Songmates

Marc Amacher und Nemo haben mindestens etwas gemeinsam. Beide haben einen steilen Aufstieg erlebt, Amacher als Fast-Gewinner von «Voice of Germany», Nemo als jugendlicher Preisträger des «Swiss Music Award». Doch noch grösser sind die Unterschiede zwischen den beiden. Bluesröhre Amacher quellen die Delta-Licks nur so aus den Fingern, aber möglichst nicht frühmorgens. Technokopf Nemo produziert Rhythmustracks in einem schwindelerregenden Tempo und kann kaum stillsitzen und darauf warten, dass sein Partner endlich auf Touren kommt. Was für Musik kann bloss bei diesem Clash der Temperamente entstehen? (Text: SRF)

In der freien Wildbahn gibt es Zoff, wenn zwei Rudelführer die Meute dirigieren wollen. Bei den routinierten Hitveteranen von Rohr und Camenzind kommt noch dazu, dass sie musikalisch eigentlich in ganz verschiedenen Revieren zu Hause sind. Die beiden Leitwölfe unter den Produzenten bleiben jedenfalls ihrem Ruf treu und mischen «Songmates» gehörig auf. Weder Art noch Ort des Songproduktionsprozesses übernehmen sie. Und nicht einmal die knappen 48 Stunden benötigen die beiden Routiniers, um einen Song hinzuknallen, dem man das Potenzial als Sommerhit auch noch bei dichter Bewölkung anhört. (Text: SRF)

Es sieht nach einer idealen Paarung aus. Ira Mays hinreissende Soulstimme und Anna Känzigs filigrane Folkjuwelen müssten eigentlich zusammen passen. Und sie sind sich schnell einig: Das vorgegebene Thema «Nr. 1» soll zu einem Song über die Liebe führen. Die Baslerin und die Zürcherin tauschen Songzeilen aus, in denen es sülzt, schon fast klebt vor lauter Zuckerguss. Doch der musikalische Leiter Adrian Stern zeigt sich beim ersten Anhören der Songskizze eher unbeeindruckt. Worauf Anna und Ira erst einmal leer schlucken müssen. Glücklicherweise erweist sich Ira May als begabte Köchin, die mit ihrer Spezialpizza alle Beteiligten begeistert. Vielleicht geht ja auch gutes Songwriting – wie die Liebe – durch den Magen. (Text: SRF)

Adrian Stern staunt nicht schlecht, als vor seiner Haustür Span-Legende Schöre Müller steht, der ihm den Tarif durchgibt: Rollentausch. Schöre übernimmt von Adrian den Part des musikalischen Leiters und gibt ihm «Alperose»-Komponist Hanery Amman als Songmate. Was die beiden Mundartspezialisten schon in ihrem ersten Jam aus Gitarre und Klavier holen, hat Hühnerhautfaktor 10. Doch im Studio lauern Hindernisse. Stern will, dass Amman die Leadstimme übernimmt. Es fliegen die Fetzen und haufenweise Kraftausdrücke. Eine Gnade, dass die alten Berner Giele chifeln können, ohne sich Wunden zu schlagen. (Text: SRF)