Die phantastisch angehauchte Serie „See: Reich der Blinden“ mit Jason Momoa gehörte zu den drei Serien, mit denen der junge Streaminganbieter Apple TV+ vor knapp zwei Jahren an den Start gegangen war. Am 27. August startet die zweite Staffel der postapokalyptischen Serie.
Die erste Staffel konnte mit einem spannend aufgezogenen Figurengeflecht und einigen großartigen Ideen auftrumpfen. Die Serie spielt in einer Welt, in der eine dauerhafte Krankheit dafür sorgt, dass alle Menschen ihr Augenlicht verlieren. Die menschliche Zivilisation fiel auf vorindustrielles Niveau zurück. Nun, nach mehreren Jahrhunderten, haben sich die Überlebenden als Reich der Blinden arrangiert. Aber es ist eine harte Welt, in der wenige noch mit den Hinterlassenschaften der alten Zivilisation ihre Macht sichern – in Staffel eins führte Queen Kane (Sylvia Hoeks) etwa ein Reich um die funktionierenden Reste eines hydroelektrischen Staudamm-Kraftwerkes.
In Umfeld einer Dorfgemeinschaft kreuzten sich die Wege dreier bedeutender Menschen, wodurch sich eine epische Geschichte um die Zukunft dieser Welt zu entspannen begann.
Der „Kriegs-Häuptling“ des Stammes ist der mysteriöse Kämpfer Baba Voss (Jason Momoa), ein extrem fähiger Krieger, der als junger Erwachsener hierher kam und seine Vorgeschichte nicht preisgab. Als Flüchtling kam auch Maghra (Hera Hilmar) in das Dorf, gleichsam mit mysteriöser Vergangenheit – und schwanger. Baba Voss nahm sie als Frau an und „adoptierte“ ihre beiden später zur Welt gekommenen Zwillinge (er selbst kann nach eigener Überzeugung keine Kinder zeugen).
Maghra stellte sich schließlich als jüngere Schwester der wahnsinnigen Queen Kane heraus, die sich einer Affäre mit deren Berater Jerlamarel (Joshua Henry) hingegeben hatte und von ihm schwanger wurde. Das Besondere: Jerlamarel hat sein Augenlicht nicht verloren, ist immun gegen die zerstörerische Krankheit – und mit dieser „Gabe“ ein wichtiger Machtfaktor in dieser Welt. Auch alle seine Nachkommen können sehen. So auch die Zwillinge, die Maghra schließlich zur Welt brachte.
Mit großen Zeitsprüngen erzählt die Auftaktstaffel, wie diese Kinder – Kofun (Archie Madekwe) und Haniwa (Nesta Cooper) – heranwachsen. Und wie die Suche von Queen Kane nach ihrer Schwester sowie Jerlamarel dazu führt, dass das Heimatdorf von Baba Voss und den anderen zerstört wird und diese – nun teils auf der Suche nach Jerlamarel – in die Welt hinaus gehen müssen.
Auf allen Ebenen kommen Familienkonflikte ins Spiel. Etwa zwischen Baba Voss und seinen Adoptivkindern, inklusive deren Interesse an ihrem biologischen Vater, dem Baba Voss nicht traut. Sowie zwischen den ungleichen Kane-Schwestern, die am Ende der Auftaktstaffel – ohne große Ressourcen in der Wildnis gestrandet – trotz aller Gegensätze und gegenseitiger Mordversuche zu einem Bündnis gezwungen sind. Derweil hat auch Jerlamarel eine kleine Gemeinschaft mit seinen zahlreichen Abkömmlingen aufgebaut, mit der er sich aber nicht als Freiheitskämpfer gibt, sondern sich in politische Winkelzüge verstrickt.
Staffel 2
Am Ende der Auftaktstaffel stand eine unfreiwillige Trennung der Schicksalsgenossen um Baba Voss – zu denen auch Babas mütterliche Ratgeberin und ehemalige „Schamanin“ seines Stammes gehört, Paris (Alfre Woodard). Das führt dazu, dass Baba Voss nun seine Tochter Haniwa sucht.
Die findet sich in den Klauen von Baba Voss’ Bruder wieder: Edo Voss, der von Dave Bautista („Guardians of the Galaxy“) gespielt wird. Der verfügt über eine eigene Machtbasis und nutzt die Nichte, um den Bruder herauszulocken. Mit dem hat er noch eine Rechung offen: Baba hatte einst den gemeinsamen Vater erschlagen und voller Scham das „Familiengeschäft“ hinter sich gelassen – Sklavenhandel.
