Es pilchert wieder! ZDF feiert 30 Jahre „Rosamunde Pilcher“

Horst Lichter, Esther Schweins und Armin Rohde in neuen Verfilmungen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 03.08.2023, 18:51 Uhr

30 Jahre „Rosamunde Pilcher“ mit (v. l.) Horst Lichter, Esther Schweins, Armin Rohde und Susan Hoecke – Bild: ZDF/Jon Ailes
30 Jahre „Rosamunde Pilcher“ mit (v. l.) Horst Lichter, Esther Schweins, Armin Rohde und Susan Hoecke

Das ZDF feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag – und eine der langlebigsten Reihen ihren 30. Geburtstag: „Rosamunde Pilcher“. Die erste Adaption einer Romanvorlage der britischen Schriftstellerin wurde am 30. Oktober 1993 erstausgestrahlt. Seitdem waren 169 Verfilmungen im ZDF zu sehen. Am Sonntag, den 24. September um 20:15 Uhr startet der Mainzer Sender in die Jubiläumssaison und kündigt insgesamt vier neue Folgen an, die unter anderem mit Esther Schweins, Armin Rohde und Horst Lichter prominent besetzt sind.

Den Auftakt macht der Film „Schlagzeile Liebe“, der von der selbstständigen Gärtnerin Laura Seal (Nicola-Rabea Langrzik) in Cornwall handelt. Sie engagiert sich seit ihrer Jugend für ihren kleinen Heimatort, in dem sie fest verwurzelt ist. Die junge Frau hat als jüngstes Mitglied des Gemeinderats gerade erst einen Community Garden auf die Beine gestellt, in dem von den Bürgern gemeinschaftlich Obst und Gemüse angebaut wird. Doch dann erleidet ihr Vater, der Bürgermeister Francis Seal (Eckhard Preuß), unerwartet einen Herzinfarkt. Neben seinem politischen Amt belasten ihn Eheprobleme mit seiner Frau Betty (Maria Bachmann). Dennoch hält er sich für unverzichtbar und wehrt er sich dagegen, vorübergehend das Amt abzugeben, um sich zu schonen. Schließlich zwingt der Gemeinderat Francis zu einer Pause und wählt seine Tochter ins Amt … TV-Trödelexperte Horst Lichter ist in dieser Folge in einer Gastrolle als Butler zu sehen.

In Aussicht stellt das ZDF außerdem diese weiteren drei „Rosamunde Pilcher“-Verfilmungen:

Im Februar sorgte das Vorhaben des ZDF für Schlagzeilen, harte Einschnitte im Programm vorzunehmen und im Rahmen einer Verjüngungsoffensive die Dosis der erfolgreichen „Rosamunde Pilcher“-Verfilmungen zu reduzieren. Anders als in den Vorjahren wird es 2023 nur drei statt vier neue Folgen zu sehen geben (die erste davon lief im April). Noch bis 2019 waren fünf oder sechs neue Verfilmungen pro Jahr die Regel. In jenem Jahr ist Rosamunde Pilcher im Alter von 94 Jahren verstorben.

Ich hatte noch die Ehre, Rosamunde Pilcher kennenlernen zu dürfen. Es war wie zu Besuch bei der Queen. Eine höfliche, kluge Dame mit englischem Understatement. Ihre Romane und Kurzgeschichten verfilmt das ZDF seit 30 Jahren – fast 170 Filme, mit denen die Autorin Cornwall als einen Sehnsuchtsort in den Herzen der Zuschauer*innen etabliert und der Romantik im ZDF einen Namen gegeben hat. Happy Birthday! Und Dank an alle Macher*innen und an die Fans, so ZDF-Hauptredaktionsleiterin Heike Hempel.

Im ZDF ist man sich der Bedeutung der Reihe offenbar durchaus bewusst. Produzent Michael Smeaton erinnert sich an die Anfänge:

30 Jahre Rosamunde Pilcher Verfilmungen! Als wir 1992 dem damaligen Hauptredaktionsleiter Claus Beling den Vorschlag machten, einen Roman von Rosemunde Pilcher zu verfilmen, hätten wir niemals gedacht, dass Pilcher-Filme ein Markenzeichen des ZDF werden würden. Romantische Liebesgeschichten waren zur damaligen Zeit im deutschen Fernsehen kaum zu finden. Als der Film ‚Stürmische Begegnung‘ im Oktober 1993 gesendet wurde, erreichte er auf Anhieb acht Millionen Zuschauer*innen. Das ZDF entschied sofort, weitere Produktionen in Auftrag zu geben. Seitdem sind fast 170 Filme entstanden.

Und wenn es nach ihm geht, soll damit auch noch lange nicht Schluss sein:

Rosamunde Pilcher hat es geschafft, Millionen von Menschen mit ihren Geschichten zu begeistern. Ihre Figuren durften wir zum Leben erwecken und den Sonntagabend im ZDF über drei Jahrzehnte prägen. Wir sind stolz, gemeinsam mit dem ZDF diese Erfolgsgeschichte auf den Weg gebracht und das Herzkino zu einem der beliebtesten Sendeplätze gemacht zu haben! Dafür danken wir allen Beteiligten von Herzen und wünschen uns, viele Zuschauer*innen weiterhin in unsere Pilcher-Welt nach Cornwall zu entführen!

Die „Rosamunde Pilcher“-Reihe ist eine Produktion der FFP New Media GmbH im Auftrag des ZDF.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Schon wieder Lichter????? Kann der auch was anderes, außer ständig im TV zu sein????🤮🤮
    • am via tvforen.de

      tomgilles schrieb:
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      > Es gibt auch wesentlich geschickter konstruierte
      > Pilcher-Plots aus deutscher Produktion, teilweise
      > sogar sehr spannende Episoden mit Krimi-Flair oder
      > knifflige Beziehungsgeflechte mit vielschichtigen
      > Problemkonstellationen. Aber auch die
      > uninspirierten Filme (deren Strickmuster du
      > treffend beschrieben hast) sind bei der
      > klassischen Zielgruppe (meist Frauen ab 30,
      > Männer ab 65) wegen des hohen Entspannungsfaktors
      > und der herausragenden Ästhetik sehr beliebt.
      > Jedem das seine.


      Es gibt einen Mehrteiler mit Senta Berger und weiteren Top Schauspielern. Der ist richtig gut. Ich erinnere mich auch an eine britische? Pilcher Verfilmung-Weihnachtsfilm, der in Schottland spielt und unter anderem mit Peter Ustinov sehr edel besetzt ist.
      • am

        Warum immer so negativ. Handlung bei Pilcher muss man bei manchen folgen natürlich hinten anstellen. Aber allein die Landschaft, Gärten und Häuser. Sich einfach mal für 90 Min. nach Cornwell "beamen" und etwas abschalten bei den schönen Bildern in dieser oft grausamen Zeit. Man kennt doch Pilcher und zumindest ich erwarte bei der Handlung auch das was kommt.
        • am via tvforen.de

          Die neueren Filme beruhen ausschließlich auf Kurzgeschichten aus der Feder Rosamunde Pilchers oder auf Motiven aus ihren Romanen, weil ihre Buchvorlagen schon samt und sonders verfilmt wurden. Da kommt es natürlich immer auf die Drehbuchautor(innen) an, ob die hinzuerfundenen Elemente oder neu gesponnenen Handlungsfäden stimmig und komplex oder abgedroschen sind. So mancher Pilcher-Film fühlt sich an wie ein waschechter Lindström, weil Christiane Sadlo das Drehbuch geschrieben hat.
          • am via tvforen.de

            Meine Oma liebte sie auch und war auch begeisterte Leserin der Romane, die fein säuberlich in ihrer eigenen Ecke im Bücherregal sortiert waren. Ich mag sie bis heute nicht, obwohl ich schöne Erinnerungen an meine Großeltern habe. Die Bücher kann ich nicht beurteilen, vermute aber, dass diese qualitativ besser sind.
            • am via tvforen.de

              Es gibt auch wesentlich geschickter konstruierte Pilcher-Plots aus deutscher Produktion, teilweise sogar sehr spannende Episoden mit Krimi-Flair oder knifflige Beziehungsgeflechte mit vielschichtigen Problemkonstellationen. Aber auch die uninspirierten Filme (deren Strickmuster du treffend beschrieben hast) sind bei der klassischen Zielgruppe (meist Frauen ab 30, Männer ab 65) wegen des hohen Entspannungsfaktors und der herausragenden Ästhetik sehr beliebt. Jedem das seine.
              • am

                @Morlar

                Ja, ich empfinde das Herz-Schmerz-Kino des ZDF auch als emotionale Folter. Aber women's porn eben. Gibt ja auch nicht wenige schlechte Pornos für Männer mit Darstellern, die eine Frau nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Warum sollte das bei denen für die Frauen anders sein?
                • am via tvforen.de

                  Morlar schrieb:
                  -------------------------------------------------------
                  > Ach ja, die
                  > Pilcher-Lindström-Fforde-Schmonzetten.
                  >
                  > Frau in scheinbar glücklicher Beziehung muss für
                  > kurze Zeit beruflich in eine andere Stadt
                  > reisen.Dabei wird sie von einem anderen Mann
                  > angerempelt. "Hey, können Sie nicht aufpassen?!"
                  > - "Passen Sie doch auf!" - "Unverschämter Kerl!".
                  > Beide gehen ihre Wege, treffen aber am neuen
                  > Arbeitsplatz wieder aufeinander und müssen
                  > zusammenarbeiten. Nach anfänglichen Animositäten
                  > lernen sie sich kennen und lieben. Aber da ist ja
                  > noch der Ehepartner der Frau, aber der stellt sich
                  > als Fremdgeher heraus. Der neuen Partnerschaft
                  > steht also nichts im Wege bis es ca. 20 Minuten
                  > vor Filmende zu einem großen Krach des frischen
                  > Paares kommt, dessen Grund sich am Ende als
                  > großes Missverständnis herausstellt.
                  >
                  > Ja, ich habe mir schon einige Filme antun müssen,
                  > wenn ich zu Besuch bei meiner Mutter bin, die
                  > diese Filme liebt. Es ist sooo grausam. Jedes Mal
                  > Schema F, eine verbuggte KI könnte kein
                  > schlechteres Drehbuch schreiben. Wobei ich fair
                  > sein will, die alten Pilcherfilme waren etwas
                  > raffinierter. Anscheinend waren die auch in
                  > britischer Hand, deutsche Schauspieler sah man
                  > dort auch kaum.


                  Ja, so wie Du habe ich auch mal gedacht. Meine Mutter mag die Filme nicht, aber wenn ich meinen Vater und seine Lebensgefährtin besucht habe, war das am Samstag/Sonntagabend Ritual. Mein Papa ist vor 2 Jahren im Seniorenheim gestorben, wo jetzt noch seine Lebensgefährtin lebt.

                  Gerne würde ich noch mal einen Abend mit den beiden vor dem Fernseher bei einem Pilcher Film verbringen.

                  Betrachte es mal aus der Perspektive. ich hoffe das Du noch viele solcher Abende erleben kannst....
                  • (geb. 1976) am

                    Dass ein Lichter nun auch noch mitmachen darf zeigt, wie wenig Bedeutung echte Qualität für die verantwortlichen Redakteure hat. Zweifelsohne ein charmanter Mann, aber kein Schauspieler, bestenfalls eine Charge. Kann dann ja nicht mehr lange dauern, bis er eine Stelle auf dem Traumschiff bekommt.
                    • am via tvforen.de

                      Ach ja, die Pilcher-Lindström-Fforde-Schmonzetten.

                      Frau in scheinbar glücklicher Beziehung muss für kurze Zeit beruflich in eine andere Stadt reisen.Dabei wird sie von einem anderen Mann angerempelt. "Hey, können Sie nicht aufpassen?!" - "Passen Sie doch auf!" - "Unverschämter Kerl!". Beide gehen ihre Wege, treffen aber am neuen Arbeitsplatz wieder aufeinander und müssen zusammenarbeiten. Nach anfänglichen Animositäten lernen sie sich kennen und lieben. Aber da ist ja noch der Ehepartner der Frau, aber der stellt sich als Fremdgeher heraus. Der neuen Partnerschaft steht also nichts im Wege bis es ca. 20 Minuten vor Filmende zu einem großen Krach des frischen Paares kommt, dessen Grund sich am Ende als großes Missverständnis herausstellt.

                      Ja, ich habe mir schon einige Filme antun müssen, wenn ich zu Besuch bei meiner Mutter bin, die diese Filme liebt. Es ist sooo grausam. Jedes Mal Schema F, eine verbuggte KI könnte kein schlechteres Drehbuch schreiben. Wobei ich fair sein will, die alten Pilcherfilme waren etwas raffinierter. Anscheinend waren die auch in britischer Hand, deutsche Schauspieler sah man dort auch kaum.

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