„Bosch: Legacy“: Recap zur Auftaktfolge der neuen „Bosch“-Nachfolgeserie

Neues Kapitel für Titus Welliver nach der Erfolgsserie

Vera Tidona
Vera Tidona – 14.05.2022, 17:30 Uhr

„Bosch: Legacy“ mit Madison Lintz, Mimi Rogers und Titus Welliver (v. l.) – Bild: Amazon Studios
„Bosch: Legacy“ mit Madison Lintz, Mimi Rogers und Titus Welliver (v. l.)

Titus Welliver verabschiedete sich nach sieben Staffeln und 68 Folgen als Harry „Bosch“ in der gleichnamigen Amazon-Serie, nur um künftig in „Bosch: Legacy“ ein neues Kapitel aufzuschlagen. Amazon zeigt die Nachfolgeserie mit der ersten zehnteiligen Staffel in den USA seit dem 6. Mai auf dem Streamingdienst Freevee (fernsehserien.de berichtete). Serienschöpfer und Showrunner Eric Overmyer adaptiert auch für die Sequel-Serie die Romanreihe von Michael Connelly. Ein Deutschlandstart von „Bosch: Legacy“ steht noch immer nicht fest.

Zu Beginn von „Bosch: Legacy“ – erneut mit Mimi Rogers als knallharter Anwältin Honey Chandler und Madison Lintz als Boschs Tochter Maddie – lässt man noch einmal die finale Folge der Vorgängerserie Revue passieren, schließlich knüpft die neue Serie direkt an die dramatischen Ereignisse des „Bosch“-Serienfinals an (mehr dazu im Recap zum „Bosch“-Finale).

Detektiv Harry Bosch hat den Polizeidienst beim LAPD als Reaktion auf die dramatischen Ereignisse zu seinem letzten Fall hin verlassen und eröffnet als frischgebackener Privatdetektiv seine eigene Detektei in Los Angeles. Bereits sein erster Fall hat es in sich: Überraschend erhält Bosch eine Einladung des kranken Milliardärs Whitney Vance (William Devane, „24“-Serie), Firmengründer von Advance Engineering, der vor seinem baldigen Ableben im Rentenalter einen vermeintlichen Nachkommen und Erben finden möchte. Bosch, der selbst seinen leiblichen Vater nie kennenlernen durfte und später als Waise aufwuchs, nimmt die scheinbar aufrichtige Bitte seines Klienten an. Der hatte in seinen jungen Jahren eine Liebesbeziehung mit einem mexikanischen Mädchen. Als diese von ihm schwanger wurde, verbot der Vater ihm den Umgang mit der jungen Frau, die daraufhin weggeschickt wurde. Seitdem fehlt jede Spur von ihr und dem gemeinsamen Kind.

Da es sich bei dem Erbe um eine beträchtliche Summe handelt, weckt es Begehrlichkeiten und bringt nicht nur den Privatdetektiv in ernste Gefahr. Bosch soll aus diesem Grund einzig seinem Auftraggeber persönlich über seine Nachforschungen berichten. Schnell wird deutlich, dass die ausgesprochene Warnung gerechtfertigt ist, denn sowohl das Hauspersonal als auch die engen Mitarbeiter, Anwälte und Geschäftsführer des Milliardärs haben großes Interesse an Boschs geheimem Auftrag, so dass dieser fortan verfolgt und beschattet wird.

Um sich seine Beschatter vom Leib zu halten, greift er auf die Dienste seines neuen Kumpels Maurice Bassi (Stephen Chang, „Shameless“) zurück, der Boschs Vorliebe für Jazz teilt und als notorisch argwöhnisches Tech-Genie dem Schnüffler alter Schule mit modernster Überwachungstechnik aushilft. Dabei klärt er den ahnungslosen Bosch vor allem darüber auf, was heute technisch alles möglich ist, bis hin zur Drohen-Überwachung, was der Detektiv im Laufe seiner Ermittlungen am eigenen Leib erfahren muss.

Harry Bosch (Titus Welliver, l.) und sein „Tech-Guy“ Maurice „Mo“ Bassi (Stephen Chang, r.).Amazon Studios

Der Fall Carl Rogers

Gleichzeitig steht die Anklage des skrupellosen Geschäftsmanns Carl Rogers (Michael Rose, „9-1-1: Lone Star“) an, der sich vor Gericht als Auftraggeber für den Mord an der Richterin Sobel und dem Mordanschlag an Honey Chandler und Boschs Tochter Maddie (in der Serie „Bosch“) verantworten muss. Da jedoch der von Boschs Kollegen getötete Auftragskiller zuvor Chandlers Mandanten liquidieren konnte, bleibt dem Gericht keine andere Wahl, als die Anklage aus Mangel an Beweisen abzuweisen. Harry Bosch, der mit Tochter Maddie und der noch immer schwer traumatisierten Anwältin Chandler dem Prozess beiwohnt, reagiert geschockt auf die Freilassung von Carl Rogers. Mal wieder ist es einem wohlhabenden Kriminellen gelungen, ungestraft freizukommen.

Bosch und Chandler beschließen, es künftig auf Boschs Weise zu machen und nehmen auf eigene Faust die (teilweise unkonventionellen) Ermittlungen auf, um Carl Rogers endgültig das Handwerk zu legen. Dabei decken sie sein dichtes Netzwerk an dunklen Machenschaften und illegalen Geschäften auf, die bis zur russischen Mafia (Bratva) reichen. Bosch wird schnell klar, dass Roger enormen Druck von seinen Geschäftspartnern bekommt, mit denen man sich lieber nicht anlegen sollte. Gleichzeitig sucht er nach Beweisen für die Auftragsmorde.

Maddies erster Einsatz als Cop

Maddie stellt sich unterdessen den neuen Herausforderungen als frischgebackene Polizeianwärterin: Gerade von der Police-Akademie abgegangen, bekommt sie ihren ersten Partner im Streifendienst zugewiesen. Der erste Dämpfer erfolgt noch an ihrem ersten Tag, als Maddie bei der Verfolgung eines jugendlichen Verdächtigen ihren korpulenten Kollegen schlecht dastehen lässt, was zu einer offiziellen Abmahnung führt. Mit ihrer neu zugeteilten Partnerin Reina Vasquez (Denise G. Sanchez) versucht Maddie, alles richtig zu machen, was ihr als Rookie nicht immer gelingt. Jedoch erhält sie von der erfahrenen Kollegin die nötige Unterstützung – einzig die Fälle bei ihren gemeinsamen Einsätzen lässt Maddie aus Sicht ihrer Partnerin zu dicht an sich ran.

Rookie Maddie (Madison Lintz, l.) mit Partnerin Vasquez (Denise G. Sanchez, r.) im Einsatz des LAPD Amazon Studios

Fazit und Ausblick

Die neue Serie „Bosch: Legacy“ bleibt dem Konzept und Stil des Originals treu und dürfte den Zuschauern und Fans eher als eine weitere Staffel von „Bosch“ vorkommen – mit einigen Änderungen in der Besetzung. Bereits die ersten Folgen erfreuten sich in den USA großer Beliebtheit mit durchweg positiven Kritiken. Amazon zeigt sich mehr als zufrieden und hat frühzeitig eine zweite Staffel bestellt (fernsehserien.de berichtete).

Im weiteren Verlauf der zehnteiligen ersten Staffel „Bosch: Legacy“ stehen die jeweiligen Entwicklungen der einzelnen Handlungsstränge im Zentrum. Fans dürfen sich künftig auch auf einige bekannte Gesichter aus der Originalserie freuen, mehr soll an dieser Stelle aber noch nicht verraten werden.

Über die Autorin

Vera Tidona hat schon früh ihre Begeisterung für Serien und Filme entdeckt. Aufgewachsen mit dem Sommerferienprogramm mit Anke Engelke und Klassikern wie „Die Bären sind los“, „Fünf Freunde“ und die Astrid Lindgren-Serien, durften sonntags „Löwenzahn“ und „Die Sendung mit der Maus“ nicht fehlen. Auch TV-Shows wie „Dalli Dalli“ und „Wetten dass.. ?“ prägten schon früh die Fernsehgewohnheiten. Mittlerweile haben neben Klassikern „Detektiv Rockford“, „Columbo“, „Magnum“ (nur mit dem einzigartigen Tom Selleck!), auch großartige Serien wie „Games of Thrones“, „Stranger Things“ und „The Witcher“ sowie nordische Thriller bis hin zu britischen Krimis die Liste der Lieblingsserien bereichert. Seit Frühjahr 2020 ist sie für die Redaktion von fernsehserien.de tätig und schreibt News und Specials im nationalen und internationalen Bereich.

Lieblingsserien: Bosch, Stranger Things, Only Murders in the Building

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Offensichtlich hat man bei Freevee auch die Möglichkeit einer deutschen Tonspur. Die ersten vier Folgen wurden zusammen veröffentlicht, die restlichen 6 jeweils 2 die Woche Freitags, heute lief 7 und 8.
    Warum man die Serie umbennen mußte, erschließt sich mir nicht, Bosch ist jetzt halt ein P.I., ansonsten bleibt alles beim Alten, auch alte Gesichter tauchen ab und an auf. Bosch ist wie immer top.
    Bin gespannt, ob es wohl mal ein Crossover zu The Lincoln Lawyer gibt wie in den Büchern, immerhin steckt hinter beiden Serien Buchautor Conolly und Hyronimus TV.
    • am

      WO und WIE kann ich BOSCH LEGACY gucken??? Habe Amazon Prime, da finde ich das aber nicht...
    • am

      na hoffentlich auch bald bei uns! Als Fan der Originalserie wäre ich natürlich auch hier voll dabei. "Bosch" war Krimikost vom feinsten und eine der besten US-Serien der letzten Jahre meiner Meinung nach.
      • am

        Oh das hoffe ich auch. Bitte schnell in Germany

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