Folge 255

  • Vielfalt vom Feld: Wie alte Sorten unser Überleben sichern

    Folge 255 (30 Min.)
    Die Welternährung hängt von nur 30 Pflanzenarten ab. Doch die werden anfälliger. Klimawandel und Schädlinge führen zu Ernteausfällen. Gibt es Rettung für die Vielfalt auf dem Acker? Weltweit setzen Bauern auf Menge statt auf Vielfalt. Immer weniger robuste Sorten werden angebaut. Doch das hat gefährliche Folgen: Der Verlust der Sortenvielfalt macht die Menschheit verwundbar. Neue Hungerkatastrophen drohen. Die immer gleichen Feldfrüchte landen auf unseren Tellern: Weizen, Mais und Gerste machen rund die Hälfte unserer täglich zugeführten Kalorien aus.
    Die deutsche Landwirtschaft bedient sich gerade mal 25 verschiedener Getreide-, 70 Gemüse- und 30 Obstpflanzen. Eine verschwindend geringe Menge. Denn die Bauern könnten aus einer Fülle von einigen 10 000 Pflanzenarten weltweit schöpfen. Doch angebaut werden zumeist ertragreiche Hochleistungssorten. Die Folge: Das Verschwinden der alten Nutzpflanzen ist kaum noch zu stoppen. Streuobstwiesen stehen für Sortenvielfalt. Doch die gibt es immer weniger. Die Landwirtschaft setzt auf Monokulturen, vertraut Pestiziden und Düngemitteln.
    Während der Apfel vor einem Jahrhundert noch in gut 1000 verschiedenen Sorten angebaut wurde, zählt die weltweite Züchtung heute gerade mal sechs Apfelsorten, die für den Massenkonsum geeignet sind. Apfelwein-Sommelier Michael Stöckl
    kämpft um den Erhalt der Sortenvielfalt. So wie der Agrar-Experte Prof. Dr. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Im philippinischen Hochland versucht er zusammen mit den Reisbauern, die traditionellen Reisterrassen zu bewahren.
    Denn das Weltkulturerbe kommt als geschlossenes Ökosystem ohne Dünger und Pestizide aus. Doch die Gegenspieler punkten mit Höchsterträgen: Riesige Monokulturen im Tiefland dominieren. Hier wird gespritzt und gedüngt, was das Zeug hält. So, wie es die großen Spritzmittelhersteller propagieren. Für Prof. Settele kein Weg in eine nachhaltige Agrar-Zukunft. Um das komplette Aussterben der alten Sorten zu verhindern, sammelt Dr. Ulrike Lohwasser vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik die Samen. In der institutseigenen Genbank lagern bei minus 18 Grad Celsius 150 000 verschiedene Muster von fast 3000 Pflanzenarten.
    Die Sammlung in Gatersleben gehört zu den weltweit größten Einrichtungen ihrer Art. Ohne solche Banken würde die genetische Vielfalt alter Sorten unwiederbringlich verloren gehen. So können künftig ganze Pflanzensorten wiederbelebt werden, die längst verloren schienen. „planet e.“ begleitet Forscher und Landwirte in ihrem Kampf für die Sortenvielfalt und zeigt auf, dass die alten Nutzpflanzen einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Ernährungssicherheit leisten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.04.2019ZDF

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Do 09.03.2023
04:15–04:45
04:15–
So 28.04.2019
16:30–17:00
16:30–
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