„hart aber fair“-Relaunch: So will der ARD-Polittalk Bürger noch mehr in den Fokus rücken

Optischer und konzeptueller Neustart der Talkshow mit Louis Klamroth

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 25.01.2024, 12:36 Uhr

Louis Klamroth im neuen „hart aber fair“-Studio – Bild: WDR/Julia Sellmann
Louis Klamroth im neuen „hart aber fair“-Studio

„hart aber fair“ steht vor Veränderungen. Nachdem es hinter den Kulissen der Talkshow knirschte, übernimmt ab sofort eine andere Produktionsfirma – nämlich jene des Moderators Louis Klamroth selbst, der 2023 die Nachfolge von Frank Plasberg antrat. Der ARD-Polittalk kommt ab dem 29. Januar nicht nur in einem neuen optischen Look daher, sondern auch mit einem überarbeiteten Konzept.

Die vom WDR verantwortete Talkshow will künftig den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern „noch mehr in den Fokus“ rücken. In diesem Zusammenhang besitzt der neue Studioaufbau von „hart aber fair“ Townhall-Charakter, um neben der Politik die Bürgergäste in Szene zu setzen. Dadurch sollen ihre Stimmen und Perspektiven einen noch größeren Stellenwert erhalten. Gesellschaftliche Debattenthemen mit hohem Gesprächswert sollen ebenso stärker in den Fokus rücken. Ohne ins Detail zu gehen, soll es auch Veränderungen bei der Gästeauswahl und der Dramaturgie der Sendung geben. Verschwunden sind die seit 2001 charakteristischen Rottöne des Studios.

Moderator Louis Klamroth über den Neustart seiner Talksendung: ‚hart aber fair‘ wird nicht nur im neuen Gewand daherkommen, sondern auch inhaltlich neue Akzente setzen und digitaler werden. Wir werden viel ausprobieren, darauf freue ich mich! Ein Novum gibt es auch in der ARD Mediathek: Jeweils am Dienstagnachmittag wird dort eine von Louis Klamroth kommentierte und durch redaktionelle Inhalte ergänzte Version der Sendung vom Vortag veröffentlicht.

Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung:

‚hart aber fair‘ wird künftig den Anliegen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger noch mehr Raum bieten – getreu dem bewährten Motto der Sendung ‚Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft‘. Dieses erfolgreiche Konzept haben wir weiterentwickelt, um so gezielt auch ein jüngeres Publikum anzusprechen. Politik wird hier im besten Sinne mit den Anliegen und Fragen aus der Mitte der Gesellschaft konfrontiert. Gleichzeitig möchten wir die Arbeit der Redaktion transparenter machen und die Rolle der Mediathek als Ort für politische Debatten stärken.

Ein Urgestein wird dann nicht mehr dabei sein: Brigitte Büscher. Seit dem Start des Polittalks im Jahr 2001 fungierte die Journalistin als „Zuschaueranwältin“ und las stets die Kommentare vor, die zum Sendungsthema abgegeben wurden. Auch nach dem Abgang von Frank Plasberg vor einem Jahr blieb sie der Sendung erhalten – doch Anfang Dezember verkündete sie ihren Abschied.

Bisher zog die Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann die Fäden hinter den Kulissen des Polittalks. Doch zwischen der Firma und dem Moderator Louis Klamroth kam es zu Unstimmigkeiten, weshalb die Zusammenarbeit beendet wurde. Fortan übernimmt die Produktion von „hart aber fair“ die Florida Factual GmbH, eine Firma, die aus Klamroths K2H hervorging.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Dialog mit vorher sorgfältig ausgewählten und gebrieften Bürgern. Gääähn
    • am

      Für mich ist Klamroth einfach kein Sympathieträger, egal wie die Sendung aufgebaut ist oder verändert wird.
      • am

        Frank Plasberg konnte sich besser durchsetzen.
        • (geb. 1988) am

          Aber die Art und Weise, wie er es tat, war höchst unsymphatisch und unprofessionell, zumindest in meinen Augen. Er hat seine Gäste andauernd unterbrochen und nicht ausreden lassen. Und das nicht nur, wenn sie selbst über die Stränge schlugen, sondern schlichtweg und einfach weil Plasberg selbst seinen Senf abgeben oder aprupt zum nächsten Einspieler springen wollte. Wie ein kleines Kind, das sich in den Vordergrund spielen will, um Aufmerksamkeit zu kriegen. Für mich war das ein No-Go und hat dazu geführt, dass ich die Sendung nicht mehr guckte.
        • am

          Egal ob Plasberg oder Klamroth. Beide unsympathisch, unobjektiv und die Sendung überflüssig
      • am via tvforen.de

        Das wäre dann so, wie „Jetzt red i“ vom BR?
        • am via tvforen.de

          Im Grunde hört sich das gut an und geht in die richtige Richtung, allein mir fehlt der Glaube, dass die Gästeauswahl der "Bürger" ausgewogen kuratiert wird, damit steht und fällt die Sendung. Sollte man das Gefühl bekommen, das hier ganz ÖRR-like vorsortiert wird, kann es sehr schnell sehr langweilig werden.

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