Auswanderungs-Perspektiven

VOX und ZDF setzen unterschiedliche Akzente

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 08.12.2006

Nachdem sich die Doku-Soap „Goodbye Deutschland“ für VOX nach einem schwachen Start doch noch zum Quotenhit entwickelte, hat der Sender für das nächste Jahr zwölf neue Folgen der Geschichten rund um Auswandererfamilien angekündigt. Dabei sollen einerseits bereits aus der ersten Staffel bekannte Gesichter wieder mit von der Partie sein, aber auch neue vorgestellt werden. VOX ist momentan noch auf der Suche nach Menschen, die sich demnächst, beispielsweise mit einer interessanten Geschäftsidee, im Ausland niederlassen wollen.

VOX hatte nach Ende der ersten Staffel der Doku-Soap auf dem Sendeplatz am Dienstagabend mit Nachfolgeformaten eher schlechte Resultate erzielt. „Top Dog“, die groß angekündigte Casting-Show für Hunde, wurde nach nur vier Folgen auf das Nachmittagsprogramm am Wochenende verbannt (fernsehserien.de berichtete) und auch die dafür eingesetzten „Spiegel TV Extras“, sowie das momentan laufende Format „Ertappt! Dem Unrecht auf der Spur“ konnten nicht an den Erfolg von „Goodbye Deutschland“ anknüpfen.

Während bei VOX die Auswanderer lediglich auf den Bildschirm zurückkehren, wird sich die Reihe „37 Grad“ des ZDF unter anderem mit wirklichen Rückkehrern beschäftigten und auch andere mögliche Schattenseiten eines Auswandererlebens thematisieren. Die Dokumentation „Nichts wie weg?“ beleuchtet Schwierigkeiten mit den Behörden, den Umgang mit unvorgesehenen Lebensverhältnissen in den fremden Ländern und auch Enttäuschungen nach anfänglichem Optimismus und malt dadurch ein weniger rosiges Bild, das einen starken Kontrast zur Doku-Soap-Unterhaltung bietet.

Die neuen Folgen von „Goodbye Deutschland“ werden ab dem 23. Januar immer Dienstagabends um 21:10 Uhr auf VOX ausgestrahlt. Die ZDF-Dokumentation aus der Reihe „37 Grad“ ist bereits am kommenden Dienstag um 22:15 Uhr im ZDF zu sehen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Können deutsche Sender eigentlich noch etwas anderes als kopieren?

    Auswanderer-Dokus gab es schon auf VOX, kabel eins und im Ersten. Und jetzt meint das ZDF, auch noch schnell auf den Zug aufspringen zu müssen.

    Aber so läuft es ja immer: Ein Sender hat Erfolg mit einer Sendung, 10 andere Sender kopieren das Konzept und nach ein paar Monaten ist die Idee totgesendet. Das Resultat ist ein ein monotoner Einheitsbrei, alle Programme sind austauschbar und kaum voneinander zu unterscheiden.

    Warum sind die TV-Macher nur so unkreativ?
    • am via tvforen.de

      ...stimmt irgendwie, irgendwie aber auch nicht...

      Im ZDF ist das eine einmale Sache in Rahmen der immer sehr guten und sehr erfolgreichen Reihe "37°", und außerdem wird da das thematisiert, was alle anderen aus Quotengründen oder warum auch immer weglassen. Nämlich die Rückkehr von denen, die gescheitert sind...
  • am via tvforen.de

    Wenn ich diese Geschichten der Auswanderer sehe frage ich mich immer, wo die Redakteure dermaßen naive Menschen gefunden haben! Manche sind doch wirklich zu doof und völlig unverantwortlich ihren Kindern gegenüber! Ich glaube auch nicht, dass das die Regel ist!
    Meine Schwester ist im Sommer mit ihrer Familie nach Kanada ausgewandert und war super vorbereitet! Ihr Mann hatte einen Job dort, sie konnten ganz gut englisch und hatten sich auf alle Behördenanforderungen bereits in Deutschland vorbereitet! Ich denke, so wird das wohl auch bei vielen anderen Auswanderern sein. Das ist wahrscheinlich nicht interessant genug!

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