„ZDF-Mittagsmagazin“ ab 2024 im XXL-Format: Das sind die neuen Inhalte

Kurz-Dokus, Expeditionen und mehr Sport

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 06.12.2023, 11:16 Uhr

Mirjam Meinhardt moderiert das „ZDF-Mittagsmagazin“ – Bild: ZDF/Thomas Kierok
Mirjam Meinhardt moderiert das „ZDF-Mittagsmagazin“

Nach dem Skandal um die ehemalige rbb-Intendantin Patricia Schlesinger ist der Sender nicht mehr in der Lage, auf Seiten der ARD federführend das gemeinsame „Mittagsmagazin“ von ARD und ZDF zu produzieren. Dies hat zu einer Reihe von Konsequenzen geführt: Ab 2024 übernimmt der MDR die Federführung und es wird fortan in den ARD-Wochen aus Leipzig statt wie bisher aus Berlin gesendet. Darüber hinaus wird die Sendezeit von einer auf zwei Stunden erhöht, was sich wiederum auf das „ARD-Buffet“ auswirkt, das zunächst auf 11:15 Uhr vorgezogen und ab 2025 eingestellt wird. Quasi in „Mitleidenschaft“ gezogen wird das ZDF, das seinerseits das „ZDF-Mittagsmagazin“ ebenfalls verlängern muss, um ein einheitliches Programmschema zu gewährleisten. Jetzt hat der Mainzer Sender das Konzept des neuen, fast zweistündigen Formats vorgestellt, das erstmals am 2. Januar 2024 ab 12:10 Uhr zu sehen ist.

Weiterhin werden ARD und ZDF im wöchentlichen Wechsel senden. Inhaltlich soll es mehr aktuelle Berichte, mehr berührende Geschichten und mehr Live-Interviews mit prominenten Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur geben. Schwerpunkt soll auch künftig die Berichterstattung darüber sein, was in der Welt passiert und welche politischen Entwicklungen zu beobachten sind. In jeder Stunde wird im „Mima XXL“ live zu Korrespondentinnen und Korrespondenten geschaltet, die „spannende Orte oder interessante Menschen“ vorstellen. In der Reihe „Expedition“ geht es nicht um große Politik, sondern um eine Entdeckungsreise in die unterschiedlichsten Winkel Deutschlands – Geschichten, bei denen sich auch die Reporter überraschen lassen.

Kurz-Dokus und Real-Life-Serien

Neu eingeführt werden 15-minütige Dokus, die die Zuschauer in verschiedene Lebenswelten führen: Angekündigt sind etwa Geschichten aus dem harten Alltag eines Krankenhauses oder einer Bergretter-Wacht. Hinzu kommen Glamour, True-Crime und Reisegeschichten aus anderen Kontinenten. Diese Real-Life-Serien, die zusammen mit der ZDF-Redaktion „hallo deutschland“ realisiert werden, erscheinen in der ZDFmediathek in mehreren Episoden. Los geht es in der ersten Woche vom 2. bis 5. Januar mit „Sonnenallee“ über das Alltagsleben im Neuköllner Kiez. In der Woche vom 15. bis 19. Januar folgt dann die Reihe „Firefighters“, in der Einsätze der Feuerwehr Hamburg begleitet werden.

Service, Panorama und Sport

Die Rubrik „Service“ soll explizit Tipps aus der Lebenswelt der jüngeren Zuschauer geben, von denen alle Generationen etwas lernen können. Die neue Reihe „Panorama“ soll dagegen unterhaltsame, skurrile und spannende Geschichten für Jung und Alt bieten. Dank der zusätzlichen Sendezeit wird außerdem die Sport-Berichterstattung im „ZDF-Mittagsmagazin“ erweitert. So werden auch Berichte aus der Welt des Sports gezeigt, die bislang in der „sportstudio reportage“ zu sehen waren. Ein Schwerpunkt wird auch auf die Berichterstattung aus dem Breitensport gelegt. Schließlich bietet das „Mima“ pro Sendung einen Beitrag, der hinter die Kulissen von Dokumentationen, Serien oder Shows blickt.

Mirjam Meinhardt, seit März 2022 „ZDF-Mima“-Hauptmoderatorin, bleibt den Zuschauern erhalten und wird von Kolleginnen und Kollegen aus der Wetter- und Sportredaktion unterstützt. Weiterhin wird aus dem ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin-Mitte gesendet.

Verlängerte Sendezeit heißt selbstverständlich auch mehr Vorbereitung. Unser Team wird etwas größer. Wir bekommen Unterstützung von denjenigen, die sich früher zum Beispiel um die ‚drehscheibe‘ gekümmert haben, erläutert Mirjam Meinhardt. Sie bringen ihre ganze Kompetenz mit ins Team, so, dass nichts verloren geht und wir uns sogar neu „beflügeln“. Und durch die längere Sendezeit gibt es mehr Themenvielfalt. Die journalistische Herangehensweise – gut recherchiert, ausgewogen und auch mal ‚nah dran‘ – das bleibt.

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten: Im verlängerten Mittagsmagazin werden wir noch mehr als bisher beleuchten, was die Menschen in ihrem Alltag bewegt – in der Stadt und auf dem Land: durch mehr Hintergrundberichte und Live-Schalten aus den Bundesländern, neue alltagsnahe Perspektiven und zusätzliche Beiträge über den Breitensport in Deutschland. Das Versprechen ist klar: Das ‚Mima‘ ist nah bei unseren Zuschauerinnen und Zuschauern und behält dabei aktuelle Entwicklungen fest im Blick.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    "Hintergrundberichte und Live-Schalten aus den Bundesländern, neue alltagsnahe Perspektiven..." Was soll diese Regionalberichterstattung im ZDF? Dafür ist laut Staatsvertrag die ARD zuständig. Das ZDF ist als nationales Vollprogramm zuständig. Dazu noch diese Ausdehnung der Nachrichtensendung ... - eifert das ZDF jetzt den Privatsendern nach, wo die Mittagsausgaben gute drei Stunden laufen? Langsam wird es unerträglich, mit diesem Massen-News-Journalismus. Zeigt lieber eine schöne Serie!
    • am via tvforen.de

      TV Wunschliste schrieb:
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      > Mirjam Meinhardt, seit März 2022
      > "ZDF-Mima"-Hauptmoderatorin, bleibt den Zuschauern
      > erhalten und wird von Kolleginnen und Kollegen aus
      > der Wetter- und Sportredaktion unterstützt.
      > Weiterhin wird aus dem ZDF-Hauptstadtstudio in
      > Berlin-Mitte gesendet.
      > ......
      > Die journalistische Herangehensweise - gut
      > recherchiert, ausgewogen und auch mal 'nah dran' -
      > das bleibt.
      > ......


      "... gut recherchiert, ausgewogen ... das bleibt."
      -> Sie scheint ja wirklich Sinn für Humor zu haben, die Frau Meinhardt. Mal schau'n ...

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