt Pizza vom Discounter. Das Haltbarkeitsdatum ist fast abgelaufen. Früher wären die Lebensmittel weggeworfen worden. Jetzt sind die Supermärkte per Gesetz verpflichtet, die Produkte an Hilfsorganisationen abzugeben. Marta Frankova freut sich. Sie wird ihre Enkel abends zum Pizzaessen einladen.
    Russland: Waisenhaus für HIV-positive Kinder
    Autor: Juri Rescheto
    Im Waisenhaus Aquarell leben HIV-positive und HIV-negative Kinder wie selbstverständlich miteinander. Doch bei der Gründung war das alles andere als selbstverständlich, erklärt Heimleiterin Marina Uschakowa: „Als wir vor elf Jahren dieses Heim eröffneten, lebten HIV-positive Kinder zuerst getrennt. Mit abwischbaren Sofas, mit Boden ohne Teppich. Das Geschirr wurde in großen Behältern mit reichlich Desinfektionsmittel eingeweicht. Es war sehr schwer, eine tolerante Umgebung für sie zu schaffen. Wir haben sechs Jahre gebraucht, bevor alle Mitarbeiter diese Kinder akzeptiert und respektiert haben.“ Sie alle wachsen ohne Eltern auf in diesem einzigartigen Kinderheim in der russischen Großstadt Tscheljabinsk. Alle wissen, dass HIV-positive Menschen im Alltag keine Ansteckungsgefahr für ihre Umgebung bergen. Im Alltag macht es keinen Unterschied, wer infiziert ist und wer nicht, alle toben und lernen gemeinsam.
    Ghana: DJ Switch
    Autorin: Caroline Hoffmann
    Elf Jahre alt und in Ghana schon ein Star! DJ Switch, so nennt sich Erica Tandoh, wenn sie auf der Bühne steht. Vor zwei Jahren hat die Schülerin an einem Talentwettbewerb im des Fernsehens in Ghana teilgenommen. Seitdem geht ihre Karriere steil nach oben. Sie gewann den nationalen DJ Award, spielte sogar schon einmal in New York. Von ihrem unerwarteten Ruhm als Künstlerin sollen jetzt auch andere profitieren. DJ Switch hat eine Stiftung für Waisenkinder gegründet.
    Peru: das Warten auf Gerechtigkeit
    Autor: Matthias Ebert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.02.2019NDR
  • Folge 27
    USA: aufwachsen bei Oma
    Autorin: Claudia Buckenmaier
    Von seiner Mutter ist ihm nicht viel mehr geblieben als ein Foto. Seit einem Jahr hat Quintaze gar nichts mehr von ihr gehört. Seine Mutter ist drogensüchtig. Sie kann sich nicht mehr um ihn kümmern. So wächst der kleine Quintaze bei seiner Großmutter auf. Kinderheime gibt es in den USA nicht. Und die Oma hätte es nie übers Herz gebracht, dass Quintaze bei fremden Pflegeeltern hätte aufwachsen müssen. Sie ist keine Ausnahme. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Großeltern, die ihre Enkel großziehen, in den USA um 15 Prozent gestiegen. Immer mehr Eltern fallen aus. Drogensucht, Kriminalität, Gefängnis, Tod. Eine ganze Generation fällt aus.
    Griechenland: Forderung nach Reparationszahlung
    Autorin: Ellen Trapp
    Mehr als 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges liegen Berlin und Athen im Streit über Gelder in Milliardenhöhe aus der Zeit der deutschen Besatzung. Nach dem Überfall auf Griechenland im Jahr 1941 besetzte die Wehrmacht das Land, hisste die Hakenkreuzflagge auf der Akropolis in Athen. Die Nazis mordeten und plünderten in den griechischen Städten und Dörfern. Eine Kommission des griechischen Parlaments bezifferte die Kriegsschäden auf 289 Milliarden Euro, die Deutschland zahlen müsse. Die deutsche Regierung weist das zurück.
    Russland: neue Chance hinter Gittern
    Autor: Juri Rescheto
    Er will gut sein. Gut für sein neues Leben. Dafür trainiert Wadim Seleznjow hart, mehrmals am Tag. Sport ist für ihn eines der Mittel, mit seiner Vergangenheit Schluss zu machen. Seit zwei Jahren sitzt Wadim Seleznjow in der Anstalt für minderjährige Kriminelle von Serafimowka. So wie ihm geht es vielen Jungen hier. Sie kamen draußen in der Freiheit mit dem Leben nicht klar. Klauten Autos, schlugen Menschen zusammen, nahmen Drogen, mordeten sogar. Hier funktionieren sie aber. Sie müssen es auch. Ein Besuch im Umerziehungslager von Serafimowka.
    Südafrika: Wilderer bedrohen den Schuppentierbestand
    Autor: Thomas Denzel
    Sie gehen auf zwei Beinen, tragen einen schweren Panzer, der aussieht wie ein riesengroßer Tannenzapfen, und es gibt nicht mehr viele von ihnen: die Schuppentiere sind die meistgewilderten Säugetiere. Ihre Schuppen sollen Krankheiten heilen können und gut fürs Liebesleben sein. Sie werden illegal gehandelt, vor allem in Asien. Ein Schuppentier aus Südafrika ist auf dem Schwarzmarkt 15.000 Euro wert. Immer wieder gelingt es Polizei und Naturschützern, die Schuppentiere lebend aus der Hand von Wilderern zu befreien, dann werden die Tiere zu einer versteckt liegenden Rettungsstation gebracht. Aber sicher sind sie auch da nicht immer.
    Marokko: der Sonnenkönig
    Autor: Stefan Schaaf
    Installateur Jaouad Ait Rabeh fährt in entlegene Dörfer im Hohen Atlas und bringt den Menschen Licht, dank neuester Solartechnik. Das verändert schlagartig das Leben seiner Kunden. Einige Hundert Euro kostet die Anlage, die auf dem Dach installiert wird. Viel Geld für die Menschen hier. Aber jedes Mal sind die Bewohner der Dörfer begeistert, wenn das Licht angeht. Der Aufbau geht schnell voran, die Technik ist simpel, problematisch sind Wartung und Lebensdauer der Batterie. Marokko plant die Energiewende, will bis zum Jahr 2030 die Hälfte des Stroms mit Sonne, Wind und Wasserkraftwerken erzeugen. In der Stadt Ouarzazate beispielsweise steht mittlerweile eine der größten Solaranlagen überhaupt. 7.500 Spiegel bündeln das Sonnenlicht und reflektieren es auf eine Turmspitze, die sich auf mehr als 1.000 Grad erhitzt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.02.2019NDR
  • Folge 28
    USA: der Motor stottert
    Autorin: Claudia Buckenmaier
    „Lordstown – home of the Cruze“ haben die Menschen in ihrem Ort plakatiert. Sie sind stolz auf ihre Autofabrik und den Kleinwagen, der hier in den vergangenen Jahren tausendfach vom Band rollte. Damit ist nun Schluss. General Motors schließt das Werk in Lordstown. 1.400 Arbeiter verlieren ihren Job. Ist Präsident Trumps umstrittene Wirtschaftspolitik schuld am Niedergang?
    Schweiz: Weltklasse in Verkehrssicherheit
    Autor: Wolfgang Wanner
    Die Straßen in der Schweiz gehören zu den sichersten in der Welt. Zwar kämpft die Polizei auch dort jeden Tag aufs Neue gegen Raser, Betrunkene am Steuer und rücksichtsloses Verhalten. Aber: Jedes Jahr nimmt die Zahl der Unfälle und der Todesopfer stetig ab. Was macht die Schweiz besser als andere Länder in Europa?
    Dänemark: Kopenhagen: Europas erste CO2-neutrale Hauptstadt?
    Autoren: Friedrich Leist und Christian Stichler
    Seit Monaten kämpfen Schülerinnen und Schüler in ganz Europa mit Demonstrationen für einen besseren Klimaschutz. Nicht alle Politiker scheinen sie ernst zu nehmen. In Kopenhagen allerdings hat man jetzt ein großes Ziel: Man will die erste CO2-neutrale Hauptstadt Europas werden. Mit ungewöhnlichen Maßnahmen.
    Kenia: Hirten fordern mehr Klimaschutz
    Autorin: Caroline Hoffmann
    Zehn Familien und einige Nichtregierungsorganisationen verklagen gerade die EU wegen ihrer Klimaschutzpolitik. Der Vorwurf: Die Klimaziele für 2030 seien nicht ausreichend. Die Familien sehen sich in ihrer Arbeit, ihrer Gesundheit und ihrer Art zu leben massiv bedroht. An der Klage beteiligt sich auch eine Hirtenfamilie, die weit weg von Europa lebt: im Norden Kenias.
    Türkei: das Dorf der Intersexuellen
    Autoren: Gunnar Köhne und Figen Günes
    Die im Dorf Cikrik lebenden intersexuellen Menschen werden ausgegrenzt und sozial benachteiligt. In der Türkei halten viele Intersexualität für eine Krankheit; Cikrik wurde bereits als Albtraum-Dorf bezeichnet. Jetzt wehren sich die Betroffenen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.03.2019NDR
  • Folge 29
    Schweden: Leben mit dem Wolf
    Bericht: Christian Stichler
    Auch im dünn besiedelten Schweden ist das Verhältnis zwischen Mensch und Wolf ein kontroverses Thema. Aber in kaum einem anderen Land erfolgt die Wolfszählung so genau wie hier. Im Winter wird gezählt, Inventur gemacht, wie die Wildbeauftragten sagen, im Juni dann entschieden, ob und wo der Wolf gejagt werden darf. Der Bestand von 300 Tieren darf nicht unterschritten werden. Viele Jäger und Landwirte finden aber, dass auch diese Untergrenze zu hoch ist. Es seien zu viele Wölfe auf einer zu kleinen Fläche, sagen sie.
    Italien: eine Chance für das „Hotelhouse für Flüchtlinge“
    Autorin: Ellen Trapp
    Das „Hotelhouse“ in Porto Recanati ist ein riesiger Apartmentkomplex, 17 Stockwerke, 480 Wohnungen, toll gelegen mit Blick auf die Adriaküste. Ursprünglich sollten sich hier Touristen einquartieren, aber als die ausblieben, zogen in den 1990er-Jahren Flüchtlinge ein. Einige kauften sich Apartments, aber das Haus ist mittlerweile völlig heruntergekommen. Schlagzeilen über Drogendealer und Prostituierte machten die Runde, eine rechtsfreie Parallelwelt mitten in Italien. Der italienische Innenminister Salvini von der rechtsnationalen Lega Nord wollte es kürzlich komplett abreißen lassen, aber das geht nicht wegen der Eigentumsverhältnisse. Jetzt packen die Einwohnerinnen und Einwohner mit an, legen Geld für einen Hausmeister zusammen. Einige wünschen sich schon, dass das „Hotelhouse“ bald ein Vorzeigeprojekt für gelungene Integration wird.
    China: Gesichtserkennung in der Schule
    Autor: Mario Schmidt
    Eine Schule in der Millionenmetropole Hangzhou hat überall im Gebäude Kameras mit Gesichtserkennung anbringen lassen. Und darüber läuft fast alles: Die Schüler bezahlen per Gesichtserkennung in der Kantine, gleichzeitig werden die Essgewohnheiten kontrolliert. Eine Büchereikarte gibt es längst nicht mehr, auch die Bücher werden automatisch via Gesichtserkennung ausgeliehen. Im angegliederten Internat wird via Gesichtserkennung automatisch geprüft, ob abends alle Schülerinnen und Schüler im Zimmer sind. Die Schule sieht sich als Vorreiter eines Smart-Campus und als Beispiel, wie künstliche Intelligenz an Schulen eingesetzt werden kann. Ursprünglich hatte die Schule auch Kameras in den Klassenräumen installieren lassen, um die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler zu kontrollieren. Aber das ging selbst einigen Eltern in China zu weit: diese Kameras müssen, zumindest vorübergehend, abgeschaltet werden.
    Syrien: die letzte IS-Enklave kurz vor dem Fall?
    Autor: Daniel Hechler
    Die Dschihadisten kämpfen erbittert, aber die letzte Bastion des sogenannten Islamischen Staates in Baghus an der Grenze zum Irak scheint kurz vor dem Fall zu sein. Allein in der vergangenen Woche haben sich laut der Kurdenmiliz SDF 3.000 IS-Anhänger ergeben. Seit Beginn der Belagerung sollen es bereits 60.000 gewesen sein. Die Führungsriege des IS soll im Irak und in Syrien abgetaucht sein. Was folgt nach dem Sieg der von den Amerikanern unterstützen Kurden über den IS im Osten? Ein Ende des vielschichtigen Syrien-Krieges ist mitnichten abzusehen: Im Norden Syriens eskaliert die Gewalt rund um die Stadt Idlib zwischen Rebellen und den von Russland unterstützen Truppen Assads.
    Indien: Besuch beim Dalai Lama
    Autorin: Sibylle Licht
    Dharamsala ist ein kleiner Ort im Norden Indiens, viele Tempel, enge Gassen, überfüllt von Touristen aus aller Welt. Hier residiert der Dalai Lama. Vor genau 60 Jahren flüchtete das religiöse Oberhaupt der Tibeter vor den chinesischen Besatzern hierher und seitdem ist hier auch der Sitz der tibetischen Exilregierung. Little Lhasa wird der Ort Dharamsala genannt, weil hier so viele Exil-Tibeter leben. Im Interview mit „Weltbilder“-Korrespondentin Sibylle Licht spricht der Dalai Lama von der friedlichen Rückkehr nach Tibet: Eine Rückkehr sei möglich, aber unter der Bedingung, dass China weitreichende Autonomie gewähre. Der Schlüssel zum Erhalt der tibetischen Kultur sei derweil die Bildung. Und so werden im tibetischen Schulzentrum schon die Jüngsten in den tibetischen Traditionen unterrichtet: Yoga und Meditation. Die etwas Älteren erlernen die tibetische Philosophie und Debattenkultur. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.03.2019NDR
  • Folge 30
    Türkei: Kampf gegen Kinderehen
    Ein Hochzeitsfotograf in der Türkei weigert sich ein Paar abzulichten. Der Grund: Die Braut ist offensichtlich minderjährig. Dieser Fall sorgte im vergangenen Jahr in der Türkei für viele Schlagzeilen. Der Fotograf wurde zum Idol der türkischen Frauenbewegung. Doch bis heute sind Kinderehen ein Problem in der Türkei. Offiziell sind sie zwar verboten, aber Mädchen, die mit 14 oder 15 Jahren verheiratet werden sind keine Seötneheit. Dagegen kämpft die Frauenorganisation YAKA-KOOP im Südosten des Landes mit einigem Erfolg.
    Frankreich: Bedrohlicher Antisemitismus
    Mehr als 500 antisemitische Übergriffe hat die französische Polizei im vergangenen Jahr verzeichnet. Häufig sind die Täter junge Muslime. Sie wollen sich damit für die Siedlungspolitik in den von Israel besetzen Gebieten rächen. Französische Juden denken ans Auswandern.
    USA: New Yorks obdachlose Kinder – Von der Notunterkunft in die Schule
    105 000 Kinder, so die offizielle Statistik, sind in New York obdachlos. Und die Zahl der obdachlosen Familien steigt weiter, denn wer einmal aus einer bezahlbaren Wohnung geflogen ist, hat kaum mehr eine Chance eine neue zu finden. Und so beginnt eine jahrelange Odyssee durch die Notunterkünfte. Selten sind die Notquartiere in dem Viertel, in dem die Kinder zur Schule gehen. Stefanie Dodt hat drei Kinder auf ihrem Schulweg begleitet, einmal quer New York, drei Stunden jeden Tag.
    Indien: Besuch beim Dalai Lama
    Dharamsala ist ein kleiner Ort im Norden Indiens, viele Tempel, enge Gassen, überfüllt von Touristen aus aller Welt überfüllt. Hier residiert der Dalai Lama. Vor genau 60 Jahren flüchtete das religiöse Oberhaupt der Tibeter vor den chinesischen Besatzern hierher und seitdem ist hier auch der Sitz der tibetischen Exilregierung. Little Lhasa wird der Ort Dharamsala genannt, weil hier so viele Exil-Tibeter leben. Im Interview mit Weltbilder-Korrespondentin Sybille Licht spricht der Dalai Lama von der friedlichen Rückkehr nach Tibet: Eine Rückkehr sei möglich, aber unter der Bedingung, dass China weitreichende Autonomie gewähre. Der Schlüssel zum Erhalt der tibetischen Kultur sei derweil die Bildung. Und so werden im tibetischen Schulzentrum schon die Jüngsten in den tibetischen Traditionen unterrichtet: Yoga und Meditation. Die etwas Älteren erlernen die tibetische Philosophie und Debattenkultur.
    Irak: Jesidinnen boxen sich zurück ins Leben
    18 junge Jesidinnen boxen sich in dem Flüchtlingscamp Rwanga bei Dohuk regelmäßig die Wut und die Ohnmacht aus dem Körper. 2014 waren sie vom sogenannten Islamische Staat im Norden Iraks überfallen worden. Die britische Hilfsorganisation Lotus Flowers organisiert das Boxtraining, das immer mehr Zuspruch bei jungen Frauen findet. Der IS steht in diesen Tagen als Möchtegernstaat in Syrien kurz vor dem Kollaps. Doch die vielen Traumata, die die Terrororganisation hinterlassen hat, bestehen weiter. Die jungen Boxerinnen konnten damals fliehen. Andere Frauen dagegen wurden vom IS sexuell versklavt.
    Nach wie vor gelten zahlreiche Frauen als vermisst. Doch je mehr Einfluss und Territorium der IS verlor, desto mehr Jesidinnen konnten der Gefangenschaft entfliehen. Die Weltbilder blicken Woche für Woche bis zum Horizont und weiter. Sie erzählen die wichtigen Geschichten aus dem Ausland: bildstark und informativ. Julia-Niharika Sen zeigt zusammen mit den ARD-Korrespondenten weltweit den Alltag der Menschen im nahen und fernen Ausland: in packenden Reportagen, spannenden Geschichten und berührenden Porträts. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.03.2019NDR
  • Folge 31
    Frankreich: Präsident Macron im Dialog mit den „Gelbwesten“
    Autorin: Sabine Rau
    Es brodelt in Frankreich: Die „Gelbwesten“ machen jedes Wochenende mobil, fordern tiefgreifende soziale Veränderungen. Ihr Zorn richtet sich vor allem gegen Präsident Macron: abgehoben und selbstverliebt sei er. Macron hat reagiert, geht seit Wochen in die Provinz, veranstaltet Bürgerdialoge. Bekommt er damit die „Gelbwesten“ in den Griff?
    Japan: neues Gesetz lässt mehr ausländische Arbeiter ins Land
    Autor: Uwe Schwering
    Japan braucht Zuwanderung, denn das Land ist stark überaltert. Doch starke konservative Kräfte sind dagegen. Aber ohne ausländische Hilfe fährt das Land vor die Wand. Erst auf Druck aus der eigenen Wirtschaft dürfen jetzt neben sogenannten „technischen Praktikanten“ knapp 350.000 Geringqualifizierte ins Land, in verschiedenen Branchen, für maximal fünf Jahre. Visa für unbegrenzten Aufenthalt mit Familiennachzug gibt es aber immer noch nicht in Japan, die kommen frühestens in zwei Jahren. Und Premier Shinzo Abe weigert sich nach wie vor, das Wort Einwanderung überhaupt in den Mund zu nehmen. Er spricht von Visumserleichterungen.
    Iran: Überschwemmungen fordern Todesopfer
    Autorin: Natalie Amiri
    Der Regen hört nicht auf. Noch immer kämpft der Iran mit schweren Überschwemmungen. Die Opferzahlen der Menschen, die in den Fluten zu Tode gekommen sind, steigen. Mehr als 120.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen, um vor den Wassermassen zu fliehen. Diverse Landstraßen wurden gesperrt, viele Inlandsflüge fielen aus. Und auch Bahnverbindungen sind von den Überschwemmungen betroffen.
    Äthiopien: Premierminister Abiy Ahmed Ali ein Jahr im Amt
    Autorin: Caroline Hoffmann
    Der Mann, der Äthiopien Hoffnung macht: Premierminister Abiy Ahmed Ali regiert seit einem Jahr das 100 Millionen Einwohner große Land im Nordosten Afrikas und setzt mit rasanter Geschwindigkeit Reformen durch. Er entließ Tausende politische Gefangene und schloss mit dem Nachbarstaat Eritrea Frieden. Die Hälfte seines Kabinetts besteht aus Frauen. Der neue Mann an der Spitze Äthiopiens steht für eine Kehrtwende, obwohl er zur Revolutionären Demokratischen Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) gehört, die das Land seit über 25 Jahren regiert und Menschenrechte zum Teil mit Füßen tritt. Doch entscheidend für Abiy Ahmed Alis Erfolg wird sein, ob er es schafft, die Jugendarbeitslosigkeit zu senken. Und ob er es schafft, dass die Spannungen der vielen unterschiedlichen Volksgruppen untereinander nicht in Gewalt münden.
    Singapur: Nachfolger für Garküchen gesucht.
    Autorin: Sandra Ratzow
    Die Garküchen Singapurs sind berühmt und könnten bald als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt werden. Meist wurden sie von Migranten, beispielsweise aus China, gegründet. Jeder Stand hat eine Spezialität. Auch der von Li Ruifang. Sie hat die Garküche von ihren Eltern übernommen. Ihre Spezialität: Garnelennudeln. Es ist ein harter Job, sagt die 34-Jährige. Das ist dann wohl auch der Grund, warum immer weniger junge Menschen die Tradition der Garküchen fortführen wollen. „Die meisten Leute wollen inzwischen lieber in Restaurants arbeiten. Deshalb sieht man nur wenige junge Leute, die Straßenköche sind.“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.04.2019NDR
  • Folge 32
    Türkei: Unfallvertuschung oder Selbstmord
    Autor: Oliver Mayer-Rüth
    Rabia Naz war ein fröhliches Kind. Das Mädchen wurde nur elf Jahre alt. Die Behörden teilten den Eltern mit, das Kind habe Selbstmord begangen und sich aus 16 Metern Höhe in den Tod gestürzt. Doch der Vater zweifelt diese Todesursache an. Er beginnt mit Nachforschungen. Saban Vatan fragt Passanten. Verschiedene Zeugen berichten, ein schwarzer Fiat Doblo sei am Todestag mit hoher Geschwindigkeit durch das besagte Viertel gefahren. Nach Saban Vatans Nachforschungen gibt es so ein Auto in Eynesil nur einmal, es steht in Verbindung mit dem Sohn und dem Neffen des Bürgermeisters Coskun. Der damalige AKP-Bürgermeister von Eynesil schweigt zu den Vorwürfen.
    Ende März fanden in der Türkei Kommunalwahlen statt. Der AKP-Bürgermeister wurde krachend abgewählt. Trotz all seiner Trauer eine kleine Genugtuung für Vater Saban Vatan: Rabia Naz hat gewonnen, denn ein solches Wahlergebnis hat es das erste Mal seit 16 Jahren gegeben, mit 1.000 Stimmen Unterschied. Vor allem die Mütter der Stadt haben immer wieder gesagt, dass sie „dem“ ihre Stimmen nicht geben werden. Bis heute haben Polizei und Justiz nicht wirklich ermittelt. Saban Vatan will nicht ruhen, bis die Wahrheit ans Licht kommt.
    Polen: Lebensabend im polnischen Seniorenheim
    Autorin: Magdalena Szaniawska-Schwabe
    Das Ehepaar Assmann ist vor ein paar Monaten nach Polen gezogen. Brigitte Assmann hat Demenz. Ihr Mann kann nicht mehr allein für sie sorgen. Deswegen haben sie sich für betreutes Wohnen in der Seniorenresidenz Erania bei Kolobrzeg, dem früheren Kolberg, entschieden. Das Ehepaar hat dort zwei Zimmer, Küche und Bad. Die Möbel sind die eigenen. 1.500 Euro im Monat zahlen sie für die Wohnung, inklusive Reha und Pflege auf Abruf. Eine vergleichbare Einrichtung in Deutschland wäre finanziell nicht machbar gewesen. Rund 90 Senioren aus ganz Deutschland verbringen ihren Lebensabend in diesem Seniorenheim in Kolobrzeg. An der polnischen Ostsee gibt es immer mehr solcher Einrichtungen speziell für Deutsche.
    USA: New Yorks neuer Stadtteil Hudson Yards
    Autorin: Christiane Meier
    Die Skyline der Millionenstadt verändert sich für immer: Die alten Wolkenkratzer verblassen vor den neuen gläsernen Riesen. New York neu erfinden, das möchten die Planer und Macher von Hudson Yards. The Shed, der Schuppen, der neueste New Yorker Anziehungspunkt, ist gerade eröffnet worden: In der riesigen Ausstellungshalle mit verschiebbarem Dach sollen künftig die spektakulärsten Events stattfinden. Sie ist Teil des neuen Stadtteil Hudson Yards, am Ende der New Yorker Highline. Was manche Touristen anzieht, stößt andere ab. Aber ob Zukunftsvision oder Monstrosität: Hudson Yards, der Stadtteil vom Reißbrett, fasziniert durch technische Perfektion und Modernität. Ein Filmteam besucht Mieter und begeht die höchste Aussichtsplattform New Yorks. Was ist dran an diesem Mammutprojekt? Ist das die Zukunft des Städtebaus?
    Israel: Kampf gegen häusliche Gewalt
    Autorin: Susanne Glass
    Nach außen hat niemand etwas gemerkt in all den Jahren, erzählt Ortal Sharak. Niemand hat bemerkt, dass ihr Vater ein brutales Monster war, der seine Frau und die Kinder regelmäßig schlug und misshandelte. „Es hat lange gedauert, bis ich kapiert habe, in was für einer Familie ich aufwachse“, sagt die heute 35-Jährige. Immer wieder versuchte sich ihre Mutter zu lösen, wollte sich scheiden lassen, aber das Rabbinat, die religiöse Gerichtsbarkeit, empfahl ihr, Frieden mit ihrem Mann zu schließen. Doch ihr Ehemann misshandelte sie weiter.
    Im Oktober 2018 kam es schließlich zu einem tödlichen Übergriff: Ortals Vater tötete seine Frau mit einem Küchenmesser, stach 15 Mal auf sie ein. 2018 wurden 24 Frauen in Israel Opfer häuslicher Gewalt, die Zahl steigt seit Jahren. Erst langsam wird deutlich, wie sehr es Gewalt zu Hause auch in der Mitte der jüdischen Gesellschaft gibt. Ortal Sharak kämpft jetzt für mehr Aufmerksamkeit bei den Behörden, damit nicht noch mehr Frauen das fürchterliche Schicksal ihrer Mutter erleiden müssen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.04.2019NDR
  • Folge 33
    Spanien: Pontevedra: ein Paradies für Fußgänger
    Autor: Stefan Schaaf
    Fahrverbote in Innenstädten, die Spanier machen es europaweit vor. Dort bleiben Autos in der City ganz einfach draußen. Und das seit nunmehr 20 Jahren. In der Provinzhauptstadt Pontevedra kommen die meisten Einwohnerinnen und Einwohner ohne Wagen aus. Der Autoverkehr wurde weitgehend aus der Innenstadt verbannt. Die Menschen dort sprechen von einem ,,Paradies“. Der Fußgänger, so der Bürgermeister, sei ,,König“. Aus Europa pilgern immer wieder Städteplaner in die 70.000-Einwohner-Stadt, um sich ein Bild zu machen. Und auch die Geschäftsleute, die anfangs strikt gegen das Fahrverbot waren, reiben sich die Hände, das Business läuft gut.
    Polen: arme Kinder ohne Chance
    Autorin: Wioletta Weiß
    Praga, das Viertel ist ein sozialer Brennpunkt in Warschau. Viele Kinder sind hier die meiste Zeit draußen, nennen sich Straßenkinder. Jarek Cecotka hat schon mit zehn Jahren wie selbstverständlich geraucht: „Wir hängen rum, langweilen uns, schlagen Scheiben ein und laufen vor der Polizei weg.“ Das Filmteam hatte den mittlerweile 21-Jährigen das erste Mal vor zehn Jahren getroffen. Er lebte mit zehn Geschwistern auf 70 Quadratmeter. Seine Eltern überfordert. Der Einzige, der sich wirklich um ihn kümmerte, war Sozialarbeiter Tomasz. Er und sein Team ersetzten den Kindern eine normale Familie: „Diese Kinder sind auf der Straße, weil sie niemand versteht.
    Niemand will sie, so wie sie sind, akzeptieren. Und sie glauben nicht, dass sie irgendetwas können, haben kein Selbstbewusstsein. Aber sind durchaus bereit etwas zu unternehmen.“ Es ist Thomasz, der es schaffte, Jacek dazu zu bringen, in die Schule zu gehen. Erstmals machte sich der Junge Gedanken über seine Zukunft: „Ich möchte meine eigene Familie haben, viel Geld, ein Haus und ein Motorrad.“ Nun hat das Filmteam ihn zehn Jahre später wieder getroffen. Was ist aus Jacek und seinen Träumen geworden?
    Ruanda: Kunst aus Kuhmist
    Autorin: Sabine Bohland
    In Ruanda hat das sogenannte Imigongo eine lange Tradition, die bis zur Königszeit des Landes zurückreicht. Ein Prinz hat sie erfunden, nicht, um sie an die Wand zu hängen, sondern um die Wand selbst zum Kunstwerk zu machen. Künstlerin Basirice Uwamariya erklärt: „Diese Art Dekoration war bekannt als wichtiges Symbol in allen Häusern dieser Gegend. Imigongo war dazu da, ein Haus schön und sauber zu halten.“ Der Mist wird mit Erde angereichert und auf Holzplatten aufgetragen. Nach dem Trocknen schleifen die Künstlerinnen die Reliefs glatt und bemalen sie mit Naturfarben aus Pflanzen und zerriebenem Gestein. Kurz vor dem Völkermord in Ruanda hatten sich einige Frauen zusammengeschlossen, um Imigongo wieder aufleben zu lassen.
    Dann erschütterte unfassbare Gewalt das Land. Das Grauen von 1994 blenden die Frauen in ihrer Kunst bewusst aus, so Basirice Uwamariya: „Manche Künstler schreiben Lieder oder Bücher über den Genozid. Aber das kommt für uns nicht infrage. Wir können kein Bild gestalten, auf dem jemand einen Menschen umbringt. Unsere Bilder sollen Menschen helfen und auf positive Weise auf die Gesellschaft wirken.“ Ihre Kunstwerke sind schon in vielen Ländern ausgestellt worden. Bilder aus Kuhmist haben den Frauen geholfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und ihre Seelen zu heilen.
    Neuseeland: Leben nach dem Terror
    Autorin: Sandra Ratzow
    Was und wie werden die Neuseeländerinnen und Neuseeländer in Zukunft sein? Wie gehen die Menschen mit der Last des Attentats um? Werden sich die Inseln am Rande der Welt verändern? Werden Brücken zwischen neu Eingewanderten und schon lange Eingewanderten gebaut? Oder brechen Gräben auf, die bislang zugeschüttet waren? Schon heute ist die Welt in Neuseeland nicht mehr ganz so heil, wie es scheint. Es gibt auch in Neuseeland Armut, Perspektivlosigkeit und Alkoholismus, vor allem unter den Maori, den Ureinwohnern Neuseelands.
    Trotz der Weite des Landes fehlt es in den Städten an Wohnraum. Auch in Neuseeland werden die Stimmen lauter, die weniger Einwanderung und dafür bessere Ausbildung der Einheimischen fordern. Neuseeland war immer ein friedliches Land. Todesopfer durch Schusswaffen gehören nicht zum Alltag. Dabei sind die Waffengesetze hier sehr liberal. Schätzungen gehen von 1,5 Millionen privaten Schusswaffen aus, bei knapp fünf Millionen Einwohnern. Nach dem Anschlag haben viele Neuseeländer freiwillig ihre Waffen abgegeben. Ein klares Zeichen.
    USA: New York ruft Notstand aus wegen Masernerkrankungen
    Autorin: Christiane Meier
    Fast 300 neue Masernfälle sind in Brooklyns Stadtteil Williamsburg seit Oktober vergangenen Jahres bekannt geworden, 2017 waren es nur zwei Fälle. In den betroffenen Vierteln Brooklyns leben hauptsächlich orthodoxe Juden. Nun hat Bürgermeister de Blasio die Konsequenz gezogen und droht mit Strafen von bis zu 1.000 Dollar pro Kind und Schulschließungen, um die Menschen zur Impfung zu bewegen. Auch Upstate ist es zu mehr als 500 Masernerkrankungen gekommen, dort durften nicht geimpfte Kinder nicht mehr am Schulunterricht teilnehmen. Ebenso durften sie öffentliche Plätze, Kirchen und Supermärkte nicht mehr betreten. Auch wurden öffentliche Verkehrsmittel zur Tabuzone für nicht geimpfte Kinder erklärt. Religiöse Gründe gegen das Impfen gibt es nicht. Doch da die orthodoxen Gemeinden relativ abgeschottet von der Außenwelt leben, fallen die Verschwörungstheorien der Impfgegner offenbar vielfach auf fruchtbaren Boden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.04.2019NDR
  • Folge 34
    USA: Hologramme erinnern an den Holocaust
    Autorin: Claudia Buckenmaier
    Fritzie Fritzshall war 13, als die Nazis sie und ihre Mutter nach Auschwitz deportierten, eingepfercht in einem Viehwaggon. Ihr Überleben, so erzählt sie, verdankt sie Frauen, die auch eingesperrt waren. „Sie gaben mir Brotkrumen. Grad mal so viel wie die Größe einer Murmel, aber das hat mir das Leben gerettet. Ich habe dafür versprochen, ihre Geschichte zu erzählen, wenn ich überleben sollte. Ich hätte damals wohl zu allem Ja gesagt, denn ich wollte überleben und brauchte diese Krumen.“ Ihre Geschichte will Fritzie jungen Leuten auch in Zukunft erzählen. Selbst wenn sie nicht mehr leben sollte, soll daran erinnert werden.
    Dafür sorgt ihr Hologramm im Illinois Holocaust Museum and Education Center’s von Chicago. Die Produktion der Hologramme war intensiv. Fünf Tage lang saß Fritzie Fritzshall in einem rundum grünen Studio in Los Angeles. Unzählige Kameras waren auf sie gerichtet, Tausende Fragen wurden ihr gestellt. Doch die Mühen haben sich gelohnt. Junge Museumsbesucher sind ergriffen: „Es war wirklich sehr ergreifend. Man bekam das Gefühl, dass man mit ihr zusammen war. Wir sahen, wie sehr es sie schmerzte, das noch einmal durchzumachen.“ Fritzie hofft, dass die Hologramme den Menschen Mut machen, es im Ernstfall besser zu machen als die Vorfahren.
    Südafrika: Frust, Extremismus, Korruption – vor den Wahlen
    Autor: Thomas Denzel
    Griechenland: Heimkinder in Käfigen Autorin: Ellen Trapp Von außen ein typisches staatliches Heim für Menschen mit Behinderung, eines von ungefähr 70 in ganz Griechenland. In Lechena, einem kleinen Ort auf der Peloponnes, ist Yiorgos Nikolaidis Psychiater und kritisiert die Zustände in dem Heim seit Jahren: „Die Situation 2016 war schockierend. Es gab 51 Bewohner, 36 davon waren permanent mit Geräten oder medikamentös ruhig gestellt. Es gab Menschen, die seit 22 Jahren in Holzkäfigen in der Größe zwei mal zwei mal ein Meter Meter gelebt haben und nicht einmal für eine Sekunde herauskamen.
    Sie wurden darin gefüttert und dort hat man ihnen auch die Windeln gewechselt. Das Drama von Lechena, es sollte nach 30 Jahren endlich beendet werden. Aktivisten, NGOs, Europäische Helfer, alle schlossen sich zusammen, um sich gemeinsam für einen menschenwürdigen Umgang mit den Heimbewohnern einzusetzen. Seit zehn Jahren berichten internationale Medien über diese Tragödie. Doch hat sich an den Zuständen im Heim wirklich entscheidend etwas verändert? Korrespondentin Ellen Trapp wollte sich selbst ein Bild machen und hat das Heim für die „Weltbilder“-Reportage besucht.
    Großbritannien: Rechtspopulisten auf dem Weg ins Europaparlament
    Autorin: Annette Dittert
    Wie das ganze Land, so ist auch die Konservative Partei gespalten. Die Brexiteers, die leidenschaftlichen EU-Gegner, machen bei den Tories mobil und drängen sogar langjährige Abgeordnete aus der Partei. Den Tories, die rasant nach rechts rücken, drohen sogar eine Spaltung der Partei und erhebliche Wählerverluste. Profitieren davon wird nach aktueller Lage vor allem Nigel Farage mit rechtspopulistischen Kandidaten seiner neu gegründeten Brexit-Partei. Den Befürwortern eines Verbleibs Großbritanniens in der EU ist es nicht gelungen, eine gemeinsame Kandidatenliste zu erstellen.
    Sudan: Unterstützer des Protestes
    Autor: Daniel Hechler. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.05.2019NDR
  • Folge 35
    Südkorea: Dem Feind so nah. Leben auf der Insel vor Nordkoreas Küste
    Autor: Uwe Schwering, ARD-Studio Tokio
    Von der Insel Yeonpyeong im Gelben Meer sind es zwölf Kilometer bis nach Nordkorea, der nächste südkoreanische Hafen Incheon liegt 80 Kilometer entfernt. Aber Yeonpyeong gehört zu Südkorea. Wer hier lebt, muss seinen Alltag rund um die Folgen der koreanischen Teilung organisieren: Wie der Fischer Park Tae-won, der nur in bestimmte Fanggebiete fahren darf, weil große Teile der Gewässer zum Sperrgebiet erklärt worden sind. 2010 feuerten die Nordkoreaner 170 Raketen und Granaten auf die Insel als Antwort auf ein Manöver Südkoreas in der Region. Bis heute sind die Zerstörungen zu sehen, bei denen vier Menschen starben. Und das soll auch so bleiben als Mahnmal für die brutale Politik des Nordens. Dass sich die beiden Landesteile Koreas langsam und friedlich annähern, mag auf Yeopyeong niemand glauben. Dafür sind die Erfahrungen in der Nähe der Grenze zu Nordkorea viel zu negativ.
    Ruanda: Kunst aus Kuhdung
    Autorin: Sabine Bohland, ARD-Studio Nairobi
    Im Osten von Ruanda gehen die Frauen einem ganz besonderen Hobby nach: Sie gestalten Reliefs aus Kuhdung! Eine alte Tradition, die schon zu Zeiten der ruandischen Könige verbreitet war. Sie haben kein Problem damit, Kuhdung anzufassen oder zu benutzen. In deren Kultur werden daraus auch Häuser oder Körbe gebaut. Basirici Uwamariya und ihre Mitstreiterinnen pflegen die Tradition des „Imigongo“ weiterhin und geben sie in einer Kooperative weiter, die nach dem Völkermord an den Tutsi fast in Vergessenheit geraten war. In vielen Ländern sind ihre Kuhdung-Kunstwerke schon ausgestellt worden: als Symbol für eine positive Einstellung zum Leben und zum Miteinander in Ruanda.
    Österreich: Die Köchin macht Politik. Sarah Wiener kandidiert für das EU-Parlament
    Autor: Till Rüger, ARD-Studio Wien
    Sarah Wiener fragt eine junge Frau an einem Stand der österreichischen Grünen in der Wiener Innenstadt, ob sie wählen geht. Sie bekommt nur eine vage Antwort. Die bekannte TV-Köchin ist eine von zwei Spitzenkandidaten der Grünen, die bei der letzten Wahl auf nur vier Prozent der Stimmen abgerutscht ist. Eigentlich lebt Sarah Wiener in Berlin, von vielen wird sie als Deutsche wahrgenommen. Und die Parteiaktivisten der Grünen fremdeln häufig ein wenig mit der Promi-Frau, die plötzlich ihr Herz für Europa entdeckt hat. Dabei liegen ihr Öko und vor allem eine nachhaltige Landwirtschaft am Herzen: Auf einem Bioschweinehof in Niederösterreich erklärt sie, dass Lebensmittel wieder einen Preis haben müssen. Die „Weltbilder“ begleiten Sarah Wiener im Wahlkampf.
    Indien: Notstand im Himalaja. Kampf gegen den Klimawandel
    Autor: Peter Gerhardt, ARD-Studio Neu Delhi
    Im indischen Hochgebirge in der Region Ladakh haben die Menschen über Jahrhunderte ihre Felder mit dem Schmelzwasser der Gletscher bewässert. Doch mit dem Klimawandel ziehen sich die Gletscher zurück, das Wasser fehlt. Der Ingenieur Sonam Wangchuk will dem Wassermangel jetzt mit einer ganz besonderen Technik begegnen: Den ganzen Winter über haben sie einen künstlichen Eisberg in 4.500 Meter Höhe angelegt. Jetzt schmilzt das Eis und das Wasser läuft in die Felder und Wasserleitungen. Der in Frankreich ausgebildete Ingenieur will, dass die Menschen in Ladakh lernen, mit dem Klimawandel umzugehen. Seine künstlichen Eisberge nennt er Ice-Stupas, einige Dörfer profitieren jetzt davon. Aber die Region, anderthalb mal so groß wie Niedersachsen, braucht noch viel mehr dieser Eisberge, um auch zukünftig die Felder bewässern zu können.
    Schweden: Fischzucht und Landwirtschaft im Keller
    Autor: Christian Stichler, ARD-Studio Stockholm
    Solberga ist ein ziemlich unscheinbares Viertel im Süden von Stockholm. Wer aber mit Torbjörn Frisö in den Keller seines Hauses geht, erlebt etwas Einzigartiges: Torbjörn Frisö hat dort eine kleine Landwirtschaft und eine Fischzucht aufgebaut. „Aquaponik“ heißt die Technik, mit der er seit einigen Monaten Tomaten und Basilikum züchtet. In einem Aquarium schwimmen 50 Jungbarsche, deren Kot wird als Dünger für die Pflanzen benutzt. Bei konstant 27 Grad Temperatur und Kunstlicht können sich die Pflanzen optimal entwickeln. Fischzucht und Landwirtschaft im Keller sind die neuesten Trends in Schweden. Viele, die ihre Lebensmittel nicht immer im Supermarkt kaufen wollen, interessieren sich dafür. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.05.2019NDR
  • Folge 36
    Schweiz: Kuhkämpfe – Spektakel mit Tradition:
    Welche ist die stärkste Kuh in der Schweiz? Welche wird die neue Kuhkönigin? Es ist ein Duell der Dickschädel, bei dem es um Kraft und Dominanz geht. Es soll der große Tag von Kuh Santana werden, so hofft ihr Züchter Jean-Claude Zurbriggen aus Saas-Grund. Doch bevor Santana in den Ring darf, muss sie gewogen werden: 672 Kilo – ein stattliches Kampfgewicht. Damit kommt sie in die Kategorie der mittelschweren Kühe. Santana ist eine Eringer Kuh, eine alte Haustierrasse, kräftig und kampflustig. Aber keine Kuh wird gezwungen zu kämpfen. Wer dreimal ausweicht oder verliert, scheidet aus. Santanas Züchter ist optimistisch: „Die Mutter von Santana hat schon zweimal hier im Nationalen einen Preis gemacht, und sie kann das auch, wenn der Tag stimmt, die Tagesform.“
    Russland: Rentnerinnen kämpfen gegen Waldrodung
    Ohne sie läuft hier nur wenig: Die Rentnerinnen Ljubow Alikina und Julia Kareltschenko sind ehrenamtliche Waldschützerinnen in Sibirien. Sie arbeiten wie Detektive, denn am Baikalsee werden illegal ganze Waldflächen gerodet, zum Verkauf an China. Von den Dorfbewohnern erhalten sie die Infos, wo geheime Wege für den Abtransport der Stämme ins Gehölz geschlagen wurden. Dann machen sie sich mit ihrer Kamera auf und filmen alles – damit sie Beweismittel haben und ein Strafverfahren eröffnet werden kann. Die Täter sind meist Anwohner, die die gefällten Kiefern lukrativ an Zwischenhändler verkaufen. Und manchmal können die Rentnerinnen sie sogar auf frischer Tat ertappen.
    China: Künstliche Intelligenz statt Kellner
    In Peking hat das erste smarte Restaurant eröffnet – alles ist hier digital. Der Warteraum ist ein großes Computerspiel mit Kino-Atmosphäre. Jeder spielt gegen jeden – wer gewinnt kann reduziert essen. Statt Fenstern im Speisesaal prangen digitale Urwaldprojekte an den Wänden. Kleine Roboter sind hier die Attraktion. Sie bringen das Essen an die Tische. Gerichte schleppen war gestern. Bestellt wird natürlich auf dem iPad. Ein paar Klicks und das Essen ist bestellt. Alles ist schon in Häppchen vorbereitet, und dann geht es ganz autark dank viel IT und vielen Scans samt Roboter direkt bis an den Tisch. Der Gründer Zhang Yong, ein öffentlichkeitsscheuer Schulabbrecher, hat vor 25 Jahren mit einem Imbiss angefangen, jetzt sind er und seine Frau Milliardäre. Ihr Imperium ist inzwischen mehr Wert als Burger King.
    Finnland: Erfolgreiche Obdachlosen-Initiative
    In Finnland geht als einzigem Land der EU die Zahl der Wohnungslosen zurück. Mit einem nationalen Programm bekämpft der Staat die Langzeitobdachlosigkeit. Jeder Bürger bekommt eine Wohnung gestellt – ohne Bedingungen. Finnland ist das Vorzeigeland in Europa, wenn es darum geht, Obdachlose von der Straße zu holen. Die Strategie: „Housing First“. Die Menschen sollen zuerst in einer eigenen Wohnung leben, ganz egal, ob sie drogensüchtig oder arbeitslos sind. Dann können sie sich allen weiteren Problemen widmen. Die Idee dahinter: Mit einem dauerhaften Dach über dem Kopf lässt sich wieder zurück ins Leben finden. Finnland hat es so geschafft, die Anzahl der Langzeitwohnungslosen innerhalb von acht Jahren um 35 Prozent zu reduzieren.
    Türkei: Mehr Gefängnisse für Kritiker?
    In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Inhaftierten in der Türkei rapide zugenommen. Saßen vor dem Putschversuch im Juli 2016 noch rund 190.000 Personen im Gefängnis, sind es nun mehr als 270.000, rund ein Viertel davon in U-Haft, viele davon aus politischen Gründen. Da die Gefängnisse deutlich überbelegt sind, lässt die Regierung nun im ganzen Land rund 50 weitere Haftanstalten bis 2021 bauen. Menschenrechtsorganisationen und Anwälte kritisieren die schlechten Bedingungen im Gefängnis. Ein großes Problem sei die steigende Zahl von Menschen, die in Einzelhaft sitzen und komplett isoliert würden.
    Politische Gefangene sprechen zudem von Misshandlung durch Wächter in den Zellen, die in den letzten Jahren stetig zunehme und folgenlos bliebe. Laut Anwälten und Menschenrechtsorganisationen sei all das Ergebnis des zunehmend autoritären Kurses der türkischen Regierung gegen jede Art von Opposition. Sie kritisieren, dass die Regierung politische Gegner mit teilweise jahrelanger U-Haft mundtot mache und bewusst ein Klima der Angst erzeuge. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.05.2019NDR
  • Folge 37
    Vatikan: Erste weibliche Fußball-Mannschaft:
    Der Vatikan: letzte Bastion einer von Männern dominierten Welt. Doch spätestens seit einigen Wochen dringt auch hier der Wandel durchs Gemäuer – wenn auch über Umwege. Denn es hat sich die erste Frauenfußball-Mannschaft des Vatikan gegründet. Gianfranco Guadagnoli arbeitet hauptberuflich bei der vatikanischen Post. Seit gut einem Monat ist er aber auch Trainer der Frauenmannschaft. Dass es das Team überhaupt gibt, haben sie einer Diözese in Wien zu verdanken, erklärt der Teamchef: „Wir haben eine Einladung von einer Österreicherin bekommen, die sagt ‚Wir wollen mit euch ein Spiel spielen.‘ Daraufhin haben wir uns mit ein paar Leuten aus dem Vatikan zusammengesetzt und überlegt: Kann man das machen? Kann man das nicht machen?“ Man kann.
    Am Ende haben sich 20 Frauen gemeldet. Eine von ihnen Federica. Sie betont, dass es dabei um mehr geht, als um Sport: „Der Vatikan hat sich unter Papst Franziskus sehr gegenüber den Frauen im Vatikan geöffnet. Für uns ist es wichtig, für wen wir stehen. Dann eine Frauenmannschaft aufzustellen, das sendet schon ein starkes Signal aus.“
    Autorin: Verena Schälter.
    China: 30 Jahre Tiananmen-Massaker:
    Pekinger Frühling 1989: Die Menschen wollen Freiheit. Hunderttausende ziehen im April und Mai vor 30 Jahren immer wieder durch die Stadt – fordern Demokratie und Reformen. Es sind Arbeiter und Staatsbedienstete, vor allem aber Studenten. Sie besetzen den Platz des Himmlischen Friedens im Stadtzentrum und beginnen einen Hungerstreik. Doch das kommunistische Regime denkt nicht daran, Macht abzugeben. In der Nacht zum 4. Juni 1989 folgt das Massaker. Das Militär schießt sich den Weg ins Stadtzentrum frei. Wie viele sterben, ist bis heute unbekannt.
    Der ehemalige Studentenführer Wu’er Kaixi erinnert sich: „Wir dachten, dass sie mit einem Polizeiknüppel kommen würden, dass sie uns niederknüppeln würden. Dass sie uns ins Gefängnis werfen. Dass es Verletzte gibt, vielleicht Tote. Das haben wir diskutiert. Aber dann ein Massaker an Hunderten, wenn nicht Tausenden Leuten ist etwas, das sich niemand in China damals hätte vorstellen können. Bis heute ist das Massaker in China tabu. In Schulbüchern, Medien oder im Internet findet man in China nichts zu diesem Thema.“
    Autor: Michael Storfner.
    Türkei: Mehr Gefängnisse für Kritiker?
    In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Inhaftierten in der Türkei rapide zugenommen. Saßen vor dem Putschversuch im Juli 2016 noch rund 190.000 Personen im Gefängnis, sind es nun mehr als 270.000, rund ein Viertel davon in U-Haft, viele davon aus politischen Gründen. Da die Gefängnisse deutlich überbelegt sind, lässt die Regierung nun im ganzen Land rund 50 weitere Haftanstalten bis 2021 bauen. Menschenrechtsorganisationen und Anwälte kritisieren die schlechten Bedingungen im Gefängnis. Ein großes Problem sei die steigende Zahl von Menschen, die in Einzelhaft sitzen und komplett isoliert würden.
    Politische Gefangene sprechen zudem von Misshandlung durch Wächter in den Zellen, die in den letzten Jahren stetig zunehme und folgenlos bliebe. Laut Anwälten und Menschenrechtsorganisationen sei all das Ergebnis des zunehmend autoritären Kurses der türkischen Regierung gegen jede Art von Opposition. Sie kritisieren, dass die Regierung politische Gegner mit teilweise jahrelanger U-Haft mundtot mache und bewusst ein Klima der Angst erzeuge.
    Autorin: Katharina Willinger.
    Irak: Kinder des IS
    Autor: Daniel Hechler
    Großbritannien: Trump bei May (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.06.2019NDR
  • Folge 38
    China: Massenproteste in Hongkong dauern an
    Autor: Mario Schmidt
    Hunderttausende Menschen demonstrieren seit einiger Zeit in Hongkong gegen die Regierung. Die Polizei hielt sich aktuell in ihrem Vorgehen zurück: Statt, wie vor ein paar Tagen, mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vorzugehen, baten sie um Kooperation. Viele Menschen in Hongkong haben Angst, dass Chinas Würgegriff immer enger wird. Noch genießt Hongkong einen Sonderstatus. Im Gegensatz zu Festlandchina gelten in Hongkong noch Presse- und Meinungs- sowie Versammlungsfreiheit.
    Norwegen: Kampf gegen Kreuzfahrtschiffe
    Autor: Christian Stichler
    Im Tourismus werden immer wieder neue Rekorde aufgestellt. Inzwischen reisen jährlich über eine Milliarde Menschen in andere Länder. Darunter leiden sowohl viele Einheimische in den Reiseländern als auch die Umwelt. Widerstand regt sich jetzt in der norwegischen Hafenstadt Bergen. Dort dürfen seit 2018 täglich nur noch drei Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt 8.000 Passagieren anlegen. Und ab 2026 sollen alle Schiffe verbannt werden, die keinen umweltfreundlichen Antrieb mit Strom oder Wasserstoff aufweisen können. Der Tourismusverband befürchtet den Rückgang der Gästezahlen, etliche Bewohner sorgen sich um Umsätze und Arbeitsplätze. Wie gehen die Norweger mit dem Interessenkonflikt um?
    Kambodscha: Textilarbeiter ohne Chance
    Autorin: Sandra Ratzow
    Kambodscha, eines der ärmsten Länder der Welt, ist auf die Textilbranche angewiesen. Die EU ist dabei der weltweit größte Abnehmer. Akkordarbeit in unsicheren, überhitzten Hallen, bei giftigen Dämpfen und mit brüllenden Vorarbeitern waren lange Zeit die Norm. Und noch immer scheint zu gelten: Wer streikt oder versucht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, riskiert, weggesperrt zu werden. Ein Filmteam war vor Ort, um herauszufinden, was sich in den vergangenen Jahren bewegt hat. Es hat eine Textilarbeiterin begleitet, die seit mehr als 17 Jahren als Näherin arbeitet und kaum Verbesserungen sieht. Obwohl die Löhne inzwischen gestiegen sind, bleibt auch ihr in Kambodscha bei einem Stundenlohn von 0,83 Euro kaum genug, um zu überleben. Außerdem wird der Druck mit jeder Lohnerhöhung immer größer, noch mehr Teile in derselben Zeit produzieren zu müssen.
    Südafrika: Land ohne Väter
    Autor: Thomas Denzel
    Die 35-jährige arbeitslose Sandra Malinga aus Pretoria kümmert sich ganz allein um ihre beiden Kinder. Beide Väter sind einfach verschwunden. Eine typische Situation in Südafrika, hier wachsen 62 Prozent aller Kinder ohne Vater auf. Nur in zehn Prozent der Fälle, weil der Vater verstorben ist. Über die Gründe der Abwesenheit der anderen Väter lässt sich nur spekulieren. Johan Fourie, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität in Stellenbosch, vermutet Armut und Stammestraditionen als Ursachen. „Vor allem Frauen vom Stamm der Zulu sind meist unverheiratet.
    Die Familien der Frauen verlangen traditionell einen Brautpreis, der meist noch in Kühen bezahlt werden muss. Und der ist für die oft mittellosen Väter meist unbezahlbar“, sagt er. Viele der südafrikanischen Mütter geben übrigens bei der Geburt den Vater gar nicht erst an, vermutlich weil sie wissen, dass er mit dem Kind ohnehin nichts zu tun haben will. Für Sandra Malinga gab es nur eine Lösung: Sie ist wieder bei ihren Eltern eingezogen. So wie auch einige ihrer Geschwister und deren Kinder. In einer einfachen Hütte leben sie jetzt mit zwölf Personen.
    Indien: Hitzewelle und Wassermangel
    Autorin: Sibylle Licht
    Red Hill Lake ist eines von vier Wasserreservoirs für die Metropole Chennai mit sieben Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern im Süden Indiens. Alle Reservoirs sind so gut wie ausgetrocknet, der Boden ist staubtrocken. Nicht einmal ein Prozent Wasser sind in den Rückhaltebecken verblieben. Die Wasserversorgung von Chennai ist zusammengebrochen. Chennai hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der größten Industriestandorte Indiens entwickelt. Die Stadt hat natürliche Wasserquellen zugeschüttet, damit Gewerbe- und Wohngebiete entstehen konnten. Durch Chennai fließen mehrere Flüsse. Einer wird gerade so umgebaut, dass eine weitere Autospur für den Verkehr im Flussbett entsteht. Die Wasserqualität ist miserabel. Alle Flüsse Chennais gleichen Kloaken. Für die Bauern in der Region eine Katastrophe, berichtet Landwirtin Murugamman: „Wir brauchen Regen für die Ernte und für uns. Wir haben kein Wasser, auch nicht zum Trinken. Die Situation ist eine Katastrophe.“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.06.2019NDR
  • Folge 39
    China: Pflegekräfte fehlen
    Autorin: Tina von Löhneysen
    Mehr als 240 Millionen Chinesen sind älter als 60 Jahre. Die chinesische Gesellschaft vergreist rasant. Das macht auch der 67-jährigen Wen Shuan große Sorgen. Was in ein paar Jahren sein wird, wenn sie zu alt ist, um für sich selbst zu sorgen, daran will Wen Shuan gar nicht denken: „Ich fühle mich so hilflos. Früher war die Parole der Partei, jede Familie soll nur ein Kind bekommen. Der Staat wird sich um uns kümmern, wenn wir alt sind. Und jetzt halten sie einfach ihr Versprechen nicht.“ Es herrscht ein großer Pflegenotstand. Altenheime gibt es bislang kaum und die wenigen, die es gibt, finden nicht genug qualifiziertes Personal. Experten schätzen, dass in den kommenden Jahren sieben bis zehn Millionen Pflegekräfte fehlen werden.
    Israel: Hisbollah-Tunnel entdeckt
    Autor: Mike Lingenfelser
    Seit Ende 2018 hat die israelische Armee nach eigenen Angaben sechs Tunnel der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah im Grenzgebiet entdeckt. Drei der unterirdischen Anlagen führten bereits bis auf israelisches Territorium. Im Januar hatte Hisbollah-Führer Hassan im libanesischen TV erklärt, einige der Tunnel seien bereits vor mehr als zehn Jahren gegraben worden. Die Tunnel seien nur ein kleiner Teil der Hisbollah-Strategie, Israel anzugreifen, falls es zu einem Krieg kommen sollte. Der ARD-Israel-Korrespondent Mike Lingenfelser durfte nun erstmals gemeinsam mit dem israelischen Militär einen der Tunnel samt Kamerateam besuchen.
    USA: Montana kämpft gegen Schüler-Suizide
    Autorin: Claudia Buckenmaier
    Katlyn Gillen hat ihren geliebten Bruder verloren. Deon war noch Schüler und nahm sich das Leben. Vorher waren die Geschwister unzertrennlich. Sie teilten alles, nur nicht seine tiefe Traurigkeit. Deon war Angler, Jäger und der Wrestler. Seine zur Schau getragene Stärke offenbar nur Fassade, berichtet Katlyn erschüttert: „Wenn er gesagt hätte, ich brauche Hilfe, dann hätte ich das verstanden. Ich hätte gegen seine Depressionen gekämpft wie er beim Wrestling gekämpft hat. Der Sport war doch seine Welt. Er hat so viele Hindernisse überwunden. Er war ein unglaublicher Sportler.“ Katlyn studiert inzwischen in einer größeren Stadt Sozialarbeit. Sie will Notleidenden helfen, angestoßen durch ihr eigenes Schicksal. Das, was ihrem Bruder widerfuhr, kann verhindert werden, davon ist sie überzeugt. Deshalb engagiert sie sich im Kampf gegen Depressionen und für ausreichend Hilfsangebote.
    Guatemala: Gewalt bestimmt den Alltag
    Autorin: Xenia Böttcher
    Armut führt oft zu Kriminalität und Gewalt. Am Rande von Guatemala-Stadt grassiert sie so sehr, dass sich die Polizei nur selten in die kleinen Gassen hineinwagt. Gabriela Altman von der Hilfsorganisation Sembrar Bien (Säe Gutes) traut sich und nimmt ein Filmteam für den „Weltbilder“-Bericht mit. Sie erklärt: Nach 17 Uhr willst du hier nicht mehr sein, weil es zu gefährlich wird. Weil dann kommen die Gangs raus und starten ihr Geschäft. Gabriela und ihre Freiwilligen gehen hier auf die Menschen zu, versuchen sie zu Aktivitäten wie Fußball, einzuladen.
    Etwas Gewaltfreies. Dafür braucht es sehr viel Mut. Täglich werden im Viertel Menschen ermordet, in Guatemala insgesamt zehn Menschen pro Tag. ARD-Südamerika-Korrespondentin Xenia Böttcher und ihr Team treffen Kinder, die schon am Nachmittag mit Drogen vollgepumpt sind. Und was im Drogenrausch passiert, erzählt ein Bandenmitglied: Du denkst nur an Geld, um dich zu berauschen. Es ist dir egal, ob das ein hart arbeitender Mensch ist oder ein Armer. Ich will ihm ein Messer an die Kehle halten und ihm alles wegnehmen.
    Afghanistan: eine Frau als Landrätin
    Autor: Jan-Peter Bartels
    Im Norden Afghanistans hat eine Frau das Sagen: Salima Mazari ist Landrätin in Charkint. Und das ist eine Region, die immer wieder hart umkämpft ist. Bis vor Kurzem galt ihr Distrikt zwar als relativ sicher. Dann griffen die Taliban an, besetzten ein Dorf. Salima Mazari gründete eine Miliz, um sie zu stoppen. Bauern, Arbeitslose, Jugendliche. Sie alle setzen sich ein für ihr Land, aber auch für ihre Landrätin. Verhandeln, vermitteln, ihr Wort geben, so regiert Salima Mazari. Keine leichte Aufgabe im männerdominierten Afghanistan. Frauen in Führungspositionen sind selten und haben es schwer.
    Das spürt auch Salima Mazari. Trotz ihres hohen Amtes darf sie in ihrer Funktion als Landrätin nicht allein das Haus verlassen. Zu jedem Termin kommt ihr Ehemann mit. Salima hat im Iran studiert, einen Masterabschluss im Management. Nach Feierabend warten drei Kinder und der Haushalt auf die berufstätige Mutter. Weil sie ihren Job offenbar sehr gut macht und den Taliban die Stirn bietet, erhält sie Morddrohungen. Längst braucht sie persönlich den Schutz der von ihr aufgebauten Miliz. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.06.2019NDR

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