Folge 3

  • 3. Das Pflaster des Herrn Troplowitz

    Folge 3
    Rund einen halben Meter Pflaster verwendet jeder Deutsche heute im Jahr und im Schnitt. Davon ahnt ein 27-jähriger junger Apotheker aus Schlesien nichts, als er Ende des 19. Jahrhunderts einen altmodischen Betrieb in Hamburg kauft.
    Mit elf Mitarbeitern und dem Know-how zur Herstellung von Wundpflastern beginnt eines der erfolgreichsten Kapitel der deutschen Unternehmensgeschichte. Denn Oscar Troplowitz übernimmt den bereits eingeführten Namen der Firma Beiersdorf und entwickelt den von seinem glücklosen Vorgänger erfundenen Klebstoff Guttapercha weiter. Troplowitz sucht nach einer Kleber-Alternative für die Harze, dabei entwickelt er einen Klebestreifen aus Kautschuk. Der hält jedoch so fest, dass er beim Abmachen die Haut in Fetzen reißt.
    Erst 1901 gelingt der Durchbruch: Beim Experimentieren im Labor entdeckt er zufällig einen Stoff, der die hautreizende Wirkung der Harze neutralisiert: Zinkoxyd. Das Leukoplast ist erfunden und beginnt einen Siegeszug um die Welt. Innerhalb weniger Jahre eröffnet Beiersdorf Produktionsstätten in den USA, Großbritannien und Argentinien. Die Nachfrage ist immens. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, ist die Firma bereits rund um den Globus präsent. Zur direkten Wundversorgung allerdings ist Leukoplast nicht geeignet, denn es kann kein Blut aufnehmen. Erst 20 Jahre später, 1921, ist die Entwicklung
    vollendet, kommt der erste Schnellverband auf den Markt: das Hansaplast. Seit dieser Zeit hat Beiersdorf rund 14,5 Milliarden Pflaster produziert. Damit könnte man die Erde locker 400 mal umspannen.
    Neben den klassischen, gibt es heute eine ganze Bandbreite an neuartigen Pflastern, etwa das Gelpflaster, das Narbenpflaster, das Nikotinpflaster, das Schmerz- oder auch das Hormonpflaster. Letztere gehören zu den so genannten transdermalen Pflastern – und, glaubt man einigen Wissenschaftlern, so gehört diesen Pflastern die Zukunft. Denn schon bald könnten Medikamente wie etwa Impfstoffe in mikroskopisch kleine Moleküle gepackt über ein Pflaster durch die Haut gereicht werden. Der Vorteil: Die Dosierung könnte weit besser gesteuert werden.
    Oscar Troplowitz wäre wohl stolz darauf, wüsste er, welche Potentiale noch immer im Pflaster stecken, war er doch ein Leben lang ein rastloser Erfinder (Tesafilm, Nivea). Als Unternehmer kümmert er sich aber auch zeitlebens um soziale Fragen. Bereits 1892 verkürzt er als erster Hamburger Unternehmer die Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich von 60 auf 56, später auf 48 Stunden. 1897 gründet er eine Unterstützungskasse für Arbeiter in Not. Bei ihm gibt es Stillstuben für junge Mütter, diese können ihre Säuglinge mit in die Firma bringen, die Kinder werden von Pflegerinnen versorgt. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.05.2005Südwest Fernsehen

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Do 26.05.2005
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