‚Buddenbrooks‘ mit Armin Müller-Stahl

ARD zeigt Breloers Neuverfilmung 2008

Jutta Zniva – 12.01.2007

Im Oktober 2007 beginnen mit Armin Müller-Stahl in der Hauptrolle die Dreharbeiten für Heinrich Breloers Neuverfilmung der „Buddenbrooks“ (fernsehserien.de berichtete), die 2008 ins Kino und später als Zweiteiler ins ARD-Programm kommen wird.

Das berühmte Haus der „Buddenbrooks“ (jenes teilweise autobiografischen Familienromans von Thomas Mann, für den er 1929 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde), dessen Original in Lübeck steht, wird im Sommer 2007 in einem Fernsehstudio in Hürth bei Köln nachgebaut werden. Ein Teil der Außenfassade und die dreistöckige Innenarchitektur mit den Geschäfts-und Wohnräumen der Lübecker Kaufmannsfamilie werden in den besonders hohen MMC-Studios entstehen, für einen anderen Teil der Außenfassade wird Breloer in Lübeck drehen.

Die Rolle des Johann Buddenbrook soll Armin Müller-Stahl übernehmen, der in Breloers mehrfach ausgezeichnetem Doku-Drama „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ bereits Thomas Mann verkörpert hat. Nach den Worten einer WDR-Sprecherin sieht Breloer in dem Romanstoff „zahlreiche Parallelen zur heutigen bundesdeutschen Gesellschaft“ und zur Globalisierung und will den Niedergang der Familie Buddenbrook auch als Folge eines sich verändernden Wirtschaftssystems in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschreiben.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ja, mal sehen, was Breloer daraus macht. Ich bin aber froh, dass du nachvollziehen kannst, wie ich über eine Neuverfilmung dieses Stoffes denke, Helli.
    • am via tvforen.de

      Im Grunde hast du ja Recht, Helli.
      Ich persönlich erwarte mir eben nicht sehr viel von einer Neuverfilmung.
      Dass sich der Film von 1959, speziell der zweite Teil, nicht hundertprozentig an die Vorlage hält, ist mir natürlich bekannt. Es wäre auch unmöglich das Werk 1:1 umzusetzen. Dennoch kommt es schon relativ exakt an das Buch heran und verdeutlicht, auch mit den begrenzten Mitteln eines Filmes, worauf es ankommt. Auch wenn die erste Generation und auch Hanno zu kurz kamen und das Ende melodramatischer und unchronologisch gestaltet wurde.
      • am via tvforen.de

        Ich kann Deine Meinung ja auch irgendwie nachvollziehen, USA, wie an meinem "Kempowski"Beispiel dargestellt. Warten wir einfach mal ab.

        Liebe Grüße Helli
    • am via tvforen.de

      Mich wird eine Neuverfilmng von "Die Buddenbrooks" auch nicht gerade vom Hocker hauen. Gibt es keine andere Literatur, die mal verfilmt werden könnte? Ich höre schon Thomas Mann aus seinem Grabe gähnen, weil immer wieder nur seine Buddenbrooks erwähnt werden.

      Aber wenn wir bei "Die Buddenbrooks" sind, möchte ich an die Serie von 1979 erinnern, die wohl ausführlicher ist als jeder 2-Stunden-Film sein kann: [url]https://www.fernsehserien.de/index.php?serie=1123[/url]
      • am via tvforen.de

        Danke für den Link, Morlar, ich mußte diese Serie damals sehen auf Betreiben meiner Eltern und ich fand sie ganz schrecklich und sie war eine Einschlafhilfe für mich. Ist aber interessant wie unterschiedlich die Menschen das alles sehen.


        Grinsen mußte ich eben über mich selbst, als ich mir vorstellte, jemand käme auf die Idee, Walter Kempowskis "Tadellöser & Wolff" und "Ein Kapitel für sich" nach Fechners Meisterregie nochmals zu verfilmen. Wobei ich jetzt Kempowski nicht mit Thomas Mann vergleichen will, mir geht es jetzt um das Verfilmen. Ich gebe offen zu, dass mir da die Spucke wegbliebe, aber ich halte mich dennoch an meine Argumente *g*.
      • am via tvforen.de

        Ich bin heute etwas gnatzelig, aber doch interessant zu lesen, dass ausgerechnet die 1959 Verfilmung mit Liselotte Puilver erheblich (!) von dem Roman abweicht. http://www.dieterwunderlich.de/Weidenmann_Buddenbrooks.htm#com
    • am via tvforen.de

      Immerhin hat Erika Mann erheblich am Drehbuch mitgewirkt und damals war man auch noch im höheren Maße bemüht, sich an die Buchvorlage zu halten. Und die Schauspieler sind, da behaupte ich nicht zu viel, nicht zu übertreffen.

      Man kann natürlich spitzfindig sein, ich korrigiere mich daher und sage anstatt "Original" nun "Klassiker", da die Erstverfilmung bereits 1923 von Gerhard Lamprecht vorgenommen wurde.
      • am via tvforen.de

        Das hat nichts mit Spitzfindigkeit zu tun, Original ist ein bleibt ein falscher Ausdruck in diesem Zusammenhang.
        Das Breloer sich nicht bemühen wird, sich an die Buchvorlage zu halten, ist eine Unterstellung (unabhängig davon, ob das gut ist oder nicht), ausgerechnet Breloer!, außerdem geht es hier nicht um einen Wettbewerb um die beste Buddenbrooksverfilmung.
        Dann hätte man nach Gustav Gründgens als Mephisto keinen Faust mehr inszenieren dürfen. Schade nur, dass man dann auch Boy Gobert nicht erlebt hätte.
        Oder ergibt sich nur aus der Tatsache, dass man einen Film mehrfach zeigen kann das Verbot, etwas Neues zu machen?
        Der Umstand, dass, wie Jutta zitiert hat, Breloer diesen Roman immer noch hochaktuell findet (wie wahr) ist doch wahrlich die Legitimation überhaupt. Es geht nicht darum, etwas besser zu machen.
        Ansonsten gebe es auch für diesen Roman nur eine einzige Interpretationsmöglichkeit. Ich behaupte aber, dass die Buddenbrooks für jeden einzelnen Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen wichtig (bis hin zum Schurz piep egal sein) sein können. Folglich ist es für mich ein Bereicherung und kein entweder oder, wenn eine weitere Sichtweise eröffnet wird. Man muss sich doch für keinen Film entscheiden.
        Das kein Angehöriger der Mann Familie an dem Werk mitarbeiten kann, ist natürlich. Ich bin mir aber, nach allem was ich von Erika Mann weiß, sicher, dass sie vielleicht mit Feuer und Flamme an einer weiteren Verfilmung mitgewirkt hätte. Es sit doch ein wunderbares Signal, dass das Werk ihres Vaters immer noch lebt, lebendig ist, berührt, interessiert. Was für eine versnobte und engstirnige Einstellung, das Schaffen eines der größten Deutschen derartig zu konservieren.
    • am via tvforen.de

      Was ist denn bitte schön in diesem Zusammenhang ein "Original"?

      War etwa der Film zuerst da und danach hat Thomas Mann seinen Roman geschrieben? *g*

      Man kann doch in diesem Fall höchstens von Erstverfilmung sprechen, es gab danach noch eine, mit Ruth Leuwerik, Volker Kraeft u.a..

      Ich persönlich freue mich auf eine Neuverfilmung, das kann aber natürlich nur jeder für sich entscheiden.

      Aber bei der Verfilmung eines Romans kann man doch nicht von Original sprechen.
      • am via tvforen.de

        Wann spricht man dann von einem Original? Die 1. Verfilmung ist immer das Original!
      • am via tvforen.de

        helli, ich gebe dir recht. (habe auch nicht gewusst, dass die erstverfilmung eines romans ein unübertreffliches original ist.)

        ich freue mich auch darüber und verspreche mir einiges davon. allein schon wegen armin müller-stahl.
      • am via tvforen.de

        Mike (1) schrieb:
        >
        > Wann spricht man dann von einem Original? Die 1. Verfilmung
        > ist immer das Original!

        Nein, der Roman ist das Original! Die erste Verfilmung ist nur eine Umsetzung des Originals, nicht mehr und nicht weniger.
      • am via tvforen.de

        Helli Gräfin E. schrieb:
        >> Ich persönlich freue mich auf eine Neuverfilmung, das kann
        > aber natürlich nur jeder für sich entscheiden.
        >


        Ich freue mich auch!

        Aber eine Rolle wird für mich immer besetzt bleiben: Helge Feddersen als Klothilde....das trifft den Nagel einfach auf den Kopf!
    • am via tvforen.de

      Das Original ist gut genug, die Schauspieler nicht mehr zu übertreffen - also was soll das?
      • am via tvforen.de

        na, dann sage ich mal: "genug ist nicht genug! genug kann nie genügen...!!!"
    • am via tvforen.de

      Oha
      Da hat man sich aber was vorgenommen.
      Das Original ist ein Meisterwerk.
      • am via tvforen.de

        Mal sehen ob man die Version mit Lilo Pulver übertreffen kann?

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