„Dr. House“ bildet deutsche Ärzte aus

Ab dem 3. März zeigt der Kölner Privatsender RTL neue Folgen der erst kürzlich mit der Goldenen Kamera ausgezeichneten US-Serie „Dr. House“. Dienstags um 21:15 Uhr werden die acht neuen Folgen der fünften Staffel zu sehen sein. Vermutlich werden dann auch wieder Professoren und Studenten der Marburger Universität vor den Bildschirmen sitzen, denn die Uni versucht mit Hilfe der RTL-Serie „Dr. House“ die Ausbildung von Medizinstudenten zu bereichern (fernsehserien.de berichtete).

Im gerade zu Ende gegangenen Wintersemester veranstaltete Professor Jürgen Schäfer ein Seminar unter dem Motto „Hätten wir den Patienten in Marburg auch geheilt?“ und zeigte seinen Studenten Film-Ausschnitte, in denen Dr. Gregory House, Chef-Diagnostiker einer fiktiven US-amerikanischen Klinik, mit seinen Fähigkeiten glänzt. „Wir wollten die Serie didaktisch nutzen“, so Schäfer. An dem freiwilligen Seminar beteiligten sich regelmäßig etwa 40 Studenten, die anhand der Serie Krankheiten wie Lungenkrebs und Embolie, Skorbut, Tollwut oder das Metabolische Syndrom kennenlernten.

Schäfer wolle die Studenten auf diese Weise anregen mitzudenken und die eigene Diagnose kritisch zu hinterfragen. Das geschehe auch in der US-Serie häufig. Teamarbeit, wie sie bei „Dr. House“ gezeigt werde, sei insbesondere in der inneren Medizin wichtig. Dabei ist Professor Schäfer begeistert von dem medizinisch hohen Niveau der Serie: „Es gibt Diagnosen, die extrem stimmig sind. Die Fälle sind zum Teil so gut recherchiert, dass ich selbst manchmal nachschlagen muss.“ Davor sich den exzentrischen Dr. House als Vorbild zu nehmen rät Schäfer jedoch strengstens ab: „Natürlich ist Nettigkeit in unserem Beruf nicht alles, wer sich aber menschlich so daneben entwickelt wie House, der gehört hier nicht hin.“

Sicherlich bieten auch die neuen Folgen den Medizinstudenten und den weniger fachlich qualifizierten Fans der Serie genügend Diskussions- und Gesprächsstoff.