Folge 79

  • Illegaler Welpenhandel – Wer verdient am Hundeboom?

    Folge 79 (30 Min.)
    „Sie haben alles versucht in der Klinik. Unser Windhund Luna hat sogar noch Blut gespendet“, sagt Marie P. Aber es half nichts: Die kleine Yuki, ein Malteserwelpe, der viel zu jung und krank verkauft wurde, starb wenige Tage nach der Adoption. Kaufpreis: 1.700 Euro bar. Ein Welpe wie Yuki hätte vor Beginn der Pandemie laut Tierschutzvereinen nicht mal die Hälfte gekostet. Familie P. macht sich Vorwürfe: „Wie konnten wir auf sowas reinfallen? Wir wussten es doch besser, auf den ganzen Seiten stehen die Warnhinweise.“ Aber wie Familie P. ergeht es gerade vielen Menschen in Deutschland: Seit Beginn der Pandemie steigt die Nachfrage nach Hunden rasant.
    Seriöse Anbieter*innen kommen nicht hinterher, lehnen auch massenhaft Anfragen ab, weil sie keine „Coronahunde“ vermitteln wollen, die am Ende der Pandemie im Tierheim landen. Und der illegale Tierhandel, schon vorher der profitabelste Schwarzmarkt nach Drogen und Waffen, erlebt einen Boom. Allein im Juni 2020 wurden bei Tasso, Europas größtem Heimtierregister, 25 Prozent mehr neue Hunde registriert als im Vorjahreszeitraum. WDR-Reporterin Anett Selle ist unterwegs im Westen: Sie trifft Insider*innen, die die internationalen Netzwerke der Welpenhändlerringe kennen und Privatleute, die verzweifeln, wenn ihre Hinweise von offiziellen Stellen nicht ernst genommen werden.
    Tierheime versuchen, beschlagnahmte Welpen aufzupäppeln. Tierschutzvereine prangern an, dass illegaler Handel in
    diesem Ausmaß möglich sei, weil jeder, der will, online anonym Welpen verkaufen könne. Wer Drogen oder Waffen so offen im Netz anböte, geriete ins Visier der Landespolizei sowie der Abteilung ‚Schwere und Organisierte Kriminalität‘ der Bundespolizei – für Welpenhandelsringe ist niemand gezielt zuständig.
    „Wir beobachten diese Händlerin seit Wochen“, sagt ein Privatmann, der anonym bleiben will. Er und seine Frau versuchen, verdächtige Anzeigen zu melden, denn Tierschutz liegt ihnen am Herzen, sie haben selbst Hunde. Welches Risiko sie dabei persönlich eingehen, wurde ihnen klar, als vor einiger Zeit plötzlich eine Gruppe rumänischer Welpenhändler*innen vor ihrer Haustür stand. Offenbar waren diese Leute über anwaltliche Akteneinsicht an ihre Adresse gekommen. Seitdem sind offizielle Anzeigen für das Ehepaar tabu.
    Welche Tricks wenden die Händler*innen an, damit selbst aufgeklärte Menschen wie Familie P. ihre „Ware“ kaufen? Woher kommen all die viel zu jungen, kranken Welpen, die in Deutschland für tausende Euro verkauft werden? Gefälschte Pässe, deutsche Tierärzt*innen, die Welpen impfen, obwohl die Tiere dafür zu jung sind, fehlende systematische Kontrollen, nur ab und zu ein Zufallsfund, der in der Presse landet. Das Risiko für illegale Welpenhändler*innen ist gering, der Gewinn riesig, dank horrender Preise und Barzahlung auf die Hand. „Unterwegs im Westen“ auf der Spur des großen Geschäfts mit den kleinen Hunden. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.05.2021WDR

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