2020/2021, Folge 1–21

  • Folge 1 (30 Min.)
    „TWIST“ – das ist das neue ARTE-Kulturmagazin. Jede Woche gehen die Moderatorinnen Bianca Hauda und Romy Straßenburg in einer europäischen Metropole den Fragen nach, die die Menschen gerade umtreiben. Neugierig, frisch, mit Esprit und Witz. In Begegnungen mit Künstlern und Kreativen. „TWIST“ fragt nach Utopien für eine bessere Welt, nach der Musealisierung unserer Städte und nach dem Kulturkampf gegen rechts. Oder danach, was der Brexit nun aus dem Traum von einer europäischen Kultur macht. „TWIST“ setzt Themen und spürt relevante Debatten und Entwicklungen in Europa auf, mit denen sich Künstler und Intellektuelle auseinandersetzen.
    Vor allem aber greift es die kulturellen Fragen auf, die einen jeden von uns im Alltag beschäftigen. Quer durch alle Genres von bildender Kunst über Architektur, Fotografie, Literatur bis hin zur Mode und zum Film. „TWIST“ ist vor Ort und nah dran – am Geschehen und den Protagonisten. „TWIST“ spricht mit ihnen und nicht über sie: streitbar, offen und gut gelaunt. Ganz bewusst nimmt sich die Sendung dabei auch umstrittene Positionen außerhalb des Mainstreams vor.
    „TWIST“ will neue Sichtweisen eröffnen, den Zuschauern Impulse geben. In Zeiten, in denen sich viele in ihre Echokammern zurückgezogen haben, weckt „TWIST“ Neugier und Streitlust – mit verschiedenen Perspektiven, kontroversen Diskussionen. „TWIST“ – das Magazin für Selberdenker und Couragierte, die sich kreativ mit europäischer Wirklichkeit auseinandersetzen. Und „TWIST“ unterhält, frisch und lebendig. Etwa mit der Web-Rubrik „Psychogramm“ auf Instagram: Darin werden die Instagram-Profile von Künstlerinnen und Künstlern satirisch auf die Couch gelegt.
    Bianca Hauda und Romy Straßenburg nehmen die Zuschauer mit auf Entdeckungsreise – jede Woche durch eine andere europäische Stadt, und sie bringen sie zu Künstlern und Kreativen, die etwas zu einem relevanten aktuellen Thema zu sagen haben – von emotional tief bewegend bis kulturpolitisch provokant. Das Ganze verpackt in eine einnehmende Bildsprache, klar und ganz nah dran. „TWIST“ bringt die aktuell in Europa diskutierten Themen der Sendung in die Social-Media-Hauptkanäle von ARTE und bietet dort Raum für Interaktion und Diskussion. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.08.2020arte
  • Folge 2 (30 Min.)
    Weltweite Proteste stürzen Denkmäler mit kolonialem und rassistischem Hintergrund. Twist-Moderatorin Bianca Hauda trifft in Zürich Jan Morgenthaler, der bereits 1999 Statuen vom Sockel holte und an andere Orte verschickte. Im Kunsthaus kreisen die Arbeiten von Kader Attia um das Thema „Reparatur der Geschichte“, und Elia Rediger zeigt beim Theater Spektakel eine Oper mit einem Gegendenkmal ohne Vergangenheitsbeschönigung. In Paris protestiert Françoise Vergès aus La Réunion gegen General Gallieni, der Aufstände niederschlug und Dan Stubbergaard aus Kopenhagen designt zeitgemäße Denkmäler. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.09.2020arte
  • Folge 3 (30 Min.)
    Wien steht ganz oben auf der Liste der lebenswertesten Metropolen. Dank ihrer Bewohner könnte das auch so bleiben. Denn sie erarbeiten stetig neue, zukunftsorientierte Ideen und Projekte. Die „Twist“-Moderatorin Bianca Hauda kommt ins Gespräch mit Kreativköpfen und Kunstschaffenden der österreichischen Hauptstadt. Sie trifft das Hip-Hop-Duo EsRAP, das von einer utopischen Welt rappt, in der Menschen mit Migrationsgeschichten überall willkommen sind. Außerdem schaut sich „Twist“ auf dem „Zukunftshof“ um, in und um den ein Schneckenzüchter gerade mit Kreativen einen nachhaltigen Stadtteil entwirft.
    Bianca Hauda begegnet den Architekten Ulrike Schartner und Alexander Hagner, die Wohnutopien realisieren – zum Beispiel Tiny Houses für Obdachlose. „Twist“ spricht mit dem französischen Comic-Autoren und Umweltaktivisten Alessandro Pignocchi und dem britischen Philosophen Rupert Read von der Klimabewegung Extinction Rebellion und fragt nach, ob die Weltrettung auch extreme Protestformen legitimiert. Und: „Twist“ stellt den aktuellen Dokumentarfilm „The Great Green Wall“ vor und spricht mit der malischen Sängerin Inna Modja über ihre Vision von einem grünen Band aus Bäumen quer durch Afrika. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.09.2020arte
    ursprünglich für den 19.04.2020 angekündigt
  • Folge 4 (30 Min.)
    „Twist“ reist mitten im Van-Eyck-Jahr nach Gent und beleuchtet in mehreren Beiträgen und Gesprächen die Kontroverse vor Ort. Seit dem Regierungsantritt der konservativen N-VA, der Neu-Flämischen Allianz, tobt dort ein Kulturkampf. Seit Anfang 2020 muss die flandrische Kulturszene drastische Budgetkürzungen hinnehmen – die unabhängigen Produktionsstätten um 60 Prozent. Ein Angriff auf Vielfalt, Meinungsfreiheit, die Demokratie, sagen Kritiker. „Twist“ spricht mit Kulturpolitikern wie mit Kulturschaffenden und möchte von ihnen wissen, welche Ziele die N-VA verfolgt und wie die neue konservative Kulturpolitik das Kulturgeschehen in Gent prägt. Die Kulturszene wirft der N-VA vor, flämische Identitätspolitik zu betreiben und kritische Geister ausbluten zu lassen.
    Im Mittelpunkt eines Beitrages steht der Genter Altar des Malers Jan van Eyck. Für die Konservativen Symbol und Ikone der flämischen Identität, die es zu fördern gilt. Für den Theatermacher Milo Rau Gegenstand eines ganz eigenen Twists: Der künstlerische Leiter des Genter Schauspielhauses machte den Altar zum Mittelpunkt seines Theaterstücks „Lam Gods“, in dem er die Geschichte des Abendmahles neu inszeniert und interpretiert. Milo Rau überträgt die Altar-Figuren in die Gegenwart und lässt sie durch Normalbürger Gents zum Leben erwachen – ganz im Sinn von Vielfalt und Offenheit. (Text: arte)
    ursprünglich für den 26.04.2020 angekündigt
  • Folge 5 (30 Min.)
    Mannheim, Multikulti-Stadt an Rhein und Neckar, ist ein Hotspot für Streetart – legal wie illegal. Und dann gibt es noch „Stadt.Wand.Kunst“. Das Projekt lädt alljährlich Streetart-Künstler ein, die großformatige „Murals“ an Hausfassaden im gesamten Stadtgebiet anzufertigen. Daneben kümmert sich „Stadt.Wand.Kunst“ um die Nachwuchsförderung und stärkt die Sprüher-Szene vor Ort.TWIST trifft den Mannheimer Streetart-Künstler Yannik Czolk, der das Projekt in diesem Frühjahr auf Hawaii vertreten hat. Außerdem schaut Bianca Hauda dem französischen Streetart-Star Seth über die Schulter und fragt „Stadt.Wand.Kunst“-Initiator Sören Gerhold, was Streetart für den öffentlichen Raum bedeutet.Die Straße kann auch zur Kampfzone werden, ist Ort für Konfrontationen, Demonstrationen, Dauerüberwachung und Elend.
    Aber wem gehört die Straße eigentlich? Auch das hinterfragt TWIST.Im Kunsthaus Bregenz besuchen wir außerdem die Ausstellung von Peter Fischli. Der Schweizer Künstler zeigt neue kritisch-ironische Arbeiten.
    Das Psychogramm der Woche analysiert augenzwinkernd den Instagram-Account von Bansky. Der wohl berühmteste Streetart-Künstler ist zugleich der Unbekannteste. Niemand weiß, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt.Das „Truck Art Project“ aus Spanien ist ein außergewöhnliches Streetart-Projekt: Künstler verwandeln Sattelschlepper in riesige, rollende Straßen-Kunstwerke.Und ein graphisches Kunstwerk ist „Unfollow“. Die Graphic Novel von Lukas Jüliger trifft den Nerv der Zeit. Sein Protagonist, Influencer Earthboi, will weltweit ein nachhaltiges Leben einleiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.09.2020arte
  • Folge 6 (30 Min.)
    Party-Touristen und lärmende Horden machten aus Amsterdam ein Disneyland an der Gracht, jedenfalls bis zur Corona Krise, die dann alles auf null gesetzt hat. Es kehrte Stille ein, ein Moment zum Umdenken: Nachhaltiger Tourismus soll nun mehr Kulturinteressierte anlocken. TWIST reist nach Amsterdam trifft Rein Wolfs, den Leiter des Stedelijk Museums und besucht das Fringe Festival.Doch eines zeigt sich jetzt auch: Ohne Tourismus kann Amsterdam auch nicht überleben. Nicht nur Hotels und Restaurants sind betroffen, sondern auch die Kultur. Museen können nur existieren, wenn auch die Touristen kommen. Seit längerem schon beraten Stadt und Anwohner darüber, wie man den Massen-Tourismus verändern könnte.Außerdem treffen wir die Tänzerin Teresa Vittucci in Berlin.
    Schon mit sechs Jahren war ihr klar: sie würde Ballerina werden. Und ihre Leidenschaft war stärker als alle Widerstände. Stärker als die vielen Ballettlehrer, die ihr sagten, sie sei viel zu dick. Teresa Vittucci begeistert mit ihren Performances Publikum und Kritik. Und wir begleiten den französischen Künstler Benedetto Bufalino zu seinen Public Art-Objekten in Paris: Aus einem Auto wird mal ein Whirlpool, mal eine Tischtennis-Platte, mal ein Grill. Wir berichten über die sehenswerte Doku: Martin Margiela – Mythos der Mode und widmen uns in der Rubrik Psychogramm auf Instagram der Soul-Sängerin Erykah Badu. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.2020arte
  • Folge 7 (30 Min.)
    An Jom Kippur, dem Versöhnungstag und höchsten jüdischen Feiertag, erschoss ein junger Mann in Halle zwei Menschen und bedrohte dutzende jüdische Gemeindemitglieder in einer Synagoge. Diese stand am 9. Oktober 2019 nicht unter Polizeischutz, wohl auch, weil dieser jüdische Feiertag in der Behörde nicht bekannt war. Unmittelbar nach der Tat waren die Medienpräsenz und die Solidaritätsbekundungen groß, Frank-Walter Steinmeier und Horst Seehofer reisten nach Sachsen-Anhalt. Aber hat sich die Wahrnehmung des jüdischen Lebens seither verändert? Wie kommt das Thema in der Stadt an? Welche Konflikte gibt es? Welche Debatten werden geführt? Und wie haben Künstler und Kreative diese aufgegriffen? Bianca Hauda fährt nach Sachsen-Anhalt und spricht ein Jahr danach mit Juden, die den Anschlag erlebt haben und trifft diejenigen, die sich abschotten, weil sie sich durch zunehmende Gewalt bedroht fühlen.
    „TWIST“ zeichnet ein Stimmungsbild des jüdischen Lebens in Europa und taucht ein in den Alltag einer zerrissenen Stadt, in der sich antisemitische Tendenzen zeigen und die zugleich weltoffene und tolerante Kulturmetropole ist: Heimat der renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein, der weltweit ältesten Wissenschaftsakademie Leopoldina, der Franckeschen Stiftungen zu Halle und nicht zuletzt Geburtsort von Georg Friedrich Händel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.10.2020arte
  • Folge 8 (30 Min.)
    Die größte Bücherschau der Welt, jedes Jahr im Herbst ist sie internationaler Treffpunkt von Intellektuellen, Schriftsteller*innen, Journalist*innen: die Frankfurter Buchmesse, Zentrum politischer und philosophischer Debatten. Doch dieses Jahr ist alles anders, nur im Kleinformat und ohne Aussteller wird sie stattfinden. Wie wichtig ist Literatur heute? Und können Bücher wirklich helfen, die Welt zu verändern? In der Buchmessestadt Frankfurt geht TWIST Moderatorin Bianca Hauda diesen Fragen nach. Sie trifft unter anderem die Stadtschreiberin von Frankfurt Bergen-Enkheim Anne Weber.
    Mit ihrem Roman „Annette, ein Heldinnenepos“ ist sie für den für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sie beschreibt darin das unglaubliche Leben der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir. Es ist ein echtes Epos, eine Heldinnensage in Versform, grandios zu lesen. TWIST widmet sich auch der Sachbuchliteratur, trifft die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, den Klimaforscher Mojib Latif und spricht mit dem Bestsellerautor Yuval Noah Harari. Wieviel Macht haben ihre Bücher, in denen sie für einen besseren Klimaschutz, für ein besseres Miteinander, für ein solidarisches Europa kämpfen? Welche Absichten und Hoffnungen verknüpfen sie damit? Im Gespräch mit TWIST Moderatorin Romy Straßenburg erfahren die Zuschauer, welches Buch in Frankreich dieses Jahr für Aufsehen gesorgt hat und welche Bücher aktuell diskutiert werden.
    Die satirische Rubrik „Psychogramm auf Instagram“ widmet sich dieses Mal dem Account von Bestsellerautor Paulo Coelho. Außerdem in TWIST dabei ist die Berliner Schriftstellerin Ulrike Almut Sandig mit ihrem Debutroman „Monster wie wir“ und der junge syrische Poet Sam Zamrik, der über Heavy Metal seine Liebe zur Lyrik entdeckt hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.10.2020arte
  • Folge 9 (30 Min.)
    Menschen brauchen und wollen Musik, das ist gerade in der Corona-Krise deutlich geworden. Gleichzeitig können viele Musiker nicht auftreten, müssen um ihre Existenz bangen. Das diesjährige Reeperbahn Festival ist ein Testlauf, von dem sich andere Veranstalter in Zukunft etwas abgucken können, und es gibt einer ganzen Branche wieder Hoffnung auf ihr Publikum. Bianca Hauda fragt: Wie geht es weiter in der Musikstadt Hamburg und trifft Thomas Burhorn, Bandleader und Trompeter von Meute, einer elfköpfigen Techno-Brass-Band, deren große Europa-Tournee Termin nach Termin ausfällt. In Hamburg konnten sie auftreten. Auch Newcomer haben hier regelmäßig eine Bühne, wie diesmal die Musikerin Suzane, die in ihrer Heimat Frankreich letztes Jahr einen Senkrechtstart hingelegt hat.
    Das Ensemble Resonanz, ein 18köpfiges, weltweit bekanntes Streichorchester, gibt nicht nur klassische Konzerte in der Elbphilharmonie, sondern tritt auch in Clubs gemeinsam mit DJs auf, wie auch auf dem diesjährigen Reeperbahn Festival. Vor 60 Jahren, war die Welt noch eine andere, damals hatten die Beatles ihren ersten Auftritt in Hamburg. Für „Twist“ berichtet Stefanie Hempel, Singer-Songwriterin, die seit 16 Jahren Beatles Touren auf St. Pauli anbietet, wie die Band ihr Leben damals in der DDR umgekrempelt hat. Und auf der Psychocouch diesmal: Giant Rooks, eine Indie-Pop-Band, die kürzlich ein bemerkenswertes Debütalbum rausgebracht hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.10.2020arteDeutsche Online-PremiereFr 16.10.2020arte.tv
  • Folge 10 (30 Min.)
    Wie erleben Kulturschaffende das Exil, wie kreativ gehen sie mit Heimatverlust um? In Berlin, wo derzeit die Pläne für ein Exilmuseum voranschreiten, spürt TWIST mit dem türkischen Journalisten Can Dündar und der belarusischen Sängerin Veranika Kruhlova den Untiefen des Exils nach. Das Leben im Exil hat für Kulturschaffende viele Facetten. Wie gehen sie kreativ mit dem Heimatverlust um? In Berlin, wo derzeit die Pläne für ein Exilmuseum Gestalt annehmen, geht TWIST der Frage nach den Untiefen des Exils nach. In der NS-Zeit zentraler Ort der Vertreibung, ist Berlin heute Schmelztiegel der Exilanten aus aller Welt. Hier trifft Romy Straßenburg Kulturschaffende, wie den seit 2016 in Berlin lebenden türkischen Journalisten und Kolumnisten Can Dündar oder die belarusische Sängerin Veranika Kruhlova, die sich von Berlin aus für Freiheit und Demokratie in ihrer Heimat engagiert und regelmäßig auf Demos singt.
    Die dänische Architektin Dorte Mandrup, die den Siegerentwurf für das neue Exilmuseum am Anhalter Bahnhof vorgelegt hat erklärt, welche Rolle die Architektur bei der Auseinandersetzung mit dem Thema spielt. Die Analytiker bei Instagram legen den chinesischen Dissidenten und Kunststar Ai WeiWei auf die Coach. Außerdem stellt TWIST Jim Raketes Dokumentarfilm „Now“ über die weltweite Klimabewegung vor und spricht mit dem Kriegsfotografen Dominic Nahr über sein Projekt „Ich lebe“ mit Portraits von Menschen, die die Kriege der letzten 100 Jahre überlebt haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.10.2020arte
  • Folge 11 (30 Min.)
    Erst kürzlich wurde in Polen das Abtreibungsverbot noch einmal verschärft. Polnische Frauen müssen ein Kind auch dann zur Welt bringen, wenn es schwere Fehlbildungen hat. Das Gesetz kam durch, trotz der enormen Protestwelle, die seit 2016 hunderttausende Menschen auf die Straßen bringt. Die Kunst legt, wie so oft, den Finger in die Wunde – quer durch alle Genres von bildender Kunst über Fotografie, Literatur bis hin zur Mode. TWIST beschäftigt sich deshalb mit der Frage, wie es um die Gleichberechtigung in Polen steht und begleitet Frauen an der Schnittstelle zwischen Kunst und Aktivismus. Wie die Malerin Marta Frej, die mit ihren kunstvoll gezeichneten Internet-Memes Frauen in Polen eine Stimme gibt. Ihre Illustrationen erzählen von starken Frauen und geben einen Eindruck davon, wie patriarchalisch die polnische Gesellschaft nach wie vor organisiert ist.
    Der katholische Publizist Tomasz Terlikowski und die Schriftstellerin und Aktivistin Klementyna Suchanow diskutieren über das verschärfte Abtreibungsgesetz und die Frage: Welche Stellung haben Frauen in der Gesellschaft? Fragen, denen auch die berühmte Fotografin Cindy Sherman nachgeht. In Paris ist gerade eine große Retrospektive ihres Werkes zu sehen. Romy Straßenburg schaut sich die Ausstellung gemeinsam mit Kuratorin und Gründerin des Archivs für weibliche Kunst (AWARE), Camille Morineau, an und spricht mit ihr über die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in der Kunstwelt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2020arte
  • Folge 12 (30 Min.)
    Brutaler Terror wegen Mohammed-Karikaturen in Paris, Morddrohungen gegen Comediennes in Deutschland. Schluss mit lustig? Wie stehts um die Meinungsfreiheit in Zeiten der Einschüchterung und von Shitstorms im Netz? Welche Rolle spielt die sogenannte Cancel Culture dabei? Wie frei ist die Kunst? Dieser Frage geht Twist aus dem heimlichen Satire-Hotspot Frankfurt nach. TWIST-Moderatorin Bianca Hauda trifft hier Comedy-Star Enissa Amani und spricht mit ihr darüber, was (Mord-)Drohungen für sie und ihre Arbeit bedeuten. Amani nimmt kein Blatt vor den Mund, macht Witze über ihre persischstämmige Familie, die operierte Nase, Nazis und Sprengstoffgürtel.
    Romy Straßenburg erzählt per Schalte aus Paris, wie das Thema Meinungs- und Kunstfreiheit in Frankreich nach dem brutalen Mord an Samuel Paty diskutiert wird, Moritz Hürtgen, Chefredakteur von „Titanic“, wie die Satirezeitschrift aus Frankfurt mit dem Klima der Einschüchterung umgeht. Auch am Theater ist die Kunstfreiheit aktuell ein großes Thema. Die Bühnen: aktuell eingekeilt zwischen Angriffen von Rechtspopulisten und dem ideologischen Moralismus der neuen Linken? Darüber sprechen wir mit Regisseur Milo Rau und dem Schriftsteller und Dramatiker Thomas Melle, der mit „Ode“ ein Stück zum Thema geschrieben hat, das aktuell am Deutschen Theater in Berlin läuft.
    Außerdem besucht TWIST die Ausstellung „Masculinities – Liberation through Photography“, die gerade im Berliner Gropiusbau zu sehen ist, danach bei den „Rencontres“ in Arles. Und auch im Pop-Business stellt sich gerade die Frage: Wie frei ist die Kunst? Das bekommt derzeit Ariana Grande zu spüren, die von den TWIST-Analytikern bei Instagram auf die Psycho-Couch gelegt wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.11.2020arte
    • ???: Nähe gesucht - Abstand geboten. Wie leben wir zusammen?
    Folge 13 (30 Min.)
    Ganz Europa sehnt sich nach Begegnungen und kulturellem Austausch, nach Nähe und Gemeinschaft – nach Freiheit! Die Pandemie jedoch erteilt uns täglich neue Lektionen. Werden wir einander je wieder nahekommen? Wie Kultur, Arbeit und Leben organisieren, damit sie gesellschaftliches Miteinander stiften? Mit diesen Fragen ist Romy Straßenburg in der Dreiländereck-Metropole Basel unterwegs, einer Stadt, die auf zukunftsweisende Gemeinschaftsprojekte setzt. Das neue Leitungskollektiv am Theater Basel gibt seinen Einstand mit einem „utopischen Tisch“ – eine lange Tafel führt aus dem Theater heraus in die Stadt hinein und lädt alle ein zu Suppe und Brot und Gesprächen über die Zukunft.
    Neu im Ensemble die Schauspielerin Paula Beer, die als „Undine“ im Film von Christian Petzold bekannt wurde und sich erstmals einer Theatercompagnie angeschlossen hat. Neue Wohnformen – Cluster für Kollektive wie das Musikerhaus – stellt der Leiter des Architekturmuseums Andreas Ruby vor. Der britische Sound-Tüftler Matthew Herbert spricht über den Brexit, den bevorstehenden Austritt aus der Gemeinschaft, und der italienische Reise-Fotograf Gianluca Pardelli untersucht, weshalb es uns nicht gelingt, friedlich zusammen zu leben, zum Beispiel in Berg-Karabach.
    Ganz anders das Künstlerduo Pierre et Gilles im Psychogramm, seit langem arbeiten sie geradezu symbiotisch zusammen. Das Künstlerkollektiv „Hotel Regina“ heizt derweil die Brunnen der Stadt Basel zum gemeinsamen Bad ein. Ein gemeinschaftsstiftendes Ereignis, das in Erinnerung bleibt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.2020arte
  • Folge 14 (30 Min.)
    Was, wenn um einen herum die Welt in Aufruhr ist, die Krise tobt und das Leben alles andere als normal ist? Auf der Raketenstation Hombroich in Neuss schaut „TWIST“, wie man der Krise begegnen und das Glück vielleicht ja trotzdem finden kann. Die Raketenstation ist ein Ort, wo es liegen könnte. Bis 1990 belgischer Militärstützpunkt, ist sie heute ein einzigartiger Rückzugsraum für Künstler, wo sie leben und arbeiten können. Hier ist gerade eine Ausstellung über den japanischen Architekten Tenurobu Fujimori zu sehen, für die er extra ein kleines Teehaus auf Stelzen gebaut hat. Bianca Hauda nimmt dort an einer Teezeremonie teil, schaut dabei auf die Welt – aus dem Teehausfenster, leicht unter dem Blick der Götter, aber über den Menschen schwebend.
    Und sie spricht mit der Philosophin Olivia Mitscherlich-Schönherr über das Glück im Ausnahmezustand.Außerdem trifft die Pariser „TWIST“-Reporterin Romy Straßenburg die Akrobatin Chloé Moglia digital. Sie sprechen über ihre spezielle „Hänge“-Kunst, die geprägt ist von Ruhe und Konzentration. „TWIST“ besucht außerdem die immersive Theater-Performance „Die Walküre“ im Schauspiel Köln und trifft den dänischen Künstler Jakob Kudsk Steensen in der Camargue, er sucht dort nach Naturphänomenen und Lebensrhythmen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.2020arte
  • Folge 15 (30 Min.)
    Mode verheißt Originalität, Selbstinszenierung und Status und ist auch Spiegel der Gesellschaft. Doch nicht erst seit Corona befindet sich die Branche in der Krise. Die Kritik an der Fast Fashion wird immer lauter: zu schnell, zu verantwortungslos, zu verschwenderisch. Führende Designer fordern eine Entschleunigung der Mode. Nachhaltigkeit statt Überproduktion, Upcycling gegen Umweltsünden. Bringen neue Technologien oder „Digital Fashion“ die Trendwende? Bianca Hauda ist auf Spurensuche in Stuttgart unterwegs.
    In der Ausstellung „Fashion?!“ im Alten Schloss spricht sie mit den Mode-Expertinnen Raffaela Sulzner und Maaike van Rijn. Außerdem trifft sie die Fotografin Monica Menez. Sie ist international bekannt für ihre sinnlich-opulente Ästhetik und hat in einem Stuttgarter Parkhaus eine Fotogalerie auf Zeit eingerichtet.In Paris besucht TWIST-Reporterin Romy Straßenburg die Designerin Anaïs Dautais Warmel im Atelier. Für ihr Label „Les Récupérables“ werden alle Entwürfe aus gebrauchten Stoffen hergestellt – Upcycling mit Stil!TWIST trifft außerdem die Künstlerin Katharina Sieverding in Hamburg.
    In der Sammlung Falckenberg ist ihre bislang größte Ausstellung eingerichtet. Seit über 50 Jahren erforscht sie fotografisch die Welt in ihren globalen Zusammenhängen. „Twist“ stellt Digitale Mode vor, die nur virtuell existiert. Credits an: Highsnobiety: Lucas Gutierrez, Claudia Rafael. Facefilter: Claudia Rafael, Moritz Tontsch. Mugler: F. Siegmann, A. Avellino, A. Warren, J. Anderson, D. Romero, C. Almeda, I. Ross, Misato Studio (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.11.2020arte
  • Folge 16 (30 Min.)
    Rien ne va plus! Geschlossene Theater, leere Museen, Konzerte ohne Publikum: Die Kultur ist im Lockdown, auf beiden Seiten des Rheins. Wer weiß, wie lange noch? Wie kommen wir jetzt ohne den „Impfstoff Kultur“ durch den Corona-Winter? Besonders die Bühnen- und Live-Kultur trifft der zweite Lockdown hart. Theatermacher proben „auf Vorrat“, Musiker und Bühnenkünstler stornieren ganze Tourneen, zum zweiten Mal in diesem Jahr. Wie gehen die Künstler*innen damit um, „abgeschaltet“ zu werden, weil sie „nur Freizeit“ seien? Wie systemrelevant ist Kunst in der Krisengesellschaft? Und was ist mit der „Humanrelevanz“? Welche kreativen Lösungen finden Künstler*innen, die Situation originell zu meistern? „TWIST“ dreht mit Schauspielern und Musikern in einer Metropole, die von Bühnen lebt: München.
    Dort trifft das Magazin auch „Corona-Comedian“ Michael Mittermeier. In Berlin erleben die Zuschauer den großen Schauspieler Lars Eidinger mit seiner Fotografie und im Süden Europas, auf einer Dachterrasse in Barcelona, die „Stay Homas“: drei Musiker, die in der zweiten Welle der Pandemie mit ihren lässig-tanzbaren „Corona-Hymnen“ nun Europa erobern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.12.2020arte
  • Folge 17 (30 Min.)
    500 Jahre Kolonialzeit, das bedeutete für viele Länder Schrecken und Gewalt, die bis heute nachwirken. Viele Künstlerinnen und Künstler haben sich widerständig und kritisch mit der Zeit der Kolonialherrschaft auseinandergesetzt. Die Ausstellung „Resist! Kunst des Widerstands“ im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum ist eine Verbeugung gegenüber den Menschen, die auf unterschiedlichste Weise rebelliert haben und deren Geschichten kaum einer kennt. „Resist!“ zeigt unter anderen Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Die Singh Twins, britische Ladies mit indischen Wurzeln, haben ein Triptychon entworfen, es stellt das Massaker von Amritsar dar.
    Hier haben vor 101 Jahren britische Kolonialherren friedliche indische Demonstranten getötet. Moderatorin Bianca Hauda bekommt von Direktorin Nanette Snoep eine exklusive Museums-Führung, denn die geplante Eröffnung musste wegen der Corona-Pandemie ins nächste Jahr verschoben werden. Außerdem trifft die Pariser „TWIST“-Reporterin Romy Straßenburg in Marseille den marokkanischen Künstler Mohammed Laoulie, der sich seit Jahren kritisch mit Migration und Kolonialherrschaft beschäftigt, mit Fotos, Videos und Aktionen im öffentlichen Raum. In Marseille stammen viele Einwanderer aus den ehemaligen Kolonien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.12.2020arte
  • Folge 18 (30 Min.)
    Er ist ein Sehnsuchtsort für zivilisationsmüde Städter: Der Wald. Aber er ist viel mehr als Natur pur. Er ist immer auch Symbol – für romantische Naturverbundenheit und Zivilisationskritik, für nationale Identität und Umweltkrise sowie für die Ausbeutung der Ressourcen. „TWIST“ geht mit Kreativen in den Wald und fragt, was er für sie bedeutet. Dabei ist der Übergang fließend: zwischen friedlichem Waldgenuss und revolutionärem Widerstand. „TWIST“ besucht den Bildhauer Tony Cragg, der in Wuppertal den Skulpturenpark Waldfrieden gegründet hat. Mit dem Fotografen Andreas Magdanz besucht „TWIST“ den Hambacher Forst, der ein Symbol für den Widerstand gegen die Ausbeutung der Natur geworden ist.
    Für die Autorin Eva von Redecker, die vor kurzem das Buch „Eine Revolution für das Leben“ geschrieben hat, ist der Wald ein Aufruf für eine andere Art zu leben, gegen kapitalistische Ressourcenausbeutung. Außerdem schaut „TWIST“ der französischen Künstlerin Eva Jospin in ihrem Atelier dabei zu, wie sie aus Pappe einen Wald schnitzt – mystisch, düster und tief; hört den Klängen des Pianisten Martin Kohlstedt zu, der sich für sein neuestes Album „Lichtung“ von einem Waldbild des Malers David Schnell inspirieren ließ und redet mit dem Amsterdamer Künstlerduo Broersen & Lukács über ihre Videoinstallationen, in denen sie Waldszenen aus Hollywoodfilmen aufgreifen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.01.2021arteDeutsche Online-PremiereFr 15.01.2021arte.tv
  • Folge 19 (30 Min.)
    Potsdam: Nur wenige Orte in Europa stehen so für den Geist des Aufbruchs der Aufklärung und der damit verbundenen Innovation. Hier trug Voltaire den Geist der Aufklärung an den Hof Friedrich II von Preußen. Wir fragen die US-Amerikanische Philosophin Susan Neiman, warum die Werte der Aufklärung heute wichtiger sind denn je. Sie leitet mit großer Begeisterung das Einstein Forum in Potsdam, ein Ort für den offenen Diskurs.Filmhauptstadt Potsdam – hier wurde das deutsche Kino geboren und hat sich ständig neu erfunden.
    Vom Stummfilm, zum sprechenden Bild, von schwarz-weiß zur Farbe. Als nächstes werden Film und Kino die zweite Dimension verlassen. Das ist möglich im volumetrischen Studio von Sven Bliedung. Ein europäisches Vorzeigeprojekt. Er zeigt „TWIST“, wie technologischer Fortschritt das Kino revolutioniert. Hilft die neue Technologie, die Welt besser zu verstehen? Der Architekt Paul Le Quernec will Zugang zu Wissen und das für alle. Er baut die schönsten Kindergärten und Schulen genau dorthin, wo finanzielle Mittel sonst knapp sind.
    „TWIST“ trifft den Architekten in seinem Studio in Straßburg und spricht mit ihm darüber, warum auch Bildungsstätten über das Schicksal der Hoffnungsträger von morgen entscheiden. Videokünstler Warren Neidich inszeniert Fake News und deren Verbreitung. Mit großen Lichtinstallationen arbeitet er zum Thema Wissen und Informationsflut. Egal ob in der Politik, in der Wissenschaft oder auch sozial – jeder bleibt in seiner Blase. Wie man diese Blase sprengt, zeigen die TänzerInnen der Fabrik Potsdam. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.01.2021arte
  • Folge 20 (30 Min.)
    Ist unsere Welt noch zu retten? Neue Formen des Zusammenlebens auf der gefährdeten Erde untersucht die Ausstellung „Critical Zones“ im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe. Als Forschungslabor und „digitales Bauhaus“ trägt das ZKM maßgeblich zum Titel „UNESCO City of Media Arts“ der Stadt Karlsruhe bei. Moderatorin Bianca Hauda fragt nach der visionären Kraft virtueller Welten und erkundet Werke der einzigartigen Medienkunstsammlung im ZKM und im öffentlichen Raum in Karlsruhe. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.01.2021arte
  • Folge 21 (30 Min.)
    Chemnitz hat es geschafft und sich den begehrten Titel der Kulturhauptstadt 2025 gesichert. Zurück bleiben sechs Verliererstädte, unter anderem Magdeburg. Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt hat von Anfang an mit dem Slogan „Weitermachen“ geworben. Und so ist „TWIST“ losgezogen, um zu erfahren, was sich dahinter verbirgt. Das Magazin trifft Tamás Szalay, den Leiter des Bewerbungsbüros für die Kulturhauptstadt 2025, er zeigt besondere Orte in Magdeburg. Zum Beispiel den Dom, der für ihn Symbol für die Überlebenskraft der Stadt ist. Obwohl im Zweiten Weltkrieg von Bomben schwer getroffen, wurde er 1955 wiedereröffnet. „TWIST“ besucht den Stadtteil Buckau, hier stehen viele Industriekombinate, die die Wende nicht überlebt haben und jetzt von Künstlerinnen und Künstlern zu neuem Leben erweckt werden, wie von der Malerin Sari Prietro.
    „TWIST“ besucht in Paris den Philosophen und Schriftsteller Charles Pépin, der sich mit der Kunst des Scheiterns auseinandersetzt. Von ihm stammt das Buch „Die Schönheit des Scheiterns“. Vor vier Jahren hat der Psychologe Samuel West das „Museum of Failure“ gegründet, das von Schweden aus Exponate in alle Welt schickt. Aktuell sind Objekte der Sammlung in einer Ausstellung in Saint Etienne zu sehen: „Flops“ halt eben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.02.2021arte

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