Staffel 1, Folge 1–10

Staffel 1 von „Unser Land in den 70ern“ startete am 11.08.2017 im WDR.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Erst schneite es Monate lang. Dann kam der Eisregen, danach das Gewitter und das Hochwasser … Der WDR startet stürmisch in seine neue zehnteilige Dokumentationsreihe über die 70er in Nordrhein-Westfalen. Das hat es noch nicht gegeben: Jedes Jahr bekommt seine eigene Dokumentation zur besten Sendezeit am Freitagabend. Die Filme sind weit mehr als eine Chronologie der Ereignisse hier im Westen. Sie erzählen bewegende Geschichten von Menschen, für die dieses Jahr zu einem Meilenstein in ihrem Leben wurde. So taucht Berti Vogts noch einmal in sein persönliches Erfolgs-Jahr 1970 ein: erst Deutscher Meister mit Borussia Mönchengladbach, dann WM-Halbfinale mit der Nationalmannschaft.
    Filmemacher Jobst Knigge hat aber auch unbekannte Zeitgenossen ausfindig gemacht, die den Moment schildern, als sich ihr Leben komplett veränderte – zum Beispiel Magdalena Drinhaus, die sich als junge Krankenschwester im sauerländischen Meschede mit den Pocken infizierte – einer Krankheit, die eigentlich hierzulande längst als ausgestorben galt. 1970 legte diese letzte Pockenepidemie in Deutschland das komplette öffentliche Leben in und um Meschede still und sorgte für Aufregung in NRW. 1970 ist aber nicht nur das Jahr, in dem das Wetter verrücktspielte. In Bochum lief der erste Opel Manta vom Band – und jeder wollte einen haben.
    In Dortmund demonstrierten 6000 Frauen unterstützt von der örtlichen Feuerwehr gegen den Maxirock. Und in Radevormwald jagte Spitzensportlerin Weltrekord Heide Rosendahl nach ihrem bei „Spiel ohne Grenzen“ Papp-Pferden hinterher. Erzählt wird der Film von Schauspielerin Esther Schweins, die just 1970 in Oberhausen auf die Welt kam. Der WDR konnte zehn prominente Persönlichkeiten aus NRW als Paten und Sprecher der Filme gewinnen. Sie erzählen die Geschichten und Ereignisse ihres Geburtsjahres und machen die Reihe „Unser Land – Die 70er“ damit auch zu einer ganz persönlichen und unterhaltsamen Zeitreise zurück in ein turbulentes Jahrzehnt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.08.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    Noch im Winter sahen die Fußballfans in den Bundesligastadien des Westens faire Spiele – dachten sie zumindest. Doch nach dem Jahreswechsel 1971 platzte die Bombe: Spielergebnisse waren abgesprochen und Fußballer hatten dafür Geld bekommen. Der Bundesliga-Skandal mit immer weiteren Veröffentlichungen erschütterte die Fußballwelt.. Der WDR zeigt im zweiten Teil seiner neuen zehnteiligen Dokumentationsreihe, wie Skandale das Land erschütterten und das Land veränderten. Die Filme zeichnen vielfältig bewegende Geschichten der Menschen in Nordrhein-Westfalen nach.
    So begleitet „Unser Land“ Hansi Schmidt, einst Spieler beim VFL Gummersbach. Der Mannschaft gelang es 1971 als erste Mannschaft überhaupt zum dritten Mal den Europapokal der Pokalsieger zu erkämpfen. Dass Hansi Schmidt davor skandalträchtig für den Rücktritt des Trainers gesorgt hatte, war da schnell vergessen. Einen Tiefpunkt hingegen durchlief Fußball-Legende Klaus Fischer: Der Jahrhundertstürmer wurde gleich zu Beginn seiner Karriere bei seinem Verein Schalke 04 tief hinein in den Bundesliga-Skandal gezogen und durfte, wie seine Kollegen ein Jahr lang nicht spielen.
    1971 ist auch das Jahr eines weiteren Skandals, den Alice Schwarzer anführte. Prominente und nicht-prominente Frauen bekannten auf dem Titelblatt des Stern: Wir haben abgetrieben! Darunter auch Prominente wie Romy Schneider und Senta Berger. Die Kölner Aktivistin Gisela Schneider erzählt, wie sie damals für die Frauenrechte kämpfte und in der Kölner Fußgängerzone Unterschriften für die Aktion gegen den § 218 sammelte.
    1971 ist aber auch das Jahr, in dem manches als skandalös empfunden wurde, was einfach nur neu war: Die neue Straßenverkehrsordnung zum Beispiel. Oder die „Sendung mit der Maus“, die zunächst als „Lach- und Sachgeschichten“ im Frühjahr 1971 erstmals ausgestrahlt wurde. Anderes erwies sich als nachhaltig gefährlich und daher wirklich skandalös. So beunruhigte eine ganze Serie von Giftmüllfunden NRW. Erzählt wird der Film von der Radiomoderatorin Steffi Neu, die just 1971 am Niederrhein auf die Welt kam.
    Der WDR konnte zehn prominente Persönlichkeiten aus NRW als Paten und Sprecher der Filme gewinnen. Sie erzählen die Geschichten und Ereignisse ihres Geburtsjahres und machen die Reihe „Unser Land – die 70er“ damit auch zu einer ganz persönlichen und unterhaltsamen Zeitreise zurück in ein turbulentes Jahrzehnt. Produziert wurden die Filme von Broadview TV, die bereits im vergangenen Jahr mit der Dokumentationsreihe „Unser Land“ auf 70 Jahre NRW zurückgeschaut haben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.08.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    1972 griff NRW nach den Sternen – es sollte ein Jahr voller Höhenflüge und Überflieger werden – eine Reise zu neuen Horizonten. Ein Mädchen aus Essen gelang in die deutschen Charts – und in der Eifel baute man das größte Ohr ins Weltall. Der WDR zeigt im dritten Teil seiner neuen zehnteiligen Dokumentationsreihe, dass NRW auch in weltweiten Maßstäben geradezu rekordverdächtiges leistete! Wie zum Beispiel Ulrike Meyfarth. Am 4. September 1972 feierte sie mit gerade einmal 16 Jahren ihren ersten großen Triumph: Der Teenager aus Wesseling holte sich die Olympische Goldmedaille im Hochsprung und legte gleichzeitig einen Weltrekord hin.
    Doch ein Ereignis überschattete ihren Erfolg: der Terroranschlag von München. Aus den „fröhlichen Spielen“ wurde ein Albtraum. Filmemacherin Nicole Kraack hat Zeitzeugen ausfindig gemacht, die Momente schildern, die ihr Leben komplett veränderten – zum Beispiel den Krefelder Ralf Hammerschmidt. 1972 startete eine Fernseh-Serie, die in Galaxien vordrang, die nie ein Mensch zuvor gesehen hatte – „Raumschiff Enterprise“! Ralf Hammerschmidt saß damals am 27. Mai 1972 vor der Mattscheibe.
    Seitdem hat ihn die Science-Fiction-Serie nie mehr losgelassen. Alles dreht sich bei ihm um „Star Trek“, so der Originaltitel der Kultserie. 2015 gründete er einen Fanclub und veranstaltet nun regelmäßig Trek-Dinner, gerne in Serien-typischer Kleidung. 1972 hat aber noch mehr Höhenflüge zu bieten: Die Essenerin Juliane Werding, damals noch Schülerin, gelang der Sprung in die deutschen Charts – mit einem Lied über Drogentote.
    Und in der Eifel nahm ein tonnenschwerer Gigant seinen Betrieb auf: Mit dem Radioteleskop Effelsberg setzte NRW 1972 weltweite Maßstäbe in der Weltraumforschung. Dank des Riesen wurde NRW auch an Fläche größer! An der Aachener Uni tüftelte man während dessen an einem Elektroauto. Und ausgerechnet im erzkonservativen, katholischen Münster zog die erste Demonstration Homosexueller in Deutschland durch die Straßen. NRW feierte aber auch Rekordgewinne, im westfälischen Silicon Valley – in Paderborn. Und der Kölner Schriftsteller Heinrich Böll erhielt den Literatur-Nobelpreis!. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.08.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 4 (45 Min.)
    1973 stand NRW mächtig unter Dampf: Dicke Luft und frischer Wind wehten durch Unser Land. Der WDR zeigt im vierten Teil seiner neuen zehnteiligen Dokumentationsreihe über die 70er in Nordrhein-Westfalen, wie dichter Nebel, legendäre Straßenfeger und ein singender Außenminister das Lebensgefühl von 1973 prägten. Eine ganz frühe Rolle für Marie-Luise Marjan. Im Fernsehfilm „Smog“ von Wolfgang Petersen spielte sie die weibliche Hauptrolle. Eine Mutter, die verzweifelt versucht ihr erstickendes Kind zu retten. Der WDR-Umweltkrimi schockte damals das Publikum. Zahlreiche Zuschauer hielten die Verfilmung einer Umwelt-Katastrophe im Ruhrgebiet für Wirklichkeit.
    Filmemacherin Nicole Kraack fand Zeitzeugen, für die ein Moment im Jahr 1973 ihr Leben komplett veränderte – zum Beispiel Christa Vahlensieck. Sie machte den Marathon zur Frauensache. Diese Sportart war damals für das „schwache“ Geschlecht im Spitzensport tabu. Im kleinen Städtchen Waldniel lief sie zusammen mit anderen den ersten, rein weiblichen Marathon der Welt. Und gewann ihn in der Rekordzeit von unter drei Stunden. 1973 war auch das Jahr, als „wilde Streiks“ NRW überrollten und die damals so genannten „Gastarbeiter“ ihrem Unmut Luft machten.
    In Lippstadt bei Hella oder bei Ford in Köln forderten sie mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Vor allem Migrantinnen gingen auf die Barrikaden. Eine von ihnen war die Griechin Irina Vavitsa – im Streik für mehr Gerechtigkeit, insbesondere für die ausländischen Frauen. Außerdem flimmerte ein ganz besonders Ekel, Deutschlands erste Talk-Show und das erste Comedy-Format über die Mattscheibe des WDR-Programms, bekannt als „Das Dritte“. Der Plateauschuh machte sich auf NRWs Bürgersteigen breit und die Ölkrise vermieste den Autofahrern „immer wieder sonntags“ den Ausflug.
    Ein Komet sorgte zudem für Weltuntergangsstimmung. Und die Männerwelt schrie auf: Carmen Thomas moderierte als erste Frau das „Aktuelle Sportstudio“. Skandal! Erzählt wird der Film von der WDR-Moderatorin Asli Sevindim, die just 1973 in Duisburg auf die Welt kam. Der WDR konnte insgesamt zehn prominente Persönlichkeiten aus NRW als Paten und Sprecher der Filme gewinnen. Sie erzählen die Geschichten und Ereignisse ihres Geburtsjahres und machen die Reihe „Unser Land – die 70er“ damit auch zu einer ganz persönlichen und unterhaltsamen Zeitreise zurück in ein turbulentes Jahrzehnt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.09.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 5 (45 Min.)
    Im Sommer 1974 nahm das Leben in unserem Land Fahrt auf. Alles wurde bunter, internationaler, leidenschaftlicher. Die Welt zu Gast in NRW, zur Fußball-WM. Der vierte Film der neuen zehnteiligen Dokumentationsreihe über die 70er Jahre in Nordrhein-Westfalen erzählt von einer Zeit als die Menschen Endspiel-Karten für 15 DM kaufen konnten und dafür eine ganze Nacht Schlange standen, von einem Jahr, in dem wir unschlagbar waren. Menschen wie Walburga Krebber aus Seppenrade zum Beispiel. Ihr Mann, ein Bundesliga-Schiedsrichter, war ausgeguckt die Nationalmannschaft von Zaire zu betreuen.
    Die ,,Leoparden“ waren in Ascheberg im Münsterland untergebracht. Dort lebten und trainierten sie während der WM – und wurden von Walburga Krebber umsorgt. Wie man sich verständigen kann, ohne die Sprache des anderen zu sprechen, das ist für die heute 66-Jährige eine der wichtigen Erinnerungen. Oder die Australierin Jo Ann Endicott. Als klassische Ballett-Tänzerin machte sie sich auf den Weg ans andere Ende der Welt – nach Wuppertal zu Pina Bausch. Bausch war gerade Ballettdirektorin geworden und nannte ihre erste Choreografie schlicht „Fritz“.
    Endicott war mit von der Partie und erlebte ein Tanztheater fast ohne Tanz, sehr minimalistisch und experimentell – Wuppertal und das Tanztheater Pina Bausch eröffneten nicht nur Endicott diese neue Welt. Unschlagbar war 1974 auch der Allwetterzoo Münster, der im Mai seine Neueröffnung feierte. An diesem Tag stand Bärbel Uphoff am Eingang und begrüßte die Besucher. Auf dem Arm zwei Schimpansen-Kinder, Max und Moritz, die sie selbst groß gezogen hatte.
    Tierpflegerinnen sind in Münster 1974 eine Rarität. Die 67- jährige Bärbel Uphoff war eine Pionierin und hat sich diese Männerdomäne erobert. Erzählt wird der Film von Schauspielerin Annette Frier, die just 1974 in Köln auf die Welt kam. Der WDR konnte zehn prominente Persönlichkeiten aus NRW als Paten und Sprecher der Filme gewinnen. Sie erzählen die Geschichten und Ereignisse ihres Geburtsjahres und machen die Reihe „Unser Land – die 70er“ damit auch zu einer ganz persönlichen und unterhaltsamen Zeitreise zurück in ein turbulentes Jahrzehnt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.09.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 6 (45 Min.)
    Es ist nun Halbzeit in diesem bewegten Jahrzehnt. Und: ein Jahr starker Frauen. Kein Wunder, es war ja auch das internationale Jahr der Frau. Der WDR geht in die nächste Runde mit einen weiteren Film in seiner zehnteiligen Dokumentationsreihe über die 70er in Nordrhein-Westfalen. Das hat es noch nicht gegeben: Jedes Jahr bekommt seine eigene Dokumentation zur besten Sendezeit am Freitagabend, 20:15 Uhr. Die Filme sind weit mehr als eine Chronologie der Ereignisse hier im Westen. Sie erzählen bewegende Geschichten von Menschen, für die dieses Jahr zu einem Meilenstein in ihrem Leben wurde.
    Frauen wie die Bonner Studentin Florence Hervé, die sich demonstrierend einmischte, weil sie nicht einsehen wollte, dass sich Familie und Beruf für Frauen in Deutschland ausschließen sollten. Filmemacher Martin Herzog hat aber auch Zeitgenossen ausfindig gemacht, die den Moment schildern, in dem sich ihr Leben komplett veränderte – zum Beispiel Vera Brandes, die den weltberühmten Jazz-Pianisten Keith Jarrett zu einem Konzert in die Kölner Oper lockte und den Maestro doch noch überredete zu spielen, nachdem der versprochene Konzertflügel nicht zur Verfügung stand und beim völlig verstimmten Ersatzklavier die Tasten klemmten.
    Daraus wurde eine der erfolgreichsten Jazzplatten aller Zeiten. Noch einschneidender wurde dieses Jahr für die 14-jährige Tu Phuong Le, die im Frühjahr 1975 zur medizinischen Versorgung nach NRW eingeflogen und ins Friedendorf in Oberhausen gebracht wurde. Nach Anbruch des Vietnamkrieges verweigerte die neue Regierung Phuong jedoch die Rückkehr in ihre Heimat. Sie war in NRW gestrandet, und fand hier schließlich eine neue Heimat. Deutlich weniger dramatisch ging es bei den Landtagswahlen zu: drei Parteien, und wie immer gewann die SPD.
    Ministerpräsident Kühn kann weiter regieren, mit Hilfe der Liberalen. Erzählt wird der Film über das Jahr der Frau – natürlich von einem Mann. Lutz van der Horst steht Pate für 1975. Der Comedian und berüchtigte Außenreporter der Heute Show kam im August dieses Jahres in Köln zur Welt. Der WDR konnte zehn prominente Persönlichkeiten aus NRW als Paten und Sprecher der Filme gewinnen. Sie erzählen die Geschichten und Ereignisse ihres Geburtsjahres und machen die Reihe „Unser Land in den 70ern“ damit auch zu einer ganz persönlichen und unterhaltsamen Zeitreise zurück in ein turbulentes Jahrzehnt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.09.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 7 (45 Min.)
    Ob Pierre Brice im Sauerland, Otto Rehhagel beim BVB oder Annegret Richter bei Olympia. 1976 bot nicht nur den heißesten Sommer sondern jede Menge Heldengeschichten. Das hat es noch nicht gegeben: Jedes Jahr bekommt seine eigene Dokumentation zur besten Sendezeit am Freitagabend, 20:15 Uhr. Die Filme sind weit mehr als eine Chronologie der Ereignisse hier im Westen. Sie erzählen bewegende Geschichten von Menschen, für die dieses Jahr zu einem Meilenstein in ihrem Leben wurde. So schlüpft Jochen Bludau noch einmal in die Rolle des Old Shatterhand: 1976 holte er den Original-Winnetou Pierre Brice zu den Karl-May-Festspielen nach Elspe.
    10 Jahre lang spielten Bludau und die Sauerländer an der Seite des Weltstars Brice. Filmemacher Lukas Hoffmann hat aber auch andere Zeitgenossen ausfindig gemacht, die den Moment schildern, indem sich ihr Leben komplett veränderte – zum Beispiel Harro Remmert, der erfolgreiche Kölner Jockey hatte 1976 einen folgenschweren Reitunfall, seitdem sitzt er im Rollstuhl, aber er kämpfte sich zurück wurde Trainer und verzeichnete viele Erfolge. 1976 ist aber nicht nur das Jahr der Helden. In Aachen wurde nach 100 Jahren Spielverbot wieder das erste Spielcasino Nordrhein-Westfalens eröffnet.
    In Düsseldorf verschob man die Oberkasseler Brücke – ein Massenspektakel. Und in Duisburg löste Kommissar Bernd Jägers seinen spektakulärsten Fall – den des Jahrhundertmörders Joachim Kroll. Erzählt wird der Film von Moderatorin Sabine Heinrich, die just 1976 in Unna auf die Welt kam. Der WDR konnte zehn prominente Persönlichkeiten aus NRW als Paten und Sprecher der Filme gewinnen. Sie erzählen die Geschichten und Ereignisse ihres Geburtsjahres und machen die Reihe „Unser Land in den 70ern“ damit auch zu einer ganz persönlichen und unterhaltsamen Zeitreise zurück in ein turbulentes Jahrzehnt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.09.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 8 (45 Min.)
    In Essen bebt die Grugahalle bei der ersten legendären Rocknacht, in Köln schmuggelt sich Günther Wallraff undercover bei der BILD ein und der Schalker Klaus Fischer schießt das Tor des Jahrhunderts. Dennoch wird das Jahr 1977 immer vor allem für eines stehen: den blutigen Terror der RAF. Mit der Schleyer-Entführung in Köln beginnt der „Heiße Herbst“, der unser Land verändern sollte. In Film erinnert sich Rockpalast-Urgestein Albrecht Metzger an die Qualen, die er durchlitt, weil er ohne Englischkenntnisse Stars wie Rory Gallagher interviewen sollte. Günther Wallraff schildert, wie er sich in den Boulevard-Reporter Hans Esser verwandelte um die Machenschaften der BILD aufzudecken.
    Währenddessen erschütterte der Terror das Land. Filmemacher Frank Diederichs hat den ehemaligen GSG9-Beamten Dieter Fox ausfindig gemacht: Er war 1977 als Mitglied der Elitetruppe in St. Augustin stationiert und erzählt aus Insidersicht von diesem Jahr des Terrors, das seinen dramatischen Höhepunkt im „heißen Herbst“ fand. Das Attentat auf Hanns Martin Schleyer hielt unser Land in Atem, die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ wurde in Mogadischu beendet – Dieter Fox war hautnah dabei. 1977 – ein Jahr im Zeichen des Terrors, aber auch ein Jahr, in dem die erste EMMA vom Band lief und die sogenannte Hausfrauen-Ehe abgeschafft wurde: Fortan war Schluss mit Ehemännern, die ihren Frauen die Berufstätigkeit verwehren konnten.
    Und ein neues Sportgerät sorgte bei allen unter 20 für Begeisterungsstürme: Das Skateboard kam nach NRW. Erzählt wird der Film von Micky Beisenherz, der 1977 in Recklinghausen zur Welt kommt. Der WDR konnte zehn prominente Persönlichkeiten aus NRW als Paten und Sprecher der Filme gewinnen. Sie erzählen die Geschichten und Ereignisse ihres Geburtsjahres und machen die Reihe „Unser Land in den 70ern“ damit auch zu einer ganz persönlichen und unterhaltsamen Zeitreise zurück in ein turbulentes Jahrzehnt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.09.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 9 (45 Min.)
    1978 war ein Jahr der Bewegung: Im Windschatten von „Saturday Night Fever“ überrollte die Disco-Welle den Westen. Überall entstanden Disco-Paläste mit Lightshow und Spiegelwänden. Düsseldorf und der Ratinger Hof wurden zur Keimzelle einer ganz anderen Jugendbewegung: Die Punker kamen, tanzten Pogo und wollten mit Disco und bürgerlichem Leben so gar nichts zu tun haben. 1978 war aber auch ein Jahr, in dem das Land rebellierte: Die Stahlarbeiter streikten, der Arbeitskampf tobte und erboste Eltern stürzten durch ein Volksbegehren die Schulpläne der SPD-Regierung.
    Die Kölnerin Heidelore Puttkammer hat den Protest mit organisiert. Sie erzählt, wie aus der kleinen Bewegung „Stop Koop“ das größte Volksbegehren wurde, das die Bundesrepublik bisher gesehen hatte. Es brachte nicht nur die geplante „Kooperative Schule“ zu Fall, sondern auch Ministerpräsident Heinz Kühn ins Straucheln. Autor Frank Diederichs hat aber auch die beiden Disco-Könige aus Herne ausfindig gemacht.
    Sie galten damals als die Travoltas des Ruhrgebiets und träumten wie ihr Idol im Film „Saturday Night Fever“ davon berühmt zu werden. Für den 1. FC Köln war es ein phantastisches Jahr. Unter Trainer Hennes Weisweiler holte der Verein das Double und Dieter Müller wurde Torschützenkönig. Er erinnert sich an das dramatische Saisonfinale, in dem Borussia Mönchengladbach den Kölnern um ein Haar die sicher geglaubte Meisterschale noch entrissen hätten. Erzählt wird der Film von Pinar Atalay, die 1978 in Lemgo zur Welt kam. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.10.2017WDR
  • Staffel 1, Folge 10 (45 Min.)
    1979 ist ein Jahr voller Veränderungen. Weg von der Discomusik entwickelt sich eine neue deutsche Welle, die auch deutsch singt, aber nichts mit dem alten Schlager zu tun hat. Die Band Extrabreit gründet sich. Ebenso, wie die Grünen in NRW. Ein mutiges Ehepaar rettet mit seinem Schiff Cap Anamur vietnamesische Flüchtlinge, ein Theaterintendant sorgt in Bochum für ein volles Haus und rebellierende Schauspieler und ein lauter CDU/​CSU Kanzlerkandidat aus Bayern macht Wahlkampf in NRW und sorgt für Aufruhr.
    Das Land soll sich verändern und alles neu werden. Ausgerechnet aus Hagen kam die junge deutsche Musik um Nena und Extrabreit. Auch wenn der Erfolg der Neuen Deutschen Welle vor allem in den Achtzigern liegt, so startet die Band Extrabreit bereits Ende der 70er ihre Karriere. Kai Havaii, der damalige Sänger, erinnert sich noch an die ersten Sessions. Rupert Neudeck und seine Frau sahen im Fernsehen die Bilder von flüchtenden Vietnamesen im südchinesischen Meer und machten sich zu einer der größten Rettungsaktionen auf, die bis heute Vorbild für die Seerettung von Flüchtlingen ist.
    Die Fussbroichs, die erste Dokusoap im deutschen Fernsehen, hatten ihren Auftakt und Annemie Fussbroich spricht von den Dreharbeiten in ihrer Wohnung und wie sie plötzlich berühmt wurde. In Bochum krempelte Claus Peymann das Schauspielhaus um, brachte viele neue Schauspieler mit und schmiss die Hälfte des alten Ensembles raus. Die wehrten sich und schimpften auf den neuen Chef. Die Bundesgartenschau in Bonn schuf zwar die Rheinaue, stand aber unter dem Verdacht von Korruption und Geldverbrennung.
    Eine Fernsehserie erschreckte Deutschland. Holocaust konfrontierte die Bundesbürger mit ihrer Vergangenheit. Die einen waren schockiert, die anderen zweifelten am Gezeigten. Aber Holocaust führte zu einer großen gesellschaftlichen Diskussion darüber, wer hat was gewusst im Dritten Reich. Holocaust wurde auch zum Wort des Jahres Dann wurde noch ein neuer Kanzlerkandidat präsentiert. Die CDU/​CSU wollte mit Franz-Joseph Strauß antreten und der machte schon mal Wahlkampf in NRW.
    Bei einem Auftritt in Essen kam es zu Tumulten durch die Gegner von Strauß – der lief zu alter Form auf und beschimpfte die Demonstranten als „kommunistische Terrorbanden“, „Pöbelhaufen“, „rote Brüllhorden“. Und Strauß wird persönlich: „Ihr könnt einem ja leidtun mit eurer erbärmlichen Dummheit“, „Ihr seid die besten Nazis, die es je gegeben hat“. Erzählt wird der Film von Joko Winterscheidt, der am 13. Januar 1979 in Mönchengladbach geboren wurde. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.10.2017WDR

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