• Folge 20 (42 Min.)
    Abseits der Bühne gab sich die Bumbry als Diva; mit ihrer Vorliebe für schnelle Fahrzeuge forderte sie gar Karajan heraus! – Bild: sounding images /​ © sounding images
    Abseits der Bühne gab sich die Bumbry als Diva; mit ihrer Vorliebe für schnelle Fahrzeuge forderte sie gar Karajan heraus!
    Ihre Karriere mutet fast wie ein Märchen an: Aufgrund der Rassentrennung konnte sie in den USA nicht einmal ihr Studium am St. Louis Institute of Music beginnen, obwohl sie bereits mit 17 Jahren einen Radiowettbewerb gewonnen hatte. Sie wurde aufgrund ihrer Hautfarbe nicht aufgenommen. Vor diesem Hintergrund muss man ihre späteren Triumphe sehen: Ihren Durchbruch feierte sie in Bayreuth, wohin sie Wieland Wagner für seinen „Tannhäuser“ holte und wo die Presse sie als „schwarze Venus“ feierte und das Publikum sie 40 Mal vor den Vorhang klatschte.
    Die Rolle der Carmen – ihre Paraderolle – ist in der Perspektive heutiger Debatten nicht unproblematisch. Allzu leicht haftet ihr das Label „Femme fatale“ an, ohne zu reflektieren, dass schon diese Begrifflichkeit nicht der Realität, sondern einer Männerfantasie entspringt. Grace Bumbry, die diese Rolle mit bis dahin ungekannter Finesse interpretierte, hatte seinerzeit eine recht entspannte Haltung dazu: „Ich habe eine Make-up-Palette von Carmen bis Turandot. Man muss weiterdenken als nur die Hautfarbe, man muss überlegen: Wie mache ich diese Person glaubwürdig?“ Abseits der Bühne gab sich die Bumbry als Diva.
    Die Sternstunde nimmt Grace Bumbrys Carmen unter Karajan in den Fokus und gibt darüber hinaus viele Einblicke in ihr Leben und Arbeiten. Wegbegleiter und Musiker sprechen über ihre Zeit mit Grace Bumbry. Mit dem renommierten Gesangslehrer David Lee Brewer, der unter anderem Beyoncé coachte, besuchen wir zum letzten Mal ihre Wohnung in Wien. Die vollständige Oper „Carmen“ mit Grace Bumbry ist auf arteconcert abrufbar. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2024arte

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