2021, Folge 68–80

  • Folge 68 (30 Min.)
    Tim ist 11, lebt im Münsterland – und hieß früher Mirja. Der 17-jährige Linus aus Essen kam mit einem Mädchenkörper auf die Welt und kann es kaum erwarten, seine erste Testosteron-Spritze zu bekommen. Und die 19-jährige Nia aus Schwerte lebte eine Zeit-lang als Junge, bis sie merkte, dass das auch nicht richtig passt. „Unterwegs im Westen“-Reporterin Linda Joe Fuhrich begegnet ihnen auf ihrem Weg zur eigenen Identität. Es gibt immer mehr Kinder und Jugendliche, die klar sagen, dass ihr Geburtsgeschlecht nicht zu ihnen passt – manchmal bereits im Kindergarten. Die Zahlen steigen seit einigen Jahren deutlich. Vor allem biologische Mädchen beschließen während der Pubertät immer häufiger als Junge zu leben.
    Womit hängt das zusammen? Welche Rolle spielen dabei Vorbilder in den Medien? Und wie versuchen Familien und Fachleute den richtigen Umgang mit dem Thema zu finden? „Unterwegs im Westen“-Reporterin Linda Joe Fuhrich trifft Kinder und Jugendliche, die am Anfang ihres großen Veränderungsprozesses stehen und dabei auch mit Zweifeln kämpfen. Es geht um Teenager, die den Mut aufbringen, sich zu outen, Eltern, die sich von ihren Töchtern verabschieden müssen, und Fachleute, die über die richtigen Behandlungsmethoden von Jugendlichen streiten. Mädchen, Junge oder vielleicht irgendwo dazwischen: Die Reportage zeigt, wie junge Menschen und ihr Umfeld um diese Identitätsfragen ringen und dabei auch gegen Tabus in der Gesellschaft kämpfen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.01.2021WDR
  • Folge 69 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.01.2021tagesschau24Deutsche Online-PremiereFr 28.02.2020ARD Mediathek
  • Folge 70 (30 Min.)
    „Ich rauche Zigarettenstummel von der Straße auf, da hilft mir die Maske gegen Corona wenig“, sagt Michael. Er lebt in Dortmund, seit fünf Monaten ist er auf der Stra-ße. Corona ist auch für ihn ein Thema, aber die Angst sich anzustecken, ist nicht seine größte Sorge. Reporterin Stefanie Vollmann spürt nach, was die Corona-Maßnahmen für den ohnehin schon harten Alltag von Menschen ohne Obdach bedeutet. Früher konnten sie mit Flaschensammeln ein Zubrot verdienen, jetzt bleibt ihnen nur noch das Betteln. Viele kleinere Suppenküchen, Aufenthaltsräume, Cafés oder Büchereien sind aus Hygienegründen geschlossen. Es fehlt an Räumen, in denen sich die Menschen an den kalten Wintertagen aufwärmen oder eine warme Mahlzeit essen können.
    Ein weiteres Problem: Auch viele öffentliche Toiletten und Waschräume sind nicht mehr zugänglich. Als Notlösung gibt es seit November 2020 in der Dortmunder Innenstadt ein großes Hilfezelt mit Platz für 70 Personen. Zweimal täglich gibt es hier kostenlos eine warme Mahlzeit aber ein Wohnzimmerersatz ist auch das nicht. Viele leben ohne Strom, Handy und Internet auf der Straße, so auch Stefan. Er beklagt: „Seit ich nicht mehr zu den PCs in der Bibliothek kann, bekomme ich gar nichts mehr mit von der Welt. Ich will doch nur auf dem Laufenden bleiben“. Durch die Corona-Maßnahmen ist die Distanz zwischen ihnen und den anderen Menschen noch größer geworden. Es ist auch ein Kampf gegen menschliche Kälte in der frostig-kalten Winterzeit. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.01.2021WDR
  • Folge 71 (30 Min.)
    Während der Coronazeit ist das Interesse an virtuellem Sex weltweit allein im März 2020 um fast 12% gestiegen. Auf den drei beliebtesten Porno-Plattformen im Netz werden allein täglich in Deutschland über 37 Millionen Videos angeklickt. Dreiviertel der Konsumenten sind Männer – haben Frauen wirklich weniger Lust? Die Reporter*innen von „Unterwegs im Westen“ gehen diesem Phänomen auf die Spur. Ihr erster Eindruck: Die Sexindustrie in Deutschland ist heute noch immer fast ausschließlich auf die männliche Zielgruppe ausgelegt. Daran scheint auch der immer höhere Anteil an Frauen unter den Porno-Usern nichts zu ändern. Oder doch? Die Reporter*innen entdecken bei ihren Recherchen auch zahlreiche Beispiele, wo sich das Geschäft doch zunehmend um die Lust der Frau dreht.
    So führt die Reportage hinter die Kulissen von eis.de in Bielefeld, einem der größten Händler für Sex-Spielzeuge. „Sechzig bis fünfundsechzig Prozent unserer Kunden sind Frauen!“, sagt Nina Barz, eine Sprecherin des Unternehmens. Und auch beim Geschäft mit der käuflichen Liebe gibt es Beispiele, wo es nicht um den Mann, sondern nur um die Frau geht: Beim sogenannten Male-Escort. Doch steckt dahinter schon ein neuer Trend? Die Reportage erzählt von der alten Männer-Dominanz und der neuen weiblichen Zielgruppe im Sexgeschäft. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.02.2021WDR
  • Folge 72 (30 Min.)
    wird von einer dicken Betonplombe versperrt- eigentlich. Jemand hat die Betonwand aufgestemmt, um hier eine Party mit mehreren 100 Menschen zu feiern, mitten in der Corona-Pandemie. Reporter Ben Bode findet Videos davon in den sozialen Netzwerken: Wie jemand mit schwerem Gerät den Beton aufbricht und anschließend Hunderte in dem Bunker feiern, mit Licht und Musikanlage wie im Club. ‚Am Anfang hast du schon Bedenken erwischt zu werden, aber nach zwei, drei Veranstaltungen legt sich das. Du musst halt einfach mit dem Gewissen leben, es kann was passieren, beziehungsweise die Polizei kann kommen‘, sagt Niklas (Name geändert), der erzählt, dass er auch schon solche ‚Raves‘, wie die illegalen Partys genannt werden, organisiert hat.
    Was sind das für Menschen, die in der Pandemie Partys veranstalten, trotz aller Ermahnungen und Kontaktverbote? Was treibt sie um und wieso schaffen sie es immer wieder, dem Ordnungsamt zu entwischen? Und: welche legalen Möglichkeiten gibt es in der Corona-Zeit mit anderen Menschen zusammenzukommen und so etwas wie Party-Kultur aufleben zu lassen? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.02.2021WDR
  • Folge 73 (30 Min.)
    Wir lieben Zucker! Und das Verlangen nach Süßem ist bei vielen in der Coronazeit sogar noch gestiegen. Gleichzeitig ist der Zucker in vielen Lebensmitteln so clever versteckt, dass wir ihn oft gar nicht bemerken und insgesamt zu viel davon essen. Zuviel Zucker kann uns krank machen, das wissen wir. Und trotzdem fällt es uns schwer, mit der Zuckerliebe Schluss zu machen. Braucht es hier mehr Aufklärung und Disziplin? Oder mehr Honig? Brauchen wir die Politik mit Lebensmittel-Ampel und Zuckersteuer? Oder kann uns die Forschung die Lösung bringen und einen unbedenklichen Zucker liefern? Linda Joe Fuhrich ist unterwegs im Westen, um unsere Beziehung zum Zucker besser zu verstehen und neue Wege zu finden, mit ihm umzugehen.
    Sie trifft Süßwarenhersteller, kreative Wissenschaftler und Ernährungspsychologen, spricht mit Menschen, die dem „zuckerfrei“-Trend folgen und mit denen, die trotz aller ärztlichen Warnungen nicht vom Zucker loskommen. Was ist Genuss? Wo ist Schluss mit Genuss? Kann man auch zuckerfrei genießen? Pünktlich zur Fastenzeit geht es in dieser Reportage um Zuckerlust und Zuckerfrust und um die Frage, wie uns ein gesunderer Umgang mit dem Zucker gelingen kann. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.02.2021WDR
  • Folge 74 (30 Min.)
    Es ist die größte Impfaktion in der Geschichte der Bundesrepublik – doch zum Start lief vieles schief. Viele Hoffnungen, schon zum Jahresbeginn das ersehnte Serum zu bekommen, wurden enttäuscht. Impfzentren blieben lange ungenutzt, weil es am begehrten Impfstoff fehlte. Fritz Sprengart will es genauer wissen und ist im Siegerland unterwegs: bei der Sammelimpfung im Pflegeheim, wo man nun hofft, gegen den Ausbruch von COVID-19 immun zu sein, beim Start in einem regionalen Impfzentrum und bei der Tour mit dem Landarzt zu alten Menschen, für die der Weg in die Stadt zu beschwerlich ist. Aber er trifft auch Pflegekräfte, die mit der Impfung noch zögern, und radikale Impfgegner, die an eine große Verschwörung glauben. Er erlebt dabei die ganze Bandbreite an Gefühlen: Dankbarkeit und Freude, die Sehnsucht nach einem Weg aus der Pandemie – aber auch Enttäuschung, Wut und Misstrauen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.03.2021WDR
  • Folge 75 (30 Min.)
    Drei tobende Kinder, eine zu kleine Wohnung, dazu Homeschooling, Homeoffice und Geldsorgen. Gerade die Familien, die bereits vorher am Anschlag waren, werden jetzt durch Corona und die Lockdowns an ihre Grenzen gebracht: schreiende und streitende Kinder auf der einen, gestresste, überforderte und hilflose Eltern auf der anderen Seite. Einige Jugendämter berichten von steigenden Zahlen der Meldungen zu Kindeswohlgefährdungen – andere von sinkenden Zahlen. Aber alle sind in Sorge, weil die Kinder teilweise aus dem sichtbaren System verschwinden. Durch geschlossene Schulen und eingeschränkten Kita-Betrieb fallen viele Gewalttaten an Kindern schlicht nicht mehr auf, weil keiner die blauen Flecke oder anderen Verletzungen sieht und Verdacht schöpft.
    „Wir befürchten, dass häusliche Gewalt während des Lockdowns in ein Dunkelfeld abgerutscht ist“, so Prof. Ritz-Timme, Direktorin des rechtsmedizinischen Institutes der Uniklinik Düsseldorf. Sichtbar wird dann erst wieder die Spitze des Eisberges – etwa das Kleinkind, das von der Mutter als Strafe mit dem Spülschwamm abgerubbelt wurde, oder der kleine Junge, auf dessen Arm Zigaretten ausgedrückt wurden, und die am Ende zum Beispiel in der Kinderschutzambulanz in Remscheid landen.
    „Leider sehen wir hier Dinge, von denen man sich kaum vorstellen mag, dass Eltern zu solchen Dingen fähig sind“, so Leiterin Birgit Köppe-Gaisendrees. „Für uns ist das leider Alltag.“ Oder der Fall Fabio – der 5-jährige Junge starb im Lockdown im April 2020 an einem Schädelhirntrauma und inneren Verletzungen. Reporterin Rebecca Kirkland spürt dem Stress nach, den der Lockdown für viele Familien bringt, schaut in die Familien hinein und macht sich auf die Suche nach den für die Gesellschaft unsichtbaren Kindern – bei den Jugendämtern, Kinderschutzambulanzen, Schulen, rechtsmedizinischen Instituten. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.03.2021WDR
  • Folge 76 (30 Min.)
    Gibt es eine Grenze, ab der finanzieller Reichtum unanständig wird? Man quasi eine moralische Verpflichtung hat, abzugeben, zu spenden und wohlzutun? Und warum tut sich Deutschland so offensichtlich schwer damit – sowohl die Superreichen noch weiter heranzuziehen als auch eine offene Kultur des Gebens zu etablieren? Am 13. Juli im vergangenen Corona-Sommer hat eine deutsche Millionenerbin einen Brief unterzeichnet. In diesem Brief fordern 83 Millionäre die Regierungen verschiedener Länder auf, Superreiche stärker zu besteuern, um die Folgen der Pandemie abzumildern.
    In Deutschland haben mehrere Vermögende das Papier unterschrieben, die süddeutsche Unternehmertochter ist eine von ihnen. Sie sagt: Ich habe mehr als genug. Warum soll ich nicht stärker abgeben? Der Aachener Selfmade-Millionär Horbach hat sein Unternehmen verkauft arbeitet nicht mehr für Geld. Eine gerechtere Welt ist möglich, sagt er, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer wäre ein Anfang. Muss „abgeben“ also von oben beschlossen werden? Der Witten-Herdecker Soziologe Thomas Druyen forscht seit langem an der Vermögenskultur und sagt: Man würde bei vielen Vermögenden mehr Bereitschaft wecken, zu spenden, wenn man sie nicht alle über einen Kamm scheren würde.
    Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, hat in einem komplizierten Verfahren errechnen lassen, wie reich einige wenige in Deutschland sind – tatsächlich sind es deutlich mehr als bisher angenommen. Was sind seine Vorschläge für mehr Gerechtigkeit? Johanna Maria Knothe ist für Unterwegs im Westen der Kultur des Reichtums auf der Spur. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.04.2021WDR
  • Folge 77 (30 Min.)
    Was verboten ist, zieht uns an. Besonders wenn man jung ist und sich ausprobiert. Welche Rolle spielen Drogen im Alltag unserer Schüler*innen? Haben unsere Schulen ein Drogenproblem? Immerhin werden illegale Substanzen laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung seit Jahren beliebter. Welche Aufklärung können die Schulen bieten? Und welche Konsequenzen hat der Konsum für Jugendliche? Reporterin Caroline Wiemann ist unterwegs im Westen und redet mit abhängigen Schüler*innen, von denen eine an ihrem Ecstasy- und Speed-Konsum fast gestorben wäre. Sie spricht mit Lehrer*innen und der Suchthilfe, die Aufklärung an Schulen anbietet. Die Reporterin lässt sich von der Polizei erklären, warum eine Gesamtschule in Wanne-Eickel eingezäunt werden musste. Wie können Drogen vom Schulhof ferngehalten werden, wenn Dealer unserer Reporterin erzählen, dass sie schlauer als die Polizei seien. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.04.2021WDR
  • Folge 78 (30 Min.)
    Die Kulturbranche wurde im März 2020 als Erste dichtgemacht. Viele Künstler*innen sind seitdem eher Überlebens-Künstler: ohne Einnahmen, ohne Auftritte, ohne Perspektive. Reporter Ulf Eberle begegnet Menschen, denen der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und die sich trotzdem nicht unterkriegen lassen – gut ausgebildete Profis, die ihren Beruf lieben und seit Monaten nicht mehr ausüben können. Da ist die Harfenistin, die wütend wird, wenn man ihr rät, „doch was Richtiges“ zu arbeiten. Oder der Theaterchef aus Wuppertal, der sein „Publikum“ in einem Aushilfsjob am Empfang einer Seniorenresidenz findet. Und die Musicaldarstellerin aus Remscheid, die alle Hoffnungen in einen geplanten Auftritt in der Schweiz legt. Eines verbindet alle drei: sie sehen sich als Bauernopfer der Pandemiepolitik. „Unterwegs im Westen“ will wissen, wie sie den Lockdown ohne Verdienstmöglichkeiten und ohne Publikum überstehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.05.2021WDR
  • Folge 79 (30 Min.)
    „Sie haben alles versucht in der Klinik. Unser Windhund Luna hat sogar noch Blut gespendet“, sagt Marie P. Aber es half nichts: Die kleine Yuki, ein Malteserwelpe, der viel zu jung und krank verkauft wurde, starb wenige Tage nach der Adoption. Kaufpreis: 1.700 Euro bar. Ein Welpe wie Yuki hätte vor Beginn der Pandemie laut Tierschutzvereinen nicht mal die Hälfte gekostet. Familie P. macht sich Vorwürfe: „Wie konnten wir auf sowas reinfallen? Wir wussten es doch besser, auf den ganzen Seiten stehen die Warnhinweise.“ Aber wie Familie P. ergeht es gerade vielen Menschen in Deutschland: Seit Beginn der Pandemie steigt die Nachfrage nach Hunden rasant.
    Seriöse Anbieter*innen kommen nicht hinterher, lehnen auch massenhaft Anfragen ab, weil sie keine „Coronahunde“ vermitteln wollen, die am Ende der Pandemie im Tierheim landen. Und der illegale Tierhandel, schon vorher der profitabelste Schwarzmarkt nach Drogen und Waffen, erlebt einen Boom. Allein im Juni 2020 wurden bei Tasso, Europas größtem Heimtierregister, 25 Prozent mehr neue Hunde registriert als im Vorjahreszeitraum. WDR-Reporterin Anett Selle ist unterwegs im Westen: Sie trifft Insider*innen, die die internationalen Netzwerke der Welpenhändlerringe kennen und Privatleute, die verzweifeln, wenn ihre Hinweise von offiziellen Stellen nicht ernst genommen werden.
    Tierheime versuchen, beschlagnahmte Welpen aufzupäppeln. Tierschutzvereine prangern an, dass illegaler Handel in diesem Ausmaß möglich sei, weil jeder, der will, online anonym Welpen verkaufen könne. Wer Drogen oder Waffen so offen im Netz anböte, geriete ins Visier der Landespolizei sowie der Abteilung ‚Schwere und Organisierte Kriminalität‘ der Bundespolizei – für Welpenhandelsringe ist niemand gezielt zuständig.
    „Wir beobachten diese Händlerin seit Wochen“, sagt ein Privatmann, der anonym bleiben will. Er und seine Frau versuchen, verdächtige Anzeigen zu melden, denn Tierschutz liegt ihnen am Herzen, sie haben selbst Hunde. Welches Risiko sie dabei persönlich eingehen, wurde ihnen klar, als vor einiger Zeit plötzlich eine Gruppe rumänischer Welpenhändler*innen vor ihrer Haustür stand. Offenbar waren diese Leute über anwaltliche Akteneinsicht an ihre Adresse gekommen. Seitdem sind offizielle Anzeigen für das Ehepaar tabu.
    Welche Tricks wenden die Händler*innen an, damit selbst aufgeklärte Menschen wie Familie P. ihre „Ware“ kaufen? Woher kommen all die viel zu jungen, kranken Welpen, die in Deutschland für tausende Euro verkauft werden? Gefälschte Pässe, deutsche Tierärzt*innen, die Welpen impfen, obwohl die Tiere dafür zu jung sind, fehlende systematische Kontrollen, nur ab und zu ein Zufallsfund, der in der Presse landet. Das Risiko für illegale Welpenhändler*innen ist gering, der Gewinn riesig, dank horrender Preise und Barzahlung auf die Hand. „Unterwegs im Westen“ auf der Spur des großen Geschäfts mit den kleinen Hunden. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.05.2021WDR
  • Folge 80 (30 Min.)
    Seit Monaten sind die Termine für Kirchenaustritte in vielen NRW-Städten ausgebucht. Teilweise brachten die vielen Zugriffe auf das Online-Portal sogar die Server zum Absturz. Neben den nur schleppend aufgeklärten Missbrauchsfällen sorgen auch die offenen Fragen zum Zwangszölibat, dem Umgang mit Sexualität und der Geschlechtergerechtigkeit für anhaltende Kritik und Unverständnis. Warum haben Frauen heute noch keinen Zugang zu allen Ämtern und Leitungsfunktionen in der Kirche? Und wie kann ein gleichberechtigtes Miteinander zwischen Mann und Frau funktionieren, wenn ihnen weiterhin die Kompetenzen abgesprochen werden? Es sind vor allem die Frauen in der katholischen Kirche, die schnelle Reformen fordern und für eine gerechtere Kirche kämpfen.
    So organisieren sie sich in Netzwerken wie „Maria 2.0“, um die offenen Fragen zu diskutieren und ihre Aktionen immer wieder in die Öffentlichkeit zu tragen. Denn Kirche bedeutet für Frauen oft: Engagement und Pflichten: ja – Rechte und Positionen: nein. Mit den vielen kritischen Stimmen steigt der Handlungsdruck auf die Kirche. Die Deutsche Bischofskonferenz reagiert mit dem „Synodalen Weg“, einem Reformprozess, bei dem selbstkritisch über verschiedene Themen diskutiert und über die Bedeutung von Glaube und Kirche in der heutigen Zeit nachgedacht werden soll.
    Aber geht dieser Prozess schnell genug? Reporterin Johanna Maria Knothe trifft Frauen, die die heutige Zeit als beste Chance für einen Wandel in der katholischen Kirche betrachten und dafür eintreten. Und sie begegnet Frauen, die schon seit Jahrzehnten für strukturelle Veränderungen kämpfen, aber inzwischen den Glauben an die Institution Kirche verloren und sich schweren Herzens für den Austritt entschieden haben. Eine Weltkirche hängt fest zwischen Stillstand und Aufbruch. Kann eine Reform die katholische Kirche noch retten – und entscheidet sich an der Frauenfrage die Zukunft der Kirche?“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.05.2021WDR

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