2016/2017, Folge 164–179

  • Folge 164 (27 Min.)
    Drogenhandel: Repression hat bis jetzt nicht wirklich funktioniert, sondern eher Gefahren und Auswüchse multipliziert. Das Geschäft mit den illegalen Drogen kann in international organisierten Kartellen sogar ganze Staaten destabilisieren. Doch lässt sich dieses zunehmend große Problem mit einer Legalisierung sinnvoll und nachhaltig bekämpfen? Die Vereinigten Staaten haben in einigen Bundesstaaten das Verbot von Cannabis aufgehoben und neue Rechtsvorschriften erlassen. Die mit dem Verkauf von Cannabisprodukten eingenommenen Steuereinnahmen landen beispielsweise im US-Bundesstaat Colorado direkt in der Staatskasse. Dieses Modell lässt andere Länder umdenken. So prüft beispielsweise Kanada eine Legalisierung. Und Europa zieht ebenfalls nach: In Deutschland haben 2015 Bündnis 90/​Die Grünen einen Gesetzentwurf zur Legalisierung in den Bundestag eingebracht.
    Das Bundestags-Mitglied Hans-Christian Ströbele kämpft seit 50 Jahren für die Legalisierung von Cannabis. Bei Square Idee trifft seine Pro-Haltung auf die französische Senatorin Samia Ghali. Sie ist Bürgermeisterin im Norden von Marseille und kämpft für weitere Sanktionen gegen Dealer und Konsumenten. Was bedeuten Entkriminalisierung und Kriminalisierung für die Suchtprävention insbesondere bei Jugendlichen? Soll ein Joint helfen, die Arbeitslosigkeit zu vergessen, oder die mit dem Verkauf der Droge eingenommenen Steuereinnahmen den Schwachen eine bessere Bildung ermöglichen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.09.2016arte
  • Folge 165 (27 Min.)
    Wenn man den Namen Dror Feiler sucht, dann begegnet man ihm fast überall: in Ausstellungen, auf Musikfestivals oder in der Akademie der Künste bei seinen Studenten im Fach Komposition. Und wenn er nicht gerade mit seinem Saxofon durch die Welt reist, ist er auf einem Schiff unterwegs in Richtung Gazastreifen. Denn seit 2010 engagiert sich der in Tel Aviv geborene und in einem Kibbuz aufgewachsene Dror Feiler für die schwedische Hilfsorganisation Ship to Gaza. Nach Israel einreisen darf der Aktivist deshalb nicht mehr. Dies und andere spannende Geschichten erzählte er Blixa Bargeld bei einem raffinierten Fünf-Gänge-Menü in Berlin. Dort trafen sich die beiden zu Aufnahmen in einem Musikstudio. Dann ging es für „Square“ weiter nach Stockholm, wo Dror bei einer Demo gegen die rechte Szene seine zur Hymne des Widerstands gewordene Pippi-Langstrumpf-Melodie auf dem Saxofon spielte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.09.2016arte
  • Folge 166 (26 Min.)
    Franziskus ist ein politischer Papst. Ähnlich seinem Vorgänger Johannes Paul II. vor rund 30 Jahren, setzt heute der Argentinier Franziskus diplomatische Ausrufezeichen. Von der Amtszeit des gebürtigen Polen Karol Wojtyla bleiben in dieser Hinsicht vor allem seine Politik gegenüber dem Ostblock und in seiner Heimat in Erinnerung. Heute ist Franziskus der Hauptdarsteller beim Tauwetter zwischen Kuba und den USA und ruft damit in Erinnerung, dass der Segen des Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche „Urbi et Orbi“ stets auch ein Mittel der Diplomatie des Vatikans ist. Seit dem Fall der Mauer hat sich die Welt erheblich gewandelt.
    Themen wie Migration, zunehmende Ungleichheit, Klimawandel, die Ehe auch für Homosexuelle und der Aufstieg der Schwellenländer stellen auch die Kirchen vor neue Herausforderungen. Mit Franziskus scheint die römisch-katholische Kirche einen Stellvertreter auf Erden gefunden zu haben, der es schafft, in Zeiten globaler Krisen die richtigen diplomatischen Akzente zu setzen. In ihrem Buch „Dans les secrets de la diplomatie vaticane“ „Die Geheimnisse der Diplomatie des Vatikans“ und am Beispiel der Kuba-Diplomatie erklärt die auf den Vatikan spezialisierte Autorin Constance Colonna-Cesari die Motive und Absichten der päpstlichen Diplomatie. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.09.2016arte
  • Folge 167 (40 Min.)
    Seit Monaten fordern die Behinderten in Bolivien eine monatliche Invalidenrente in Höhe von 65 Euro. Doch der sozialistische Präsident Evo Morales weigert sich. Seiner Ansicht nach sei diese Forderung „ungerechtfertigt“ und sogar „wirtschaftlich untragbar“. Er macht die rechte Opposition für diese Bewegung verantwortlich und antwortet auf die Demonstrationen nur noch mit Polizeigewalt. Richard Mateos ist seit seiner Kindheit blind. Doch das hindert ihn nicht daran, anderen Menschen zu helfen. Der spanische Journalist und Aktivist setzt sich in Bolivien für die Rechte der Behinderten auf ein würdiges Leben in ihrem eigenen Land ein.
    Die portugiesische Schauspielerin und Filmemacherin Maria de Madeiros folgte Richard Mateos nach La Paz, um zu sehen, wie er sich dort für die Behinderten einsetzt. Ihr Film führt den Zuschauer schließlich von der Hauptstadt Boliviens auf das Hochplateau des Titicacasees. Nach stundenlanger Fahrt über die eindrucksvollen Pässe erreichen sie den größten See Südamerikas. Empfangen werden sie dort ganz nach alter Tradition der Einwohner mit einem farbenfrohen Ritus und Gesang. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.2016arte
  • Folge 168 (27 Min.)
    Weltweit werden pro Jahr Milliarden Plastiktüten meist nur für kurze Zeit benutzt, nur sehr wenige davon recycelt. Der Rest bleibt auf der Erde und endet oft in den Meeren und Ozeanen, die so zu Müllhalden verkommen. Dort stört Plastik nicht nur das Ökosystem empfindlich, sondern sammelt sich in tödlichen Strudeln. All das sieht man auf der indonesischen Insel Bali im Indischem Ozean jeden Tag. Indonesien gehört zu den am stärksten belasteten Länder der Welt – auch wegen der vielen Touristen. Kinder kämpfen gegen die Verschmutzung und damit auch für einen besseren Tourismus. Das Ziel der Mädchen Melati Wijsen und Isabel ist das Verbot von Plastiktüten auf ihrer Insel. Werden Sie Erfolg haben und wenigstens ihre Welt verändern? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.2016arte
  • Folge 169 (26 Min.)
    Daniel Magel ist für David Safier ein Held, einer der sein wechselvolles Schicksal fest in beide Hände nimmt: Geboren als Russlanddeutscher in Kasachstan, als Jugendlicher mit den Eltern nach Deutschland ausgewandert, nach Osterholz-Tenever, ein Viertel mit Hochhäusern und vielen Problemen in Bremen; auf die schiefe Bahn geraten, durch Alkohol, Drogen und Gewalt, und gerade noch die Kurve gekriegt: Abitur, Studium, und nebenher Sport – Calisthenics, das ist Körpertraining und beherrschung draußen, ohne Eisenstemmerei im Studio. In seinem Viertel zeigt Daniel Magel den jungen Leuten wie das geht, damit sie nicht wie er damals auf die schiefe Bahn geraten. Hood-Training nennt er das. Und die Stadt Bremen schickt ihn ins Jugendgefängnis, als Trainer, Sozialarbeiter und Vorbild. David Safier und sein Sohn Ben-Alexander Safier haben Daniel Magel über mehrere Monate immer wieder mit ihrem Kamerateam begleitet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.10.2016arte
  • Folge 170 (26 Min.)
    Die Frage nach angeborener und kulturell geprägter gleichgeschlechtlicher Liebe zieht sich durch die Jahrhunderte. Die Toleranz gegenüber Homosexualität war meinst eher von ideologischen Gründen als von religiösen Geboten abhängig. Fragen der Demographie, politischen Überzeugung oder diktatorischen Verfassungen versperrten den Weg. Heute ist die Zeit des Hasses zurück. Das Massaker in Orlando bestätigt das. Wie kann ein Mann Unschuldige im Namen des Islam ermorden? Indem DAECH und andere radikale Fanatiker Homosexualität als außerhalb des islamischen Rechts stehend deklarierten, bereiteten sie dem Blutbad den Boden.
    Vor den radikalen Islamisten verfolgten und töteten die Nationalsozialisten staatlich gelenkt Schwule. Bei „Square Idee“ diskutieren der mit einem Mann verheiratete Imam Ludovic Mohamed Zahed und der Historiker Robert Beachy den interessanten Vergleich zwischen zwei Niederlagen der Demokratie. Beachy ist Verfasser eines Buches über das schwule Berlin vor der Machtergreifung der Nazis. „Die Nacht der langen Messer“ scheint nicht am Ende. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.2016arte
    • Alternativtitel: Carte Blanche für den Koch Michel Bras
    Folge 171 (26 Min.)
    Die Tradition ist ihm heilig vorausgesetzt, sie wird nicht zum Gefängnis. Michel Bras, ein Top-Koch, zeichnet das Porträt eines Unbezwingbaren aus dem Aveyron, der dieselben Werte verteidigt wie er. Besonders wichtig ist ihm dabei die gemeinsame Einstellung zur Geschichte: Wissen, woher man kommt, um besser zu entscheiden, wo der Weg hinführen soll. Der Landwirt und Lokalpolitiker André Valadier hat sich schon immer dafür eingesetzt, das Hochplateau des Aubrac vor der industrialisierten Landwirtschaft zu schützen. Sein Credo? Aus dem Reichtum der Region schöpfen und ihn der modernen Welt anpassen. Daraus wurde ein Erfolgsrezept: Das Aubrac-Rind, eine in den 1970er Jahren vom Aussterben bedrohte Rasse, verkauft sich europaweit.
    Der Rohmilchkäse aus Laguiole wurde nicht von geschmacksneutralem Weichkäse verdrängt, die Milchgenossenschaft der Gemeinde beschäftigt 106 Personen. Aligot, das traditionelle Käse-Kartoffelpüree der einheimischen Hirten, wird inzwischen weit über die Grenzen des Aveyron hinaus verzehrt und bald soll hier ein Regionalpark entstehen. Um so weit zu kommen, mussten strategische Schlachten gewonnen, Gewohnheiten umgeschmissen und Energien gebündelt werden. Diesem Kampf hat André Valadier sein Leben gewidmet und Michel Bras erzählt für „Square“ seine Geschichte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.2016arte
  • Folge 172 (26 Min.)
    Die Demokratien des Westens sind krank. Die Präsidentschaftskandidaten in den USA polarisieren und trennen eher als Menschen zu einen. Statt Gemeinsamkeiten predigt und twittert Donald Trump Furcht und Angst. Seine Gegnerin: Hillary Clinton, die zwar über viel politische Erfahrung verfügt, aber dennoch nicht frei von Skandalen ist. E-Mails im Staatsauftrag auf einem privaten Server zu speichern ist nur einer davon, der Anschein der Verquickung privater und hoheitlicher Interessen ein anderer. Die Krise der Repräsentation scheint jeden Tag schlimmer. Die wichtigsten Fragen der öffentlichen Debatten wie die um die Gestaltung der Zukunft, Fragen der Ungleichheit, demographische Entwicklung – kommen die im Wahlkampf vor? Sind die Antworten der Kandidaten darauf – soweit vorhanden – relevant bei der Stimmenabgabe? Nein, sagt Michael Sandel, Professor für politische Philosophie an der Harvard Universität, der umfangreiche Diskussionen in Hörsälen organisiert und aktuell für sein neuestes Buch „Gerechtigkeit“ mehr als drei Millionen Exemplare weltweit gefunden hat.
    In die Debatte um die demokratische Rezession steigt der Philosoph Gaspard Koenig ein. Er ist Gründer des Think Tanks „Generation Frei“. Beide Denker prangern die inhaltliche Leere der Kampagne und der Politik an. Doch während Sandel für Moral und Werte in der Politik steht, ist Koenig auf der Suche nach neuen innovativen Wegen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.10.2016arte
  • Folge 173 (22 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2016arte
  • Folge 174 (26 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.2016arte
  • Folge 175 (26 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.2016arte
  • Folge 176 (26 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.11.2016arte
  • Folge 177 (26 Min.)
    2007 drehte der französisch-afghanische Filmemacher Barmak Akram seinen Film „Das Kind aus Kabul“. Der Spielfilm erzählt die Geschichte eines Taxifahrers, der sich auf die Suche nach einer Frau macht, die ihr Baby, Massi, in seinem Taxi hat liegen lassen. Der damals sechs Monate alte Massi ist heute neun Jahre alt. Seit den Dreharbeiten 2007 hielt Barmak Akram den Kontakt zu dem Jungen aufrecht. Im Oktober 2016 besuchte der Regisseur gemeinsam mit den ARTE-Reportern den Jungen in Kabul. In „Square“ wird Massis Geschichte nun weitererzählt. Barmak Akram begleitete den Schuljungen in seinem Alltag und machte daraus ein sehr intimes Porträt, das zugleich auch ein filigranes Bild seines Heimatlandes Afghanistan und dessen tragischen Schicksals zeichnet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.12.2016arte
  • Folge 178 (26 Min.)
    Wer will sich das Festtagsmenü von Gedanken an Tierschutz vermiesen lassen? Gerade zum Weihnachtsfest denken wir so selten wie nie daran, wie die Bestandteile des Festtagbratens entstanden sind. Doch warum nicht einfach diese Gewohnheit ändern? Denn immerhin vollzieht sich aktuell ein struktureller Wandel der Ernährung.So hat der junge Forscher Raphaël Haumont an der Universität Orsay mit dem Sternekoch Thierry Marx innovatives Essvergnügen basierend auf wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten entwickelt. Die Wissenschaft macht vieles wie eine Mayonnaise ohne Ei möglich.
    Ist das aber auch gut für die Gesundheit? Oder ein Mini-Garten für die Molekularküche: ein Mittel Müll und Abfall zu minimieren oder sich angemessen zu ernähren. Mit all den Wellen und Moden der neuen und wiederentdeckten Arten der Ernährung – Vegetarier, Veganer, Rohköstler sind keine Erfindungen des 21. Jahrhunderts – stellen sich stets auch gesellschaftliche Fragen. Das ist die These des Gastrosophen Harald Lemke. Für ihn ist gutes Essen immer verbunden mit einer Ethik der Ernährung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.12.2016arte
  • Folge 179 (26 Min.)
    Vor Jahrtausenden wurde der Wolf aufgrund seiner Fähigkeiten von den Menschen bewundert, wie zahlreichen Höhlenmalereien zu entnehmen ist. Wölfe wurden zu zahmen Beschützern erzogen und wurden als Hund so zum besten Freund des Menschen. Mit der Zeit schlug die Bewunderung für die Wölfe jedoch in Angst und Misstrauen umgeschlagen. In Fabeln und Märchen wurde der Wolf oftmals zum Bösewicht. Die Wölfe wurden zunehmend zurückgedrängt. Seit dem neuen Jahrtausend lässt sich die Rückkehr des Wolfes in die heimischen Wälder beobachten. In Deutschland und Frankreich sollen es bereits einige hundert Exemplare sein. Doch der Rückkehr des Wolfes wird in den beiden Ländern unterschiedlich begegnet. Während in Deutschland nach Umfragen 80 Prozent der Bevölkerung der Rückkehr der Wölfe gegenüber aufgeschlossen sind, stufen in Frankreich sogar die Naturschützer diese Entwicklung als bedrohlich ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.2017arte

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