Jugendschutz: „Big Brother“ führt Beschwerdeliste an

KJM legt Arbeitsbericht zum 1. Halbjahr 2010 vor

Michael Brandes – 23.08.2010

Jugendschutz: "Big Brother" führt Beschwerdeliste an – KJM legt Arbeitsbericht zum 1. Halbjahr 2010 vor – Bild: RTL II

Die Kommision für Jugendmedienschutz (KJM) hat ihren Arbeitsbericht für das erste Halbjahr 2010 vorgelegt. Über 320 Beschwerden und Anfragen zum Fernseh-, Radio- und Online-Angebot sowie zu allgemeinen Themen rund um den Jugendmedienschutz gingen bei der Kommission zwischen Januar und Juni ein. Nicht erfasst sind dabei jene Kommentare, die direkt bei den Landesmedienanstalten eingegangen und dort bearbeitet worden sind.

Rund 130 Beschwerden beziehen sich auf Rundfunkprogramme. Ein „wesentlicher Anteil“ davon betrifft laut KJM die bei RTL II und Sky ausgestrahlten „Big Brother“-Sendungen zur zehnten Staffel. Die Kritik richtet sich vor allem gegen einzelne Äußerungen verschiedener Haus-Bewohner.

Viele Beschwerden gab es auch zur siebten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“. Kritisiert wurden außerdem Kampfsport-Formate („Ultimate Fighting“) sowie die MTV-Reality-Show „Bully Beatdown“, bei der sich Opfer von „Schulhofschlägern“ an ihren Peinigern rächen können, indem sie sie mit einem professionellen „Ultimate Fighting“-Kämpfer in den Ring schicken. Weitere Beschwerden richteten sich „gegen Äußerungen einer Moderatorin bei der Verleihung des Musikpreises ‚VIVA Comet 2010‘“ (Hallo Collien!) und gegen Coaching-Formate wie „Die Super-Nanny“ oder „Die Mädchen-Gang“. Inhalt von Beschwerden sind auch Spielfilme, Trailer, Zeichentrickserien, Werbespots, Nachrichten- und Magazinbeiträge oder auch gleich das gesamte Nachmittags- oder Nachtprogramm einzelner Sender.

Über das KJM-Kontaktformular können Beschwerden und Anfragen direkt an die Kommission übermittelt werden. Die Beschwerden werden an die jeweils zuständige Landesmedienanstalt weitergereicht. Wird dort ein Anfangsverdacht auf einen
Verstoß gegen die Bestimmungen des Jugendmedienschutzes festgestellt, kommt es zu einem Prüfverfahren. Die Prüfungsberichte werden anschließend quartalsweise veröffentlicht (fernsehserien.de berichtete).

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