FedCon 2013: Panel mit Eve Myles

Warten auf die nächste „Torchwood“-Staffel

Michael Brandes – 15.05.2013, 20:48 Uhr

Eve Myles auf der FedCon XXII in Düsseldorf – Bild: Michael Brandes/wunschliste.de
Eve Myles auf der FedCon XXII in Düsseldorf

Auch wenn „Torchwood“ mittlerweile nicht mehr regelmäßig auf dem Bildschirm zu sehen ist, bleibt die Beliebtheit der zweiten Serie aus dem „Doctor Who“-Universum ungebrochen. So waren Eve Myles und John Barrowman die begehrtesten Stars der diesjährigen FedCon und ihre Panels entsprechend gut besucht – zumal es beiden Schauspieler gelang, ihre 60-minütigen Auftritte in eine unterhaltsame Stand-Up-Comedyshow zu verwandeln.

Mit ihren Entertainerqualitäten hatten Myles und Barrowman am Abend zuvor bereits die „Starship Troopers“-Aufführung gesprengt und sich bis zum frühen Morgen auf der FedCon-Party und in den Hotelzimmern vergnügt. Entsprechend unausgeschlafen erschien Myles mittags zu ihrem Panel, lief aber schnell zur Hochform auf, als sie den Fans von ihrem ersten Treffen mit „Torchwood“-Produzentin Julie Gardner berichtete: „’Willst du einen Drink?’, fragte mich Julie. Ich fragte zurück: ‚Ist mein Name Eve Myles?‘“ Gardner berichtete ihr dann von den Plänen, eine Art „Doctor Who“ für Erwachsene zu erschaffen. „Julie wollte wissen, ob ich interessiert bin. Ich antwortete nur: I love you. Am Ende musste ich ihr versprechen, mit niemandem darüber zu reden, es sei alles noch top secret. Kaum war sie weg, erzählte ich es erstmal jedem.“

„Torchwood“ entwickelte sich sofort zu einem großen Erfolg, für den Eve Myles vor allem den Serienschöpfer Russell T. Davies verantwortlich macht: „Falls es auf diesem Planeten einen Alien gibt, dann ist es Russell. Wenn man ihn mit irgendetwas vergleichen will, dann höchstens mit 3D-Schach. Alles was er macht, hat einen konkreten Grund, er überlässt nichts dem Zufall.“ Für permanenten Spaß bei den Dreharbeiten sorgte dazu noch John Barrowman, der laut Myles permanent damit beschäftigt ist, Streiche auszuhecken. Besonders erinnungswürdig war für sie jener Morgen, an dem sich ihr geschätzter Kollege hinter ihrem Duschvorhang versteckt hatte.

Auch ohne „Torchwood“ ist die Waliserin, die zur FedCon ihren ersten Deutschlandbesuch absolvierte, alles andere als beschäftigungslos. Sie spielte zuletzt in den BBC-Serien „Merlin – Die neuen Abenteuer“ und „Baker Boys“ mit und lieh dem Videogame „Dragon Age 2“ ihre Stimme.

Am 14. Mai startete auf BBC One ihre neue Serie „Frankie“, in der sie die Titelheldin spielt. „Ich sah das Drehbuch mit dem Titel ‚Frankie‘ und dachte – alles klar, wer spielt ihn?“, so ihr erster Eindruck, der schnell revidiert wurde. Denn Frankie ist weiblich – eine District Nurse, die Hausbesuche absolviert, um ihren Patienten einen Krankenhausaufenthalt zu ersparen. Mit ihrer „Torchwood“-Figur Gwen Cooper hat Frankie gemeinsam, dass ihr Privatleben hinter der Arbeit zurückstehen muss. Frankie sei eine liebenswerte, aber völlig verrückte Figur mit starken Stimmungsschwankungen, beschreibt Myles ihren Seriencharakter. Abends geht Frankie tanzen, um die teilweise erschütterden Erlebnisse während der Arbeit zu kompensieren. Vom Ergebnis war die Hauptdarstellerin begeistert: „Wir hatten ein wunderbares Ensemble und die Serie ist wirklich brillant geworden.“

Neuigkeiten zu „Torchwood“ konnte Eve Myles nicht mitteilen, die Serie liegt weiterhin auf Eis, könnte aber eines Tages wieder zum Leben erweckt werden. „Wenn es soweit ist und sie fragen John und mich, ob wir zurückkehren können, sind wir definitiv bereit“, versprach sie unter großem Applaus.

Nach ihrer Lieblingsstaffel gefragt, nennt Eve Myles „Children of Earth“, den kolossalen Fünfteiler, mit dem „Torchwood“ zur dritten Staffel einen vollkommen neuen Weg beschritten hat. Die Staffel habe in aller Konsequenz gezeigt, lobt Myles, „wie grausam die menschliche Natur sein kann und hat ‚Torchwood‘ zu dem gemacht, was es meiner Ansicht nach auch sein sollte“.

Das hohe Niveau konnte die vierte Staffel, die von der BBC gemeinsam mit dem amerikanischen Pay-TV-Sender Starz produziert wurde, dann nicht mehr halten. Dass dieser Ausflug in die USA eher unglücklich gelaufen ist, wollte Eve Myles auch gar nicht bestreiten, als sie danach gefragt wurde, ob „Torchwood“ mit den jüngsten Folgen nicht viel von seinen britschen Charme verloren hätte. „Manchmal funktionieren die Dinge und manchmal nicht“, antwortete sie diplomatisch und verwies zurecht darauf, dass eine kreative Serie wie „Torchwood“ viel höhere Risiken eingehe als standardisierte Serienproduktionen. Eine fünfte Staffel könnte schon wieder völlig anders aussehen. „Wir wollen Euch immer wieder überraschen und bei Laune halten, ansonsten wären wir doch längst wie eine Seifenoper. Und wer will schon eine Seifenoper mit John Barrowman sehen? Oder vielleicht doch?“

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