‚Ashes to Ashes‘ feierte Premiere

7 Mio. Zuschauer sahen ‚Life on Mars‘-Fortsetzung

Jutta Zniva – 08.02.2008

London, Juli 1981. Detective Chief Inspector Gene Hunt (Philip Glenister) ermittelt wieder. Allerdings ist er nicht mehr der selbsternannte „Sheriff von Manchester“ der 70er aus „Life on Mars“, sondern hat für die Fortsetzung der vielfach ausgezeichneten Serie das Revier und das Jahrzehnt gewechselt. Oder, wie die BBC es kurz und knackig formuliert: „Er tauscht den Ford Cortina gegen einen Audi Quattro, krempelt die Ärmel hoch und heißt die 80er mit offenen Armen willkommen“.

Beachtliche sieben Millionen Briten sahen am 7. Februar die erste Folge der Zeitreise-Serie „Ashes to Ashes“ (Zum Vergleich: „Life on Mars“ erreichte bei der Premiere 7,1 Mio. Zuschauer), die ihren Titel wieder von einem David Bowie-Song bezieht und auch sonst der bewährten Formel ihres Vorgängers folgt: Detective Inspector Alex Drake (Keeley Haws) von der Metropolitan Police, alleinerziehende Mutter im London des Jahres 2008, wird mit ihrer Tochter Molly entführt und bei einem Fluchtversuch Opfer eines schrecklichen Unfalls. Wie dereinst Sam Tyler (John Simm) in „Life on Mars“ findet sie sich in der Vergangeheit wieder und trifft dort – begleitet von 80er Jahre-Sound von Adam Ant, Roxy Music and The Human League – auf ihr nicht ganz Unbekannte: Der arroganten Macho Gene Hunt und Teile seines Teams, mit dem sie nun zusammenarbeiten soll, sind ihr bereits aus den umfangreichen Berichten von Sam Tyler vertraut, mit denen sie sich als Psychologin monatelang auseinandergesetzt hat.

Die gemeinsame Polizeiarbeit im Jahr 1981 gestaltet sich nicht einfach: Sowohl Alex Drake als auch Gene Hunt sind starrsinnig, was naturgemäß zu Konflikten führt. Die Spannung zwichen den beiden, verrät die BBC, wird sich als nicht nur rein professioneller Natur entpuppen.

Die meisten TV-Kritiker reagierten positiv auf die ersten Folge von „Ashes to Ashes. Der „Independent“ etwa schrieb, die Serie lebe von der gleiche Mischung wie „Life on Mars“: „ein bisschen Pop-Kultur, ein bisschen Science-Fiction, ein Stück Bizarrheit“. Jane Simon vom „Mirror“ befand, dass viel vom Humor und dem Charme der Originalserie erhalten geblieben sei.

Der „Guardian“ war nach der Premiere weniger begeistert und ortete ein „großes Durcheinander“ mit einer „verworrene Handlung“, die nun „bis zur Grenze der Belastbarkeit ausgedehnt“ werde.

Der „Telegraph“ freut sich, dass die 80er als Umfeld eine Fülle von neuen Möglichkeiten für nostalgische Ironie bieten: Audia Quattro statt Ford Cortina, Bollinger-Champagner statt der unzähligen Pints britischen Bitters und „Zippy und George“ aus dem ITV–Sesamstraßen-Äquivalent „Rainbow“ statt des BBC-Testbild-Mädchens aus „Life on Mars“.

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