Das Erste versucht es mit „Hofgeschichten“: Leidenschaft Landwirtschaft am Nachmittag

Hofalltag zwischen Kälbergeburt und Ernte-Marathon

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 05.06.2023, 11:58 Uhr

Das Erste versucht es mit "Hofgeschichten": Leidenschaft Landwirtschaft am Nachmittag – Hofalltag zwischen Kälbergeburt und Ernte-Marathon – Bild: ARD/BR/isarflimmern/Ludwig Noack

Schon seit Jahren versucht Das Erste, auf dem schwierigen Sendeplatz um 16:10 Uhr neue Formate zu etablieren. Geklappt hat dies jedoch bisher nicht, weshalb immer wieder – wie auch aktuell schon seit einigen Monaten – auf Archivfolgen der inzwischen eingestellten Reihe „Verrückt nach Meer“ zurückgegriffen wird. Im Sommer wagt die ARD einen neuen Versuch: Anstatt aufs Meer geht es aufs Land. Ab dem 24. Juli sind nachmittags von Montag bis Freitag „Hofgeschichten“ zu sehen. Vorerst 17 Folgen sind geplant, die am Ausstrahlungstag auch in die ARD Mediathek gestellt werden.

Es handelt sich hierbei um einen Ausbau des gleichnamigen NDR-Formats, von dem seit 2018 bereits mehr als 200 Folgen produziert wurden. Insgesamt sechs ARD-Sender sind an dem länderübergreifenden Fernsehprojekt beteiligt: BR, MDR, NDR, rbb, SWR und WDR lassen auf einigen der schönsten Höfe Deutschlands drehen, wobei jede „Hofgeschichten“-Folge abwechselnd von den Schauplätze erzählt. Reportageartig wird von leidenschaftlichen Bäuerinnen und Bauern erzählt, die im Stall und auf dem Acker anpacken, das Familienleben meistern und ihre Höfe zugleich fit für die Zukunft machen müssen.

Im Mittelpunkt stehen Menschen, die das Landleben ausmachen und verkörpern: Nina Bartl aus Festenbach beim Tegernsee wird wegen ihrer immer fein manikürten Fingernägel im Ort die „Gucci-Bäuerin“ genannt. Jonas Schulze-Niehoff aus der Magdeburger Börde hat Mathematik und Informatik studiert, doch dann entschied er sich, den Öko-Betrieb seines Vaters zu übernehmen. Maria Thamm wiederum ist die einzige Fischerin Berlins und mit 21 Jahren die Jüngste ihrer Zunft. Sie tritt in die Fußstapfen ihres Vaters, der mächtig stolz auf seine Tochter ist. Zu Sabine Nussbaums Hofladen in der Ahreifel pilgern Leute von weit her, um dort Eier, Wurst und Käse aus eigener Produktion zu erwerben. Ergänzt werden die „Hofgeschichten“ um Inselbauer Matthias Schilling im Norden und Kerstin Schnabel auf einer Straußen-Farm in NRW. Es soll gezeigt werden, wie vielfältig deutsches Hofleben zwischen Alpen und Küste, Rhein und Oder ist.

Tom Fischer, der die „Hofgeschichten“ im NDR erfand: Die ‚Hofgeschichten‘ im Ersten sind eine große, engagierte Gemeinschaftsleistung! Ich finde es toll, mit Kolleginnen und Kollegen aus sechs ARD-Sendern hier ein neues Feld zu bestellen, und hoffe, dass wir am Ende viele Zuschauerinnen und Zuschauer mit unseren starken Geschichten begeistern können.

ARD-Programmdirektorin Christine Strobl kommentiert:

12 Höfe aus den verschiedenen Landstrichen stehen stellvertretend für etwa 250.000 andere, die alle für unser Essen und Wohlergehen in unserer unmittelbaren Umgebung sorgen. Ihre Produkte auf Märkten und in Geschäften haben wir als regional gekennzeichnet begeistert vor Augen; den Alltag der Erzeuger aber kennt kaum jemand. ‚Schwitzen, wo andere Urlaub machen‘, so fasst es Bauer Sebastian aus Brandenburg zusammen, der mit seinem Trecker über die Spree-Fließe übersetzen muss, um an sein Feld zu kommen. Die ‚Hofgeschichten‘ erzählen bildgewaltig und authentisch das Leben auf dem Land und von den Familien, ihrem Zusammenhalt, von Sorgen um Menschen, Tiere und Maschinen, von besonderen Herausforderungen, Freuden und gemeinsamen Festen. Vor Ort verwurzelt zeichnet die ARD als Gemeinschaftsprogramm mit den Hofgeschichten aus ganz Deutschland ein einzigartiges, regionales Bild einer besonderen Lebensweise.

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