Folge 4

  • 4. Charles de Gaulle: Verpflichtet zum Kampf

    Folge 4 (45 Min.)
    Charles de Gaulle war nicht gerade ein Mann der Kompromisse. Viele haben das erfahren – seine Landsleute, seine Alliierten, seine Feinde. Es gab nur eine wirkliche Priorität in seinem Leben: Frankreich – ein selbstständiges, freies, mächtiges Frankreich. Charles de Gaulle war ein Visionär. Aber er machte sich keine Illusionen. Sein Frankreich war nicht das von Roosevelt, von Churchill, von Petain – und schon gar nicht das von Hitler. Als der im Juni 1940 im Mor-gengrauen über die Champs-Elysees fährt, scheint Frankreich vernichtend geschlagen. Es ist die vielleicht bitterste Niederlage seiner Geschichte. Hitler sieht wie der endgültige Sieger aus.
    Nur vier Jahre später: Nie hat man auf den Champs-Elysees eine größere Begeisterung erlebt als beim triumphalen Einzug Charles de Gaulles im August 1944. Paris ist befreit, befreit vom wahrscheinlich größten Alptraum seiner Geschichte. Und Charles de Gaulle erlebt inmitten von Jubelstürmen den größten Tag seines politischen Lebens. Heute steht er in genau dieser Pose als vier Meter hohe Bronzefigur an der Prachtstraße von Paris, zwischen Arc de Triumphe und Place de la Concorde.
    Schon als kleiner Junge hatte Charles de Gaulle davon geträumt, General zu werden und Frankreich vor den Deutschen zu retten. Genau das tut er nach 1940. Frankreich hat gerade kapituliert. Alle glauben es verloren. Aber nein – eine Stimme aus dem Radio, BBC London, verkündet, dass nur eine Schlacht, nicht aber der Krieg verloren sei.
    „Wir glauben, dass es die Ehre der Franzosen verlangt, an der Seite ihrer Alliierten den Krieg fortzusetzen. Und wir sind entschlossen, dies zu tun. Wir hoffen, dass uns eines Tages eine überlegene motorisierte Armee ermöglichen wird, den Sieg zu erringen und das Vaterland zu befreien.“ Und das im Juni 1940.
    Angesichts eines versprengten Häufleins Franzosen in London gegenüber Hitler-Deutschland, das fast den ganzen europäischen Kontinent beherrscht. Und angesichts des Volkshelden Petain, der an der Spitze des geschlagenen Frankreichs steht. Charles de Gaulle aber glaubt ungebrochen an die Größe seiner Nation und wird dabei zum Symbol des wirklich freien Frankreichs. Ein nahezu unbekannter, mittelloser General ohne Macht und Land: „Ich kam mir, allein und bar jeglicher Mittel, wie ein Mensch vor, der am Ufer eines Ozeans steht, den es schwimmend zu überqueren gilt.“ Er wird losschwimmen und ankommen.
    Als charmanten Gastgeber und fürsorglichen Vater, der sich liebevoll um die behinderte Toch-ter kümmert, erleben ihn die wenigen, die ihn privat kennen. Politisch als schier grenzenlosen Sturkopf – so erleben ihn seine Verbündeten. Wenn es um französische Interessen geht, kennt er meist nur eine Haltung: Unnachgiebigkeit. Ein unbequemer, nicht selten ungeliebter alliierter Partner. Den man auch schon mal loswerden will. Aber de Gaulle setzt sich durch. Und im Augenblick des größten Triumphes auf den Champs-Elysees im August 1944 denkt er schon weiter: „In die glücklichen Gedanken, die meinen Geist erfüllen, mischen sich viele Sorgen. In welchem Zustand und in welcher Weltordnung wird sich unser Volk wiederfinden?“
    Die Sieger werden nach Kriegsende nicht mehr gebraucht: Das denkt sich anscheinend auch Charles de Gaulle. Etwas schmollend zieht er sich Ende 1946 nach Colombey-les-Deux-Églises zurück. Aber er kommt wieder – mit einer neuen Vision: der französisch-deutschen Partner-schaft, dem Ende einer „Erzfeindschaft“. Er wird sich damit nicht nur Freunde machen. Aber was macht das schon für einen Visionär ohne Illusionen. Heute halten ihn die Franzosen für bedeutender als den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.11.2001Das Erste

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